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Grundlagen: Vorwort

Es war so gegen Jahresende 2000 als ich in meinem „stillen Modellbahnkämmerlein“ saß und versuchte, ein Problem zu lösen. Dabei dachte ich mir: „irgendwo in der Umgebung wird es doch sicher einen Modellbahner geben, der seine – und damit auch meine – “Probleme“ längst gelöst hat. Nur, wie den finden?

Schließlich ergriff ich die Gelegenheit beim Schopf. Ich legte bei meinem Modellbahnhändler in Hockenheim einen Handzettel mit einer Einladung zum „1. Hockenheimer digitalen Modellbahn-stammtisch“ aus. Bereits das erste Treffen im Januar 2001 hat mich sehr überrascht – hatten wir doch bereits zu Anfang mehr als 15 Mitglieder. Heute, weit über 50 – auch Überregionale.

Wie sich recht schnell herausstellte, hatten wir alle so ziemlich die gleichen Probleme, oder waren einfach nur neugierig auf „digital“. Aber, der eigentlich Gesuchte, er war nicht dabei...
Nun kam natürlich so etwas wie Gruppendynamik auf, die uns allesamt ein ganzes Stück voran getrieben hat. Und das ist gut so.

Besonders unsere erste praktische Gemeinschaftsveranstaltung brachte viele von uns gleich einen Riesenschritt weiter. Wir erlebten nun in der Praxis, wie die PC-Steuerung und die Modellbahn zusammen wirken können. Herr Dieter Hinz (RAILWARE) brachte uns dies in einem ausführlichen Tagesseminar auf anschauliche Art und Weise näher. Vor dem Seminar hatten wir nur zwei bis drei Interessenten an der PC-Steuerung, danach waren wir plötzlich elf.

Den Weg des intensiven Erfahrungsaustausches sind wir konsequent weiter gegangen. Egal ob 2- oder 3- Leiterfahrer, egal welche Spurweite, alle gehören inzwischen zu unserem Kreis von Praktikern. Fast jährlich finden nun in Hockenheim Seminare statt, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Auch Teilnehmer aus dem gesamten deutschsprachigen Ausland von Österreich bis Luxemburg gehören inzwischen dazu.

Diese Dokumentation ist in zwei Hauptabschnitte gegliedert. Der erste Abschnitt befasst sich mit allerlei Hintergrundwissen, mit der allgemeinen Vorplanung, mit dem praxisgerechten Anlagenbau. Der Zweite mit der verwirrenden Vielfalt des Angebotes, und der Umsetzung in die digitale Praxis. Der dritte Abschnitt schließlich befasst sich auch mit Railware. Die Original Handbücher von RAILWARE ergänzen meine Ausführungen. Auch auf der Homepage www.railware.com finden Sie ständig aktualisierte Themen und Beiträge.

Aber auch bei RAILWARE hat sich inzwischen einiges getan. Das gravierendste Ereignis ist wohl die Tatsache, dass die absolut beeindruckende Großanlage „Miniatur Wunderland“ in Hamburg inzwischen komplett mit RAILWARE gesteuert wird. Als weitere Großanlage wird ein Modell der legendären Schwarzwaldbahn als große Modellbahnanlage in Hausach mit RAILWARE gesteuert. Auch ist in Berlin inzwischen „Loxx“ hinzu gekommen. Damit steht die Funktionsfähigkeit und die Zuverlässigkeit und die Leistungs-fähigkeit dieses Programms absolut außerhalb jeder Frage. Allerdings wird hierbei auch die Komplexität dieses Programms deutlich.

Allerdings gibt es auch viele Modellbahner mit denen ich in den letzten 12 Monaten Kontakt hatte, die erhebliche Probleme mit sich, der Digitaltechnik und auch mit der Einarbeitung in die Software haben. Diese haben die vielfältigsten Ursachen. Zum Einen ist es die nahezu „babylonische Vielfalt“ des Hardware Angebotes, die es dem Anwender nahezu unmöglich machen – den „Durchblick“ zu bekommen. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht wirklich, dass auch der Fachhandel in seiner Beratungsqualität gar nicht das bieten kann, was der Anwender eigentlich bräuchte. Die Fachpresse könnte diese Lücke füllen. Nur, sie tut es nicht wirklich. Ich werde versuchen, hier klärend die wichtigsten allgemeinen Fragen die immer wieder an mich herangetragen werden, zu erklären.

Während es bei den Analoganlagen bisher so war, dass „Schlampereien“ beim Bau der Verkabelung nicht so ganz gravierend auffielen, ist das nun völlig anders! Die alten Anlagen waren stromlos. Erst mit dem Aufdrehen des Fahrreglers floss ein mehr oder weniger starker Strom für eine Lok. Nun ist das völlig anders. Die Gesamtanlage steht permanent voll unter Spannung. Dieser ständig anliegende Strom, der auch noch das Digitalsignal für die Loks transportiert, sorgt für völlig andere Bedingungen. Die Elektrophysik muss nun zwangsläufig viel stärker beachtet werden. Ich werde versuchen, Ihnen zumindest etwas Hilfestellung zu geben.

Wobei ich Ihnen leider nicht wirklich helfen kann ist die mangelhafte Standfestigkeit mancher von der Industrie gelieferten Artikel. Ich nenne Ihnen beispielhaft nur einmal die magnetischen Weichen-antriebe. Diese verleiden einem oft den ganzen Spielbetrieb. Es kann durchaus sein, dass Sie mehrfach pro Stunde Aussetzer bei den Weichenschaltungen haben werden, mit oft ganz fatalen Folgen. Deshalb wird auf manchen Schauanlagen der Zugbetrieb so organisiert, dass keine Weichen gestellt werden müssen! - Das kann es doch nicht sein! Ich appelliere an Sie alle: sollten Sie Probleme mit dem ein oder anderen Bauteil haben, scheuen Sie sich bitte nicht zur Feder zu greifen und sich beim Hersteller entsprechend zu beschweren.

Hockenheim, den 01. August 2008 - © Peter Plappert

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