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Doku4 Schattenbahnhof konfigurieren

Wie konfiguriere ich einen Schattenbahnhof ?

In diesem Kapitel wird der Aufbau eines kleinen Schattenbahnhofes beschrieben. Er kann in dieser Form auch als Test- oder Pilotprojekt nachgebaut werden, wenn die Rückmelde- und Weichenadressen entsprechend angepasst sind. Anders als im ersten Gleisbild, beschränken wir uns hier auf eine Zweileiteranlage mit echter Belegtmeldung. Für Dreileiteranlagen und Anlagen mit kurzen Kontakten, Reedkontakten oder Schaltgleisen kann die Konfiguration unverändert verwendet werden. Die Beschreibung der einzelnen Konfigurationsschritte erfolgt im Telegrammstil.

Am Ende des Kapitels beschreiben wir noch zwei weitere Optionen zum Anhalten von Zügen in Schattenbahnhöfen.

Der Gleisaufbau

Auch für diese Anlage empfiehlt sich der Aufbau eines Gleisovals. Der Grund ist einfach: während des Testen werden wir immer wieder mal mit falsch fahrenden Zügen rechnen müssen oder die Bremswege werden nicht korrekt eingehalten. Bei einem Kreis ersparen wir uns dann das umständliche Zurückfahren vor das Einfahrgleis des Schattenbahnhofes. Die Testphase wird nicht unerheblich verkürzt ...

Der Einfachheit halber fahren wir nur mit Lokomotiven und können so die Gleislängen verkürzen. Trotzdem sollte ein Abstellgleis etwa 100 bis 150 cm (bei H0) lang sein. Denn wir wollen sanft abbremsen und für Experimente mit den Zuglängen eventuell auch Wagen dranhängen.

Der Gleisaufbau besteht aus drei Abstellgleisen mit ca. 150 cm Gleislänge und einem eingleisigen Kreis zwischen Eingang und Ausgang des Schattenbahnhofes. Die Kreisstrecke bekommt 3 Blockabschnitte mit unterschiedlicher Länge. Der beiden Blöcke vor und hinter dem Schattenbahnhof machen wir etwa 100 cm lang. Den mittlere Block, mit dem Sie vielleicht später einmal den Streckenblock ausprobieren können, machen wir zwischen 100 und 300 cm lang. Je nach vorhandenem Platz können Sie die Gleislängen anpassen. Sie müssen später nur darauf achten, die dazu passenden Bremswege im System einzutragen.

Die vier Weichen werden an einen Weichendecoder angeschlossen. Jedes Abstellgleis sowie die drei Gleisabschnitte im Kreis benötigen einen Belegtmelder. Auch hierfür reicht ein Baustein aus.

Das Railware Gleisbild

Das stilisierte Gleisbild benötigt für jeden Gleisabschnitt einen Zuganzeiger. In den Zuganzeigern sehen wir die Position eines Zuges und das System ist in der Lage eine selbsttätige Zugbeeinflussung zu machen. So besitzt jedes Abstellgleis einen Zuganzeiger. Kurz nach der Ausfahrt kommt eine weiterer Zuganzeiger, dann noch im Blockabschnitt und zu letzt am Eingang des Schattenbahnhofes. Der Zuganzeiger am Eingang wird im Railware System auch ‚DispatcherÂ’ genannt. Durch die Festlegung des Einganges ist auch die Fahrtrichtung im Schattenbahnhof festgelegt – er kann immer nur in einer Richtung befahren werden.


Das Gleisbild des Schattenbahnhofs


Zum Erstellen des Gleisbildes sind folgende Schritte nötig:

  • Starten Sie ein Gleisbildprogramm
  • Betätigen Sie ‚GleisbildÂ’ und ‚Neues Gleisbild erstellenÂ’
  • Eingabe des Namens z.B. ‚TestSchattenÂ’ und betätigen von ‚OKÂ’.
  • Öffnen Sie ‚DesignÂ’, ‚GleisbildÂ’ den Dialog ‚GleisbildÂ’.
  • Erstellen Sie das abgebildete Gleisbild.
  • Beginnen sie mit den Zuganzeigern, dann die Weichen und zu letzt die geraden Gleissymbole.
  • Die Zuganzeiger müssen vom Typ ‚IntegriertÂ’ sein, der Zuganzeiger am Eingang des Schattenbahnhofes (‚DispatcherÂ’) muss vom Typ ‚SB DispatcherÂ’ sein (letzte Auswahl in Wahlliste).
  • Schließen Sie das Designfenster.
Konfiguration
Als Nächstes müssen die Adressen der Weichen und die Nummern der Rückmeldedecoder eingetragen werden:

  • Öffnen Sie im Menü ‚DesignÂ’, ‚GleisbildÂ’ den Dialog ‚Digital-AdressenÂ’
  • klicken Sie nacheinander auf alle Weichen im Gleisbild und stellen dabei im Designfenster die Digitaladressen der Weichen ein.
  • Klicken Sie nun nacheinander auf alle Zuganzeiger und geben die Modulnummer und den Anschluss des Belegtmelders ein.
  • Klicken Sie zusätzlich auf den Schalter ‚Danebenliegende Gleissymbole anzeigenÂ’. Er befindet sich rechts des Eingabefeldes und bewirkt, dass die Belegtanzeige im gesamten Gleis angezeigt wird und nicht nur im Anzeigesymbol selbst.
  • Schließen Sie das Designfenster.
  • Testen Sie die Funktion der Weichen in dem Sie sie einzeln anklicken und überprüfen, ob die angezeigte Weichenlage im Gleisbild mit der tatsächlichen Weichenlage auf der Anlage übereinstimmt. Falls nicht, öffnen Sie erneut das Designfenster für die Digital-Adressen? und betätigen den Schalter ‚TauschenÂ’ für die falsch herum schaltenden Weichen.
  • Testen Sie die Funktion und Zuordnung der Belegtmeldung in dem Sie mit der Hand (bei 3-Leiter Anlagen mit einem Kurzschluss zwischen den beiden Schienen) die Belegtmelder auslösen.

Nun tragen wir in jeden Zuganzeiger die zur Verfügung stehenden Bremswege ein. Die Bremswege können je nach Testaufbau variieren. Sinnvoll ist zunächst eine Angabe mit wenigstens 20 bis 40 Zentimetern Platz bis zum Ende des Gleises. Ist also ein Gleisabschnitt zum Beispiel 200 cm lang, dann sollten Sie als Bremsweg 160 cm wählen. Zu einem späteren Zeitpunkt können Sie gerne längere Werte verwenden, aber für unseren Testaufbau und unsere ersten Gehversuche sollten wir allen Schwierigkeiten aus dem Weg gehen und sichere Werte für die Bremswege verwenden.

  • Öffnen Sie im Menü unter ‚DesignÂ’ und ‚GleisbildÂ’ den Dialog ‚ZugeinstellungenÂ’.
  • Klicken Sie nacheinander auf jeden Zuganzeiger und tragen im Designfenster den dazugehörenden Bremsweg in Zentimetern ein.
  • Schließen Sie das Designfenster

Jetzt benötigen wir nur noch Informationen über die Anzahl der Schattenbahnhofgleise und den Modus in dem Ein- oder Ausfahrten durchzuführen sind.

  • Öffnen Sie im Menü ‚DesignÂ’, ‚GleisbildÂ’ den Dialog ‚ZugeinstellungenÂ’.
  • Klicken Sie im Gleisbild auf Zuganzeiger der als Dispatcher arbeitet.
  • Wechseln Sie in Designfenster auf die Karteikarte ‚SchattenbahnhofÂ’. Sie ist nur sichtbar, wenn Sie einen Dispatcher angeklickt haben.
  • Stellen Sie nun ‚Zuerst AusfahrtÂ’ und ‚Ältester Zug zuerstÂ’ ein.
  • Geben Sie die Geschwindigkeit im Schattenbahnhof von 100 km/h vor.
  • Betätigen Sie in der Gruppe ‚GleiseÂ’ dreimal die Taste mit dem rechten Pfeil und bestätigen Sie die Frage ‚Neues AbstellgleisÂ’ mit ‚JaÂ’.
  • Schließen Sie das Designfenster und öffnen Sie es erneut.
  • Wählen Sie wieder den Dispatcher im Gleisbild und wechseln auf die Karteikarte ‚SchattenbahnhofÂ’. Jetzt kann kontrolliert werden, ob die Eingabe der Abstellgleise korrekt ist: mit den beiden Pfeiltasten können Sie von eins bis drei und wieder zurück schalten. Dabei wird der zugeordnete Zuganzeiger im Gleisbild blau dargestellt.
  • Schließen Sie das Designfenster.

Die Konfiguration des Gleisbildes ist nun abgeschlossen. Ein erster Funktionstest besteht darin, dass wir jedes Signalsymbol der Abstellgleise nacheinander auf Fahrt stellen. Wenn dann auch die Ausfahrweichen für die Ausfahrt des Zuges korrekt gestellt werden und das Signal des zuvor gestellten Symbols wieder auf Halt zurückspringt, können wir sicherstellen, dass der Schattenbahnhof- Dispatcher die Abstellgleise korrekt erkannt hat.

Als letztes müssen wir noch ein paar Einstellungen vornehmen, damit einen Zug auf dem Kreis der freien Strecke ungehindert fahren kann.

  • Öffnen Sie das Designfenster unter ‚DesignÂ’, ‚GleisbildÂ’ und ‚ZugeinstellungenÂ’.
  • Klicken Sie auf die beiden Zuganzeiger nach dem hinteren Ausgang des Schattenbahnhofes und aktivieren Sie jeweils das Feld ‚Automatische WeiterfahrtÂ’.
  • Schließen Sie das Designfenster.
  • Öffnen Sie unter ‚DesignÂ’, ‚GleisbildÂ’ den Dialog ‚GleisbildÂ’.
  • Klicken Sie im Gleisbild auf den zweiten und den dritten (der Dispatcher) Zuganzeiger im Kreis und aktivieren Sie jeweils die Option ‚Rückblock schaltenÂ’. Diese Option darf nicht in den Abstellgleisen oder dem ersten Zuganzeiger hinter dem Ausgang des Schattenbahnhofes aktiviert sein !
  • Schließen Sie das Designfenster.

Unser Schattenbahnhof ist nun betriebsbereit. Wir könnten eine erste Lokomotiven auf das freie Gleis der Strecke stellen und einen Funktionstest durchführen. Einfacher ist es jedoch, wenn wir zunächst einmal die konfigurierten Abläufe im PC simulieren und erst später mit der echten Anlage arbeiten.

Test des Ablaufs per Simulation

Das Testen unseres Gleisbildes im PC und ohne eine Verbindung zur Anlage hat den entscheidenden Vorteil, dass wir sehr schnell und effektiv die Funktionen überprüfen können. Würden wir direkt mit fahrenden Lokomotiven arbeiten, könnten wir die Tests nicht so schnell ablaufen lassen. Außerdem vermeiden wir Fehler die zu Zusammenstößen führen könnten.

Dafür nutzen wir eine ganz einfache Funktion: durch Festhalten der Steuerungstaste (‚StrgÂ’) und klicken mit der linken Maustaste in einen Zuganzeiger schalten wir einmal kurz die Belegtmeldung im Zuganzeiger ein und wieder aus. Dieser kurze Impuls reicht aus, um den Zug im Gleisbild an die nächstfolgende Position zu verschieben und weitere Aktionen des Dispatchers auszulösen.

Falls Sie es nicht getan haben, müssen nun einige Züge und Lokomotiven in den Datenbanken angelegt werden. Wir verwenden hier gerne die Zugnamen ‚Test 1Â’ bis ‚Test 3Â’ mit den Loknamen ‚Test 1Â’ bis ‚Test 3Â’. Den Lokomotiven ordnen wir die Digitaladressen 1 bis 3 zu.
Für den automatischen Betrieb mit der Zugsteuerung ist es wichtig, dass wir mit Zügen arbeiten und nicht mit einzelnen Lokomotiven !
Unter ‚Züge verwaltenÂ’ ist die Angabe des Zugnamens und der zugeordnete Lokomotive erforderlich. Im Dialog ‚Lokomotiven verwaltenÂ’ ist die Angabe des Loknamen, die Digitaladresse, die Anzahl der Fahrstufen und die Option Massensimulation einzugeben. Weitere Angaben sind nicht erforderlich. Das Erstellen einer Geschwindigkeitstabelle für die Lokomotiven und das Einmessen können wir später noch durchführen wenn wir mit echten Lokomotiven fahren.
Ob eine Lokomotiven fährt oder steht oder sie beschleunigt oder abgebremst wird, können wir sehr leicht in Logbuch des Interfaces verfolgen.

  • Setzen Sie den ersten Zug in den mittleren Zuganzeiger der Strecke. Dies geschieht durch klicken in den leeren Zuganzeiger mit anschließender Auswahl des gewünschten Zuges.
  • Setzen Sie weitere Züge in die Zuganzeiger der Abstellgleise ein.
  • Stellen Sie das Signal eines Abstellgleises auf Fahrt und fahren Sie den Zug in Signalrichtung ab.
  • Die Zugsteuerung reserviert nun den Abschnitt bis zum Dispatcher. Das Fahren des Zuges kann im Interface verfolgt werden: wir sehen neben der Digitaladresse das höher schalten der Fahrstufen.
  • Klicken Sie nun mit der linken Maustaste auf den Dispatcher, während sie die ‚StrgÂ’- Taste auf der Tastatur gedrückt halten. Der Zug wird nun im Dispatcher- Zuganzeiger angezeigt und sollte abgebremst werden.
  • Als Nächstes wird automatisch eine Fahrstraße für den ausfahrenden Zug ausgewählt und ersetzt sich langsam in Bewegung. Auch dies können wir im Interfacefenster beobachten.
  • Nachdem der ausfahrende Zug beschleunigt hat, klicken wir mit ‚StrgÂ’ und Maustaste in den leeren Zuganzeiger den der ausfahrende Zug reserviert hat. Er wird damit auf die freie Strecke weiter transportiert.
  • Nach wenigen Sekunden wird der im Dispatcher stehende Zug eine Fahrstraße reservieren und in das nächste freie Gleis einfahren.
  • Auch hier klicken Sie nach einigen Sekunden auf den vom einfahrenden Zug reservierten Zuganzeiger, simulieren damit die Belegtmeldung und lösen den Bremsvorgang aus.
  • Beobachten Sie die Fahrbefehle im Logbuch des Interfaces.

Nach diesem Verfahren können Sie nun beliebig lange Tests mit den verschiedenen Zügen durchführen. In unserem einfachen Beispiel prüfen wir so, ob nacheinander alle Züge ausgefahren werden und sie bei der Einfahrt wieder ein freies Gleis finden.

Wenn Sie weitere Optionen testen möchten, dann ist jetzt der geeignete Zeitpunkt. So könnte beispielsweise durch Eingabe von nutzbaren Gleislängen in den Zuganzeigern der Abstellgleise und Angabe von Wagenlängen in der Zugverwaltung dafür gesorgt werden, dass immer das kürzeste freie Gleis verwendet wird. Für das o.g. Beispiel gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Öffnen Sie den Dialog ‚Züge verwaltenÂ’.
  • Tragen Sie für jeden Testzug eine Wagenlänge ein z.B. 100, 150 und 200 cm
  • Schließen Sie den Dialog.
  • Öffnen Sie unter ‚DesignÂ’, ‚GleisbildÂ’ den Dialog ‚ZugeinstellungenÂ’.
  • Klicken Sie nacheinander auf alle Zuganzeiger in den Abstellgleisen und tragen dabei in der Karteikarte ‚BahnhofÂ’ die nutzbare Gleislänge ein. In unserem Beispiel könnten Sie 120, 170 und 220 Zentimeter verwenden.
  • Schließen Sie das Designfenster.

Jetzt ist es sinnvoller, nur mit einem Zug zu arbeiten. Denn dadurch merken wir am schnellsten, ob unser Zug immer in das kürzeste, nutzbare Gleis einfährt, da ja eine genügende Anzahl von Gleisen zu Auswahl frei ist.

Wenn sie einzelne Abstellgleise für die Benutzung kurzzeitig sperren möchten, können Sie bei gedrückter ‚AltÂ’- Taste mit der Maus in einen Zuganzeiger klicken. Das Symbol ist dann grau hinterlegt und wird vom System als gesperrt markiert. Durch erneutes anklicken wird die Sperre wieder aufgehoben..

Eine weitere Option wäre das arbeiten mit fest zugeordneten Abstellgleisen für jeden einzelnen Zug; bei Railware heißt dies ‚HeimatgleisÂ’ Funktion. Wenn Sie diese Option testen möchten, sollten Sie zunächst die Wagenlängen in der Zugverwaltung oder die nutzbaren Gleislängen in den Abstellgleisen wieder auf Null setzen. Dies erleichtert den Test der Heimatgleis Funktion. Denn hier muss ja prinzipbedingt keine Längenprüfung durchgeführt werden, da Züge bei falschen Längen keine alternativen Gleise verwenden dürfen. Sie müssen also wissen, was Sie tun.

Wenn Sie mit festen Gleisen und der Heimatgleis- Option arbeiten möchten, ist es erforderlich den Heimatbahnhof in der Zugverwaltung und im Dispatcher einzutragen. Außerdem ist die Angabe der Gleisnummern erforderlich. Dazu sind diese Schritte nötig:

  • Öffnen Sie im Menü ‚DesignÂ’ den Dialog ‚BahnhöfeÂ’.
  • Erstellen Sie durch betätigen der Taste ‚Neuer BahnhofÂ’ einen neuen Bahnhofsnamen. Nehmen Sie möglichst sprechende Namen mit bis zu 20 Zeichen.
  • Nun schließen das Fenster.
  • Öffnen Sie den Dialog ‚Züge verwaltenÂ’.
  • Wählen Sie nacheinander die gewünschten Testzüge aus und tragen in der Karteikarte ‚ErweitertÂ’ den zuvor erstellten Namen des Abstellbahnhofs ein
  • Gleich darunter wird die gewünschte Nummer des Abstellgleises eingetragen.
  • schließen Sie das Dialogfenster der Zugverwaltung.
  • Öffnen Sie nun unter ‚DesignÂ’, ‚GleisbildÂ’ die ‚ZugeinstellungenÂ’.
  • Klicken Sie auf den Dispatcher und wechseln zur Karteikarte ‚BahnhofÂ’.
  • Tragen sie den Namen des zuvor erstellten Bahnhofes ein.
  • Wechseln Sie zur Karteikarte ‚SchattenbahnhofÂ’.
  • Wählen Sie nun mit den Pfeiltasten nacheinander die Abstellgleise an und tragen die Gleisnummern ein.
  • Schließen Sie das Designfenster.

Auch für diese Option ist es sinnvoll, wenn sie nur mit einem Zug zur Zeit testen. So können Sie am schnellsten feststellen ob das gewünschte Gleis auch wirklich angefahren wird.

Arbeiten Sie später nur mit den Optionen die Sie auch wirklich benötigen ! Es macht keinen Sinn mit Funktionen zu arbeiten, die Ihnen nicht wichtig sind. Denn im vermeintlichen Fall eines Ablauffehlers könnten Sie falsche Rückschlüsse ziehen und die Fehlersuche behindern.

Nehmen Sie also eventuell die zuvor gemachten Änderungen für die Gleislängen oder Heimatgleise wieder zurück, bevor sie mit dem echten Betrieb beginnen.

Der reale Betrieb

Jetzt kann es losgehen! Die Funktionen der Software haben wir zuvor eingehend getestet und so kann eigentlich zu keinen schwerwiegenden Störungen mehr kommen.

Zwei Dinge müssen jetzt noch gemacht werden:
wenn sie bisher noch nicht mit richtigen Zügen gefahren sind, müssen sie nun die Lokomotiven Einmessen die Sie verwenden möchten. Denn ohne die korrekte Geschwindigkeitstabelle wird ein Zug nicht an der gewünschten Stelle anhalten. Wie dies gemacht wird, steht an anderer Stelle in diesem Buch ...

Beginnen Sie zunächst mit einer einzelnen Lokomotive und prüfen sie an verschiedenen Stellen der Anlage das Anhalten der Lok und kontrollieren die Bremswege. Nehmen Sie jetzt gegebenenfalls nötige Korrekturen vor. Dies kann z. B. mit der Bremswegkorrektur in den Lokparametern oder im Gleisbild mit der Karteikarte ‚BremswegÂ’ gemacht werden. Ist alles in Ordnung können Sie weitere Züge auf die Gleise stellen und abfahren.

Alles in Ordnung? Prima - Sie haben es geschafft !

Besondere Halteverfahren in Schattenbahnhöfen

Schien Ihnen die Ermittlung der Geschwindigkeitstabellen der Lokomotiven schwierig oder zu aufwändig oder haben Sie Probleme mit der Reproduzierbarkeit der Ergebnisse und die Lokomotiven lassen sich nicht so genau abbremsen wie sie dies wünschen ?
Dann arbeiten sich vermutlich nicht mit lastgeregelten Lokdecodern oder haben das Prinzip des Fahrens mit Stundenkilometern noch nicht gelesen (z.B. ab Seite 197).

Während auf den sichtbaren Teilen der Anlage natürlich die Eleganz von Beschleunigung und Abbremsvorgängen im Vordergrund steht, geht es im Schattenbahnhof mehr um Sicherheit. Der Grund ist einfach: in der Regel ist ein Schattenbahnhof schwer zugänglich und kaum einzusehen. Darum können alternativ mit zwei besonderen Optionen die Haltevorgänge in Schattenbahnhöfen präziser und reproduzierbarer gemacht werden. Es handelt sich dabei um die Optionen:

  • Weiterfahrt bis Haltmelder
  • Halt nach Melder frei

Was sie bedeuten und wie sie konfiguriert werden, soll im folgenden beschrieben werden.

Weiterfahrt bis Haltmelder
Bei manchen Anlagen kann es auf Grund der Anordnung der Gleise im Schattenbahnhof dazu kommen, dass ein Zug nach dem Anfahren an einem Dispatcher nicht auf seine normale Fahrgeschwindigkeit gelangt und somit im Abstellgleis vorzeitig angehalten wird.
Wenn Lokdecoder ohne Lastregelung eingesetzt werden, kann es ebenfalls dazu führen, dass Züge unregelmäßig zu früh oder zu spät halten.
Um diese Situationen zu umgehen, kann ein Haltmelder am Ende des Abstellgleises genutzt werden. Der einfahrende Zug wird zwar abgebremst, aber dann mit einer vorher einstellbaren Mindestgeschwindigkeit weiter gefahren, bis der am Ende befindliche ‚HaltmelderÂ’ ausgelöst wird. Dann erst wird der Zug im Abstellgleis angehalten.

Wenn diese Option genutzt werden soll, müssen ALLE Abstellgleise in ALLEN Schattenbahnhöfen der Anlage mit einem ‚HaltmelderÂ’ ausgestattet sein. Das folgende Bild zeigt den prinzipiellen Aufbau des Gleises. Der Haltmelder sollte eine Länge von 10 bis 20 cm haben. Er kann deshalb so kurz sein, da der Zug nur mit einer minimalen Kriechgeschwindigkeit heranfährt und nach dem Auslösen nicht mehr weit ausrollen wird. Die Länge des normalen Melders im Abstellgleis kann wie gewohnt bis zu 4 Metern (bei H0) betragen.



Zunächst werden die Abstellgleise im Schattenbahnhof angepasst:

  • Öffnen Sie ‚DesignÂ’ und ‚DigitaladressenÂ’.
  • Klicken Sie nacheinander auf alle Zuganzeiger der Abstellgleise und tragen zusätzlich zum normalen Rückmelder die Baustein- und Anschlussnummer des ‚NothaltmeldersÂ’ ein.
  • Schließen Sie das Fenster wieder.

Jetzt muss noch eine spezielle Option aktiviert werden, die sich in den Profi Parametern verbirgt. Zur Aktivierung:

  • Beenden Sie alle Railware Programme.
  • Starten Sie den Windows Datei- Explorer und suchen auf der Festplatte den Railware Ordner. Dies ist normalerweise ‚\Programme\dhSoftware\Railware4Â’. Suchen Sie auf der rechten Seite nach dem Programm ‚ProfiParam.exeÂ’ oder nur ‚ProfiParamÂ’.
  • Starten Sie dieses Programm durch einen Doppelklick.
  • Wechseln Sie auf die Karteikarte ‚SchattenbahnhofÂ’.
  • Aktivieren Sie die Option ‚Im SB mit Mindestfahrstufe bis Nothaltmelder fahrenÂ’.
  • Stellen Sie darunter für Lokdecoder sinnvolle Mindestfahrstufen ein. Diese Werte werden zur in den Lokparametern angegebenen Mindestfahrstufe addiert und für die Kriechfahrt benutzt. Es können drei verschiedene Werte vorgegeben: für Lokdecoder mit 14 oder 15 Fahrstufen, für Lokdecoder mit 27, 28 oder 31 Fahrstufen und für Lokdecoder mit 127 Fahrstufen.
  • Speichern und beenden Sie das Programm mit ‚OKÂ’.
  • Starten Sie zum Abschluss wieder das Gleisbild.

Halt nach Melder frei
Mit dieser Option können Sie einen Zug im Schattenbahnhof anhalten, wenn er einen zusätzlichen im Gleis zurückliegenden Belegtmelder verlassen hat und dieser ‚freiÂ’ gemeldet wird. Die Züge halten in diesem Fall schneller an und werden praktisch in den Abstellgleisen von ‚hintenÂ’ aufgestellt.



  • Öffnen Sie ‚DesignÂ’ und ‚GleisbildÂ’.
  • Tragen Sie in den Zuganzeigern der Abstellgleise bei Zuganzeigertyp nicht ‚IntegriertÂ’, sondern ‚Halt nach Melder freiÂ’ ein.
  • Schließen Sie das Fenster und warten bis die Speicherung abgeschlossen ist.
  • Öffnen Sie ‚DesignÂ’ und ‚DigitaladressenÂ’.
  • Klicken Sie nacheinander auf alle Zuganzeiger der Abstellgleise und tragen zusätzlich zum normalen Rückmelder die Baustein- und Anschlussnummer des ‚RückhaltmeldersÂ’ ein.
  • Schließen Sie das Fenster wieder.

Achtung: Für diese Option muss gewährleistet sein, dass dieser zurückliegende Melder dauerhaft angezeigt wird und nicht ‚flackertÂ’. In einem solchen Fall würde der Zug vorzeitig angehalten (da der Melder kurzzeitig ‚FreiÂ’ meldet), obwohl der Zug noch gar nicht komplett in das Abstellgleis eingefahren ist.

Ausfahrt Rückwärts aus einem Abstellgleis:

Sie haben die Möglichkeit, einen ‚WendezugÂ’ rückwärts aus einem Abstellgleis wieder ausfahren zu lassen. Dabei kann es sich auch um Stumpfgleise handeln.

  • Der zu diesem Abstellgleis gehörende Zuganzeiger sollte mit dem Signal in ‚AusfahrtrichtungÂ’ stehen. Im Prinzip ist das aber egal.
  • Beim Dispatcher muss unter ‚DesignÂ’ und ‚ZugeinstellungenÂ’ in der Karteikarte ‚SchattenbahnhofÂ’ für die betroffenen Abstellgleise die Option ‚Rückwärts ausfahrenÂ’ aktiviert sein.

Beachten Sie auch [ Tipp Schattenbahnhöfe konfigurieren ] [ Tipp Schattenbahnhöfe ] [ Doku5 Schattenbahnhöfe steuern ] [ Doku4 Schattenbahnhofsteuerung ]
und die Wochenberichte [ Bericht 59 ] [ Bericht 60 ] [ Bericht 62 ] [ Bericht 63 ]

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