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Tipp zum Entkuppeln von Wagen

Zum entkuppeln von Wagen können Entkupplungsgleise oder Universalentkuppler in die Modelleisenbahn-Anlage? eingebaut werden.

Die meisten Entkuppler sind für Hakenkupplungen vorgesehen, die von vielen Modellbahnher-stellern standardmäßig verbaut werden, und beinhalten eine Platte, die mittels eines Elektromagneten (oder durch einen manuell zu bedienenden Hebel) so angehoben wird, dass sich die Kupplungshaken aus dem Verbund lösen. Je nach System können die Wagen sogar weitergeschoben werden, ohne dass die Kupplungen wieder zurückfallen.


Entkupplungstypen (Beispiele)


Entkuppler Märklin C-Gleis



Entkupper Märklin K-Gleis



Universal-Entkupper Herkat



Entkupplung
Normalerweise fährt eine Zugskomposition langsam über den Entkuppler. Entkuppelt wird bei angehobener Platte. Dies bedingt aber, dass der Entkuppler so lange angehoben bleibt, bis die Kupplung der beiden abzuhängenden Wagen über die Entkupplerplatte gefahren ist.

Im Railware-Gleisbild? steht ein eigenes Symbol: "Gleisentkuppler" zur Verfügung. Unter Eigenschaften muss anschliessend die Digitaladresse und der Entkupplertyp eingetragen werden.

Mit dem Standard-Impuls? von ca. 0.5 Sekunden lässt sich jedoch keine Kupplung lösen – optimal wäre eine Impulsdauer von 2.0 Sekunden. Die Zeitdauer des Entkupplervorganges muss daher in den System-Optionen? von Railware: – Interface – Einstellungen – Pulsdauer Entkuppler eingetragen werden. Der maximal/optimale Wert wäre 2 Sekunden. Dieser Eintrag allein genügt allerdings noch nicht, in der "Intellibox" und "kompatible" muss ebenfalls die maximale Weichenschaltzeit in der Sonderoption 14 gesetzt werden! Der empfohlene Wert der SO 14 lag bisher bei 4. Dies entspricht einer Schaltzeit 4x 50 Millisekunden = 200 Millisekunden. Folglich muss dieser Wert für 2 Sekunden Schaltdauer auf 40 (40x 50 Millisekunden = 2000 Millisekunden) gesetzt werden.

Railware 6.x: Ist in der "Intellibox" oder "kompatible" der eingetragene Wert in der SO 14 kleiner als die in Railware eingetragene Schaltzeit, so erfolgt bei jedem Schaltvorgang eine Warnung im Betriebslogbuch.

Railware 5.x: Ist in der "Intellibox" oder "kompatible" der eingetragene Wert in der SO 14 grösser als 4, so erhält man bei jedem Systemstart im Logbuch die Fehlermeldung: "Fahren: Empfehlung Intellibox: Sonderoption 14 kleiner als 5 stellen." Der eingetragene Wert wird jedoch akzeptiert und die Schaltdauer für den Entkuppler richtig ausgeführt. Diese Fehlermeldung wurde somit im neuen Railware Release behoben.

Die Lösung mit der Verlängerung der Schaltdauer hat jedoch einen entscheidenden Nachteil – denn während der ganzen Impulsdauer Entkuppler bleibt die Verbindung zwischen PC und Anlage blockiert. Dies kann auch visuell verfolgt werden, denn im Interface unter dem Text RAILstack leuchtet während der ganzen Impulsdauer die rote Lampe "In Arbeit"!


Lösungsmöglichkeit
Statt die Verbindung zwischen Railware, der Interface Box und dem Decoder durch einen längern Schaltimpuls für einen Entkuppler zu belasten ist es sinnvoller, dass erst der Decoder einen längern Schaltimpuls zum Entkuppler schickt. In diesem Fall soll die Pulsdauer Entkuppler in den System-Optionen? auf dem Default-Wert? von 200 ms belassen werden.

Beim ESU SwitchPilot? 51800 kann die Impulsdauer für jeden der 4 Ausgänge bis auf 2 Sekunden ausgedehnt werden. Ein ESU Decoderausgang verfügt über 2 Anschlüsse – bei einer Weiche werden diese Anschlüsse für die beiden Stellungen "Gerade" oder "Ablenkung" verwendet – ein Entkuppler hat aber nur eine Funktion. Daher können pro Ausgang 2 Entkuppler angeschlossen werden, sofern bei Railware unter Eigenschaften die Option "1.Ausgang" oder "2.Ausgang" gewählt werden kann.

Möglicherweise sind auf dem Markt noch andere Decoder vorhanden, bei denen der Schaltimpuls verlängert werden kann.

Schema


Programmierung
Die Verlängerung der Schaltdauer im ESU SwitchPilot? 51800 muss für jeden der 4 Ausgänge einzeln programmiert werden. Die Programmierung erfolgt wie bei Lokdecodern über CV-Werte:


ESU SwitchPilot? 51800 CVs


HinweisHinweis: Weitere Details siehe ESU-Dokumentation SwitchPilot
Einbau- und Betriebsanleitung für SwitchPilot?, SwitchPilot? Servo, SwitchPilot? Extension.
Tipp: Dringende Empfehlung, sich die neuste Version der Anleitung von der ESU-Homepage herunter zu laden. Besonders in der Auflage 1 sind Fehler, die ein Programmieren unmöglich machen.



Die Programmierung des ESU SwitchPilot:
  • Speichern und wieder auslesen der Daten ist zur Zeit nur mit der ECOS-Zentrale oder dem Lok-Programmer? möglich.
  • Speichern von CV-Werten kann auch über die IBOX erfolgen, die Werte können aber ü-ber diese Zentrale nicht ausgelesen werden!


Für die Programmierung gelten noch folgende Voraussetzungen:
  1. Der Betriebsarten-Schalter? des ESU SwitchPilot? muss auf Benutzer-Modus? (Stellung Mitte) stehen und die Stromversorgung muss durch die Digitalzentrale erfolgen.
  2. Am Ausgang 1 "Out A" muss ein Stromverbraucher angeschlossen sein, der mindestens 60 mA Strom zieht, z.B. ein grösseres Glühbirnchen oder ein 100 –180 Ohm / 1W Widerstand.


Anschlussbeispiel ESU SwitchPilot? 51800


Folgende CV-Werte müssen programmiert werden:
  • CV1 und CV9 Decoderadresse
    • Adressen 0001 bis 0063: CV1 001-063 mit CV9 = 0
    • Adressen 0064 bis 0127: CV1 000-063 mit CV9 = 1
    • Adressen 0128 bis 0255: CV1 000-063 mit CV9 = 2
    • Adressen ........ bis 2040: ...
    • Details siehe ESU-Dokumentation SwitchPilot: Kapitel Weichennummern, Adressen und CVs
  • CV3 bis CV6 (je nach Anzahl anzusteuernder Entkuppler):
    • Impulsbetrieb: Einschaltdauer von 2 Sekunden = Wert 31.


Railware Betrieb mit SwitchPilot?
Damit die verlängerte Impulsschaltung aktiv ist, muss der Betriebsarten-Schalter? des ESU SwitchPilot? auf Benutzer-Modus? (Stellung Mitte) stehen.


Erfahrungen
Ohne ECoS-Zentrale oder Lok-Programmer? ist es empfehlenswert, die Programmierung der CV-Werte direkt beim Händler vornehmen zu lassen. Nur auf der ECoS kann auch der neue CV-Wert direkt überprüft werden. Der Lok-Programmer? ist mit seinem Steckernetzteil zu schwach, um Entkuppler zu überprüfen. Das muss dann mit der normalen Zentrale gemacht werden, z. B. I-BOX oder MasterControl?

Der Aufruf eines Entkupplers erfolgt wie gewohnt über das Railware Gleisbild. Bei jedem Aufruf bleibt (sofern in CV 3-6) der Wert 31 (65ms x 31 = 2,015 Sekunden) eingetragen wurde, der Entkuppler während 2 Sekunden aktiviert.

Normalerweise genügen 2 Sekunden Schaltdauer, sofern die abzukuppelnden Wagen in unmittelbarer Nähe des Entkupplers stehen. 2 Sekunden sind aber auch die maximale Impulsdauer, die mit dem ESU SwitchPilot? erreicht werden können.


HinweisHinweis: Neben Decoder von ESU gibt es auch Decoder von Lenz, bei denen man die Ausgangszeit auf max. 15 Sekunden einstellen kann. Ein Dankeschön an Herrn Ritters für den Hinweis.


Erstellt und ausgetestet von Hermann Hofstetter und Hans-Hermann? Kiltz. Redaktionell aufbereitet von Christian Rittweger.



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Page last modified on Sonntag 28 September, 2008 16:25CEST by Christian Rittweger13594 Punkte .
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