Schattenbahnhöfe konfigurieren
Drucken

Tipp Schattenbahnhöfe konfigurieren

Beschreibung der Inbetriebnahme eines Schattenbahnhofes mit möglichen Konfigurationen. Zum Funktionsüberblick gelangen Sie hier.

Grundsätzliches zum Aufbau

Es gibt zwei grundsätzliche Verfahren zur Zugbeeinflussung in den Abstellgleisen und der Schattenbahnhofseinfahrt:

  • Halteabschnitte mit stromlosen Gleisabschnitten, Bremsbausteinen (z.B. Lissy) oder DCC Bremsgenerator.
  • Zugbeeinflussung per Software (Railware)

Die erste Methode wird heutzutage kaum noch angewandt. Normalerweise steuert Railware die Züge selbsttätig und errechnet aus Bremsweg, Anhalteweg und Geschwindigkeit die nötigen Kommandos. Trotzdem sind nachfolgend beide Methoden beschrieben.

Bitte beachten Sie, dass hier nur einige Basiskonfigurationen gezeigt werden können. Die Schattenbahnhofsteuerung erlaubt Ihnen viele weitere Varianten .....

Der Schattenbahnhof muss einen Eingang und einen Ausgang besitzen. Mehrere Eingänge oder Ausgänge werden nicht in allen Fällen unterstützt. Am Eingang des Schattenbahnhofes muss sich ein Melder befinden, der den Dispatcher steuert. Im Dispatcher befindet sich nahezu die gesamte Intelligenz des Schattenbahnhofes. Am Ausgangsgleis muss sich ebenfalls ein Melder befinden. Er signalisiert dem Dispatcher, dass die Ausfahrt stattgefunden hat.

Konfiguration mit stromlosen Abschnitten

Hier kurz die Konfiguration eines Abstellgleises mit stromlosem Abschnitt zur Zugbeeinflussung. Das Anhalten und Abfahren der Züge erfolgt abrupt !
Der Schaltdecoder schaltet in Abhängigkeit der Signalstellung des Gleisbildes die digitale Stromzufuhr. Die Adresse des Decoders wird per Designer am Zuganzeiger unter Digitaladressen hinterlegt. Der eingezeichnete Widerstand ist nur bei Dreileitergleisen erforderlich und verhindert Alzheimer in den Lokdecodern.

img/wiki_up/sbgleis5.gif

Abstellgleis mit stromlosem Abschnitt


Standardkonfiguration mit Zugbeeinflussung per Software

Das sanfte Anhalten mit individueller Berechnung der Anhaltewege sowie das Abfahren der Züge erfolgen hier exakt wie sonst mit Railware. Sie sollten damit schon vertraut sein.

Verwenden Sie pro Abstellgleis auf der gesamten Länge einen Belegtmeldeabschnitt. Nur bei Abstellgleisen, deren Länge (in H0) größer als 4 Meter ist, sollte ein 2. Meldebereich verwendet werden.

img/wiki_up/sbgleis2.gif

Normales Abstellgleis


Optional kann auch ein sogenannter Nothalt Abschnitt verwendet werden (Durchrutschweg). Dies kann entweder ein Meldeabschnitt auf dem gesamten Weichenfeld der Ausgangsweichen sein oder ein eigener Abschnitt von ca. 20 bis 30 cm Länge hinter dem gewünschten Haltepunkt der Züge. Bei einem Durchrutschen des Zuges und Auslösen des Nothalt Melders wird der Zug notgebremst. Auf Wunsch kann er anschließend langsam wieder zurückgedrückt werden.

img/wiki_up/sbgleis3.gif

Abstellgleis mit Nothalt


Die Signale sind 'virtuell' und nur auf dem Bildschirm vorhanden.

Hinweise zum Gleisbild Design

Erstellen Sie ein ganz normales Gleisbild mit den Designfenstern. Verwenden Sie für jedes Abstellgleis einen Zuganzeiger mit Signal und einen Belegtmelder. Andere Zuganzeiger können zu Ablauffehlern führen.

Alle Weichen oder Dreiweg- Weichen müssen bei der Einfahrt in ein Abstellgleis 'spitz' befahren werden. Bei der Ausfahrt müssen alle Weichen 'stumpf' befahren werden. Dies muss beim Gleisbilddesign und Anlagenaufbau berücksichtigt sein.

Bei Umfahrgleisen muss dieses ebenfalls einen Zuganzeiger bekommen. Er ist als Abstellgleis zu konfigurieren und benötigt die Eigenschaft 'Durchfahrtgleis'.

Es dürfen keine 'direkten' Gleisverbindungen ohne Zuganzeiger zwischen der Einfahrt und der Ausfahrt liegen. Andernfalls würde der Dispatcher das Ausgangsgleis als Abstellgleis verwenden.

Die Signalsteuerung kümmert sich selbsttätig und ohne weitere Konfiguration um die jeweils erforderlichen Signalstellungen.

Konfiguration des Dispatchers

Erstellen Sie ein Gleisbild mit Railware, dass dem Aufbau des Schattenbahnhofes entspricht. Jedes Abstellgleis erhält einen Zuganzeiger. Am Ausgangsgleis, in der Regel ist dies bereits der erste Abschnitt eines Streckenblockes, kommt ebenfalls ein Zuganzeiger.

Am Einfahrtgleis des Schattenbahnhofes wird ein Zuganzeiger konfiguriert, der als Dispatcher arbeitet und die gesamte Konfiguration und Ablaufintelligenz beinhaltet.

Alle Zuganzeiger sind 'normale' Zuganzeiger mit Signalen.

img/wiki_up/sbtreedesign4.jpg

Beispiel: Auszug aus einem Gleisbild mit Schattenbahnhof


img/wiki_up/sbtreedesign1.gif


  • Öffnen Sie den Designer und wählen den Teil 'Symbol'.
  • Wählen Sie als 'Zuganz.Typ' das Dispatchersymbol.
  • Wählen Sie den Teil 'Schattenbahnhof' aus.
  • Stellen Sie die Anzahl der Abstellgleise ein.
  • Stellen Sie optional weitere Eigenschaften einzelner Abstellgleise ein.

Es muss kein Durchfahrtgleis vorhanden sein. Alle Gleise können Abstellgleise sein. Hat der Schattenbahnhof allerdings ein oder mehrere Umfahrgleise, die zur Umfahrung weiterer Gleisharfen dienen, dann müssen diese ebenfalls Zuganzeiger bekommen und als 'Durchfahrt' geschaltet sein.

img/wiki_up/sbtreedesign3.gif

Einstellungen der Abstellgleise


Einstellungen für Abläufe und Zugausfahrten:
Standardeinstellung ist hier 'Zuerst Ausfahrt', dann 'Einfahrt' und 'Ältester Zug zuerst'. Für alle Zugfahrten innerhalb des Schattenbahnhofes gilt eine besondere Geschwindigkeit. Sie wird anstatt der sonst üblichen Geschwindigkeitsangaben an den Signalen verwendet.

img/wiki_up/sbtreedesign2.gif


Sollen die Weichen nach einer Zugfahrt im Schattenbahnhof wieder in Grundstellung zurückgestellt werden? Dann konfigurieren Sie im Designer im Bereich 'Symbol' eine Grundstellung für die betreffenden Weichen.

In alle Zuganzeiger der Abstellgleise muss noch der Bremsweg in cm eingetragen werden. Dies geschieht im Designer unter 'Bremsen'.

Besonderer Haltemodus 'Schattenbahnhof Halt'

Optional kann in den Zuganzeigern der Abstellgleise ein besonderer Zuganzeigertyp konfiguriert werden. Mit ihm ist es möglich, einen Zug nach vollständiger Einfahrt in das Abstellgleis sehr schnell anzuhalten, so dass die Züge bündig am Ende der Gleises zum stehen kommen.

Er benötigt aber zwei Belegtmelder. Der Erste ist der normale Belegtabschnitt im Abstellgleis. Der Zweite ist entweder ein Belegtmelder der das komplette Weichenfeld der Schattenbahnhofseinfahrt abdeckt oder sich direkt am Anfang des Abstellgleises befindet (Länge ca. 30cm). Wird dieser Belegtmelder frei, der normale Abschnitt ist aber besetzt, bedeutet dies, dass sich der Zug vollständig im Abstellgleis befindet. Er wird nun sehr schnell, aber nicht abrupt, zum Halten gebracht. Dies setzt voraus, dass das Ende aller Züge durch die Belegtmeldung erkannt wird.

img/wiki_up/sbgleis1.gif

Abstellgleis mit Halt am Anfang des Gleises


Abschalten der Abstellgleise

Die einzelnen Abstellgleise eines Schattenbahnhofes können optional stromlos geschaltet werden. Dadurch wird die Wagenbeleuchtung und andere Stromverbraucher abgeschaltet und teurer Boosterstrom gespart.

Zum Abschalten der Abstellgleise muss die digitale Stromzuführung jedes einzelnen Gleises über einen Schaltdecoderausgang abgeschaltet werden. Damit der Schattenbahnhof auch ohne PC befahren werden kann, ist in Ruhelage des Schaltrelais das Gleis eingeschaltet.

Die Digitaladressen werden ebenfalls im Designer eingetragen.

Bitte beachten:

Wenn Sie viele Stromverbraucher im Schattenbahnhof stehen haben und am Dispatcher alle Gleise anschalten, dann kann es Ihnen passieren, dass der Booster wegen Überlastung ausfällt. Dies ist dann kein Fehler, sondern elektrisch bedingt richtig. Hier liegt in der Regel kein Kurzschluss vor, sondern der Booster schaltet einfach wegen Überlastung ab!

Wenn Sie mit der Hand die Schaltdekoderanschlüsse auslösen, kann es bei einem größeren Zugbetrieb schon einmal eine Zeitverzögerung geben, da andere Prioritäten nicht alle Schaltbefehle sofort geschlossen abarbeiten lassen! Insoweit kann beispielsweise das Abschalten des Boosters erst bei dem Anschalten der letzten beiden Gleise erfolgen.

img/wiki_up/sbgleis4.gif

Abschalten der Spannung in Abstellgleisen spart Strom .. (Belegtmelder fehlt in der Darstellung)


Beachten Sie bitte, dass viele ältere Motorola Lokdecoder des Märklin Systems ihre Fahrtrichtungsinformationen verlieren wenn sie längere Zeit spannungslos sind. Hier kann ein 1,5 K Widerstand parallel geschaltet werden.

Auch die Zweileiterfahrer, die mit Stromfühlern (Belegtmelder) arbeiten, sollten einen Widerstand von ca. 2,7K bis 10K parallel schalten. Er bewirkt, dass die Belegtmeldung auch bei abgeschalteter Spannung noch korrekt anzeigt.

Lediglich bei Verwendung von Momentkontakten (Reedkontakte, Schaltgleise) ist dies nicht erforderlich, da darüber eh' keine echte Belegtmeldung erfolgt.

Einfahrt in Heimatgleise

Bei Ankunft von Zügen am Dispatcher wird der in den Zugparametern optional hinterlegte Heimatbahnhof mit dem Bahnhofsnamen des Dispatchers verglichen. Ist dieser identisch, wird der Zug in das Heimatgleis geleitet. Ist der Bahnhofsname des Dispatchers nicht identisch oder ist das Heimatgleis belegt, dann wird der Zug über das Durchfahrtgleis wieder herausgefahren. Ist kein Durchfahrtgleis vorhanden, wird der Zug in einem freien Abstellgleis abgestellt.

In den Abstellgleisen muss eine Gleisnummer eingetragen werden. Sie wird bei der Einfahrt des Zuges verwendet. Diese Gleisnummer ist NICHT identisch mit der Gleisnummer, die bei der Anzeige der Abstellgleise im Dispatcher angezeigt wird.

In älteren Dokumentationen wird teilweise eine andere Vorgehensweise beschrieben. Diese sind falsch.

Sonstige Hinweise

Nach Starten eines Gleisbildes oder Betätigen der 'Grundstellung' sind alle Dispatcher für einige Sekunden deaktiviert um Fehlfahrten zu verhindern.

Falls Zuglängen bei den Zügen und nutzbare Gleislängen bei den Abstellgleisen angegeben sind, findet der Dispatcher das kürzeste freie Gleis.

Will der Schattenbahnhof immer noch nicht so funktionieren wie er sollte? Fahren sie von Hand ganz langsam durch die Abstellgleise und beobachten die richtige Anzeige der Belegtmelder und das Auslösen in korrekter Reihenfolge. Sehr oft sind fehlerhafte Auslösung durch Züge Ursache für Fehlfunktionen.

Bitte beachten Sie bitte beim Einrichten des Schattenbahnhofes in Railware 5, dass vorher die Symbole korrekt konfiguriert sein müssen!!!! Wer z.B. Zuganzeiger auf "Zuganzeiger" stehen hat und nicht auf die entsprechende Einstellung für externe Signale, findet dann beim Konfigurieren des Dispatchers beim Zuordnen der Gleise nicht entsprechend die richtigen Gleise! Daher dieses bitte dringend beachten!


Zum Funktionsüberblick gelangen Sie hier.

Beachten Sie auch [ Tipp Schattenbahnhöfe konfigurieren ] [ Tipp Schattenbahnhöfe ] [ Doku5 Schattenbahnhöfe steuern ] [ Doku4 Schattenbahnhofsteuerung ]
und die Wochenberichte [ Bericht 59 ] [ Bericht 60 ] [ Bericht 62 ] [ Bericht 63 ]

Zu dieser Seite haben beigesteuert: Dieter Hinz10005 Punkte  , Jörg Wreh51 Punkte  und Siegfried Leisen310 Punkte  .
Page last modified on Montag 09 Januar, 2006 20:16CET by Dieter Hinz10005 Punkte .
Der Inhalt dieser Seite unterliegt folgenden Lizenzbestimmungen: Copyright.

Suche

in: