Drucken

Grundlagen: Digitalplanung

Von Anfang an ist es wichtig, die Anforderungen bzw. Eigenheiten des geplanten Digitalsystems in die Planung und in den Anlagenbau mit einzubeziehen und zu berücksichtigen. Deshalb müssen Sie sich unbedingt vor diesen Phasen umfassend in die Anforderungen eingearbeitet haben.
Hierzu gehört natürlich die sorgfältige Planung der Bus-Systeme:

  • Meldebus
  • Schaltbus



Besonders der Schaltbus sollte seinen Schaltstrom nicht aus einem Digitalstromkreis beziehen. Jeder Strom wird für den Zugbetrieb gebraucht! Und wenn ein Booster ausfällt - wie dann die Weichen schalten?

Jede Weichenschaltung kann, je nach Schwergängigkeit der Weiche einen Impuls von 0,5 bis 1,0 A „wegnehmen“, der sich nicht nur im „Lichterflackern“ an den Loks bemerkbar macht. Dieses „zittern“ der Spannung kann auch zu mancherlei unerwünschten Irritationen der Digitaltechnik führen.

Ganz besondere Sorgfalt erfordert die Planung der Boosterkreise (Stromkreise für den Fahrbetrieb). Da über die Booster jeweils nur 2,5 bis knapp 3A zur Verfügung stehen, gilt es genau zu planen. Ein beleuchteter (Märklin-) D-Zug? kann schon mal etwas über 1 A verbrauchen. Also dürfen niemals mehr als etwa 3 Züge im gleichen Strom-/Boosterkreis fahren. Planen Sie hier unbedingt sehr genau. Eine Mischung verschiedener Zugtypen schafft hier deutliche „Erleichterung“.

Ab einer gewissen Anlagengröße oder wenn mit Motorola Protokoll geschaltet wird, ist es empfehlenswert nicht nur ein Digitalsystem auf der Anlage zu betreiben, sondern zwei oder gar drei.

Also die Bereiche:

  1. Fahren
  2. Schalten und Melden



oder

  1. Fahren
  2. Schalten
  3. Melden



jeweils von einem eigenen System (Zentrale) überwachen und steuern zu lassen. Alles zusammen wird dann von einem einzigen PC gesteuert. Im Railware Interface ist dies konfigurierbar. Damit wird die Zuverlässigkeit und die Schnelligkeit Ihres Systems drastisch verbessert.

Hier an dieser Stelle möchte ich noch eine ganz eindringliche Warnung an Sie los werden:


Wenn Sie möchten, dass Ihr digitales Bahnerlebnis zum völligen Scheitern verurteilt ist, dann beachten Sie folgende Punkte ganz gewissenhaft:

  • Bauen Sie Ihre Verkabelung so, wie Sie es aus Analogzeiten kennen. Das hat sich ja „bewährt“.
  • Missachten Sie alle Hinweise von Praktikern – Sie wissen es ja sowieso besser, denn Sie haben es schon immer „so“ gemacht.
  • Verwenden Sie hauchdünne (Engelshaar-) Käbelchen.
  • Kaufen Sie billige Kabel beim Schrotthändler – Farbe ist egal – hauptsächlich billig. Schön bunt ist wichtig. „Papageienverkabelung“ nenne ich diese Methode.
  • Verlegen Sie die Kabel nach alter Modellbahnermanier Kreuz und Quer. „Sauerkrautverkabelung“ nenne ich diese Methode.
  • Kaufen Sie Digitalbausteine nur nach dem Preis – „Geiz ist geil“ wurde angesagt.
  • Bei den Besetztmelde- Decodern, bei den Schalt-Decodern?, bei den Boostern mischen Sie nach Herzenslust, was Sie gerade „billig“ bekommen können.
  • Kaufen Sie immer mit dem höchsten „Rabattsatz“.
  • Verwenden Sie alle alten Trafos, die Sie selbst haben, oder für wenige EURONEN irgendwo 1,2,3, herbekommen.

Wenn Sie auch nur einige Punkte beherzigen, dann gebe ich Ihnen hiermit die schriftliche Garantie:


Ihr Vorhaben ist unausweichlich zum Scheitern verurteilt !!!

Wenn dieser Abschnitt auch ironisch gemeint ist – er hat einen sehr ernsten – ja, einen bitterernsten Hintergrund. Viele Modellbahner, die ich kennen gelernt habe sind auf diesen Wegen gescheitert. Eigentlich möchte ich Sie davor bewahren – nun liegt es nur an Ihnen!

Zu dieser Seite haben beigesteuert: Peter Plappert1617 Punkte  , Dieter Hinz9577 Punkte  und Andrea Hinz15080 Punkte  .
Page last modified on Mittwoch 26 Mai, 2010 01:05CEST by Peter Plappert1617 Punkte .
Der Inhalt dieser Seite unterliegt folgenden Lizenzbestimmungen: Copyright.

Suche

in: