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Grundlagen: Vorbereitungen zum Fahrbetrieb

Vorbereitungen zum Fahrbetrieb

Der Gleisplan der Anlage wurde erfasst, die Systemparameter des Digitalsystems sind richtig eingegeben und abgespeichert - und nun geht es wirklich los ...

Extremst Wichtig! Datensicherung! Wie immer bei dem Gebrauch eines PC’s ist die Datensicherung ein viel vernachlässigtes, aber ganz extrem wichtiges Thema. Im RAILWARE System wird die Datensicherung über die Archivfunktion „Archiv erstellen“ durchgeführt. In einem Archiv werden alle von Ihnen eingegebenen Daten bzw. festgelegte Funktionen abgespeichert. Die Rücksicherung erfolgt dann an gleicher Stelle über „von Archiv einspielen“.


Der Gleisplan im PC wird auf seine Übereinstimmung im Detail mit der Realität auf der Anlage abgeglichen. Es ist zum Beispiel wichtig, ob die Anzeige der Weichenlage auf dem Bildschirm mit der tatsächlichen Stellung der Weiche übereinstimmt. Gleiches gilt für die Signale. Wenn nicht, gibt es im Programm einen sinnvollen Knopf „Tauschen“ der Falschanschlüsse einfach umpolt! Man braucht also auf keinen Fall in seinen „Kabelkeller“ zu klettern. Die Korrektur übernimmt per Mausklick der PC.

Wenn Sie später einen von RAILWARE gesteuerten Schattenbahnhof auf Ihrer Anlage bauen möchten, dann tun Sie dies unbedingt schon auf Ihrer Testanlage. Es ist nämlich sehr nützlich, sich mit der Funktion des Bahnhoftyps „Schattenbahnhof“ vertraut zu machen. Dieser muss einen eindeutigen Namen haben, z.B. „Schattenbahnhof Nord“.

Wichtig ist es auch, dass man die Rückmeldekontakte auf ihre Funktion überprüft. Dazu dient z.B. ein unisolierter Märklinwagen, der über die Anlage geschoben wird. Je nachdem, wo er sich auf der Anlage befindet, müssen die zugehörigen Gleistrassen auf dem Bildschirm rot ausgeleuchtet, also als „besetzt“ gekennzeichnet sein. Sollte dabei „Zugfahrt“ in den Zuganzeigern erscheinen, ist dies auch korrekt. Bei richtiger Parametereinstellung z.B. „Grundstellung löscht Zugfahrt“, können Sie dies über den Befehl Grundstellung berichtigen. Sonst bleibt nur einzeln anklicken und löschen.

Dann sollten Sie in dem dazu bestimmten Programmteil eine oder auch zwei Loks mit allen Parametern erfassen. Wichtig auch die „Startfahrstufe“ angeben: mit welcher Fahrstufe setzt sich die Lok wirklich und sicher in Bewegung - häufig ist es nicht die 1 ! Die hier gemachten Angaben werden vom Programm später weiter verwendet, wenn Sie z.B. aus ein paar Wagen und dieser Lok einen kompletten Zug zusammenstellen möchten.

Nun kann man langsam an praktische Fahrversuche gehen. Dazu 100% des rollenden Materials unbedingt von den Schienen nehmen. Zunächst fahren Sie bitte nur mit einer einzigen Kurzzug.

Sobald Sie diesen Kurzzug (1 Lok + 1-2 Wagen) auf die Schienen stellen, muss in Ihrem Gleisplan an dieser Stelle die Rückmeldestrecke als besetzt rot ausgeleuchtet sein. Fahren Sie diesen Zug nun von Ihrer Zentrale aus (Intellibox o.Ä.) per Handregler über die gesamte Anlage. Überprüfen Sie dabei die korrekte Anzeige der Besetztmeldungen. Erst wenn dabei alles korrekt funktioniert, können Sie an die nächsten Schritte denken.

Als zweiten Schritt schlage ich vor, einige Kurzzugfahrten auf der Anlage per PC- Fahrpult auf dem Bildschirm manuell durchzuführen. Machen Sie sich mit der Erfassung der Lok- spezifischen Daten, und dem Anlagen eines Zuges vertraut. So sind Sie dann nicht mehr weit entfernt vom ersten „rollenden, sich bewegendes Erfolgserlebnis“. Außerdem wird dabei das Zusammenspiel zwischen PC und Modellbahnanlage getestet. Besonders die Märklinisten unter uns sollten sich hier mit den systembedingten Tücken der teilweise nicht eindeutigen Vor- und Rückwärtsfahrt bzw. „Vorzugsfahrtrichtung“ vertraut machen.

Bevor man allerdings die Loks selbständig per Autorouter über die Anlage schickt, müssen die dafür vorgesehenen Loks über die Messstrecke, praktisch zum „eichen“ (einmessen) geschickt werden. Voraussetzung ist natürlich auch hier, dass alle Parameter korrekt eingegeben wurden. Sie finden diesen Programmpunkt in der Lokverwaltung. Die Loks werden kurz vor der Teststrecke auf das Gleis gesetzt, dann wird die Automatik in Gang gesetzt. Diese führt dann die Lok bis zu 12 mal vor und zurück über die Mess-Strecke?. Dadurch werden die gemessenen Geschwindigkeiten den dazu passenden Fahrstufen zugeordnet. In einem zweiten Schritt muss das Bremsverhalten der Loks getestet und ggf. justiert werden. Siehe dazu auch das extra Kapitel.

Wir haben auch dazu bereits die ersten Erfahrungen sammeln können. Sicher werden wir zu diesem wichtigen Thema in Zukunft noch weitere Erkenntnisse gewinnen. Die Märklin* Lokdecoder werden vor der ersten „Eichfahrt“ auf folgende Werte eingestellt:
  • 1.Zunächst die Höchstgeschwindigkeit auf einen vorbildgerechten Wert, passend zum jeweiligen Lokvorbild, und nach Ihren Vorstellungen im Lokdecoder möglichst exakt einstellen.
  • 2.Brems- und Anfahrverzögerung ausschalten, bzw. auf nahezu „Null“ regeln. Gerade so weit, dass beim Fahren mit der Zentrale keine Fahrstufen mehr erkennbar sind, sondern eine ganz gleichmäßige Beschleunigung entsteht.
  • 3.In den Lokparametern in RAILWARE „mit Massen-simulation“ aktivieren. Dann übernimmt RAILWARE das sanfte Beschleunigen und Abbremsen. Dabei lässt sich auch nachträglich z.B. der Anhalteweg ganz leicht korrigieren.

Wichtig ist es darauf zu achten, dass bei den Eichfahrten keine Lokachse voraus fährt, die isoliert ist. (Haftringe)

Wurde auch diese Hürde genommen, kann man sich schrittweise dem nächsten Thema zuwenden.

Setzen Sie dazu nur 1 - 2 Lok‘s auf die Gleise, idealerweise vor einen Zuganzeiger mit Signal. Sie müssen dann noch in der Zugerfassung aus der Lok einen „Zug“ machen, sonst funktioniert das nicht. Der Zug muss mit seinem Namen im entsprechenden Zuganzeiger stehen. Wenn Sie dann den Zuganzeiger anklicken, öffnet sich ein Fenster und Sie können die gewünschte Abfahrtrichtung anklicken. Das entsprechende Signal (auf dem Bildschirm) sprint auf „grün“, und nun müsste sich eigentlich Ihr erster Zug auf den Weg machen. Er leuchtet zur Vorreservierung seinen Fahrweg gelb aus. Sobald er diesen Gleisabschnitt erreicht, springt die Farbe auf dem Bildschirm auf rot, aber immer noch mit gelbem Untergrund. Erst wenn der Zug sich zu 100% in dem Rückmeldeabschnitt befindet, dann wechselt die Ausleuchtung komplett auf rot. Das heißt dann: „hier ist er“!

Für das Einmessen der Loks, für die ersten Testfahrten, die Sie bitte nur mit Loks oder für die Testfahrten allenfalls mit „Kurzzügen“ (max. 1-2 kurze Wagen) durchführen sollten, müssen Sie sich unendlich viel Zeit lassen. In dieser Zeit lernen Sie das Programm in seiner Kernfunktion kennen. Anschließend erfolgt die Einarbeitung in all seine Funktionen. Es wird möglicherweise auch eine „Frustphase“ kommen, da das Gesamtthema einfach sehr komplex ist. Da müssen Sie, wie bereits viele vor Ihnen, ganz einfach durch...

Aber, von Tag zu Tag wird es besser! Eines Tages wird Sie das Programm nicht mehr beherrschen - sondern Sie werden das Programm mit Ihrer Anlage beherrschen! Von da an kommen Sie in den Genuss, mit dem PC einen wertvollen Helfer an Ihrer Seite zu haben, der Ihnen hilft, dass auf Ihrer Anlage auch richtig „etwas los“ ist.

Und, eines Tages werden Sie gar nicht mehr verstehen, was da am Anfang problematisch gewesen sein sollte…

Zu dieser Seite haben beigesteuert: Andrea Hinz15080 Punkte  .
Page last modified on Montag 16 März, 2009 10:43CET by Andrea Hinz15080 Punkte .
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