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Grundlagen: Steuerungssystem – herkömmlich oder per PC?

Auch wenn das große Vorbild längst auf Computersteuerung umgerüstet ist, kann man natürlich auch heute noch in klassischer Schaltungstechnik seine Modellbahn aufbauen. Ganze ”Schränkchen” oder ”Kistchen” voller Relais, Knöpfchen und Kontroll-Leuchten? können die gewünschten Schaltungen bewerkstelligen. Auch Mischformen wie z.B. digital fahren und analog schalten sind machbar.

Verständlich ist dies für mich jedoch nur bei der Umrüstung alter, bestehender Anlagen. Erhalten bleibt dabei das starre Ablaufsystem von ”eingebauten” Schalt- bzw. Steuerungsschritten, das sogar manche Softwareanbieter mit in die PC-Zeit übernommen haben. So starr und unbeweglich ist nicht einmal das große Vorbild.

Ich stand – und stehe immer wieder staunend vor den Gleisbildstelltischen, so wie die z.B. im Bahnhof Hockenheim in den 70er Jahren noch vorhanden waren. Viele Modellbahner rüsten ihre Modellbahnanlage auch heute noch damit aus. Dies ist sicher die beeindruckendste und auch aufwändigste Art eine Modellbahn zu steuern. Besonders wer seine Anlage in der entsprechenden Zeit-Epoche? plant, hat dann möglicherweise ein ganz korrektes Gesamt-Ensemble?. Ein Gleisbildstelltisch bringt im häuslichen Bereich natürlich ein Problem, das meist nicht lösbar ist – ich meine den nicht unerheblichen Platzbedarf. Viel leichter ist ein Laptop oder ein Flachbildschirm integrierbar. Natürlich muss auch der Bauaufwand (zeitlich und finanziell) erwähnt werden, wenn auch dieser bei einem Hobby nicht unbedingt als Doktrin gesehen werden kann.



Alles was ich jetzt beschreibe, ist natürlich stark von der Größe bzw. Gestaltung Ihrer persönlichen Anlage abhängig. Auch die persönlichen Wünsche sind maßgebend. Bei dem ein- oder anderen wird es zutreffen, bei manch einem aber überhaupt nicht…

Nun steigen wir gedanklich einmal in die Praxis ein. Sie können mit dem klassischen Gleisbildstelltisch ganz vorbildgerecht und hervorragend Weichen und Signale schalten, Fahrstraßen bilden und wieder auflösen, dabei den Flankenschutz sicherstellen und natürlich vorbildgerechten Fahrbetrieb durchführen.

Nur wie sieht die Sache aus, wenn die Zahl der aktiven Züge auf Ihrer Anlage über ein gewisses Maß hinaus geht? Ist dann wirklich das maximal Mögliche auf Ihrer Anlage auch los? Oder bleibt der Betrieb dann in den Möglichkeiten Ihrer persönlichen Leistungsfähigkeit „stecken“?

Eine beliebte Möglichkeit zur Steigerung des Zugbetriebes ist es auch, ein oder mehrere Neben-Gleisbildstelltische? zu bauen und von Freunden oder Familienmitgliedern bedienen zu lassen. Dies bedeutet natürlich, dass Ihre „Mitarbeiter“ auch gleichzeitig mit Ihnen immer Zeit und Lust auf gemeinsamen Fahrbetrieb haben müssen.



Wie wäre es denn, wenn Sie Ihre Mitarbeiter nach Bahnvorbild in die Kiste (PC) verlagern? Dann ist zumindest bei Abwesenheit eines Mitarbeiters noch der Mindestbetrieb automatisch sichergestellt. Natürlich können Sie auch nach Bahnvorbild mehrere Anlagenteile/Bahnhöfe (Zimmer) von einer zentralen Stelle per PC überwachen. Mehrere PC’s in einem Netzwerk miteinander verbinden – die Möglichkeiten sind von PC-Seite her eigentlich unbegrenzt. Natürlich bleibt auch dabei die absolute Befehlsgewalt bei Ihnen, dem Fahrdienstleiter. Sie alleine bestimmen was Sie manuell tun möchten, und was Sie automatisieren wollen.

Oder um mal wieder auf „Normalgröße“ zurück zu kehren, wie finden Sie es denn, wenn Sie z.B. recht intensiven manuellen „Spielbetrieb“ in Ihrem Bahnbetriebswerk machen, und gleichzeitig ist auf Ihrer Anlage vorbildgerecht „so richtig etwas los“? Sie gestalten den Betrieb in Ihrem Bahnbetriebswerk manuell, der Rest wird von Ihrem Mitarbeiter, dem PC „gestaltet?“.

Dies alles waren meine Gedankengänge und letztendlich auch die Gründe, die mich zum PC „überlaufen“ ließen. Ich finde eine Modellanlage mit PC-Steuerung ganz einfach zeitgemäßer, mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten und letztendlich viel einfacher und flexibler in der Bedienung. Die Möglichkeiten werden allerdings wesentlich von den „Fähigkeiten“ der Software bestimmt.

Wenn man es laienhaft genau betrachtet, ist der PC mit entsprechender Software auch nichts anderes als ein ”Kistchen voller virtueller Relais”, die durch die Rechnerleistung plötzlich viel „intelligenter“ werden. Bei dem sich allerdings ein Umbau der Abläufe mit nur ein ”paar Mausklicks” bewerkstelligen lässt.

Alles was hier beschrieben ist, kann mit einem PC durchgeführt werden. Das setzt natürlich voraus, dass Sie sich intensiv in das PC-Programm eingearbeitet haben. Eine Prozesssteuerung lässt sich nicht wie ein Textverarbeitungsprogramm mit wenigen Mausklicks hin- oder her erkunden. Man muss sich schon einarbeiten. Die Handbücher und die Kontexthilfe sind dabei eine absolut notwendige und hervorragende Unterstützung. Sicher wird die PC-Steuerung in Zukunft noch viele weitere Möglichkeiten für uns Modellbahner Wirklichkeit werden lassen.

Es ist ein Irrglaube davon auszugehen, dass der Einsatz eines PC’s gleichbedeutend mit einer Automatisierung der Modellbahnanlage sei. Die Automatisierung, wenn man dies will, ist nur ein kleiner Teil der Möglichkeiten die ein PC bieten kann!

Ich persönlich habe mich zur Steuerung per PC entschlossen. Die Gründe dafür sind vielfältig, hier nur ein paar Beispiele:

  • Optimale Kommunikation zwischen Lokdecoder und zentralem Steuergerät (PC).
  • Einfache Erstellung eines Funktions-Gleisbildstellpultes? auf dem Bildschirm. Leicht veränderbar.
  • Deutlich geringerer Bauaufwand (Zeit und Platz und Geld).
  • Vorbildgerechte Überwachung des Zugverkehrs. Flankenschutz. Blockstreckenüberwachung.
  • Überwachung Zuglänge - Bahnhofsgleislänge. Ein zu langer Zug hat in einem zu kurzen Gleis nichts verloren. (Beispiel Schattenbahnhof u.Ä.).
  • Manuelles Stellen von Fahrstraßen. Manueller Rangier- und Fahrbetrieb. Erstellung von automatischen Abläufen. Fahrplanbetrieb. Notaus System.
  • Teil- oder Vollautomatischer Zugbetrieb auf Wunsch, z.B. im „nicht einsehbaren Bereich“ (Schattenbahnhof).
  • Fahrbetrieb unterstützt durch den PC ist genauso, wie wenn 1, 2, oder 3 Freunde helfen, und damit so richtig dafür sorgen, dass auf der Anlage „was los ist“!
  • Steuerung der gesamten Anlage ohne stromlose Abschnitte.
  • Steuerung des Zughalts in den Bahnhöfen (z.B. „Bahnsteigmitte“) absolut vorbildgerecht - auf Wunsch auch in beiden Richtungen.
  • Situationsgerechte Zuggeschwindigkeiten, automatisch langsame Fahrt über Weichenstraßen.
  • Automatische Zugnummerverfolgung über die gesamte Anlage. Ich sehe jederzeit auf dem Gleisbildstellpult (Bildschirm) wo sich welcher Zug auf der Anlage befindet.

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