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Netz: Funk- LAN- Technologie

Die Möglichkeit, Computer drahtlos zu vernetzen, ist auf den ersten Blick verlockend, konnte sich aber im Vergleich zu kabelgebundenen Lösungen bisher nur für Spezialaufgaben oder im Heimbereich durchsetzen. Das hat verschiedene Gründe.

Drahtlose Netzwerk- Adapter sind erheblich langsamer als herkömmliche Netzwerkkarten. In der Regel wird eine Geschwindigkeit von etwa 2 bis 10 MBit/s erreicht. Innerhalb der Reichweite (je nach Gebäudestruktur etwa 10...50 m) teilen sich die drahtlos vernetzten Computer die Übertragungsleistung. Die Netto- Geschwindigkeit sinkt dadurch weiter. Die Kosten für drahtlose Adapter liegen um den Faktor 10 über jenen für konventionelle 100-MBit/s Netzwerkkarten.

Als zentrales Bindeglied ist ein zusätzlicher "Access Point" nötig, der die Schnittstelle zwischen einem Kabel-Netzwerk? und den drahtlosen Arbeitsstationen darstellt.



PCMCIA Karte für Laptops


Technisch entsprechen diese Netze einem Bus- System ohne Kabel oder die schnurlosen Stationen bilden zusammen eine Brücke. Seit 1997 werden Funk- LANs im 2,4 GHz Bereich mit der Norm IEEE 802.11 standardisiert. Die Reichweite innerhalb von Gebäuden beträgt etwa bis 50 Meter, außerhalb davon einige hundert Meter. Neuere Entwicklungen erreichen höhere Übertragungsgeschwindigkeiten, allerdings bei deutlich kleinerer Reichweite.



Das erste Funk-Netz Szenario beschreibt die Kommunikation in einfachen "Ad-hoc" Netzwerken. Hierbei sind mehrere Arbeitsrechner in einem begrenzten Sendebereich miteinander verbunden. Zentrale Übermittlungs- bzw. Kontrollsysteme, sogenannte "Access-Points" sind bei diesem Anwendungsfall nicht vorgesehen. Ein derartiges "Ad-hoc" Netzwerk könnte zum Beispiel zwischen den tragbaren Computersystemen während einer Besprechung in einem Konferenzraum aufgebaut werden.

Im zweiten Anwendungsfall, der im IEEE 802.11 Standard beschrieben wird, kommen sogenannte "Access-Points" zum Einsatz. Bei diesen Geräten handelt es sich um Netzwerkkomponenten, welche die Kommunikation innerhalb eines Funk- LANs, zwischen einzelnen Funk-LAN Zellen und die Verbindung zwischen Funk- LANs und herkömmlichen LANs (Kabel basierend) ermöglichen und kontrollieren. Access- Points regeln die gerechte Verteilung der zur Verfügung stehenden Übertragungszeit im Funk- Netzwerk.



Verschiedene Systeme können mittels einer speziellen Frequenzwahl bis zu acht unterschiedliche Kanäle im Frequenzband alternativ oder teilweise auch gleichzeitig nutzen. Durch dieses Verfahren können in bestimmten Fällen z.B. auch durch Störungen belastete Frequenzen umgangen werden, um so die Übertragung zu sichern.

Eine wichtige Frage, die sich im Hinblick auf den Einsatz von Funk- Technologie immer wieder stellt, ist die mögliche gegenseitige Störung von elektronischen Geräten (nicht nur von Funk-Sendern? und Empfängern). Oftmals werden sogar Bedenken zu einem möglichen Gesundheitsrisiko durch die Nutzung von auf Funk basierenden Produkten geäußert.
Auf Funk basierende Geräte müssen einer Vielzahl von Standards und strengen gesetzlichen Richtlinien entsprechen, die sicherstellen, dass die Beeinflussung zwischen verschiedenen auf Funk basierenden Geräten und auch anderen elektronischen Geräten entweder unmöglich ist, oder die festgelegten Grenzwerte nicht überschreiten, welche die internationalen und nationalen bzw. europäischen Standardisierungs-Gremien? festlegen. Alle zugelassenen WLAN Systeme benutzen ein offiziell für industrielle und andere Zwecke reserviertes ISM- Frequenzband. Da IEEE 802.11 Funk-LAN Produkte speziell für den Einsatz in Büros und anderen Arbeitsumgebungen entwickelt wurden, senden sie auch mit einer entsprechend niedrigen, gesundheitlich unbedenklichen Leistung. Diese Leistung liegt unter einem maximalen Wert von 100 mW und damit z. B. signifikant unter der Sendeleistung von gebräuchlichen GSM Telefonen (ca. 2 W).



USB- Wireless Adapter


Die größten Bedenken gelten üblicherweise der Technologie Funk selbst. Aber unberechtigtes "Mithören" erweist sich in der Praxis sogar als wesentlich schwieriger und aufwendiger als bei herkömmlichen auf Kupferkabeln basierenden Netzwerken, weil die zu übertragenden Informationen üblicherweise mit WEP (Wired Equivalent Privacy) oder einer anderen Methode verschlüsselt werden. Um das komplette Signal erfolgreich empfangen und interpretieren zu können, muss der Empfänger den korrekten Entschlüsselungsalgorithmus kennen. Daten während der Übertragung abzufangen und zu entschlüsseln wird dadurch recht schwierig.

Lesen Sie die Beschreibungen der Access-Points sorgfältig und nutzen zu Ihrem eigenen Schutz die angebotenen Möglichkeiten zu Verschlüsselung und dem Zugriffsschutz. Andernfalls können Ihre Nachbarn ungehindert z.B. Ihren Internet Anschluss nutzen !


Funk-LAN Produkte ergänzen in idealer Weise die "klassischen" LAN- Lösungen. Sie verfügen über eine ausreichende Übertragungsleistung, um herkömmliche Netzwerkanwendungen zu ermöglichen. Beispiele für solche Anwendungen sind die gemeinsame Nutzung von Druckern, File-Transfer, Internet und E-Mail. Jedoch sollte man nicht übersehen, dass Funk-LAN Technologie sich wie jedes andere "Shared-Medium" verhält und damit sehr ähnlich zu Ethernet-Lösungen ist.

Ein weiterer wichtiger, zu beachtender Aspekt bei Planung und Einsatz von Funk-LAN Lösungen, liegt in den oftmals schwer einschätzbaren Umgebungseinflüssen, welche die Übertragungsqualität und Übertragungsreichweite vermindern können. So können Reichweite und Qualität der Übertragung nicht nur durch die Positionierung und Anordnung der Arbeitsstationen und Access-Points? beeinflusst werden, sondern es entsteht auch eine, zum Teil gravierende, Beeinträchtigung durch die zu durchdringenden Hindernisse (Ziegelwände, Stahlbeton, etc.).

Zu dieser Seite haben beigesteuert: Andrea Hinz15080 Punkte  , Dieter Hinz9567 Punkte  und admin .
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