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Grundlagen: Boosterkreise

Boosterkreise

Ab einer gewissen Anlagengröße reicht der von der Zentrale zur Verfügung gestellte Strom einfach nicht mehr aus, die Spannung fällt ab, die Loks werden langsamer, die Zugbeleuchtung dunkler. Möglicherweise wird im Extremfall auch das Digitalsystem negativ beeinflusst, da es mit „Unterspannung“ nicht richtig funktionieren kann. Üblicherweise sind es so um die 3 Ampere oder auch rund 52 VA die auf einer Anlage genutzt werden können. Nun kommt es darauf an, was die Loks und Züge die Sie einsetzen an Strom verbrauchen. Eine kleine Tenderlok mit 2 bis 3 kleinen Wagen braucht deutlich weniger Strom als ein D-Zug? mit einer 01er Dampflok und 8 beleuchteten 4-achsigen Wagen. Im letzten Fall kann der Stromverbrauch, besonders in Kurven oder Steigungen, deutlich über einem Ampere liegen! Denken Sie auch an die Loks, die mit 2 Motoren ausgestattet sind. Dadurch werden sie zu wahren „Stromfressern“.

Die Angabe in den Werbeprospekten: „Sie können damit bis zu 9 Loks fahren...“ leiten Sie in die Irre. Auf einer ebenen Anlage - geradeaus – ohne Anhänger können es schon mal 9 „Löckchen“ sein. Das ist wohl aber nicht die Realität. Nun, es kommt natürlich auf Ihre Anlage (Gebirge oder eben) auf Ihre Loks, und Ihre Züge an. Generell kann man feststellen, dass viel mehr als 3 beleuchtete lange D-Züge? nur in speziellen Fällen möglich sein werden. Wenn Sie nun mehr, und richtige Züge auf die Reise schicken wollen, dann müssen Sie Ihre Anlage unterteilen. Sie müssen praktisch so vorgehen, als hätten Sie (in Gedanken) mehrere Modellbahn-anlagen direkt nebeneinander, vor sich.

Nehmen wir mal an, Sie möchten 6 – 8 Züge fahren lassen, dann müssen Sie die Anlage in zwei Stromkreise aufteilen. Beide Kreise müssen voneinander absolut 100%ig elektrisch getrennt sein. (Siehe unbedingt auch in das Kapitel „Das Kraftwerk“) Der Stromkreis 1 wird dann durch die Zentrale und der Stromkreis 2 durch einen „Booster“ versorgt. Der Booster wird von einem extra Trafo mit Strom versorgt. Die komplette Digitalinformation erhält der Booster von der Zentrale. Die Aufgabe des Boosters ist es nun, die Digitalinformationen quasi in den Strom „zu mischen“, den er vom zweiten Trafo erhält. Beides zusammen schickt er dann in die Gleise, und schon funktioniert alles!

Wird Ihre Anlage noch größer, dann bilden Sie einfach weitere „Booster – Kreise“. Dabei habe ich die zwingende Erfahrung gemacht:

unbedingt gleiche Booster (gleiches Fabrikat, gleicher Typ) mit gleichen Trafos (gleiches Fabrikat, gleicher Typ)
zu verwenden, da sonst die Boosterkreise möglicherweise unterschiedliche elektrische Leistungs- und Kenndaten aufweisen, was zu praktischen Problemen führen kann. Im Extremfall bis zum „abrauchen“.

Achten Sie aber bitte schon bei der Abgrenzung der Stromkreise darauf, dass es nicht vorkommen kann, dass plötzlich alle 8 Züge in einem Stromkreis fahren wollen – und im anderen Stromkreis ist gar kein Zug mehr. Dies führt dann natürlich zu Überlastung des einen Stromkreises und ganz sicher zu Problemen. Im einfachsten Fall zur Abschaltung dieses Anlagenteils wegen Überlastung.

Noch eines – Booster kosten Geld – das ist richtig. Dies ist aber absolut kein Grund an den Boostern zu sparen! Zu wenig Booster, und damit letztendlich zu wenig Strom beeinträchtigt den Fahrbetrieb auf Ihrer Anlage extrem negativ. Kaufen Sie lieber eine Lok weniger, und dafür weitere Booster.

Ich gehe sogar noch etwas weiter. Nutzen Sie Ihre Zentrale nicht zum Fahren. Sondern organisieren Sie Ihren Fahrbetrieb ausschließlich mit Boostern. Dies hat für Sie noch den großen Vorteil, dass Sie z.B. bei einer Entgleisung in einem Kreis mit nachfolgendem Kurzschluss in diesem Kreis immer noch die Weichen schalten können, wenn Sie das Schaltsystem vom Fahrsystem getrennt installiert haben. Ein absolut nicht zu unterschätzender Vorteil!

Zu dieser Seite haben beigesteuert: Andrea Hinz15080 Punkte  .
Page last modified on Montag 09 März, 2009 08:28CET by Andrea Hinz15080 Punkte .
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