Gleisbildstelltische mit Railware weiternutzen
Tipp Externe Stelltische
Normalerweise werden alle Bedienungselemente wie Fahrstraßentaster, Weichen und Signale in Railware mit der Maus geschaltet. Wer sich nun beim Spielen mit der Modelleisenbahn ganz auf das Geschehen auf der Anlage konzentrieren möchte, mag das Bedienen mit der Maus störend empfinden. Steuern sie Railware alternativ über einen konventionellen Gleisbildstelltisch.Einführung
Na klar, richtige Modellbahner spielen nicht am PC, sondern mit ihrer Modellbahnanlage. Kein Problem!Damit der Fahrdienstleiter nicht ständig auf den Bildschirm schauen muß und, was noch viel mehr vom Geschehen auf der Anlage ablenkt, die Maus auf kleine quadratische Gleiselemente positionieren muß, wurde Railware dahingehend erweitert, daß Railware Gleisbilder über konventionelle Taster auf einem ebenso konventionellen Gleisbildtisch ferngesteuert werden können. Das funktioniert doch bereits mit dem Switchboard von Märklin, werden sie einwenden und ein ganz klares nein erhalten. Denn erstens wurde das Switchboard von Märklin wieder aus dem Programm genommen und zweitens war es ja nichts anderes als ein Keyboard mit nach außen geführten Anschlüssen. Aber das Railware System kann viel mehr: damit sind Fahrstraßen komplett hinterlegt, können beliebige Automatiken abgearbeitet werden und optional Züge programmgesteuert über die Gleise zuckeln.
Bedienung der Anlage über 'ferngesteuerten' PC durch externes Gleisbildstellpult
Wer mag, kann also bei Railware von den erweiterten Möglichkeiten eines externen Gleisbildtisches Gebrauch machen. Wie heißt es doch so schön bei der Fernsehwerbung anno 1997 eines deutschen Telekommunikationsriesen: "Kann man, muss man aber nicht !"
Es sind verschiedene technische Lösungen möglich:
Lösung 1: Standard Rückmeldemodule verschiedener Hersteller
Um diese Funktionen zu realisieren, wird auf ganz normale Rückmeldedecoder zurückgegriffen. Dies hat den Vorteil, dass keine hardwarespezifische Erweiterungen der Railware Software nötig werden oder Beschaffungsprobleme mit der Hardware auftreten können.Prinzip der Verkabelung (Beispiel Märklin)
Für jedes Gleiselement, dass mit einem Taster fernbedient werden soll, ist ein eigener Anschluss erforderlich. Für einen Fahrstraßentaster wird ein Anschluss benötigt. Für eine Weiche oder ein Signal muss für jede mögliche Stellung ein eigener Taster (bis zu drei) vorgesehen werden. Diese Symbole können fernbedient werden: Taster für manuelle Fahrstraßen, Weichen, Dreiwegweichen, DKWs, Signale und Entkuppler.
Railware Release 5 unterstützt auch die Bedienung mit nur einer Taste pro Weiche oder Signal. Außerdem sogenannte "ortsgestellte Weichen". Dies sind Weichen, die ausschließlich per externem Stelltisch bedient werden können.
Kleiner 'Stelltisch' im Railware Labor
Der Rückmeldebaustein ist direkt angeschraubt, Anschlüsse intern verdrahtet.
Welche Verknüpfung zwischen den Tastern und den einzelnen Gleissymbolen hergestellt werden soll, wird bei Railware 4 in "Design" und "Digitaladressen" und bei Release 5 im "Designer" festgelegt.
Hinweis: Leuchtdioden oder Anzeigelämpchen können mit dieser Schaltung nicht unterstützt werden.
Lösung 2: Erweiterung um Light@Night Module
Die Light@Night Module von LDT können auch zur Ansteuerung von Leuchtdioden oder Lämpchen eines Stelltisches eingesetzt werden. Railware wird von den Stelltischtastern (wie oben beschrieben) gesteuert und zeigt dann über die an der LPT- Parallel Schnittstelle angeschossenen Anzeigemodule den Zustand der Anlage wie z.B. Weichenlage, Signalstellungen, Besetztmeldung oder Fahrstrassen an.Zusätzliche Gleisbildstellpult Ausleuchtung durch Light@Night
Diese Lösung hat den Vorteil, dass die Ausleuchtung eines Stelltisches exakt dem in Railware üblichen Verfahren ist; Sie müssen also nicht umdenken.
Hinweis: Die Light@Night Module werden direkt von Railware angesteuert. Sie benötigen keine Light@Night Software. Allerdings kann Light@Night selbst nicht mehr im gleichen PC arbeiten.
Lösung 3: Gleisbildstellpult Module von LDT
Diese Module arbeiten völlig unabhängig von einer Software. Das System liest die an die Anlage übertragenen Stellbefehle für Weichen und Signale mit und zeigt diese dann selbstständig an.Das Geiche geschieht mit den Rückmeldern: auch hier wird der Rückmeldebus mitgelesen. Die erhaltenen Daten können frei definierbar an einem Stelltisch zur Anzeige gebracht werden.
Weitere Informationen finden Sie direkt auf den Seiten von LDT unter www.ldt-infocenter.com.
Übrigens: Die Anzeigemodule dieses Systems sind identisch mit den Light-Displays von Light@Night.
Lösung 4: Selectrix
Wer ein Selectrix Digitalsystem (Trix, Rautenhaus oder Müt) besitzt, kann die von Müt fertigten Ein- und Ausgabemodule nutzen. Es gibt Module mit 32 Eingängen oder mit 32 Ausgängen sowie ein gemischtes Modul mit je 16 Ein- und Ausgängen. An die Eingangsmodule werden die Taster oder Schalter angeschlossen. Die Ausgangsmodule sind mit bis zu 1 Ampere belastbar und eignen sich so auch für die Ansteuerung von Lämpchen oder Relais.
Die Ausleuchtung und Bedienung eines Stelltisches kann exakt wie bei der Anzeige im Railware Bildschirm erfolgen.
Andere Lösungen
Erbert Modellbahntechnik:
Bei Erbert sollte seit Jahren eine SpDrS60? kompatible Stelltischtechnik entwickelt werden. Aus verschiedenen Gründen haben wir uns vor 2 Jahren vollständig aus dem Projekt zurückgezogen.
Falls diese Technik eines Tages allgemein verfügbar würde, Herr Erbert an einer Unterstützung interessiert ist und sich eine nennenswerte Zahl (ab 200) von Modellbahnern sich dafür interessieren würde, wäre eine Unterstützung in Railware realisierbar.
Fragen richten Sie bitte ausschließlich an Herrn Erbert.
Railware Stelltischmodul
Auch dieses Projekt wird nicht weiter verfolgt. Hauptgrund ist, das das Interesse an externen Stelltischen stark zurückgegangen ist, weil sich die überwiegende Mehrzahl der Modellbahner für eine PC- Lösung entscheidet.
Da es bereits eine genügende Anzahl von Modulen gibt, ist eine eigene Fertigung kaum noch wirtschaftlich - die zu erwartenden Stückzahlen dürften wohl unter 100 liegen. Stattdessen favorisieren wir die Lösung mit Light@Night oder dem Gleisbildstelltisch- Modulen von LDT.
Lenz:
Lenz hat die Fertigung der LW120 und LW130 Bausteine eingestellt. Darauf basierende Lösungsansätze sind damit obsolet.
Zu dieser Seite haben beigesteuert: Rainer Hönel
,
Siegfried Leisen
und
Dieter Hinz
.
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