Loks Einmessen ab Version 7
Das Einmessen von Loks wurde in Railware 7 grundlegend überarbeitet. Das hat insbesondere Auswirkungen auf das punktgenaue Bremsen. Hier eine Vorabbeschreibung der Neuerungen für eher erfahrene Kunden. Zudem wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem sowohl nach dem alten als auch nach dem neuen Verfahren eingemessene Loks gemeinsam gefahren werden können.Die Technik:
Normalerweise wird für Zeitmessungen ein Windows interner Zeitgeber verwendet, der eine theoretische Genauigkeit von 1/1000 Sekunde besitzt. Ein Mitbewerber spricht deshalb davon, er würde "tausend Messungen pro Sekunde machen" - das ist jedoch falsch. Es sind lediglich tausend Taktintervalle möglich. Dummerweise hat dieser Zeitgeber laut Microsoft eine Tolerenz von 1/100 Sekunde. Das ist der Grund, warum Railware einen so genannten "High Performance Counter" als Zeitbasis für seine Messungen verwendet.Doch ist das überhaupt relevant? Nein! Denn durch die je nach Digitalzentrale sehr unterschiedlichen Laufzeiten der Informationen von den Rückmeldern, die im schlimmsten Fall bis zu 1/5 Sekunde (also 200 Millisekunden) betragen kann, wird die Genauigkeit in der Praxis eher durch ein schnelles Rückmeldeverfahren (Selectrix mit spontaner Rückmelderübertragung, Lenz mit RS-Bus, µCon S88-Master? oder HSI-88 verbessert.
Im Ergebnis ist es völlig ausreichend, wenn eine Genauigkeit der gefahrenen Strecken von 1 Millimeter pro Sekunde (1mm/Sek) erreicht wird.
Was ist neu?
Beim Einmessen von Loks werden jetzt die gemessenen "Rohdaten" in mm/Sek. gespeichert. Diese Werte werden erst beim Fahren und Bremsen umgerechnet. Dies verbessert die Genauigkeit beim Bremsen - insbesondere bei langen Bremswegen und niedrigen Geschwindigkeiten.Neue Geschwindigkeitstabelle
Es wird jede Fahrstufe eingemessen. Die erste gemessene Fahrstufe ist 2 bei Lokdecodern mit 14 Fahrstufen und 4 bei Lokdecodern mit 28 oder 31 Fahrstufen. Die Messung läuft unabhängig von der gewünschten Höchstgeschwindigkeit grundsätzlich bis zur höchsten Fahrstufe. Dadurch können Höchstgeschwindigkeit und Mindestfahrstufe später verändert werden, ohne die Lok neu Einmessen zu müssen. Aber die Dauer des Messvorgangs wird dadurch mindestens verdoppelt.
Beim Einmessen einer Lok wird immer das neue Verfahren benutzt. Jedoch können bereits eingemessene Loks ohne Modifikationen weiter verwendet werden. An der Geschwindigkeitskennlinie in der Lokverwaltung kann man erkennen, ob die Lok nach dem alten oder neuen Verfahren eingemessen wurde.
In der Regel wird man ohne oder einer sehr geringen Bremswegkorrektur auskommen. Der Einmesssvorgang selbst dauert erheblich länger.
Zusammenfassung:
- Es werden die Rohdaten des Einmessens in zmm/Sek. gespeichert.
- Alle Fahrstufen werden gemessen.
- Es wird immer bis zur höchsten Fahrstufe gemessen.
- Die Genauigkeit von Bremswegberechnungen steigt.
- Loks mit altem und neuem Verfahren können parallel betrieben werden.
- Bei Erweiterungen oder Änderungen in der Software muss nicht wieder neu eingemessen werden.
Hinweis: Ein erneutes Einmessen ist nur erforderlich, wenn man mit dem bisherigen Verhalten unzufrieden ist.
Nicht vergessen: Man kann im PC noch so genau rechnen, aber die Loks und die Digitalzentrale müssen das auch umsetzen können.
Einmessen mit externen Sensoren
Ab Railware 7.03 wird das Einmessen per RF-Sensor zum Standardverfahren. Grund sind die meist 30 bis 40 Minuten dauernden Messfahrten bei der Nutzung von Rückmeldern. Das Einmessen einer Lok dauert jetzt nur noch 4 bis 6 Minuten. Außerdem kann im laufenden Anlagenbetrieb eingemessen werden.Für Kunden des µCon Boostersystems empfiehlt sich die Verwendung des RailSpeed Sensors.
Siehe auch [ RF-Sensor ] [ RailSpeed ]
Internes zur Genauigkeit für Neugierige:
Neu ab Version 7:- Die Messergebnisse werden massstabunabhängig und unkorrigiert in 1/10 Millimeter gespeichert.
- Geschwindigkeiten werden intern immer mit 8 Dezimalstellen hinter dem Komma bearbeitet.
- Die neue Bremswegkorrektur arbeitet intern mit Promille. Wegen der Pixelauflösung bei der Einstellung liegt die effektive Genauigkeit bei 0,5 Prozent.
- Der Zeitgeber beim Einmessen arbeitet mit einer Toleranz von 10 Mikrosekunden.
- Bremswege werden intern in Millimeter verarbeitet.
- Beim Bremsen werden Fahrstufen mit einer Zeittoleranz von 1 Millisekunde gesendet.
- Die Ausführung kann je nach Gleisprotokoll und Digitalzentrale um bis zu 50 Millisekunden abweichen.
Siehe auch: [ Tipps zum Einmessen und Bremsen ]
Zu dieser Seite haben beigesteuert: Dieter Hinz
und
Railware Team
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Page last modified on Mittwoch 17 April, 2013 13:56CEST by Dieter Hinz .
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