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Grundlagen: Rückmelder bzw. Rückmeldestrecken

Rückmelder bzw. Rückmeldestrecken

Sie bilden eine der Hauptsäulen der Zustandsinformation von der Modellbahnanlage zum PC. Da dieser weder sehen noch hören kann benötigt er permanent Informationen von der Anlage. Was hat sich verändert? Wohin sind die einzelnen Züge inzwischen gefahren? Wo befinden sie sich? Ist ein bestimmtes Gleis frei? usw., usw.

Rückmeldestrecken sind im Märklin* System z.B. mit dem K-Gleis? ganz einfach zu erstellen. Auch mit dem C-Gleis? gibt es keine Probleme. Normalerweise bilden beide Schienen den Rückleiter zum Trafo. Nun wird eine Schiene z.B. mit dem Märklin* Kontaktgleis 2295 (K-Gleis) oder einfacher durch Kunststofftrenner (Fleischmann Nr. 6403) abisoliert. Die isolierte Schiene wird mit einem Rückmelder verbunden (Märklin* S88 oder kompatible). Dieser meldet nun an den PC ob sich auf dem Gleis „etwas tut“. Rollt beispielsweise eine Lok oder ein Wagen auf dieses Gleis, so entsteht bei Märklin* ein Kontaktschluss zwischen der leitenden und der isolierten Schiene. Eben eine elektrische Verbindung. Diese Verbindung wird registriert und per Rückmeldung an den PC gesandt. Dieser erkennt daran, dass das Gleis in diesem Beispiel „besetzt“ ist. Und im gleichen Moment wird er auf dem Bildschirm dieses Gleis rot ausleuchten, und es damit als „besetzt“ kennzeichnen.

Die Einrichtung von Rückmeldestrecken ist ein überaus wichtiger Aspekt der Steuerung einer Modellbahnanlage. Die Rückmeldung des Zustandes „besetzt / frei“ von Blockstrecken, Signal- und Bahnhofsgleisen an den PC ist die Grundlage einer funktionierenden Steuerung. Dabei werden auf einer Modellbahnanlage so genannte Rückmeldestrecken eingerichtet. Diese beginnen immer nach einer Weiche und enden vor der nächsten Weiche. Da die Konstrukteure bei den Weichen im 3-Leiter System nicht an die notwendige Trennung/Isolierung gedacht haben, lässt sich bei Weichen/Weichenstraßen diese einfache Rückmeldung wie im Absatz zuvor beschrieben nicht ohne Einsatz eines Trennschleifers realisieren. Diese bleiben daher meist „unüberwacht“, was letztendlich eigentlich nicht befriedigen kann.

Die kürzeste Rückmeldestrecke sollte eigentlich etwas länger als ein 4-achsiger D-Zugwagen? sein, also etwa 36cm. Wichtig! Rückmeldestrecken unmittelbar vor Bahnhöfen/Schattenbahnhöfen sollten keinesfalls unter 1,5 Meter lang sein! Besser noch länger. Auch muss dort die Geschwindigkeit herabgesetzt werden. Denn der herannahende Zug muss Railware so viel Zeit zur Verfügung stellen wie dieses in Zusammenwirken mit Ihrem Digitalsystem braucht, um die Weichenstraße z.B. innerhalb eines Schattenbahnhofs zu stellen. Hat Railware diese Zeit nicht, kann es möglicherweise nicht alle Weichen schalten – und es kommt zu vermeidbaren Problemen.

Die empfohlenen langen Rückmeldestrecken haben einen ganz entscheidenden Vorteil. Zumindest auf Märklin Gleisen spielt es dann überhaupt keine Rolle mehr, ob sich die Lok an der Zugspitze, am Zugende oder in der Zugmitte befindet. Der Zug wird immer korrekt anhalten. Die Variante mit der Lok in der Zugmitte ist in den Touristenzügen der Schweiz inzwischen recht häufig anzutreffen.

Die längste Strecke sollte ca. 4 Meter bei H0 nicht übersteigen. Zum Einen gibt es ab einem gewissen Punkt Probleme innerhalb der Datenverarbeitung im Programm, und zum Anderen wird der Anhalteweg der Züge immer ungenauer je länger solch eine Melde-Strecke? ist. Acht maßstäbliche D-Zugwagen? und eine Lok sind etwa 2,35m lang. Da ist eine Blocklänge von drei bis vier Metern als ideal anzusehen. Je länger die Blocks im Verhältnis zum längsten Zug sind, um so „weicher“ und „sanfter“ bremsen und beschleunigen Ihre Züge. 1,6 bis 1,8-fach ist absolut ausreichend. Und, wer ist schon in der glücklichen Lage vorbildgerecht lange Züge auf seiner Anlage zu fahren? Natürlich gibt es auch Möglichkeiten einen 8m langen Zug zu fahren – und zu beherrschen! Nur möchte ich hier nicht den Bau einer Großanlage beschreiben.

Eine „spezielle“ Rückmeldestrecke auf einem geraden, ebenen Gleisstück sollte etwa 1,20 bis 2,00m lang sein. Mit An- und Auslauf insgesamt gut 3m. Sie dient später als „Einmessstrecke“ zum kalibrieren der Loks. Dies ist ungeheuer wichtig, denn auf diesem Wege wird das Fahr- und Bremsverhalten der Loks genau eingestellt und ermittelt. Für das spätere punktgenaue Halten auf der Anlage, z.B. vor einem Signal oder im Schattenbahnhof ist das von ganz entscheidender Bedeutung. Am besten Sie bauen dafür in der Schattenbahnhofebene ein „Sondergleis“, das Sie später natürlich auch als Umfahrgleis nutzen können. Falls machbar an der vorderen, von der „Zentrale“ her gut einsehbaren Anlagenkante entlang. Das wäre sicher eine sehr gute Lösung.

Natürlich kann man Rückmeldungen auch per Schaltgleis oder mit Reedkontakten realisieren. Dann werden allerdings nur die Lokschleifer, bzw. die Schalt-Magnete? überwacht. Deshalb sollte man eigentlich die Gleise immer komplett überwachen, damit auch „verloren gegangene“ Wagen vom System bemerkt werden können. Alles andere ist nur „Flickwerk“. Auch spielt es dann keine Rolle, ob sich die Lok vorn oder hinten, oder gar in der Mitte des Zuges befindet. Schaltgleise bzw. Reedkontakte sind sehr gut zur Impulserzeugung geeignet, die man braucht, um irgendwelche Automatiken oder Aktionen auszulösen. Also z.B. Bahnübergang schließen, oder auch ein Pfeifsignal der Lok kann damit über das Programm ausgelöst werden. Innerhalb von RAILWARE bietet sich mit dem Zug / Wegesystem dafür eine andere, sehr viel elegantere Lösung!

Es gibt natürlich auch noch eine Möglichkeit, mit speziellen Rückmeldedecodern den „Stromfluss“ im Mittelleiter (Punktkontakte) zu überwachen. Beispielsweise in einer Weichenstraße. Dabei wird der „Stromverbraucher“ lokalisiert. Also die Lok, die Wagen (nur mit Skischleifer) mit Innen- bzw. Schlussbeleuchtung. Diese Anwendung setzt allerdings bereits einige Erfahrung, und intensive Absprache mit dem Softwareanbieter voraus.

Da die Gestaltung der Meldestrecken usw. von entscheidender Bedeutung für das spätere Funktionieren der Anlage ist, sollten Sie über Ihre Planungen mit einem Modellbahner sprechen, der so etwas schon einmal gemacht hat. Sie ersparen sich auf diese Weise einige Frusterlebnisse.

Besondere Vorsicht: wie schon gesagt, das S88 Rückmelde-system neigt ab einer gewissen Anlagengröße dazu Störungen durch Flacker- bzw. Geisterimpulse zu erzeugen und damit das ganze Digitalsystem empfindlich zu stören. Das kann im Extremfall zum völligen Scheitern Ihrer Bemühungen werden!

Lesen Sie dazu (s88 Bus) auch die Ausführungen von Dieter Hinz auf der Railware – Homepage, oder an anderer Stelle hier in dieser Ausarbeitung.

Ganz wichtig! Beachten Sie unbedingt die dort gemachten Vorschläge ganz genau. Ungenauigkeiten durch den Erbauer können das „Gesamtwerk“ durch nicht beherrschbare Fehlfunktionen gefährden!

Littfinski Decoder beweisen tagtäglich beispielhaft im Miniaturwunderland in Hamburg ihre Fähigkeiten. Zudem sind sie auch noch wesentlich preiswerter und durch Schraubanschlüsse sauber und sicher verklemmbar. Sie können die Littfinski Produkte bei LDT direkt beziehen. (www.ldt-infocenter.com)

Oder prüfen Sie den „Plappert’schen Sonderweg“. Nach vielen Tests und Erlebnissen auf fremden 3-Leiter Anlagen habe ich mich für den Rautenhaus/Selectrix Bus für die Funktionen „Melden“ und „Schalten“ entschieden, und bis heute auch überhaupt nicht bereut – im Gegenteil! Eine Systembeschreibung für Märklinbahner finden Sie auf unserer Homepage www.ig-modellbahn.de. Download mdvr.

Zu dieser Seite haben beigesteuert: Andrea Hinz15080 Punkte  .
Page last modified on Freitag 06 März, 2009 09:46CET by Andrea Hinz15080 Punkte .
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