Wohin die Züge fahren können
Doku6 Züge lenken
Züge finden selbsttätig ihren Weg durch Ihre Modellbahnanlage. Sie schalten automatisch die benötigten Weichen und reservieren sich ihre Fahrabschnitte. Personenzüge fädeln sich aus der zweigleisigen Hauptstrecke aus und Güterzüge werden in eigens für sie reservierte Gleisabschnitte gelenkt. Früher musste dies in den Abläufen fest vorgegeben sein. Bei Railware erfolgt dies über die Angabe von Zug- und Streckeneigenschaften.Die Verwendung von Zuggattungen ermöglicht sehr mächtige und komfortable Funktionen zur Lenkung von Zügen. Jedem Zug können optional 10 frei definierbare Zuggattungen zugeordnet sein. Damit weiß die Zuglenkung, um welchen Zugtyp es sich gerade handelt und wohin er fahren darf.
Namen für Zuggattungen können frei vergeben werden. Es lassen sich auch Umlaufgruppen oder Linien definieren. Beispielsweise könnten die Regional-Express Linien RE1, RE2 und RE3 existieren, deren unterschiedlicher Zuglauf in den Zuganzeigern der Streckenabschnitte hinterlegt wird. Oder es könnten Güterzüge bei der Durchfahrt durch Bahnhöfe auf besondere Durchfahrtsgleise gelenkt werden. Nebenbahnzüge könnten automatisch aus Hauptstrecken ausfädeln oder E-Loks könnten am Befahren nichtelektrifizierter Streckenabschnitte gehindert werden.
Konfiguration
Definieren Sie in den Zugparametern für jeden Zug die Zugehörigkeit zu einer Zuggattung. Ein Zug kann Mitglied von bis zu 10 Zuggattungen sein. Machen Sie davon aber nur Gebrauch, wenn Sie genau wissen, was Sie tun.Gattung am Zug eintragen
Neue Zuggattungen werden durch den Knopf erstellt. Für jede Zuggattung können verschiedene Ausnahmen definiert werden, die ein Abweichen vom normalen Verhalten ermöglichen. Die Namen der Zuggattungen sind frei wählbar, z.B.: 'RB', 'RE', 'IC', 'ICE', 'Güter', 'Fern' oder 'Pendel'.
Siehe auch: [ Zuggattungen beim Vorbild ]
Gattungen erstellen
Die folgenden Optionen erleichtern die Konfiguration der Betriebsabläufe oder definieren Ausnahmen von bestimmten Regeln.
Nutzungsart:
Hier kann ein beliebiger Text eingetragen werden, der die Nutzung der Gattungsbezeichnung beschreiben kann. Die Angabe ist optional.
Zugpriorität:
Legt die Abfahrtpriorität eines Zuges fest, wenn sich z.B. mehrere Züge bei der Abfahrt aus einem Bahnhof um das Streckengleis streiten. Die Priorität 'Hoch' ist bei hochwertigen Zügen wie z.B. "ICE" oder "IC" zu verwenden. Für Güterzüge empfiehlt sich 'Niedrig'. Alle anderen Zuggattungen erhalten die Priorität 'Normal'.
Tipp: Die Angabe der Zugprioritäten an dieser Stelle erspart u.U. einzelne Angaben in jedem Zug
Kein Halt an Bahnsteigen:
Bewirkt den grundsätzlichen Halt aller Züge am eingestellten Bremsweg des Zuganzeigers. Halt in Bahnsteigmitte wird ignoriert. Die Option eignet sich z.B. für Güterzüge, die bei temporärem Aufenthalt nicht am Bahnsteig halten, sondern bis zum Ausfahrtsignal vorfahren.
Aufenthaltsdauer ignorieren:
Züge ignorieren eine eventuell eingestellte Aufenthaltsdauer in einem Bahnhofsgleis oder Haltepunkt auf freier Strecke (alles Zuganzeiger). Verwenden Sie stattdessen lieber die Liste der Haltedauern in den Bahnhöfen.
Wendepunkte ignorieren:
Hier wird ein eventuell auf freier Strecke vorgefundener Wendepunkt ignoriert. Verwenden Sie stattdessen lieber die Liste der Haltedauern in den Bahnhöfen.
Gattungen im Gleisbild freigeben oder sperren
Nun muss noch in den Zuganzeigern festgelegt werden, welche Zuggattungen die Abschnitte befahren dürfen. Dazu öffnen Sie den Designer und klicken auf den gewünschten Zuganzeiger, für welche die Nutzung festgelegt werden soll. Wählen Sie den Bereich "Zuglenkung" aus und öffnen Sie die Liste bei "Erlaubte Gattungen".Gattungen am Zuganzeiger (Gleisabschnitt) eintragen
Im oberen Eintrag wird festgelegt, ob es sich um eine Positiv- oder Negativliste handelt.
Bei einer Positivliste ist zunächst einmal alles verboten. Nur die in der Liste eingetragenen Zuggattungen sind erlaubt. Ausserdem kann dort für jeden Gattungseintrag eine Richtung vorgegeben werden.
Hingegen ist bei einer Negativliste alles erlaubt. Nur die in der Liste eingetragenen Gattungen sind verboten. Bei der Negativliste wird eine generelle Fahrtrichtung angegeben. Die Sperre für einzelne Einträge gilt immer für beide Richtungen.
Alles erlaubt, aber Liste verboten
Alles verboten, aber Liste erlaubt
Bei einem neuen Zuganzeiger sind alle Gattungen durch eine leere Negativliste erlaubt. Je nachdem was sich einfacher und übersichtlicher konfigurieren lässt, wird man für weitere Einträge entweder eine Positiv- oder Negativliste wählen.
Wie es technisch funktioniert
Ein Zuganzeiger, für den erlaubte Zuggattungen hinterlegt wurden, informiert bei Start oder Grundstellung eines Gleisbildes seine direkt neben ihm liegenden Zuganzeiger über die mögliche Nutzung seines Gleises. Auf diese Weise ist in den Zuganzeigern vor einer Verzweigung bekannt, welche Weichen geschaltet werden müssen, um ein dahinter liegendes Ziel zu erreichen. Gattungen sollte also möglichst an allen beteiligten Zuganzeigern die Zuggattung eingetragen sein, da bei lückenhaften Einträgen falsche Entscheidungen getroffen werden könnten.Die Angabe von erlaubten Zuggattungen in den Zuganzeigern ist immer hinter Weichenverzweigungen erforderlich. Auf Streckenabschnitten ohne Verzweigung (z. B. Blockstrecken) ist sie unnötig.
Gattung 'Neben' fährt nur auf Nebenstrecke
In den Systemoptionen ist die Aktivierung der Option "Stumpfe Weichen schalten" in der Karteikarte "Zugsteuerung" zu empfehlen.
Sonstige Hinweise
Bewerkstelligen Sie den Zugbetrieb vorzugsweise mit der Zuglenkung nach Zuggattungen. Nur bei unlösbaren Aufgaben sollten Sie noch auf Hilfsautomatiken zurückgreifen.Jeder Zug kann in Railware bis zu 10 Zuggattungen angehören. Dadurch kann man mittels der zweiten Gattung z.B. Linien- oder Umläufe einstellen. Zu beachten ist allerdings, daß nicht mehr als max. 32 Zuggattungen insgesamt angelegt werden. Als Empfehlung wird eine maximale Menge von 18 Gattungen vorgeschlagen. Dies reicht vollkommen aus, wenn man Gattungstypen sorgfältig erstellt und vor allem nicht denkt, man müsse nun für jeden Zug eine eigene Gattung kreieren! Warum, ganz klar, bei steigender Anzahl der Gattungen, steigt die Rechnerauslastung!
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Andrea Hinz
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