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Grundlagen: Märklin und die Digitalsysteme?

Chronologie meiner Enttäuschung mit Märklin

Lassen Sie mich hier einmal meine persönliche Enttäuschung und die Chronologie dazu darstellen:

1985 – 1995
Märklin steigt konsequent in eine neue Technik ein. Modellbahn wird 100% digital. Alles was man dazu braucht wird von Märklin angeboten, Steuergeräte, Rückmelde- und Schaltdecoder, bis hin zu einem Computer-Interface? für den Commodore 64.

Diese Umstellung ist beratungsintensiv. Die vorhandenen Anbieter, Händler usw. können / wollen dies mangels eigenem „Durchblick“ offenbar nicht leisten.

Trotz einem kurzen Zwischenspiel mit dem ersten Märklin Digitalsystem setzt sich immer mehr das zweite, das „Märklin-Motorola-System“ durch.
Parallel dazu entwickelt sich das „Selectrix-System“ (TRIX) und auch DCC. Letzteres auch weltweit. Beide Systeme überwiegend im Zweileiterbereich.

1995 – 2005
Diese Zeit könnte man als „digitalen Aufbruch“ bis hin zum „digitalen Durchbruch“ bezeichnen.

Andere Anbieter, von Hause aus Elektroniker drängen auf den Markt. Uhlenbrock bringt seine „Intellibox“ auf den Markt.

In dieser Zeit versäumt Märklin seine Elektronik der rasanten Entwicklung auf diesem Markt anzugleichen, bzw. weiter zu entwickeln, obwohl das leicht möglich gewesen wäre.

Die künstliche Begrenzung des Märklin-Motorola-Systems? auf nur 80 Adressen und auf 14 Fahrstufen wird immer mehr zum Nachteil. So müssen Modellbahner mit größeren Anlagen. Schauanlagen, Modul- und/oder Vereinsanlagen zunehmend auch auf DCC ausweichen. Diese Multiprotokolltechnik hat sich inzwischen mit Bravur im Markt etabliert.

Der Modellbahnmarkt wird zunehmend schwieriger. Manche Firma steht kurz vor dem Aus. Auch Märklin steuert gegen Ende dieses Zeitraumes in betriebswirtschaftliche Probleme. Geschäftsführer – wie heute unverständlicherweise üblich – die von der eigentlichen Materie wenig bis keine Ahnung haben, treffen nun die Entscheidungen.

2005 – heute
Dieser Zeitraum steht für einen ganz dramatischen Einschnitt in der Firma Märklin. Die Inhaber-Familien? mussten ihre Anteile an einen Investor verkaufen. Es folgten Phasen, in denen es schwer war als Kunde Märklin zu begreifen und zu verstehen. Es war für alle eine Zeit zwischen Bangen und Hoffen.

Dieser Zeitraum steht – nach meiner Meinung – wohl für die größte Blamage in Märklins Firmengeschichte. Die Einführung eines neuen, eines vierten Digitalsystems (Märklin Systems / mfx), nach meiner Meinung so überflüssig wie ein Kropf, es fällt in diesen Zeitraum. Genauso die Einführung des Minisinusmotors, der sich nach kurzer Zeit als ungeeignet herausstellte. Es musste nach kurzer Zeit der „Soft-Drive-Sinus“ aus dem Hut gezaubert werden.

Märklin bietet ja nicht nur seine klassische „Mittelleiter-System“ an. Auch das „Zweileiter-System“ ist im Hause Märklin vorhanden. Durch eine, in meinen Augen absolut nicht geradlinige Entscheidungsfindung, hat man nun 4 Digitalsysteme in einem Haus. (Motorola, mfx, Selectrix und DCC) Diese „Vielfalt“ oder dieses „Chaos“ verursacht nur unnötige Kosten und es verunsichert Anwender, die nun Garnichts mehr begreifen.

Das größte Problem jedoch sehe ich in der Abschottungspolitik die derzeit in Göppingen betrieben wird.

Zum Einen bietet Märklin derzeit kein komplettes Digitalsystem an. Also muss jeder Anwender, der eine PC-gesteuerte 100% Digitalanlage erbauen will auf Alternativangebote zurückgreifen.

Zum Anderen verhindert Märklin auf technischem Wege eine Lokumrüstung auf ein anderes – ebenfalls im Hause Märklin – etabliertes System.

Mit diesem Verhalten hat Märklin einer ganzen Kundengruppe den Stuhl vor die Tür gestellt, auch ich gehöre dazu…

Wir haben damit kein wirkliches Problem, der Weltmarkt bietet deutlich mehr als jemals aus Göppingen kommen kann.

Das Problem hat Göppingen, mit Umsatz der nun zu anderen Herstellern fließt…

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