Über die benutzerfreudliche und universelle Art Züge zu fahren und zu bremsen
Doku: Fahren in km/h und Bremsen in cm
In Railware wird nicht mit den Fahrstufen der Decoder, sondern mit km/h gefahren. Dadurch haben Loks mit unterschiedlichen Decodern und Eigenschaften vorbildgerechte Geschwindigkeitswerte auf den Strecken.Railware verwendet zum Fahren von Zügen grundsätzlich Geschwindigkeitsangaben, die maßstabsgerecht umgesetzt werden. Dies erleichtert besonders bei gemischten Betrieb mit unterschiedlicher Anzahl von Fahrstufen den Betrieb. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass nur einmalig die Eigenschaften aller Streckenabschnitte, Lokomotiven und Züge festgelegt werden. Anschließend kann ohne weitere Konfiguration mit jeder beliebigen Lok jeder Streckenabschnitt frei (automatisch oder per Hand) befahren werden, unabhängig von Fahrstufen, Geschwindigkeiten und Bremswegen.
Geschwindigkeiten können in Gleisbildern überall dort verändert werden, wo ein Rück- oder Belegtmelder konfiguriert ist; typischerweise an Signalen oder Zuganzeigern. Optional können auch für alle Weichen pro Stellung Höchstgeschwindigkeiten festgelegt werden.
Damit alle Lokomotiven trotz unterschiedlicher Decodereigenschaften die gewünschte Geschwindigkeit fahren, ist es notwendig, für jede Lok in den Lokparametern eine Geschwindigkeitskurve zu erstellen. Dies kann automatisch durch Railware geschehen.
Im Gleisbild besteht die Möglichkeit, die gewünschten Geschwindigkeiten auf der Anlage (in km/h) für jeden Streckenabschnitt einzutragen. Diese Angaben sind für die fahrenden Züge bzw. Loks der Richtwert, mit welcher Geschwindigkeit der Zug oder die Lok auf diesem Streckenabschnitt der Anlage fahren darf.
Um die Genauigkeit der Bremsvorgänge zu erhöhen, kann optional ein Symbol zur Geschwindigkeitsmessung eingesetzt werden. Es misst die momentan gefahrene Geschwindigkeit und verwendet sie für den nächsten Bremsvorgang.
Bei einigen wenigen Lokomotiven kann auf die Erstellung einer Geschwindigkeitskennlinie verzichtet werden, wenn in den Lokomotivenparametern die Streckenmessung aktiviert ist und in den Gleisbildern die Abstände der Rück- oder Belegtmelder in Zentimeter eingetragen wurde. In diesem Fall berechnet das System automatisch die gefahrenen Lokgeschwindigkeiten und passt diese gegebenenfalls an.
Warnung:
Diese Option sollten Sie nur nutzen, wenn Sie genau wissen, was Sie tun. Normalerweise ist sie aus.
Hinweise:
- Ist die Höchstgeschwindigkeit eines Zuges niedriger als die Höchstgeschwindigkeit einer Lokomotive wird die Geschwindigkeit des Zuges verwendet.
- Ist die Höchstgeschwindigkeit eines Zuges niedriger als die mögliche Streckengeschwindigkeit, wird die Höchstgeschwindigkeit des Zuges verwendet.
- Ist die Höchstgeschwindigkeit eines Signals oder einer Weiche niedriger als die eines Zuges oder eine Lok, wird diese verwendet.
- Nicht eingegebene Geschwindigkeitsangaben in Gleisbildern (Wert 0), Zügen oder Lokomotiven werden ignoriert. Das System arbeitet dann mit den bestmöglichen Werten.
Warnungen:
- Wenn Sie selbst Geschwindigkeiten oder Bremswerte in die Lokparameter eintragen, ohne sie ausgemessen zu haben, werden diese eingetragenen Werte nicht mit den realen Betriebwerten Ihrer Lok übereinstimmen. Dadurch kann Railware eine Lok bzw. einen Zug nie genau anhalten, da zurückgelegte Strecken mit falschen Werten berechnet werden.
- Die nachträgliche Änderung des Modellmaßstabes oder der NEM Option haben zur Folge, dass alle Lokomotiven neu eingemessen werden müssen, da weder die Geschwindigkeiten noch Bremswege stimmen werden.
- Lokdecoder ohne Lastregelung sind in ihrem Fahrverhalten teilweise unvorhersehbar. Die wirklich gefahrene Geschwindigkeit hängt von der Wärme des Getriebes, der Anhängerlast, von Kurvenfahrten und der momentanen Strombelastung des Boosters und Transformators ab.
Geschwindigkeitstabelle
Da ein Digitalsystem letztendlich nur Fahrstufen senden kann, erfolgt die Umsetzung zwischen Stundenkilometern und Fahrstufe nach einer einmalig pro Lokomotive angelegten Kennlinie.Für den Betrieb müssen die folgenden Parameter eingestellt sein:
- der Maßstab muss eingestellt sein
- der NEM Faktor sollte möglichst ausgeschaltet sein
- die Lokomotiven sollten eingemessen sein
- im Gleisbild sollte an den Signalen und Zuganzeigern, aber auch an anderen Stellen, wie Langsamfahrstrecken oder Weichen, eine sinnvolle Geschwindigkeitsangabe eingegeben sein
- zum punktgenauen Anhalten ist die Angabe der Bremswege im Gleisbild erforderlich
Hinweis:
Beachten Sie, dass diese Tabelle insbesondere zur Berechnung der Bremswege benötigt wird.
Zugsteuerung sorgt für Beschleunigung und Bremsen in treppenförmigen Einzelstufen
Siehe auch: [ Loks einmessen ]
Geschwindigkeitstabelle nach NEM661
Das Fahren mit exakten maßstäblichen Geschwindigkeiten auf einer Modellbahnanlage stößt nicht überall auf Zustimmung.Darum wurde in der NEM 661 ein Vorschlag entwickelt, der für einheitliche Überhöhungsfaktoren bei verschiedenen Maßstäben für die Modellgeschwindigkeiten sorgen sollte.
Nenngröße | Erhöhung | |||
Z | 70% | |||
N | 60% | |||
TT | 50% | |||
H0 | 40% | |||
S | 30% | |||
0 | 20% | |||
1 | 10% |
In Railware wird dieser Vorschlag berücksichtigt: er kann in den Systemoptionen aktiviert werden.
Diese Norm bezeichnet das Verhältnis zwischen den Lokstufen und der Höchstgeschwindigkeit der Modelltriebfahrzeuge. Wenn die Fahrstufe am Gleis erreicht ist, soll das Fahrzeug auf der horizontalen Geraden eine Geschwindigkeit erreichen, die zwischen der maßstäblich reduzierten Höchstgeschwindigkeit des Vorbildes und einer gemäß der Tabelle erhöhten Geschwindigkeit liegt.
Die so ermittelte Höchstgeschwindigkeit gleicht dem visuellen Eindruck einer scheinbar zu geringen Fahrgeschwindigkeit bei maßstäblicher Reduzierung der Geschwindigkeiten aus.
Sie müssen unbedingt den Modellmaßstab Ihrer Modellbahn angeben (Z, N, H0 usw.). Wenn Sie den Maßstab nicht richtig angeben, werden bei der Berechnung von Bremsvorgängen und den damit verbundenen Geschwindigkeiten falsche Grundwerte genutzt. Sie werden Ihre Loks nie genau anhalten können.
Hinweis:
Arbeiten Sie nach Möglichkeit ohne NEM 661. Dies erleichtert Ihnen die anfängliche Beurteilung der gefahrenen Geschwindigkeiten enorm.
Für die Spuren N und H0 ergeben sich folgende Geschwindigkeiten:
Standard Wert | Korrigierte Werte | |||
km/h | H0 in cm/s | N in cm/s | H0 in cm/s | N in cm/s
|
5 | 1,60 | 0,87 | 2,55 | 1,22
|
10 | 3,19 | 1,74 | 5,11 | 2,43
|
15 | 4,79 | 2,60 | 7,66 | 3,65
|
20 | 6,39 | 3,47 | 10,22 | 4,86
|
35 | 11,18 | 6,08 | 17,88 | 8,51
|
50 | 15,97 | 8,68 | 25,54 | 12,15
|
75 | 23,95 | 13,02 | 38,32 | 18,23
|
100 | 31,93 | 17,36 | 51,09 | 24,30
|
125 | 39,91 | 21,70 | 63,86 | 30,38
|
150 | 47,90 | 26,04 | 76,63 | 36,46
|
175 | 55,88 | 30,38 | 89,40 | 42,53
|
200 | 63,86 | 34,72 | 102,18 | 48,61
|
225 | 71,84 | 39,06 | 114,95 | 54,68
|
250 | 79,83 | 43,40 | 127,72 | 60,76
|
275 | 87,81 | 47,74 | 140,49 | 66,84
|
300 | 95,79 | 52,08 | 153,26 | 72,91 |
Zu dieser Seite haben beigesteuert: Christian Rittweger
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.
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