Signaltypen definieren
Doku7 Signaltypen
Mit dem Signaldesigner werden einmalig die verwendeten Signaltypen erfasst, z.B. ‚zweibegriffiges Signal’ oder ‚Ausfahrtsignal’. Jeder Signaltyp erhält einen eindeutigen Namen und kann beliebig viele Stellungen besitzen. Jede dieser Stellungen kann einen oder mehrere Stellbefehle an das Digitalsystem senden. Durch dieses Verfahren sind bei Erscheinen neuer Signalbausteine keine Softwareanpassungen in Railware nötig, da Sie dies leicht selbst erledigen können. Sie können damit auch eigene Schaltungen verwirklichen (z.B. Diodenmatrix: keine Signalbausteine sondern normale Weichendecoder nutzen). Testen Sie einfach ein wenig! Sie werden schnell das Prinzip erkennen.Hinweis: Wegen der Komplexität des Themas und des mangelnden Interesses der Hersteller an Standards wird sich dies wohl auch nicht ändern.
Der Signaldesigner
Der Dialog besitzt drei Tabellen. In der ersten Tabelle sind die Namen aller Signaltypen eingetragen. Außerdem ist ein Vermerk möglich, wenn das Signal bei Linksverkehr auf der linken Seite des Gleises stehen soll.
Wurde ein neuer Signaltyp erstellt oder ein Vorhandener ausgewählt, dann sind in der zweiten Tabelle die möglichen Signalstellungen sichtbar. Für jede Signalstellung ist eine Zeile vorhanden. Es kann ein anzuzeigendes Symbol ausgewählt werden. Dazu ist ein Name zu definieren (z.B. "Hp0" oder "H3") und eine passende Geschwindigkeit anzugeben.
Die erste Zeile ist fest der „Haltstellung“ oder bei Nebensignalen der „Halt zu Erwarten“ Stellung zugeordnet. Wichtig: Nur wenn 0 als Geschwindigkeit eingetragen ist, wird der Zug dort auch angehalten. Ansonsten darf er mit der angegebenen Geschwindigkeit vorbeifahren.
Die zweite Zeile ist fest einer Fahrtstellung ohne besondere Beschränkungen zugeordnet. Alle weiteren Zeilen bedeuten Fahrtstellungen mit verminderter Geschwindigkeit. Je weiter der Eintrag in der Tabelle unten liegt, desto langsamer muss die erlaubte Geschwindigkeit sein. Dies ist wichtig, damit die Signalsteuerung die korrekte, abgestufte Signalstellung selbsttätig finden kann.
Der Name dient nur zur Information des Bedieners. Railware intern hat dieser keine Bedeutung. Dort wird ausschließlich die Reihenfolge der Einträge betrachtet.
Auf diese Weise kann man auch reine Sperrsignale, Wartesignale und vieles mehr kreieren.
^ Tipp:
Die Angabe von sinnvollen Geschwindigkeiten in den Signaltypen erspart Ihnen später viele Eingaben an den einzelnen Signalen des Gleisbildes.
Die folgende Tabelle zeigt die Bedeutung der einzelnen Signalstellungen in absteigender Reihenfolge. Die angegebenen Geschwindigkeiten sind ein Beispiel.
Reihenfolge Signalstellungen Haupt und Blocksignale
| ||||
# | Stellung | Bedeutung | km/h DB | km/h SBB |
1 | Halt | Zug darf nicht fahren | 0 | 0 |
2 | Fahrt | Freie Fahrt | 120 | 120 |
3 | Langsamfahrt | Fahrt mit verminderter km/h | 60 | 85 |
4 | Langsamfahrt 2 | Fahrt mit stark verminderter km/h | 65 | |
5 | Langsamfahrt 3 | Fahrt mit sehr stark verminderter km/h | 45 |
Reihenfolge Signalstellungen Vorsignale (Parallel- und Fahrwegsignale)
| ||||
# | Stellung | Bedeutung | km/h DB | |
1 | Halt erwarten | Zug wird am Hauptsignal anhalten | 60 | |
2 | Freie Fahrt erwarten | Freie Fahrt | 120 | |
3 | Langsamfahrt 1 erwarten | Fahrt mit verminderter km/h erwarten | 60 | |
4 | Langsamfahrt 2 erwarten | Fahrt mit stark verminderter km/h erwarten | ||
5 | Langsamfahrt 3 erwarten | Fahrt mit sehr stark verminderter km/h erwarten |
Wird eine Signalstellung in der zweiten Tabelle ausgewählt, dann zeigt die dritte Tabelle alle Digitalbefehle an, die zur Anzeige dieser Stellung gesendet werden müssen. Dies können beliebig viele sein, jedoch reichen in aller Regel ein bis drei Befehle aus.
Für jeden Befehl ist eine so genannte Offset- (oder Versatz-) Adresse anzugeben. Dieser Wert wird bei der Ausführung zur Basisadresse dazu addiert. Dies ist nötig, weil jeder Signaltyp ja nur einmal konfiguriert wird, aber im Gleisbild mehrfach verwendet werden soll und dann auch unterschiedliche Adressen und Bausteine ansteuern muss. Die Basisadresse wird wie gewohnt im Designer eingestellt.
Außerdem ist der Ausgang des Bausteins anzugeben. Je nach Hersteller des Digitalsystems und dessen Festlegung der Tasten und Ausgänge handelt es sich um +/-, rot/grün oder bit1/0.
Für jeden Ausgang ist die Impulsdauer einzustellen. Dies sollte normalerweise "Kurz" sein. Sollten Sie das Motorola Format verwenden, ist dies wichtig, damit das Digitalsystem nicht unnötig ausgebremst wird.
Hinweis:
Wegen einer Inkompatibilität zu DCC/Motorola der LS-DEC Bausteine von LDT muss bei deren Verwendung die Option 'Lichtsignal Schaltgruppen verzögern' in den Profiparametern aktiviert sein. Dann ist außerdem ist die Pulsdauer "Mittel" zu verwenden.
Weitere Infos dazu siehe: [ Probleme LDT LS-DEC ] [ Optionen: Profi Interface ] oder [ Optionen: Einstellungen ]
Signaltyp "Standard"
Es gibt einen Signaltyp mit Namen 'Standard' mit den Stellungen Halt und Fahrt. Dieser Typ wird immer dann verwendet, wenn ein neues Signalsymbol in ein Gleisbild eingetragen wird. Bei einfachen zweibegriffigen Signalen kann es oft auch so verwendet werden.Wird dieser Signaltyp versehentlich gelöscht, dann wird er immer wieder selbsttätig erstellt.
Mehr Einstellungen
Wenn der Knopf 'Mehr' betätigt wird, erscheinen noch einige eher selten benötigte Einstellungen. Es handelt sich dabei um die Kennzeichnung von Signalen oder einzelnen Signalstellungen, die nur für Rangierfahrten verwendet werden. Sowie um weitere Digitalbefehle, die zur Umschaltung einer Funktionsgruppe im Lichtsignaldecoder dienen. Dies wird z.B. für die Ansteuerung der LS-DEC-DR Bausteine benötigt.Erweiterte Einstellungen
Auflistung aller Einstellungen
Tabelle Signaltypen:
Enthält alle Signaltypen mit Namen. Jeder Typ wird hier einmal angelegt und dann mehrfach nach Bedarf im Gleisbild eingetragen.
Signalname
Eindeutiger Name für einen Signaltyp. Dieser Name wird anschließend im Gleisbild verwendet.
Li. (Links)
Zu aktivieren, wenn das Symbol links des Gleises angezeigt werden soll. Dies ist bei Linksverkehr wie z.B. in der Schweiz, Frankreich oder Niederlande nötig.
Typ
Kennzeichnet ein Signal, das für Rangier oder Verschubfahrten benutzt wird. es gibt:
Typ | Arbeitsweise | |||
Normal | Schaltet bei Zugfahrten, aber nicht bei Rangierfahrten | |||
Sperrsignal | Schaltet bei Zug- und Rangierfahrten | |||
Verschubsignal | Schaltet nur bei Rangierfahrten |
Ist ein Zug mit dem Kennzeichen 'Rangierfahrt' versehen, dann werden nur Signale gestellt, bei denen dieser Typ auf "Sperr-" oder "Verschubsignal" gestellt ist.
Bei allen normalen Zugfahrten wird dieses Signal nur gestellt, wenn der Typ auf "Normal" oder "Sperrsignal" steht.
Es ist egal, ob es sich dabei um einen Zug oder eine einzelne Lok handelt. Einzig bedeutend ist das Kennzeichen "Ist Rangierfahrt".
Handelt es sich um ein Signal, bei dem Stellungen für Zug- und Rangierfahrten integriert sind (in Deutschland z.B. Ausfahrsignale), darf nur die individuelle Rangierstellung markiert werden; nicht jedoch das ganze Signal.
Tabelle Stellungen:
Enthält die möglichen Signalstellungen dieses Signals. Der erste Eintrag der Liste gilt immer der Haltstellung, der zweite bedeutet Fahrt und alle weiteren nach unten abgestufte Langsamfahrt oder Rangierfahrt.
S (Symbol)
Das anzuzeigende Symbol für diese Stellung
Name
Ein Kurzname für diese Stellung
km/h
Die erlaubte Geschwindigkeit. Nur 0 bedeutet anhalten, bei anderen Werten kann am Signal vorbeigefahren werden.
Ra. (Rangierstellung)
Kennzeichnet eine einzelne Signalstellung, die für Rangierfahrten benutzt wird.
Ist ein Zug mit dem Kennzeichen 'Rangierfahrt' versehen, dann werden nur Signale und -stellungen gestellt, bei denen diese Kennzeichen gesetzt ist.
Dieses Kennzeichen muss verwendet werden, wenn Stellungen für Zug- und Rangierfahrten in einem Signal integriert sind (in Deutschland z.B. Ausfahrsignale).
Ist dies Kennzeichen aktiv, muss das Kennzeichen in der Tabelle Signale ausgeschaltet sein.
Tabelle Befehle:
Enthält eine Liste mit Befehlen für die angezeigte Signalstellung. Dies können bis zu 15 Befehle sein.
+Addr
Wird zur im Gleisbild hinterlegten Basisadresse dazu addiert. Dadurch lassen sich höhere Adressen eines Digitalbausteins ansprechen.
Ausgang
Welcher der beiden Ausgänge soll aktiviert werden. Bei Selectrix: Ausgang ein- oder ausschalten.
Pulsdauer
Dauer des Stellbefehls. Kann in der Regel 'kurz' sein.
Bei LS-DEC von LDT ist entweder in den Profiparametern die Option 'Lichtsignal Schaltgruppen verzögern' zu aktivieren oder die Pulsdauer 'Mittel' einzustellen.
Die folgenden Einstellungen sind nur nötig, wenn ein Lichtsignaldecoder verwendet wird, der durch Umschalten einer Funktionsgruppe auf unterschiedliche Signalbilder wechselt. In dieser Bettriebsart wird vor jedem neuen Signalbild ein Befehl zum Wechsel der Funktionsgruppe vorangestellt.
Dieses Vorgehen ist z.B. bei den LS-'DEC DR' Bausteinen erforderlich.
Der Gruppenbefehl ist immer einzutragen, wird aber tatsächlich nur dann gesendet, wenn eine Wechsel stattfindet.
+Sel (Selektion)
Diese Offsetadresse wird zur im Gleisbild eingestellten Basisadresse dazu addiert um die eigentliche Selektionsadresse für den Gruppenwechsel zu erreichen.
Sel.Ausgang
Der Digitalausgang, der zur Wahl einer neuen Funktionsgruppe angesprochen werden muss.
Zuordnung der Signaltypen im Gleisbild
Die definierten Signaltypen können nun den Signalsymbolen im Gleisbild zugeordnet werden. Dies geschieht im Designer.Jedes Signalsymbol benötigt einen Typ, eine Digitaladresse sowie eine Grundstellung. Die Grundstellung ist insbesondere für den selbsttätigen Blockbetrieb nötig. Aber auch bei der Synchronisation von Lichtsignaldecodern nach Einschalten der Anlage, da sich diese oft nicht die letzte Stellung merken, sondern in Grundstellung 'Halt' starten.
Auch ansonsten unsichtbare Signale, wie Parallel- Fahrweg- oder Abfahrsignale, werden im Designer bei den sichtbaren Signalsymbolen eingestellt. Sollte einmal kein Signalsymbol an der benötigten Stelle vorhanden sein, dies kann z.B. bei einzeln stehenden Sperrsignalen oder Vorsignalwiederholern der Fall sein, kann dort ein eigenes Signalsymbol gesetzt werden.
Natürlich kann ein Signaltyp mehrfach verwendet werden.
Signalname und weitere Einstellungen für Symbol
Import/Export von Signaltypen
Signalbilder können exportiert und importiert werden. In einer Dateigalerie für Signaltypen befinden sich auch andere fertig konfigurierte Typen. Sie können anderen Kunden gerne helfen, in dem Sie Ihre selbstdefinierten Typen in die Galerie hochladen.Export
Wählen Sie den Signaltyp aus, den Sie exportieren wollen, in dem Sie auf den Namen in Tabelle des Signaldesigners klicken.
Dann klicken im Signaldesigner oben auf die Diskette. Jetzt öffnet sich ein Fenster und Sie können nun den Namen auswählen, der zum Abpeichern genutzt werden soll. Aus Vorschlag wird der Name vorgegeben, den der Signaltyp derzeit hat.
Bild Exportdialog
Import
Beim Importieren müssen Sie den Signaldesigner öffnen. Dort klicken Sie auf das Ordnersymbol. Nun öffnet sich ein Auswahlfenster, in dem der Ordner ausgewählt werden kann, in dem die Signaltypen liegen. Wählen Sie einen Signaltyp aus und sagen "öffnen". Nun ist der Signaltyp in Ihrem Signaldesigner integriert.
Nehmen Sie nun Ihre Anpassungen an dem neuen Signaltyp vor (z.B. Geschwindigkeit, etc.).
Railware Switch
Auch die kostenlose Switch Version verwendet die gleichen Signaltypen wie Railware professional. Allerdings sind einige Einstellungen wirkungslos. Dies sind die Angaben für:- Geschwindigkeiten
- Kennzeichen für Rangierstellungen und Rangiersignale
- Parallel-, Fahrweg- und Abfahrtsignale
Weitere Informationen siehe auch: [ Doku7 Signalsteuerung ] [ Doku7 Beispiel Lichtsignale ] [ Tipp Beispiele für Schaltbefehle im Signaldesigner ] [ Rangiersignale ] [ Verschubsignale ]
Zu dieser Seite haben beigesteuert: Dieter Hinz
und
Railware Team
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Page last modified on Donnerstag 28 August, 2014 01:29CEST by Dieter Hinz .
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