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Grundlagen: mfx oder DCC?

Wie zuvor dargelegt, hat Märklin mit seinem „mfx – Systems“ viele PC-Märklin-Modellbahner in Konflikte gebracht. Zurzeit – nach rund 3 Jahren, ist offenbar weder die Software der Zentrale (CS) endgültig fertig. Noch ist der geplante Endausbau des gesamten Systems absehbar. Der Markt reagiert prompt, bei ebay kann man eine CS schon mal unter 300,- € ersteigern. Es fehlen passende Booster? Und es fehlt ein zeitgemäßes Rückmelde- und Schaltbussystem. Also gilt für uns – nix mit mfx!

Es gibt viele „Ungereimtheiten“ in diesem neuen System, so dass zu vermuten ist, dass viel zu wenige Praktiker bei der Entwicklung dieses Systems dabei waren. Vielmehr drängt sich der Verdacht auf, dass die „Abschotter“ in den Entscheidungsgremien die Oberhand hatten. Anstatt dass sich Märklin auf seine Kernkompetenz, den Bau hochwertiger und stabiler Modellbahnen beschränkt, versuchen sie nun in der „Digitalliga“ mit zu spielen. Ein Thema, das kein eigentliches Fach-Thema? von Märklin ist. Man kann die Produktion von Digitalkomponenten außer Haus geben – aber doch nicht die Entwicklung von Grundsätzlichem. Damit gesteht man nur ein, man kann es nicht!

Den „alteingesessenen“ Märklin-PC-Bahnern – so wie mir – bereitet mfx weitestgehend absolutes Kopfzerbrechen, aber keine reine Freude. Egal ob ich meine Anlage mit Original Märklin Zentrale (6021) oder einer Intellibox betreibe, ich muss auch weiterhin das Motorolaprotokoll – auch in den mfx Decodern nutzen. Das bedeutet, ich kann nicht alle der neuen Funktionen in den Loks nutzen, und was besonders schlimm ist, die Beschränkung auf nur 80 Adressen bleibt bestehen. Durch die Notwendigkeit bei manchen Loks 2 Adressen zu „verschwenden“ reduziert sich diese Zahl (80) gar weiter. Damit bleibt ein großes Manko des alten Märklin Systems in verschärfter Form weiter bestehen.

Eine mfx-fähige, ausgereifte und betriebssichere Zentrale, die ich zwischen meinen PC und meiner mfx Märklin Anlage „schalten“ kann – gibt es nicht. Also entsteht hier an dieser Stelle erheblicher Druck auf das ausgereifte und lange etablierte DCC System auszuweichen. Die Märklin Tochter „Trix“ macht dies ja vor. Ist die Tochter schlauer?

Wenn ich mir heute eine Märklin Lok kaufe habe ich ein Problem, da sich die neuen Loks nicht umrüsten lassen. Ja manche sind fast inkompatibel zu meinem etablierten System, da auch Märklin mit der Programmierung Sonderwege geht. Mein Vertrauen in Märklin (Elektronik) an diesem Punkt ist schwer gestört. Innerhalb von 20 Jahren wird uns nun mit mfx das vierte System vor die Nase gesetzt. Ein unfertiges Rumpfsystem, inkompatibel zu unseren PC Steuerungen.

Kaufe ich eine Fleischmann, Brawa oder Roco AC-Lok mit Multiprotokoll Decoder so kann ich diese völlig komplikationslos auch mit Multisound sofort in „Dienst stellen“. War, bzw. ist das von der Märklin Geschäftsleitung wirklich so gewollt?

Die Intelliboxfahrer können zwar auch mfx Loks im Motorolasystem mit Einschränkungen betreiben. Wollen diese aber die Motorola Adresse im Decoder verändern genügt nicht einmal die Märklin Mobile Station (MS). Mit dieser lassen sich zwar einige CV’s ändern (Fahrverhalten), nicht aber die Motorola Adresse. Mit diesem Manko hat Märklin schon wieder eine Chance verschlafen.

Die doch recht kleine Gemeinde der Modellbahner braucht alles – nur eigentlich nicht wirklich ein viertes Digitalsystem, und schon gar kein unausgereiftes.

Die meisten der PC-Märklin-Modellbahner haben eine Intellibox als Steuerzentrale. Ganz einfach deshalb, weil Märklin es seit rund 10 Jahren „verschlafen“ hat etwas gleichwertiges/besseres auf den Markt zu bringen.

Ob Märklin gut beraten war den Großanwendern unter den Modellbahnern, den PC-Märklin-Modellbahnern vor diesem Hintergrund praktisch den Stuhl vor die Tür zu setzen – die Zukunft wird das zeigen.

Mich wundert es nun nicht wirklich, dass viele PC-Märklin-Modellbahner zunehmend auf das ausgereifte und vielseitige DCC System umsteigen, das von vielen Herstellern in ungeheurer Vielfalt angeboten wird, und damit als zukunfts- und krisensicher gilt.

Was es bedeutet, von einem Hersteller abhängig zu sein ist an den Beispiel Roco überdeutlich geworden. Auch Märklin ist trotz Investor nicht wirklich „überm Berg“.

Zu dieser Seite haben beigesteuert: Peter Plappert1617 Punkte  , Dieter Hinz9577 Punkte  und Andrea Hinz15080 Punkte  .
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