Wie werden Signale gestellt?
Doku7 Signalsteuerung
Allgemeines zur Signalsteuerung
Anders als in der Wirklichkeit sind bei Railware die Signale auf der Anlage nebensächlich, weil die Zugsteuerung mit ihrer selbsttätig wirkenden Fahrstraßenreservierung für den geregelten Zugbetrieb sorgt.Signale haben in Railware also nur eine anzeigende Wirkung. Selbstverständlich wird die Zugsteuerung die Signalstellungen beachten und z.B. die passende (erlaubte) Geschwindigkeit wählen oder den Zug anhalten. Allerdings wird sie immer versuchen, nach dem Regelwerk der Zugsteuerung und Zuglenkung ein Signal bei Bedarf wieder auf Fahrt zu stellen.
Um dies zu verhindern, muss der Bediener das Signal in Haltstellung verriegeln. Dazu reicht ein einfacher Mausklick auf das gewünschte Signal. Mit einem weiteren Mausklick wird die Sperre wieder aufgehoben. Bei dieser Methode wird der Zug bei Ankunft "rot" stehen bleiben. Wird die Sperre des Signals aufgehoben, fährt dieser bei einer möglichen Reservierung sofort wieder an, weil er immer noch "rot" für die Zugsteuerung aktiv ist.
Dieses für Railware typische Verfahren hat einen riesigen Vorteil:
Sie müssen absolut nichts konfigurieren, um die Signale zu steuern. Es sind keine von anderer Software bekannten Blockstellen oder -abschnitte zu bestimmen noch irgendwelche Spurpläne, Signalgruppen oder Abläufe. Auch alle aus vorherigen Railware Versionen bekannten Einstellungen sind nun ebenfalls entbehrlich geworden.
Die Konfiguration der Signale und ihrer möglichen Stellungen ist sehr flexibel. Durch den neuen Signaldesigner gibt es kaum noch Signalbausteine, Selbstbauprojekte oder länderspezifische Signalsysteme, die nicht angesteuert werden können. Sie müssen seit Railware 5 nur noch Signaltypen konfigurieren und einem Namen zu ordnen und schon können Sie Ihre gewünschten Signalbilder nutzen.
Nebensignale, also z.B. Vorsignale, werden im Railware Gleisbild nicht mehr angezeigt. Dies entspricht dem Vorbild, denn der Fahrtdienstleiter ist es egal, welche Stellung ein Vorsignal hat. Er verlässt sich darauf, das zur Stellung der Hauptsignale auch die passenden Vorsignalstellungen angezeigt werden. So arbeitet auch Railware: Vorsignale sind in der Regel im Gleisbild nicht mehr sichtbar. Stattdessen werden diese per Konfiguration an die Hauptsignale gebunden (Fahrweg- und/oder Parallelsignal). Bei einigen modernen Signalsystemen der Modellbahnzubehörhersteller erledigt dies schon die Elektronik so das Railware nichts mehr dazu tun muss.
Sperrsignale gelten ebenfalls als Hauptsignale und sind, wenn sie einzeln stehen, auch als eigene Symbole im Gleisbild einzutragen.
So können sie auch in manuellen Fahrstraßen richtig gestellt werden. Nur in Ausnahmesituationen kann eine Konfiguration als Parallelsignal sinnvoll sein.
Tipp:
Wer in bestimmten Gleisen Züge stets einfahren und dauerhaft abstellen will, z.B. um nach Ankunft mit dem Zug per Hand rangieren zu wollen, muss in der Zugsteuerung für den Zuganzeiger die Funktion "Fahrstraßen enden hier" aktivieren. Dann wird jeder Zug, der in das Gleis einfährt, dort enden und stehen bleiben. Da der Zug durch die Zugsteuerung "schwarz" abgestellt wird, nimmt er nicht mehr an den Reservierungsprüfungen teil. Ist der Zug zusammengestellt und soll wieder am Fahrbetrieb teilnehmen, wird er einfach per Mausklick wieder abgefahren. Dann wird er als aktiver Zug wieder "rot" und die Zugsteuerung übernimmt ihn.
Wer in bestimmten Gleisen Züge stets einfahren und dauerhaft abstellen will, z.B. um nach Ankunft mit dem Zug per Hand rangieren zu wollen, muss in der Zugsteuerung für den Zuganzeiger die Funktion "Fahrstraßen enden hier" aktivieren. Dann wird jeder Zug, der in das Gleis einfährt, dort enden und stehen bleiben. Da der Zug durch die Zugsteuerung "schwarz" abgestellt wird, nimmt er nicht mehr an den Reservierungsprüfungen teil. Ist der Zug zusammengestellt und soll wieder am Fahrbetrieb teilnehmen, wird er einfach per Mausklick wieder abgefahren. Dann wird er als aktiver Zug wieder "rot" und die Zugsteuerung übernimmt ihn.
Signalsteuerung
Folgende Punkte gilt es zu beachten:- Jeder Zug stellt sich seine Signale selbst. Kann er ab- oder weiterfahren, stellt sich das Signal auf eine Fahrtstellung.
- Sind mehrere Fahrtstellungen erlaubt, sucht sich das System auf Grund der Weichenanzahl und deren Stellungen sowie der Anzahl der reservierbaren und freien Abschnitte vor dem Zug selbsttätig die optimale Stellung aus.
- Die Signalsteuerung stellt Signale hinter einem fahrenden Zug auf Halt. Ist der Abschnitt wieder frei, wird das Signal in Grundstellung gebracht. Darum ist für jedes Signal eine Grundstellung einzutragen.
- Sind mehrere Fahrtstellungen vorhanden die abgestufte Geschwindigkeiten erlauben, dann werden derzeit bis zu zwei zurückliegende Signale mitgestellt. Dies ist z.B. in der Schweiz oder den USA gebräuchlich.
Empfohlene Grundstellungen
Damit die Signalsteuerung korrekt arbeiten kann, benötigen alle Signale eine Grundstellung.Bahnhöfe:
- Alle Einfahrt- und Ausfahrtsignale bekommen die Grundstellung "Halt".
- Werden die Durchfahrgleise eines Bahnhofs als selbsttätige Blockabschnitte betrieben, sind die entsprechenden Ein- und Ausfahrsignale als Block zu betrachten und erhalten die nachfolgend beschriebene Grundstellung für Blockabschnitte.
Blockabschnitte:
- Bei Lichtsignalen Grundstellung "Fahrt". Dies bewirkt, das lediglich das hinter einem fahrenden Zug liegende Signal auf "Halt" steht.
- Ausnahme: Befindet eine Weiche vor dem Block, egal ob Gleiswechsel oder Abzweig, dann ist die Grundstellung "Halt".
- Bei Flügelsignalen ist die Grundstellung "Halt". Dies bewirkt, das nur das vor einem Zug liegende Signal auf "Fahrt" geht.
- Bei eingleisigen Strecken ist die Grundstellung aller Signale "Halt".
- Bei Lichtsignalen kann eine der beiden Fahrtrichtungen auch auf "Fahrt" stehen.
Einige Signaldecoder stellen die Signale beim Einschalten der Anlage grundsätzlich auf "Halt". Werden Signale mit Grundstellung "Fahrt" verwendet, muss unbedingt jedesmal eine Synchronisation der Anlage (Grundstellung mit Übertragung zur Anlage) erfolgen.
Schalter Synchronisation
Hinweise:
- Auch Flügelsignale wurden beim Vorbild im Selbstblockbetrieb mit der Grundstellung "Fahrt" betrieben.
- Bei mehrfach abgestuften Signalsystemen (oft keine Vorsignale vorhanden) wie in der Schweiz oder Belgien, ist die Grundstellung der Signale "Fahrt". Die Signalsteuerung sorgt dann selbsttätig für die richtigen, abgestuften Stellungen.
Schattenbahnhöfe und andere Abstellgleise:
- Hier ist als Grundstellung immer "Halt" einzustellen.
Grundstellung ist wichtig
Die Einstellung der Grundstellungen von Signalen (und Weichen) kann erheblich vereinfacht werden, wenn:
- Alle Symbole im Gleisbild die gewünschte Grundstellung durch Mausklick (Mittlere Maustaste bei Signalen) anzeigen .
- Im Menü unter "Design" und "Gleisbild" der Punkt "Darstellung als Grundstellung" angewählt wird. Dies setzt bei allen Symbolen die momentan angezeigte Stellung als Grundstellung.
Signaltypen
Mit dem Signaldesigner werden alle verwendeten Signaltypen erfasst. Jedes Signal erhält einen eindeutigen Namen und kann bis zu fünf Stellungen besitzen. Jede dieser Stellungen kann einen oder mehrere Stellbefehle an das Digitalsystem senden. Jeder unterschiedliche Signaltyp ist hier einmalig zu erfassen und wird dann mehrfach verwendet.Es müssen nur Signaltypen erstellt werden, die auch tatsächlich benötigt sind.
Detaillierte Infos zu Signaltypen und dem Signaldesigner: [ Doku7 Signaltypen ]
Zuordnung der Signaltypen im Gleisbild
Signalname am Symbol eintragen
Grundstellung ist wichtig
- Um einen Signaltyp im Gleisbild zu benutzen, muss er einem Signalsymbol zugeordnet sein. Außerdem ist - wie bisher - eine Digitaladresse einzustellen. Die Zuordnung des Typs geschieht im Designer unter "Signal".
- Falls Vorsignale gestellt werden sollen, sind sie im Punkt "Fahrweg- oder Parallelsignal" einzutragen. Auch hier werden lediglich die Signaltypen eingetragen und unter "Digitaladressen" die Basisadresse festgelegt.
- Soll von den im Signaltyp vorgegebenen Geschwindigkeiten abgewichen werden, können sie unter "Geschwindigkeit" erfasst werden.
Fahrweg-, Parallel- und andere Nebensignale
Dies sind Signale, die nicht im Gleisbild dargestellt werden, aber trotzdem geschaltet werden müssen. Typischerweise ist es (in Deutschland) ein Vorsignal. Man kann bis zu drei Nebensignale pro Signalsymbol mitstellen. Sie haben eine feste Bedeutung und Zuordnung:Das Fahrwegsignal wird von der Zugsteuerung auf die gleiche Stellung gebracht, die das Signal am Ende eines reservierten Gleisabschnitts hat. So können alle Vorsignale fahrstraßenabhängig gestellt werden. Dies betrifft z.B. Vorsignale an Einfahrtsignalen.
V1 zeigt nur Stellung von H1 an, wenn Fahrstraße geschaltet ist (H2 zeigt Fahrt)
Damit wechselweise verschiedene Vorsignale zu Hauptsignalen zugeordnet werden können (1:n oder n:1), erfolgt die Konfiguration der Vorsignale an den Einfahrtsignalen.
Fahrstaßenabhängiges Schalten von V2 oder V1
Das Parallelsignal hat grundsätzlich die gleiche Signalstellung wie das Signal, an dem es konfiguriert ist. Es eignet sich insbesondere für abgesetzte oder einzelne Vorsignale, z.B. bei Blockstrecken. Damit wird nicht ein Vorsignal an einem Hauptsignal gestellt, dass hinter dem aktuellen Block liegt.
V1 zeigt immer die Stellung von H1 an
V1 zeigt immer die Stellung von H1 an.
Zeigt H2 Halt, dann muss bei Lichtsignalen das Signal ganz ausgeschaltet sein (Dunkeltastung z.B. bei LS-DEC). Bei Formsignalen muss es Schutzhalt (Sh0) zeigen.
Die Einstellung von Nebensignalen erfolgt wie bei einem normalen Signal im Designer. Die Signaltypen sind identisch mit denen der Hauptsignale. Allerdings sind die im Signaldesigner voreingestellten Geschwindigkeitsangaben unwirksam. Für jedes Nebensignal ist eine Digitaladresse einzustellen.
Zuordnung Haupt- und Nebensignale
| |||
# | Hauptsignal | Nebensignal | |
1 | Halt | Halt erwarten | |
2 | Fahrt | Freie Fahrt erwarten | |
3 | Langsamfahrt 1 | Langsamfahrt 1 erwarten | |
4 | Langsamfahrt 2 | Langsamfahrt 2 erwarten | |
5 | Langsamfahrt 3 | Langsamfahrt 3 erwarten |
Nicht vorhandene Signalstellungen werden einfach übersprungen.
Kopplung von Signalsymbolen:
Alle Signalsymbole besitzen eine feste Zugehörigkeit zu ihren Nachbarsignalen. Dies erlaubt das selbsttätige Stellen von Blocksignalen.Verkopplung der Signale
| |||
1. Signal | 2. Signal | 3. Signal | 4. Signal |
Halt | Langsamfahrt 1 | Langsamfahrt 2 | Langsamfahrt 3 |
Langsamfahrt 3 | Langsamfahrt 2 | Langsamfahrt 1 | Fahrt |
u.s.w. |
Nichtvorhandene Stellungen werden übersprungen.
Beispiel: Signale nach deutschem DB Vorbild
| |||
1. Signal | 2. Signal | 3. Signal | |
Hp0 | Hp2 | Hp1 | |
Hp2 | Hp1 | Hp1 | |
Hp1 | Hp1 | Hp1 |
Blockbeteieb mit 3begriffigen Signalen
Die Einstellung von Nebensignalen erfolgt wie bei einem normalen Signal im Designer. Die Signaltypen sind identisch mit denen der Hauptsignale. Allerdings sind die im Signaldesigner voreingestellten Geschwindigkeitsangaben unwirksam. Für jedes Nebensignal ist eine Digitaladresse einzustellen.
Konfiguration von Nebensignalen und Adressen
Schalten im Gleisbild
Sie können die einzelnen Signalbilder eines Signales im Gleisbild nacheinander zum Testen durchschalten, in dem Sie durch Drücken der mittleren Maustaste oder dem Drücken des Mausrads das Signalbild des Signales verändern.Sperrsignale
Sperrsignale können im Fahrweg normal genutzt werden und einem Zuganzeiger zugeordnet werden.Das folgende Beispiel zeigt zwei vor den Hauptsignalen angeordnete Sperrsignale. Es handelt sich dabei um Formsignale.
Sperrsignal und Hauptsignal im Fahrweg
Bei dieser Anordnung wird die Zugsteuerung bei normalen Zugfahrten beide Signale stellen. Ist eine Zugfahrt als Rangierfahrt gekennzeichnet, dann wird nur das Sperrsignal gestellt. Entsprechend wird auch die Geschwindigkeit angepasst.
Bei Nutzung von manuellen Fahrstraßen, z.B. für abgesicherte Rangierfahrten, können alle Signalkombinationen gesetzt werden. Entweder wird beim Stellen der Fahrstraße nur das Rangiersignal oder Beide gestellt.
Einzelnes Sperrsignal im Gleisbild
Sperrsignal als Zwergsignal im Weichenfeld
Geschwindigkeiten
Die Geschwindigkeit für ein Hauptsignalsymbol wird so gewählt, wie für den Signaltyp im Signaldesigner festgelegt wurde.Diese allgemein gültigen Geschwindigkeiten eines Signaltyps können an jedem einzelnen Signalsymbol überschrieben werden. Um Konfigurationsaufwand für die einzelnen Signale zu sparen, sollte man zuvor mit dem Signaldesigner den Signaltypen praktische und realistische Geschwindigkeiten einstellen.
Die allgemein gültigen Werte werden bei dem entsprechenden Signal in den Symboleigenschaften unter Geschwindigkeit in Klammern angezeigt.
Die Zugsteuerung wählt selbst die für eine Weiterfahrt erlaubte maximale Geschwindigkeit aus. Dazu werden alle Signale zwischen Start und Ziel auf Gültigkeit der Fahrrichtung und Rangierfahrt geprüft. Bei mehreren Signalen wird die niedrigste nötige Geschwindigkeit gewählt.
Wichtige Hinweise:
- Die noch aus Version 2 stammenden alten Vor- und Sperrsignalsymbole können nicht mehr weiterbenutzt werden. Sie müssen gegen Standardsymbole mit passendem Signaltyp getauscht werden.
- Die wichtigsten Signaltypen werden mitgeliefert. Außerdem können Modellbahner sie untereinander per Datei austauschen, so dass eine Sammlung bereit stehen kann.
- Verwenden Sie keine Hilfsautomatiken für Signale. Sie stören die Funktion der Signalsteuerung.
- Fahrweg- und Parallelsignal haben keine eigene Geschwindigkeitsreaktion, da sie keinen eigenen Rückmelder haben.
Weitere Informationen siehe auch: [ Doku7 Signaltypen ] [ Doku6 Beispiel Lichtsignale ] [ Tipp Beispiele für Schaltbefehle im Signaldesigner ] [ Rangiersignale ] [ Dateiverzeichnis mit Dateitypen ]
Zu dieser Seite haben beigesteuert: Dieter Hinz
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