Drucken

Grundlagen: Zentrale

Für uns „Märklinisten“ war eigentlich eines immer klar: Wenn wir was Neues brauchen, dann gehen wir zu unserem Märklin Händler und kaufen etwas wo außen und innen Märklin draufsteht. So war das auch als Märklin damals ein Digitalsystem auf den Markt brachte. Wir machten dies auch noch mit, als Märklin sein erstes Digitalsystem einführte und bereits nach relativ kurzer Zeit Kehrtwendungen zu anderen technischen Verfahren (Motorola, mfx) vornahm.

Vor etlichen Jahren kam nun plötzlich die Firma Uhlenbrock mit der Intellibox auf den Markt. Zumindest von da an war für mich, und noch viele weitere „Märklinbahner“ die „Digitale Märklin-Welt“ nicht mehr so ganz in Ordnung. Wurde da doch von vielen Möglichkeiten gesprochen, die mit den Märklin-Digital-Komponenten? absolut nicht erfüllt werden konnten. Außerdem tat sich eine riesige Kluft auf, was die System-Erstehungskosten betrifft.

Seit dem Jahr 2006 sind weitere neue Zentralen auf den Markt kommen, die eine Fortentwicklung des Grundgedankens der Intellibox darstellen. Diese neuen Zentralen (von Tams, ESU, und Anderen) können nach meinen bisherigen Erkenntnissen in die bisherigen Anlagen problemlos integriert werden. Anders sieht es mit Märklin Systems (mfx) aus; dort gibt es noch einige kleine Einschränkunden. Die Viessmann Zentrale verfolgt ein eigenes Konzept, damit scheint mir diese Zentrale für eine PC-Steuerung reichlich „oversized“ zu sein. Uns PC-Bahnern reicht ein Basis-System?, wie das Tams EasyControl System mit der Zentrale EasyControl? oder RedBox? völlig aus.

Ich kann und will Ihnen die Entscheidung nicht abnehmen. Letztendlich hängt sie von dem ab, was Sie bereits haben. Und natürlich auch von dem was Sie mit der Digitaltechnik erreichen wollen. Auch nicht zu vergessen ist die Größe Ihrer Anlage, die hier eine wichtige Rolle spielt.

Ist Ihre Anlage relativ groß, möchten Sie viele Züge gleichzeitig fahren, viele Weichen automatisch oder auch manuell schalten, den ganzen Zugbetrieb möglichst „Karambolagefrei“ gestalten, dann werden Sie früher oder später ganz sicher bei einem PC als „Zentrale“ ankommen. Zumal diese heutzutage wirklich erschwinglich geworden sind. Wenn Sie an dieser Stelle angekommen sind, dann brauchen Sie quasi als Bindeglied zwischen PC und Modellbahnanlage einen Baustein, der in der Lage ist, die Kommunikation der beiden „Welten“ - PC und Modellbahnanlage - miteinander sicher zu stellen. Hier an dieser Stelle ist die Intellibox 1 auf Grund ihrer Macken (Resetproblematik) und auch die Intellibox 2 wegen des Fokus auf LocoNet inzwischen nur noch zweite Wahl. Die Tams MasterControl? oder RedBox? ist eindeutig die zuverlässigere Wahl.

Es ist ungeheuer wichtig, dass die Anlagenzentrale (MasterControl, RedBox?, etc.) vom PC nicht nur als „Befehlsempfänger“ fungiert. Wichtig ist auch, dass „Zustände“ wie z.B. Kurzschluss an den PC gemeldet werden. Damit ist dieser in der Lage im Falle einer Entgleisung mit Kurzschluss auf der Anlage beispielsweise alle Züge anzuhalten, und nicht ins direkte Chaos weiterfahren zu lassen. Vergewissern Sie sich vor dem Kauf von Hardware, dass dies auch funktioniert!

Wenn auch Sie an dieser Stelle - so wie ich jetzt – angekommen sind, dann steht noch eine zweite Entscheidung an, die Sie nicht leichtfertig treffen sollten. Ich sage als Stichwort nur: „Multiprotokollfähigkeit“. Diese bleibt Ihnen nur erhalten, wenn Sie die entsprechenden Bausteine (Booster) von Tams oder Littfinski einsetzen. Bei Verwendung von Märklin* Komponenten (Boostern) geht Ihnen diese Multiprotokollfähigkeit u.U. verloren.

Ich persönlich war zwar ein eindeutiger „Fan“ der Intellibox. Diese habe ich allerdings inzwischen durch die Tams MasterControl? ersetzt, und damit die Betriebssicherheit meiner Anlage deutlich erhöht. Das weitere Angebot der Firma Uhlenbrock überzeugt mich absolut nicht. Da haben nach meiner Meinung zu viele Ingenieure und zu wenig Modellbahner mitgearbeitet. Das Handbuch der Intellibox ist sicher 100%ig korrekt im „Ingenieursdeutsch“ verfasst. Der „normale Modellbahner“ hat damit so seine Probleme. Die Rückmelder des LocoNet Busses würde ich auf meiner Anlage nie verwenden, da ich leitende Verbindungen zwischen den Boosterkreisen einbauen muss. Die Booster- Verbindungskabel sind in der Praxis viel zu kurz. Verlängern geht laut Uhlenbrock nicht. Das sehe ich als praxisfremd an. Zentrale Aufstellung an einem Punkt der Anlage – das hatten wir vor dreißig Jahren – auf Analoganlagen.

Frage: will ich überhaupt Multiprotokollfähigkeit? Was bedeutet das überhaupt? Die Vorteile, die sich daraus ergeben, sind vielfältig! Mit Sicherheit wird die ganze Chose dadurch zukunftssicherer, teilweise auch erheblich moderner und vielfältiger (ich habe nicht einfacher gesagt!). Zukunftsträume: Da gibt es dann eindeutige Fahrtrichtungsbefehle. Da gibt es die Möglichkeit die Loks, ohne sie zu zerlegen, komfortabel und absolut nachvollziehbar eindeutig von der Zentrale aus zu programmieren. Da gibt es „Feineinstellungen“ über entsprechende Parameter für das Fahrverhalten speziell für jede Lok auf Ihrer Anlage, individuell. Da gibt es keine „Vergesslichkeits- Probleme“. Es gibt mehr Fahrstufen, damit die Loks nicht mehr ruckartig von einer Stufe zur Nächsten „springen“. Es gibt mehr Lok- Adressen, damit die Übersichtlichkeit verbessert wird. Und vieles mehr. (Um diese Vorteile alle nutzen zu können, sind natürlich „passende“ Lok- Decoder erforderlich). Schauen Sie einfach mal in Ihre Sammlung. Sicher ist die ein oder andere Lok es wert auf diesem Wege zu einem zweiten Leben „erweckt“ zu werden. Natürlich kann man auf diesem Wege auch eine „Delta“ Lok zu einer richtigen Digital- Lok „veredeln“. Dabei muss man natürlich ggf. auch noch den Motor auf Gleichspannung umrüsten.

Heute sind Multiprotokoll-Lok-Decoder?, die sowohl mit Motorola 2 als auch mit DCC betrieben werden können sehr weit verbreitet. Sie sind Stand der Technik! Kann Ihre Zentrale z.B. DCC, dann steht Ihnen ein ganzes „Füllhorn“ voller Möglichkeiten offen. Ganz hervorragende Decoder von sehr namhaften Herstellern stehen ihnen dann zur Nutzung zur Verfügung.

Wenn Sie keinen „Umrüster“ in Ihrer Nähe haben, dann dürfen Sie sich gerne auch an „meinen“ Märklin Fachmann hier in Hockenheim wenden. (Klaus Melm in Firma Herzer Tel. 06205 4295) Dort kann Ihre Lok umgerüstet werden, oder Sie können die erforderlichen Originalteile erhalten. Natürlich auch Lokdecoder.

Unter einer „richtigen Digital- Lok“ verstehe ich generell nur eine Lok, die über einen lastgeregelten Decoder mit Anfahr- und Bremsverzögerung verfügt...

Ohne jeden Kompromiss! Ohne Diskussion!


Jetzt kann es dann natürlich passieren, dass Sie letztendlich ein paar „kostbare“ Märklin Bausteine übrig haben. Vielleicht gibt es ja in Ihrem Umfeld einen Neueinsteiger, Sohn, Neffen oder Enkel, der eine relativ kleine Anlage damit betreiben will? Vielleicht ist Ihre Werkstatt noch nicht komplett ausgestattet? oder versuchen Sie die „Umwandlung“ in Geld über Ebay o.Ä. Grämen Sie sich nicht darüber, das ist im EDV-Zeitalter eben so. PCs, als sie noch richtig teuer waren, veralterten bereits auf dem Transportweg nach Hause. Heute sind sie relativ preiswert, dafür kann man sie schon deutlich länger nutzen!

Zu dieser Seite haben beigesteuert: Dieter Hinz9572 Punkte  , Peter Plappert1617 Punkte  und Andrea Hinz15080 Punkte  .
Page last modified on Montag 13 August, 2018 11:23CEST by Dieter Hinz9572 Punkte .
Der Inhalt dieser Seite unterliegt folgenden Lizenzbestimmungen: Copyright.

Suche

in: