Grundlagen des Märklin Digital Systems
Doku4 Märklin Digital System
Diese Informationen entsprechen einem Stand von 1999. Sie sollen lediglich einen groben Überblick geben. Für aktuelle Informationen besuchen Sie bitte MärklinDieses Kapitel kann und soll keine komplette Einführung in das Märklin Digital System sein. Wer eine allumfassende Beschreibung erwartet, sollte auf das komplett beschreibende und sehr verständlich geschriebene Buch „Modelleisenbahn digital gesteuert“ von Märklin zurückgreifen. Es ist unter der Nummer 0306 im Fachhandel erhältlich.
Was ist eine Mehrzugsteuerung ?
Mit einer Mehrzugsteuerung hat man die Möglichkeit einzelne Kommandos an verschiedene Lokomotiven über einen gemeinsamen Stromkreis zu schicken. Dazu wird der normale Versorgungsstrom der Anlage zusätzlich mit digitalen Impulsen versehen. Alle angeschlossenen Verbraucher, wie Lokomotiven oder Weichen und Signale benötigen daher einen Decoder, der die digitalen Impulse ausgewertet. Alle angeschlossenen Decoder überprüfen ständig die von einer Zentraleinheit ausgesandten Adressen. Erkennt ein Decoder seine eigene Adresse, wertet er auch die nachfolgenden Steuerkommandos aus, um dann zum Beispiel bei einem Lokomotivdecoder die Geschwindigkeit zu ändern oder die Fahrtrichtung zu wechseln.Dieses Verfahren ermöglicht den zusätzlichen, unabhängigen Betrieb mehrerer Lokomotiven ohne einen höheren Verkabelungsaufwand oder Trennungen in Einzelstromkreise auf der Anlage. Die folgende Betriebssituation kann beispielsweise ohne zusätzliche Gleistrennungen durchgeführt werden: ein Zug fährt in einen Bahnhof und hält an. Eine weitere Lokomotive drückt von hinten weitere Wagen an den Zug. Anschließend fährt der gesamte Zugverband in umgekehrter Fahrtrichtung wieder aus dem Bahnhof. Dies ist mit einem einzigen Stromkreis möglich, weil die Lokomotiven jeweils einen Decoder eingebaut hat und zwei digitale Fahrpulte zur Verfügung stehen.
Märklin Mehrzugsteuerungen
Mit der Vorstellung einer aufziehbaren Spielzeug Eisenbahn 1891 auf der Leipziger Messe, begründete Märklin seinen exzellenten Ruf. In der Folgezeit wurde durch eine Vielzahl technischer Innovationen und Qualitätsverbesserungen der Produkte eine wohl einmal Stellung am Markt geschaffen. Märklin war der erste Hersteller, der einen Bedarf für eine Mehrzugsteuerung sah und ab 1985 entsprechende Produkte anbot. Die Entwicklungen führten letztendlich zu den beiden digitalen Mehrzugsteuerungen Digital und Delta.Märklins Digital System erlaubt die gleichzeitige, unabhängige Steuerung von bis zu 80 Lokomotiven und 256 Magnetartikel im gleichen Stromkreis. Das Spielen mit Modelleisenbahnen wird dadurch realistischer und macht viel mehr Spaß. 1992 erweiterte Märklin sein Digital System um eine vereinfachte Variante für kleine Spiel- und Modelleisenbahnen - das Delta System. Mit dem Delta System können bis zu fünf Lokomotiven simultan gesteuert werden. Die spätere Erweiterung auf das Digital System ist problemlos möglich, weil die Delta Bausteine weiter verwendet werden können.
Das Delta und Digital System eignen sich zur Steuerung von Lokomotiven anderer Hersteller, unabhängig davon, ob es sich um ein Gleich- oder Wechselstrom System handelt. Auch für die gängigen Stromzuführungen auf den Gleisen, Zwei- oder Dreileitersysteme, ist Märklin Digital und Delta gleichermaßen geeignet.
Was wird für den Start benötigt ?
Der Einstieg in das Märklin Digitalsystem kann in mehreren Schritten erfolgen. Man kann beispielsweise zuerst die Umrüstung der Lokomotiven vornehmen und zu einem späteren Zeitpunkt die Steuerung von Weichen, Signalen und sonstigen Magnetartikeln komplett umrüsten oder auch nur ergänzen. Ursprünglich wurde das System für den Betrieb mit Märklins Dreileiter Wechselstrom System für die Spur H0 und das Zweileiter Spur I System entwickelt, aber das System eignet sich genau so gut für Zweileiter Gleichstromsysteme, da Lokdecoder auch für Gleichstrommotoren zur Verfügung stehen. Einige Decoder sind so klein, daß sie sich auch für den Einbau in Spur N Fahrzeuge eignen. Lediglich für die Spur Z stehen keine Decoder zur Verfügung.Steuerung von Lokomotiven
Für den Anfang wird lediglich eine Control Unit (6021) sowie wenigstens eine Lokomotive mit eingebautem Decoder benötigt. Dies kann auch ein Deltadecoder sein. Ein normaler, bereits vorhandener Transformator mit etwa 30 Watt kann zur Versorgung der Control Unit verwendet werden. Volle Leistung erbringt die Control Unit allerdings mit den dafür vorgesehenen Transformern (6001), der sicherlich zu einem späteren Zeitpunkt benötigt wird. Mit der Central Unit können alle Delta- und Digitallokomotiven verwendet werden. Bis zu 80 Lokomotiven können unabhängig voneinander gesteuert werden. Durch Hinzufügen eines Control 80f (6036) zum System erhöht sich der Bedienungskomfort, da nun ein weiteres Fahrpult zur Verfügung steht. Ein einzelner Bediener kann nun zwei Züge gleichzeitig fahren, oder zwei Bediener steuern jeweils einen Zug nacheinander. Je mehr Lokomotiven digital gefahren werden, je höher ist auch der Verbrauch an digitalem Fahrstrom. Das System kann deshalb durch Booster (6017) erweitert werden, die mit einem eigenen vorgeschalteten Transporter (6001) den erhöhten Strombedarf abdecken können.Steuerung von Weichen und Signalen
Um auch Weichen und Signale über den gleichen digitalen Stromkreis zu steuern, muß lediglich ein Keyboard an die linke Seite der Control Unit angeschlossen werden. Jedes Keyboard kann 32 Einzelspulen oder 16 Doppelspulenantriebe, wie sie für Weichen verwendet werden, schalten. Zusätzlich benötigt jede Weiche, Signal oder Entkuppler einen Decoder. Der k83 Decoder steuert vier Weichen oder Signale und der k84 Decoder ist zum schalten für Beleuchtungen oder Motoren geeignet.Konventionelle Lokomotiven und Märklin Digital
Eine konventionelle Lokomotive fährt auf einem Digital- oder Deltasystem mit einer konstanten, mittleren Geschwindigkeit. Da sie nicht weiter gesteuert werden kann, empfiehlt es sich, alle verwendeten Lokomotiven so bald als möglich mit einem Lokdecoder auszustatten. Um Geld zu sparen, sollte auch der Einbau von Deltadecodern in Betracht gezogen werden. Der umgekehrte Fall ist weniger problematisch: eine mit einem Decoder ausgestattete Lokomotive kann auf einer konventionellen Anlage wenigstens in der Geschwindigkeit geregelt werden.
Märklin Digital Dreileitersystem
Märklin Digital ist vollständig kompatibel mit Dreileiter Modelleisenbahnen mit Wechsel- und Gleichstromlokomotiven. Obwohl Märklin Digital für das Dreileiter-Wechselstromsystem? entwickelt wurde, ist es völlig unabhängig davon und läßt sich auch mit den meisten anderen Systemen einsetzen.Der Steuerbaustein, der die digitalen Impulse für die Gleise erzeugt, die Control Unit (6021), ist nicht gebunden an Gleich- oder Wechselstrom; auch nicht an Zwei- oder Dreileiter Gleissysteme. Zwar wird die Control Unit mit 16 Volt Wechselstrom versorgt, dies hat aber keine Auswirkungen auf die zu steuernden Lokomotiven oder Wechselstrommotoren. Der von der Control Unit erzeugte digital modulierte Strom wird für alle Decodertypen gleichermaßen verwendet.
Nur der Lokomotivdecoder selbst muß für Gleich- oder Wechselstrommotoren konstruiert sein. Kein Märklin Decoder ist begrenzt auf ein spezielles Gleissystem, lediglich der Decoder muß passend zum Motortyp der Lokomotive gewählt werden. Es ist ohne weiteres möglich, mit einer Central Unit (6021) gleichzeitig eine Lokomotive mit Gleichstrom- und eine mit Wechselstrommotor zu steuern.
Decoder für Lokomotiven mit Wechselstrom Motor: | |||||||
6080 | für die meisten H0 Lokomotiven, 80 einstellbare Adressen und eine Zusatzfunktion. | ||||||
6603 | Delta Decoder, 15 einstellbare Adressen ohne Zusatzfunktion. | ||||||
6095 | Spur I Decoder für Gleich- und Wechselstrom, 80 einstellbare Adressen und fünf Zusatzfunktionen. |
Decoder für Lokomotiven mit Gleichstrom Motor: | |||||||
6081 | für die meisten H0 Lokomotiven mit Gleichstrommotor; alle 80 Adressen und eine Funktion. | ||||||
6095 | Spur I Decoder für Gleich- und Wechselstrom, 80 einstellbare Adressen und fünf Zusatzfunktionen. |
Decoder für Magnetartikel
Weichen, Signale und anderes Zubehör mit Magnetspulenantrieb werden vom Decoder k83 gesteuert. Er ist kompatibel mit jedem Wechselstrom Spulenantrieb mit zwei oder drei Anschlüssen. Weichen haben meist drei Anschlußdrähte, während ein Entkupplergleis nur zwei benötigt.
Zubehör, daß einen konstanten Strom benötigt, wie zum Beispiel Beleuchtungen, Motoren oder Pumpen, müssen mit einem Decoder k84 gesteuert werden. Er hat zusätzlich 4 bipolare Relais mit jeweils einem Umschaltkontakt an den Ausgängen.
Vergleichstabelle zwischen Märklin Digital und DELTA
Nachfolgend eine Tabelle, die Unterscheide zwischen Delta und Digital aufzeigt.
Delta | Digital | ||||||
Anzahl der Lokomotiv- adressen | 4 mit DELTA Station | 5 mit DELTA Control | 80 | ||||
bis zu 5 fernsteuerbare Funktionen je Lok oder Wagen | Nein | ja | |||||
Konventionell gesteuerte Weichen Ja, einzige Möglichkeit Ja, aber digital gesteuert ebenfalls | |||||||
Steuergeräte für Lokomotiven | Control Transporteroder | DELTA Pilot (6605) mit DELTA Control (6604)Bis zu 4 DELTA Decoder (6603 oder 65853 Maxi) an einer DELTA Station (6607) | Control Unit (6021),Control 80f (6036),Interface (6051 und ein Computer) | ||||
Steuergeräte für Magnetartikel | 7072, 7271 oder 7272 Schaltgerät Keyboard (6040),Memory (6043),Interface (6051) | ||||||
Maximale Ausgangsleistung | 30 Watt mit DELTA Control42 Watt mit DELTA Station | Praktisch unlimitiert durch Verwendung von Boostern (6017)Jeder Booster oder Control Unit liefert bis zu 42 Watt | |||||
Verwendbare Lokdecoder | 6603 DELTA H0 DecoderAlle? Digital H0 und Spur I Decoder für das Motorola Format(Hinweis: Die Zusatzfunktion am Lokdecoder ist beim Controller ausgeschaltet, aber an mit der Station) 6603 DELTA H0 Decoder6080 H0 Decoder6090 H0 Decoder6081 H0 Decoder (DC Motor) 65853 Maxi Decoder6090 Spur I Decoder86095 2-Motor Spur I Decoder | ||||||
Benutzbare Zubehör Decoder | Nicht möglich | 6083 k83 Weichendecoder6084 k84 Decoder6073 Decoder für Installation in M-Weichen |
Märklin Digital und 2-Leiter Gleise
Märklin Digital ist kompatibel mit allen 2-Leiter Systemen und Lokomotiven mit Gleichstrom Motoren. Zwar ist das Märklin System ein 3-Leiter Wechselstrom System, aber alle Digitalkomponenten arbeiten jedoch unabhängig davon. So kann das System auch für viele andere Modelleisenbahn Systeme eingesetzt werden.
Die zentrale Control Unit (6021) ist unabhängig von Gleich- oder Wechselstrom Systemen oder der Anzahl der Leiter in den Gleisen. Eine Control Unit erhält ihren Strom von einem beliebigen 16 Volt Wechselstrom Transformator und formt daraus einen kodierten Digitalstrom, der von allen Lokdecodern verwendet wird.
Nur der Lokomotivdecoder ist spezifisch für Gleichstrommotoren zu wählen. Es können dadurch gemeinsam Lokomotiven mit Gleich- und Wechselstrommotoren in einem digitalen Stromkreis betrieben werden, von nur einer Control Unit gesteuert.
Zubehör Decoder
Weichen, Signale und andere Geräte mit Magnetantrieb werden durch den k83 Decoder gesteuert. Diese Decoder arbeiten mit 2 oder 3-Leiter Wechselstromsystemen. Falls Gleichstrom benötigt wird, muß dieser an den Decoderausgängen durch einen Gleichrichter erzeugt werden.Wer Lichtsignale, Motoren, Beleuchtungen oder andere Geräte mit einem konstanten Strombedarf schalten möchte, verwendet den Decoder k84. Er enthält zusätzlich 4 bistabile Relais mit einem Umschaltkontakt, dessen Anschlüsse außen am Gehäuse verfügbar sind.
Märklin Digital und Spur N
Das Märklin Digital System arbeitet ebenfalls mit der Spur N und dem dort verwendeten 2 Leiter Gleichstromsystem zusammen. Deshalb gelten alle Aussagen über das Zweileiter System auch für die Spur N.Da der Platz für einen Decoder in einer N-Spur? Lokomotive sehr begrenzt ist, liegt hier die größte Herausforderung für die Umrüstung. Eventuell muß der Decoder im Tender oder in einem fest gekuppelten Wagen untergebracht werden und mit dünnen Anschlußkabeln mit der Lokomotive verbunden werden.
Der kleinste Märklin Decoder ist der 66913. Er wurde ursprünglich für HO Lokomotiven mit Gleichstrommotor und begrenztem Platz konzipiert, paßt aber ebenfalls in viele N Lokomotiven. Er läßt sich mit Lötbrücken auf 15 Adressen einstellen, hat aber keinerlei Zusatzfunktionen. Er besitzt lediglich vier Anschlußdrähte: zwei für den Motor und zwei für die Stromzufuhr von den Gleisen.
Märklin Digital und Spur-Z?
Dies ist immer noch die kleinste in Serie hergestellte elektrische Modelleisenbahn der Welt und der digitale Betrieb ist sicherlich für Märklin eine der größten Herausforderungen. Derzeit gibt es keine Lokomotiven mit eingebautem Decoder, noch ist dies von Märklin angekündigt.Trotzdem lassen sich Weichen, Signale und Rückmelder digital steuern. Denn das normale Digitalsystem arbeitet hervorragend mit den Spur-Z Weichen und Signalen zusammen. Normalerweise wird hier mit 10 Volt Wechselstrom gearbeitet. Da das Digitalsystem 16 Volt abgibt, ist es hier erforderlich, die vorhandenen 10 Volt Glühlämpchen gegen 16 Volt Typen auszuwechseln. Der Betrieb der Weichenantriebe mit der erhöhten Spannung ist dagegen unkritisch.
Märklin Digital und Spur I
Seit einiger Zeit verwendet Märklin das sogenannte Motorola Format auch für die Spur I. Die älteren Systeme (seit 1989) verwendeten ein frequenzmoduliertes Datenformat. Alle heutigen Produkte sind mit den HO Komponenten von Märklin kompatibel. Es gelten die weiter oben gemachten Aussagen zu Zweileiter Gleichstromsystemen.Übersicht der Märklin Digital Komponenten
6000F bis J Kabel
Diese fünf verschiedenen Kabel sind für den Anschluß der gängigsten Computer (Macintosh, PC 9 Pin und 25 Pin, APPLE II, und Commodore) an das Interface gedacht.
6001 Transformer
Transformator zur Lieferung des Stromes für die Control Unit 6021, den Booster 6015 oder der Delta Station 6607. Er wird ebenso zur Stromversorgung für konventionelle Anlagen verwendet. Ausgangsleistung 42 Watt, 16 Volt Wechselstrom. Nicht geeignet für feuchte Räume und für Außenanlagen.
6017 Booster
Booster immer in Verbindung mit einem Transformer 6001 liefert zusätzliche Leistung für digitale Stromverbraucher. Er benötigt ein Verbindungskabel zur Synchronisierung mit der 6021 Control Unit. Über Einstellung der DIL-Schalter mit dem Booster 6015 kompatibel. Die Booster 6016 und 6018 stammten aus einer Kooperative mit dem Lenzsystem, werden von Märklin digital und dem Motorola-Format? aber nicht mehr unterstützt.
6021 Central Unit
Dies ist die Zentraleinheit für Märklin digital Spur H0 und I. Es besitzt ein eingebautes Fahrpult mit den gleichen Funktionen wie ein Control 80f (6036). Die Zentraleinheit versorgt die Gleise mit dem "digitalisierten" Fahrstrom. Anschlußklemmen an der Rückseite stellen die Verbindung zum Transporter und dem Anschlußgleis her. Ein weiterer Anschlußstecker ist für die Verbindung zu einem Booster vorgesehen. Der maximale Ausgangsstrom beträgt 2,5 Ampere oder 42 Watt. Einige ältere Versionen, wie die 6020 Central Unit ohne Fahrpultfunktionen oder die 6022 Zentral Control aus den digitalen Startsets für vier Lokomotiven und Decoder, werden nicht mehr gefertigt. Ein weiteres Zentral Control-i (6023) wurde so genannt, weil es für einen speziellen Markt mit einen Computerinterface ausgerüstet war, es wird ebenfalls nicht mehr gefertigt. Weitere ältere Zentraleinheiten stammen aus der Lenz/Märklin Kooperative und werden wegen Verwendung des Märklin Motorola Formates ebenfalls nicht mehr hergestellt. Dies betrifft die Geräte 6027 Zentral Control, das 6029 (eine Kombination von 6027 und Control 80f), der 6030 für Spur I, sowie der 6032 Programmer zur Programmierung alter Zweispur Decoder. Die neueren Geräte unterstützen sowohl Zwei- und Dreileitersysteme, sowie Gleich- und Wechselstrommotoren. Deshalb sind spezielle Gleichstromsysteme bei Märklin nicht mehr erforderlich.
6036 Control 80f
Das Control 80f ist ein Fahrpult zur Steuerung von Lokomotiven und wird in Verbindung mit der Control Unit 6021 eingesetzt. Einschließlich 6021 Central Unit und 6051 Interface können 10 Fahrpulte an einem System betrieben werden. Dem Vorgängermodell 6035 fehlen noch die Tasten für die vier Zusatzfunktionen, die für den Panorama- und den Tanzwagen sowie für den digitalen Drehkran benötigt werden. Ebenfalls nicht mehr gefertigt wird das Digital Infrarot Control 80f (6070) und der Infrarot Controller (6071). Mit ihnen konnten bis zu vier Bediener drahtlos Lokomotiven steuern.
6038/39 Kabel
10cm und 25cm langes Kabel zur abgesetzten Verbindung einiger Steuergeräte (6036, 6040, 6043, 6051) mit dem Central Unit.
6040 Keyboard
Ein Keyboard steuert bis zu 16 Spulenantriebe. Leuchtdioden zeigen den Betriebszustand der Weichen und Signale an. Über einen DIL-Schalter können Keyboard Adressen von 1 bis 16 eingestellt werden. Mit maximal 16 Keyboards können 256 Magnetartikel geschaltet werden. Speichert durch einen Zusatzspeicher alle Stellungen auch nach dem Abschalten des Systems. Wurde früher durch das 6041 Switchboard ergänzt, das die Gestaltung konventioneller Gleisbildpulte erlaubte, und die Verbindung der Taster und Anzeigen mit dem Digitalsystem vornahm.
6041 Switchboard
Das Switchboard diente dem Anschluß externer Gleisbildstellpulte an das Digitalsystem. Prinzipiell funktionierte es wie ein Keyboard 6040, allerdings mit extern verfügbaren Anschlüssen für die Taster und Leuchtdioden. Es wird mittlerweile nicht mehr hergestellt.
6043 Memory
Das Memory dient als Steuergerät für Fahrstraßen. Mit ihm können programmgesteuert viele Magnetartikel mit nur einem Tastendruck bedient werden. In bis zu 24 Speichern können jeweils bis zu 20 Weichen- und Signalstellungen vorprogrammiert werden. Bis zu vier Memory können an eine Central Unit (6021) angeschlossen werden. Aktive Programme und Fahrstraßen werden über Leuchtdioden angezeigt. Alle Programmschritte und der aktuelle Anzeigestatus des Memory werden in einem besonderen Speicher abgelegt und bleiben auch nach Abschalten der Anlage erhalten. Es besitzt auf der Rückseite einen Anschluß für die Gleisbesetztmelder s88.
6051 Interface
Das Computer Interface dient der Steuerung der Anlage durch handelsübliche Personalcomputer. Alle 80 Lokomotiven und 256 Magnetartikel. Ein Anschluß für die S88 Gleisbesetztmelder (6088) befindet sich auf der Rückseite. Das Interface ist baugleich mit dem Vorgängermodell 6050, hat aber einige interne Verbesserungen. Das 6023 Zentral Control-i hat einen weiteren Kommunikationsmodus (ASCII) und verschiedene Baudaten. Beides wird vom 6051 nicht unterstützt - es kennt ausschließlich den Binärmode.
6073 Weichendecoder für M-Gleis?
Dies ist ein spezieller Weichendecoder, der direkt unter eine M-Weiche? eingebaut werden kann. Seinen digitalen Strom bezieht er direkt aus den Gleisen und benötigt deshalb keine weiteren Anschlüsse. Sehr beliebt für temporäre Anlagen wegen des geringen Verdrahtungsaufwandes.
6080 Lokdecoder
Decoder für Märklin H0 Lokomotiven mit Wechselstrommotor. Wird mit einer Control Unit (6021) gesteuert. Der Decoder hat eine einzelne Funktion für richtungsabhängige Beleuchtung, Rauch oder Telex Kupplung. Kann auf alle 80 Adressen eingestellt werden. Wird anstelle des üblichen Fahrtrichtungsumschalters eingebaut.
6081 Lokdecoder
Ein Decoder für H0 Lokomotiven mit Gleichstrommotor (permanent Magnet) für Zwei- und Dreileitersysteme. Wird mit der Control Unit (6021) gesteuert. Der Decoder hat eine einzelne Funktion für Richtungsabhängige Beleuchtung, Rauch oder Telex Kupplung. Kann auf alle 80 Adressen eingestellt werden. Wird anstelle des üblichen Fahrtrichtungsumschalters eingebaut.
6083 Decoder k83
Der Decoder ist für die Steuerung von Weichen, Signalen und Entkupplergleisen geeignet. Erzeugt kurzzeitige Impulse an den Ausgängen. Kann mit Keyboard, Switchboard, Memory oder Interface gesteuert werden. DIL-Schalter zur Einstellung der Decoderadresse. hat vier Ausgänge für Doppelspulenantriebe. Ersetzt die Decoder 6086 und 6087, da für alle Systeme geeignet.
6084 Decoder k84
Dieser Decoder liefert konstante Ströme durch geschaltete Relaiskontakte und ist für Beleuchtungen, Motoren und sonstige Stromverbraucher geeignet. Kann mit Keyboard, Switchboard, Memory oder Interface gesteuert werden. DIL-Schalter zur Einstellung der Decoderadresse. Hat vier Ausgänge mit je einem Umschaltkontakt, der von bipolaren Relais geschaltet wird. Ersetzt den 6074 Decoder, da er für alle Systeme geeignet ist.
6088 Rückmeldemodul s88
Gleisbesetztmeldemodul für Kontaktgleisstücke, Reedkontakte und sonstige Schalter. Kann an ein Memory oder das Interface angeschaltet werden. Ein Anschlußkabel liegt bei. Zweiter Sockel für Anschluß von weiteren S88 Modulen. Jedes Modul hat 16 Eingänge für Schaltkontakte. Bei Anschluß an ein Memory werden 8 Leitungen zum stellen und 8 Leitungen zum löschen von Fahrstraßen verwendet. Als Zubehör ist ein 30cm langes Anschlußkabel lieferbar (6089).
6090 Lokomotivdecoder Umrüstsatz
Umrüstsatz bestehend aus einem verbesserten Lokdecoder und Teilen für den Umbau eines üblichen Märklin Wechselstrommotors in einen Motor mit Permanentmagnet. Wird mit der Control Unit (6021) gesteuert. Geeignet für die meisten H0 Lokomotiven. Zusätzliche Einstellungen erlauben die Justierung von minimaler und maximaler Geschwindigkeit, sowie Beschleunigung und Bremsverzögerungen. Regelschleife für Motorregelung für nahezu konstante Geschwindigkeit auch bei Steigung oder Gefälle. Der Decoder hat eine einzelne Funktion für richtungsabhängige Beleuchtung, Rauch oder Telex Kupplung. Kann auf alle 80 Adressen eingestellt werden. Wird anstelle des üblichen Fahrtrichtungsumschalters eingebaut.
6095 Lokdecoder Spur I
Dieser Decoder ist für einmotorige Spur I Lokomotiven geeignet. Wird mit der Control Unit (6021) gesteuert. Kann auf alle 80 Adressen eingestellt werden. Der Decoder hat fünf Ausgänge für Zusatzfunktionen. Zusätzliche Einstellungen erlauben die Justierung von minimaler und maximaler Geschwindigkeit, sowie Beschleunigung und Bremsverzögerungen sowie lastabhängige Motorregelung. Lokomotiven mit zwei Motoren benötigen den Decoder 86095. Die älteren Decoder 6085 und 86085 werden nicht mehr gefertigt.
6603 Delta Lokdecoder
Das Delta Modul ist im Grunde eine abgemagerte Version des normalen 6080 Lokdecoders. Es werden lediglich 15 Adressen unterstützt. die Zusatzfunktion fehlt ebenfalls. Anschlüsse für fahrtrichtungsabhängige Beleuchtung vorhanden; aber nicht abschaltbar. Wird durch den Delta Controller (6604), der Delta Station (6607) oder der Digital Control Unit (6021) gesteuert.
Beschreibung und Funktion einiger Märklin Digital Komponenten
Märklin Digital Transformer
Der von Märklin gelieferte Transformer (6001) liefert 16 Volt Wechselspannung mit etwa 42 Watt. In seiner Bauart unterscheidet er sich nicht von einem normalen Lichtransformator, wie er zur Versorgung von Lämpchen und sonstigen Stromverbrauchern für konventionelle Märklin-Anlagen? eingesetzt wird. Der Transporter wird mit der Central Unit (6020) über einen braunen ("O") und gelben ("L") Draht verbunden und liefert der Zentraleinheit oder einem weiteren Booster die Versorgungsspannung. Um Schäden an der Elektronik der einzelnen Digitalbausteine zu vermeiden, sollte der Transformator beim Anschließen der Verdrahtung immer abgeschaltet werden. Eine rote Leuchtdiode am Transporter und der Central Unit melden die Betriebsbereitschaft.Auf der Rückseite des Transformers befinden sich außer dem Anschlußkabel für die 220 Volt Wechselstromversorgung zwei gelbe und braune Anschlußklemmen als Ausgänge für die 16 Volt Wechselspannung. Ein Paar davon wird für den Anschluß der Central Unit benötigt, das Zweite kann zur Versorgung von Lämpchen und sonstigen Stromverbrauchern auf der Anlage verwendet werden. Es wird jedoch empfohlen, einen separaten Transporter für sonstige nicht-digitale Stromverbraucher zu verwenden, um die Gesamtleistung des Transformers der Central Unit zur Verfügung stellen zu können.
Bei Verwendung von mehreren Transformern dürfen die gelben und braunen Anschlüsse nicht miteinander verbunden werden, sondern müssen separat an jeder Central Unit angeschlossen werden.
Märklin Digital Booster
Auf größeren Anlagen wird die vom Transporter (6001) gelieferte Leistung von 42 Watt nicht ausreichend sein. Es wird dann erforderlich, die Anlage in einzelne Stromkreise aufzuteilen und mit weiteren Transformern zu versorgen. Die Trennung der einzelnen Gleisabschnitte muß mit Schienenisolierern erfolgen; die roten Anschlüsse von Central Units und Boostern dürfen nicht miteinander verbunden werden.
Natürlich müssen bei Verwendung von mehreren Transformern alle Gleisabschnitte mit digitalem Strom versorgt werden. Daher kann ein weiterer Transporter niemals direkt mit den Gleisen verbunden werden, sondern der gelieferte "rohe" Wechselstrom wird durch den Booster mit den digitalen Signalen einer Central Unit moduliert. Ein Booster verstärkt also nicht den Strom, sondern lediglich daß von der Central Unit gelieferte digitale Signal. Aus diesem Grund muß jeder Booster mit einem speziellen fünfadrigem Märklin Kabel (6017) mit der Central Unit verbunden sein. Dadurch kann die Central Unit die gesamte Anlage mit den gleichen digitalen Signalen versorgen, unabhängig von der Anzahl der Trennstellen und angeschlossenen Transporter.
Jeder Booster hat auf der Rückseite des Gehäuses die gelben, braunen und roten Anschlußklemmen für die Verbindung vom Transporter und den Anschluß an den mit digitalem Strom zu versorgenden Gleisabschnitt. Außerdem ist ein fünfpoliger Sockel für das Verbindungskabel zur Central Unit vorhanden. Ein weiterer fünfpoliger Sockel wird verwendet, wenn weitere Booster angeschlossen werden sollen. Dadurch können theoretisch beliebig viele Booster miteinander verbunden werden. Allerdings kann eine Central Unit in der Regel nicht mehr als 10 Booster mit den nötigen Impulsen beliefern. Dem kann abgeholfen werden, wenn die Central Unit nicht ebenfalls zur Versorgung eines Gleisabschnittes verwendet wird, sondern der daran angeschlossene Transporter lediglich zur Versorgung der Central Unit und der daran angeschlossenen Booster verwendet wird. Allerdings existieren hier noch keine praktischen Erfahrungen. Natürlich können auch weitere Central Units verwendet werden, die dann aber nicht synchron miteinander laufen und vollkommen neue Adressen für die Steuerung zur Verfügung stellen.
Booster können mit jeder Central Unit verwendet werden, einschließlich der Central Unit 6023, der älteren Central Unit 6020 und der Neueren 6021. Viele "Gleichstrom Modelleisenbahner" die auf Märklin digital umstellen, möchten Ihre bereits vorhandenen Transformatoren weiter verwenden. Dies ist kein Problem. Allerdings muß beachtet werden, daß die meisten Transformatoren zwischen 15 und 30 Watt liefern; der Märklin Transporter aber 42 Watt. Außerdem muß der feste Wechselstromausgang (16 Volt) dieser Transformatoren verwendet werden.
Es werden auch leistungsfähigere Transformatoren angeboten mit teilweise über 100 Watt. Eine Central Unit oder ein Booster liefern aber niemals mehr als 50 Watt, so daß diese Transformatoren nur dann sinnvoll eingesetzt werden können, wenn sie preiswerter sind als die original Märklin Transporter. In diesem Zusammenhang sei nochmals darauf hingewiesen daß eine Verbindung der gelben und braunen Anschlüsse der Central Unit und der Booster untereinander nicht zulässig ist.
Märklin Digital 6021 Control Unit
Die Control Unit ist das Herz des Märklin Digitalsystems. Sie wird lediglich ein mal benötigt; alle anderen Geräte werden mit ihr verbunden. Die Control Unit erhält ihren Strom von einem Transporter (6001) durch eine Verbindung mit je einer gelben ("O") und brauen ("L") Anschlußklemme. Im Prinzip eignet sich jeder beliebige Transformator zur Versorgung der Central Unit, solange er 16 Volt Wechselstrom mit ca. 42 Watt liefert. Transformatoren mit mehr als 50 Watt ergeben keine höhere Ausgangsleistung, weil die Control Unit nicht mehr als 50 Watt liefern kann. Jedes weitere angeschlossene Steuergerät benötigt ca. 8 Watt, jede Lokomotive verbraucht nicht mehr als 10 Watt. Dadurch werden bei größeren Anlagen zusätzliche Transporter mit Boostern erforderlich, um den benötigten Strom zu liefern.Die Verbindung der Control Unit zur Anlage wird mit einer braunen und einer roten ("B") Leitung hergestellt. Diese Verbindungen dürfen nicht verwechselt werden; außerdem sollte beim Anschluß der Transporter abgeschaltet sein. Alle Verdrahtungsarbeiten an einer digitalgesteuerten Anlage sollten bei ausgeschalteten Transformern erfolgen, um Schäden der Elektronik durch Kurzschlüsse und nicht konstant anliegende Versorgungsspannungen zu vermeiden. Die Anschlußklemmen sind farblich gekennzeichnet, um Verwechslungen zu vermeiden. Eine kleine rote Leuchtdiode an der Control Unit zeigt bei vorhandener Stromversorgung des Transformers die Betriebsbereitschaft an.
Die Anschlußgleise für Wechselstromsysteme werden normalerweise mit einem braunen und einem roten Anschluß mit der Control Unit verbunden. Der braune Draht führt zu den beiden äußeren Gleisen, er ist normalerweise der Nulleiter ("O"). Der rote Anschluß wird mit dem Mittelgleis verbunden und versorgt die Lokomotiven mit dem digitalen Betriebsstrom ("B"). Bei Gleichstromsystemen ist es dagegen gleichgültig, welches Gleis mit dem roten oder braunen Anschluß verbunden wird. Die bei Märklin üblichen Anschlußklemmen ermöglichen die Verwendung von handelsüblichem Litzenkabel für alle Anschlüsse. Dazu muß die Isolierung des Kabels etwa einen Zentimeter entfernt werden. Wer einen handelsüblichen Feinlötkolben mit dem passenden Lot (60/40) besitzt, sollte die abisolierten Litzenenden verdrillen und verlöten. Diese Maßnahme erhöht die Betriebssicherheit sehr.
Auf der rechten Seite einer Control Unit werden die Fahrpulte Control 80f und eventuell ein Interface angeschlossen. Es können beliebig weitere Control 80f angeschlossen werden. Ein Interface ist allerdings immer das letzte ganz rechts in der Anschlußkette. Wer Fahrpulte abgesetzt von der Control Unit oder anderen Fahrpulten betreiben möchte, kann an beliebiger Stelle ein Verlängerungskabel (6038, 6039) dazwischengesetzt werden. Die Anschlußreihenfolge von links nach rechts muß aber erhalten bleiben.
Als Maximum können 10 Fahrpulte Control 80f an ein Control Unit angesteckt werden. Diese 10 Fahrpulte können jede der 80 möglichen Lokomotiven steuern. Die Control Unit achtet darauf, das eine Lokomotive nur von jeweils einem Fahrpult zur Zeit bedient werden kann. Wenn jemand an einem Fahrpult eine Lokomotive ansteuern möchte, die bereits von einem anderen Fahrpult aus aufgerufen ist, blinkt die LED Anzeige des Fahrpultes, um dem Bediener anzuzeigen, daß die von ihm gewünschte Lokomotive gerade von jemand anders gesteuert wird.
Auf der linken Seite einer Control Unit können Keyboards zur Steuerung von Magnetartikeln über die Decoder k83 und k84 angeschlossen werden. Sie können ebenfalls über die weiter oben beschriebenen Verlängerungskabel abgesetzt von der Control Unit betrieben werden. Dies macht natürlich nur dann einen Sinn, wenn die Anlage auch tatsächlich von mehreren Personen bedient wird, andernfalls sollten alle Bedienungselemente so nahe wie möglich zusammen sein.
Bei einer Überlastung oder einem Kurzschluß wird die digitale Versorgungsspannung zu den Gleisen abgeschaltet und alle Lokomotiven stehen still. Alle Funktionen sind außer Betrieb und die rote Leuchtdiode an der Control Unit geht aus. Wenn die Störung innerhalb von etwa zwei Minuten behoben werden kann, braucht lediglich die grüne "go" Taste betätigt zu werden und alle Fahrpulte sind wieder betriebsbereit und die Lokomotiven fahren mit den gespeicherten Werten. Bei längeren Störungen stehen die alten Einstellungen nicht mehr zur Verfügung. Alle Werte müssen nun wieder neu eingestellt werden.
Es ist möglich, mehr als eine Control Unit auf einer Anlage zu verwenden. Dies bedingt aber die vollständige Trennung der Anlagenteile und Geräte einer Control Unit, so daß keine Konflikte entstehen können. Jede Control Unit stellt einen Adressraum für die Steuerung von maximal 80 Lokomotiven und 256 Magnetartikeln zur Verfügung. Diese Adressen sind nun doppelt vorhanden. Eine Lokomotive kann nun nicht mehr ohne weiteres in einen Gleisabschnitt fahren, der von einer anderen Control Unit gesteuert wird, da nun ein anders Fahrpult mit der gleichen Adresse wirksam werden muß. In der Praxis wird man bei sehr großen Anlagen eine vollständige Trennung der Gleise und des Fahrbetriebes herstellen um jeden Bereich problemlos mit einer Control Unit steuern zu können. Dieses Verfahren wird eigentlich nur bei Clubanlagen interessant, um mehr als 10 Personen zur gleichen Zeit die Möglichkeit zum Fahren zu geben. Ein weiterer Grund kann gegeben sein, wenn mehr als 256 Magnetartikel gesteuert werden müssen.
Control Unit (6021) und Spur I
Ab Januar 1994 wurde für die Spur I Decoder (6095) neue leistungsfähige Möglichkeiten zur Programmierung eingebaut. Um diese Decoder mit einer Control Unit (6021) Programmieren zu können, muß der DIL-Schalter auf der Rückseite eine andere Einstellung haben als bei HO-Betrieb.Bei Spur I gilt folgende Einstellung: | |||||||
Switch 1 | Switch 2 | Switch 3 | Switch 4 | ||||
On(oben) | on(oben) | on(oben) | off(unten) |
Und für Spur H0: | |||||||
Switch 1 | Switch 2 | Switch 3 | Switch 4 | ||||
off(unten) | off(unten) | off(unten) | off(unten) |
Die Spur I Einstellung sollte nicht bei digitalem H0 Betrieb verwendet werden, weil für die neuen Spur I Lokdecoder (6095) Befehle gesendet werden, die von den H0 Decodern nicht verstanden werden können. Dies kann zu Fehlfunktionen führen.
Märklin Digital Control 80f
Das Control 80f wird auf der rechten Seite der Central Unit angeschlossen und dient als Fahrpult für Lokomotiven um Geschwindigkeit, Fahrtrichtung und Zusatzfunktionen zu bedienen. Die älteren Funktionswagen und der digitale Drehkran werden ebenfalls mit der Control 80f bedient. Bis zu 10 Fahrpulte können an eine Control Unit angeschlossen werden. Entweder werden sie direkt auf der rechten Seite angesteckt oder über ein spezielles, bei Märklin lieferbares, Flachkabel angeschlossen. Ein Control 80f sendet die zur Steuerung einer Lokomotive nötigen Befehle an die Central Unit, die sie dann in das von Märklin verwendete, sogenannte Motorola Format umwandelt und direkt oder auch über angeschlossene Booster an die Gleise schickt. Dort werden sie von den Lokomotivdecodern empfangen und ausgewertet. Jeder Decoder einer Lokomotive hat 8 kleine DIL-Schalter, um jeder Lokomotive eine eindeutige Adresse zwischen 1 und 80 zuzuordnen. Um eine Lokomotive mit einem Control 80f zu steuern, muß die korrespondierende Lokadresse als zweistellige Adresse auf der Tastatur eingegeben werden. Die aktive Adresse wird auf einem zweistelligen Display angezeigt. Lokadressen kleiner 10 müssen mit einer vorangestellten Null eingegeben werden.Bei Eingabe von Adressen kleiner 01 und größer 80 blinkt das Display auf um anzuzeigen, daß eine ungültige Adresse eingegeben wurde. Es muß lediglich wieder eine gültige Lokadresse eingegeben werden, damit das Control 80f wieder normal weiterarbeitet. Adressen von Lokomotiven, die gerade von einem anderen Fahrpult verwendet werden, bringen das Display ebenso zum blinken. Eine Lokomotive kann immer nur von einem Fahrpult zur Zeit aufgerufen sein.
Auf der linken und rechten Gehäuseseite hat jede Control 80f eine Stecker- und Buchsenleiste. Damit können bis zu 10 Geräte jeweils rechts der Control Unit angesteckt werden. Als letzte Einheit auf der rechten Seite kann auch das Interface angesteckt werden. Mit einem Interface kann die gesamte Anlage über einen Computer gesteuert werden; zum Beispiel mit Railware. Vorsicht ist geboten, wenn Lokomotiven gemeinsam mit dem Control 80f und dem Interface gesteuert werden sollen. Denn leider tauschen sich die Control 80f und das Interface nicht über bereits aufgerufene Lokomotivadressen aus. Wenn also eine Lokomotive gleichzeitig vom Interface und einem Control 80f aufgerufen wird, gerät das System durcheinander. Meistens muß dann das gesamte System aus- und wieder eingeschaltet werden.
Wenn erst einmal eine gültige Adresse eingegeben wurde, kann die Geschwindigkeit der aufgerufenen Lokomotive mit dem roten Drehknopf eingestellt werden. Dieser Drehknopf kann stufenlos bewegt werden, hat aber in seinem Innern 16 feste Kontakte. Diese 16 Einstellungen beinhalten auch "Halt" und "Fahrtrichtungswechsel", so daß 14 Fahrstufen für die Geschwindigkeit einer Lokomotive verbleiben, was trotzdem eine einigermaßen sanfte Fahrweise der Lokomotiven ermöglicht. Wird der rote Drehknopf nach links über seine Haltposition hinausbewegt, wird die Fahrtrichtung der Lokomotive geändert. Die Control 80f können keine absolute Fahrtrichtung anzeigen. Beim erstmaligen Aufrufen einer Lokomotive fährt diese in der Regel mit einer "bevorzugten Richtung" los. Danach wird die derzeit eingestellte Fahrtrichtung direkt in den Lokomotiven gespeichert, allerdings nur so lange, wie auch die digitale Versorgungsspannung vorhanden ist. In stromlosen Halteabschnitten ober beim abschalten der Anlage bleibt die Fahrtrichtung aber trotzdem noch einige Minuten gespeichert.
Eine eventuell in der Lokomotive vorhandene Zusatzfunktion wie beispielsweise ein Raucheinsatz, eine Telex Kupplung oder eine abschaltbare Beleuchtung können mit den beiden mit "Funktion" und "off" beschrifteten Tastern geschaltet werden. Lokomotiven mit Telex Entkuppler sind so verdrahtet, daß das Licht ständig eingeschaltet ist. Bei Vorhandensein eines Rauchgenerators wird dieser meist zusammen mit dem Licht eingeschaltet, um anzuzeigen, das der Rauchgenerator in Betrieb ist.
Bei Verwendung der Telex Funktion muß beachtet werden, daß sobald es möglich ist, wieder die "off" Taste betätigt wird, da andernfalls der Magnet dauernd eingeschaltet bleibt und beschädigt werden könnte. Bei den Fahrpultprogrammen der Railware Steuerung kann die Funktion so gesteuert werde, daß sie nur während der Betätigungszeit des Tasters eingeschaltet bleibt. Der "off" Taster dient zusätzlich als ein momentaner "Funktion" Taster und aktiviert die Funktion, solange die Taste gedrückt gehalten wird. Danach wird die Funktion abgeschaltet. Dies ist die sicherste Möglichkeit zur Bedienung von Telex Kupplungen, weil sie nicht versehentlich eingeschaltet bleibt.
Wird eine Lokfunktion eingeschaltet und am Control 80f anschließend eine andere Lokomotive aufgerufen, dann bleibt die Funktion trotzdem in der Lokomotive erhalten (wie auch alle anderen Parameter). Zum Abschalten der Funktion muß die Lokadresse erneut aufgerufen werden.
Ein Control 80f kann keine konventionellen Märklin Lokomotiven steuern. Diese Lokomotiven fahren auf digital gesteuerten Anlagen ständig mit einer konstanten, relativ hohen Geschwindigkeit. Konventionelle Loks sollten daher so bald als möglich mit einem Decoder "digitalisiert" werden.
Mit dem Control 80f können auch weitere Funktionen gesteuert werden, wie sie beispielsweise im Märklin Tanzwagen, dem Panoramawagen, dem digitalen Drehkran oder Spur I Fahrzeugen benötigt werden. Dafür sind weitere vier mit "f1" bis "f4" bezeichnete Tasten vorhanden. Sie schalten die zusätzlichen Funktionen der obengenannten Fahrzeuge ein oder aus, soweit sie in deren Decodern implementiert sind. Es gibt spezielle Funktionsdecoder, die ebenfalls durch diese vier Zusatzfunktionen angesprochen werden können.
Bei Spur I Lokdecodern mit eingebauten Zusatzfunktionen werden diese über die gleiche Lokadresse angesprochen so wie die Lokomotive selbst. Bei anderen Wagen und den Funktionsdecodern muß zuvor meist eine eigene Adresse angegeben werden. Wenn die gesteuerten Aktivitäten eines Funktionsdecoders mit einer bestimmten Lokomotive eine geschlossene Funktionseinheit bilden, kann die gleiche Adresse für Funktions- und Lokdecoder benutzt werden.
Der Panoramawagen hat zwei verschiedene Lichtfunktionen eingebaut und einen beweglichen Kellner in der Aussichtskuppel des Wagens. Der Tanzwagen hat Licht, sechs verschiedene Tanzmelodien, sowie sich bewegende Tanzpaare. Bei Spur I Lokomotiven können Dampfgenerator, Licht, Leutewerk und eine Pfeife geschaltet werden.
Märklin Digital Keyboard
Das Keyboard wird direkt an der linken Seite einer Central Unit oder über ein spezielles Verlängerungskabel davon abgesetzt angeschlossen. Insgesamt können 256 durch die Decoder k83 und k84 angeschlossene Magnetartikel gesteuert werden. Für diese maximale Konfiguration werden allerdings 16 Keyboards benötigt, da jedes einzelne Keyboard 16 Doppelspulenantriebe schalten kann. Jeder Magnetartikel hat am Keyboard zwei Taster, die rot und grün sind. Wird die rote Taste gedrückt, wird dies durch eine rote Leuchtdiode oberhalb der Taste angezeigt. Durch drücken der grünen Taste erlischt sie wieder.Mit den Tasten können folgende Funktionen gesteuert werden: | |||||||
Roter Taster | Grüner Taster | ||||||
Weiche - abzweigen | Weiche - gerade | ||||||
Signal - Halt | Signal - Fahrt | ||||||
Entkuppler #1 - ein | Entkuppler #2 - ein | ||||||
Relais - aus | Relais - ein |
Wie leicht zu erkennen ist, können mit einem Keyboard außer Weichen auch viele andere Geräte geschaltet werden. Geräte mit Doppelspulenantrieb wie Signale oder Universalfernschalter werden genau wie Weichen bedient: Einschalten mit der grünen Taste und Ausschalten mit der Roten.
Entkuppler, die nur eine einfache Magnetspule besitzen, belegen auch nur eine Taste des Keyboards. Der Entkuppler ist aktiv, solange die Taste gedrückt gehalten wird. Danach wird die Magnetspule abgeschaltet. Beim schalten von Magnetartikeln mit einem Computer über das Interface ist besondere Aufmerksamkeit erforderlich. Denn der Computer muß den Ausschaltbefehl immer gesondert an das Interface senden. Wird dies unterlassen, können Magnetantriebe durchbrennen.
Keyboards senden ein digitales Signal beim Betätigen einer Taste an die Central Unit, welche sie in das bekannte Motorola Format wandelt und an die Gleisanschlüsse (rot und braun) gesendet, um dort von den Decodern (k83, k84 und k87) empfangen zu werden. Jeder Decoderbaustein kann bis zu 4 Doppelspulenantriebe bedienen oder bis zu 8 Einzelmagnetantriebe. Der Decoder 83 enthält 8 Ausgänge für kurzzeitige Betätigungen, ist also für Weichenantriebe, Signale mit Spulenantrieben und Entkupplergleise geeignet. Die Decoder k84 und k74 enthalten 4 bipolare Relais mit je einem Umschaltkontakt und sind deshalb für Geräte die Dauerstrom benötigen vorgesehen, wie zum Beispiel Lichtsignale, Beleuchtungen oder Motoren. Ein Keyboard kann also vier Decoder betreiben. Beim Maximalausbau mit 256 Magnetartikeln und 16 Keyboards ergibt das eine maximal mögliche Anzahl von 64 zu schaltenden Decodern. Natürlich kann auch der Märklin Universal Fernschalter (7245) durch einen Decoder für Momentbetätigung (k73) für Dauerfunktionen angesteuert werden.
Mit einer Memory Unit können eine Vielzahl von Tastenbetätigungen der Keyboards gespeichert werden und anschließend automatisch aktiviert werden. Ein über ein Keyboard programmiertes Memory kann bis zu 20 Weichen und Signale mit einem Tastendruck steuern. Damit können automatisch Fahrstraßen geschaltet werden, die auch nach Abschalten der Anlage gespeichert bleiben.
Auf der Rückseite jedes Keyboards befindet sich ein DIL-Schalter mit vier Schaltern. Damit wird jedem Keyboard eine individuelle Adresse zwischen 1 und 16 zugeordnet. Dadurch wird bei einem zweiten angeschlossenen Keyboard, daß die Adresse 2 enthält, sichergestellt, daß die erste Tastenposition dieses Keyboards von der Central Unit als Nummer 17 interpretiert wird.
Es ist möglich, daß mit einer Taste eines Keyboards mehr als ein Weichenantrieb oder Signal geschaltet wird. Die neueren Decoder k73 erlauben je nach Stromverbrauch den Anschluß von bis zu zwei Weichenantrieben. Ebenso können zwei Decoder auf die gleiche Adresse eingestellt werden, um parallel zu arbeiten. Umgekehrt ist es auch möglich einen einzelnen Weichenantrieb mit mehreren Keyboards zu bedienen. Dies kann wichtig bei Clubanlagen sein, wo mehrere Personen gleichzeitig Zugriff auf bestimmte Weichen und Signale benötigen. Aber Vorsicht, denn dabei gilt: wer zuerst kommt, malt zuerst. Denn die gerade vorgenommene Weicheneinstellung kann von einem anderen Bediener ohne Warnung und Information der Keyboards wieder rückgängig gemacht werden.
Märklin Digital Memory 6043
Mit dem Memory Baustein des Märklin Digital Systems lassen sich mit wenigen Tastendrücken vordefinierte Fahrstraßen oder sonstige Schaltsequenzen zusammenfassen und abspielen. Diese Schaltvorgänge können auch von Gleiskontakten ausgelöst werden. Das Memory benötigt zum Arbeiten eine Central Unit und ein Keyboard. Über das Keyboard werden alle Einstellungen für Weichen, Signale und Gleiskuppler durch programmiert und im Memory zur späteren Verwendung abgespeichert. Durch den Druck einer Taste auf dem Memory Baustein werden alle zuvor eingegebenen Steuerbefehle ausgeführt. Der Aufruf von gespeicherten Befehlen kann auch durch einen S88 Baustein erfolgen. Darüber können auch Sicherheitssperren für Fahrstraßen eingerichtet werden.Das Memory hat Tasten die mit A1 bis C8 beschriftet sind. Damit lassen sich bis zu 24 unterschiedliche Fahrstraßen schalten. Jede dieser Fahrstraßen kann wiederum aus bis zu 20 einzelnen Befehlen bestehen. An eine Central Unit sind bis zu vier Memory Bausteine anschließbar. Dies ergibt ein Maximum von 96 möglichen Fahrstraßen, was sicherlich mehr als ausreichend ist. Normalerweise wird das Memory von einem Keyboard aus programmiert. Aber es kann ebenso auch vom Interface und damit mit einem Computer programmiert werden. Ist ein Memory stromlos oder nicht mit der Central Unit verbunden, bleiben die gespeicherten Informationen erhalten und müssen nicht neu programmiert werden.
Das Memory wird, wie die Keyboards, an der linken Seite der Central Unit angeschlossen. Sie können sogar gemischt angesteckt sein, beispielsweise ein Keyboard und ein Memory, dann ein Verlängerungskabel und wieder ein Keyboard und ein Memory. So lassen sich auf Anlagen, die von mehr als einem Bediener gesteuert werden, getrennte Bereiche schaffen. An der Rückseite befindet sich ein vierfacher DIL-Schalter, von denen die ersten zwei zur Einstellung einer eindeutigen Adresse benutzt werden.
Memory Adresse | Switch 1 | Switch 2 | Switch 3 | Switch 4 | |||
1 | off | off | - | - | |||
2 | on | off | - | - | |||
3 | off | on | - | - | |||
4 | on | on | - | - |
Die Schalter 3 und 4 sind für andere Funktionen vorgesehen, und werden später beschrieben.
Das Anstecken des Memory Bausteins muß bei abgeschalteter Stromversorgung erfolgen. Nach dem Einschalten blinken alle Leuchtdioden kurz auf und die "extern" und "end" Leuchtdiode bleiben an. Neuere Geräte schalten statt der "extern" die "off" Anzeige ein. Zum Betrieb im Normalmode muß die "off" taste betätigt werden. Zur Programmierung neuer Befehle muß die "Input" Taste gefolgt von einer Taste A1 bis C8 betätigt werden. Jetzt können auf dem Keyboard die gewünschten Weichen und Signale gestellt werden. Das Memory merkt sich alle Eingaben. Ist die Fahrstraße komplett eingegeben, wird der "end" Taster am Memory betätigt. Der Programmiervorgang einer Fahrstraße ist damit abgeschlossen.
Die Schaltimpulse dauern normalerweise etwa 0,3 Sekunden und sind damit für normale Weichenantriebe oder Signale mit Magnetspulenantrieben vorgesehen. Um zum Beispiel Entkupplergleise zu schalten kann der Impuls auf bis zu 3 Sekunden verlängert werden. Bei der Version A des Memory Bausteins muß dazu lediglich die gleiche Taste des Keyboards erneut gedrückt werden. Durch jedes Drücken verlängert sich der Schaltimpuls um weitere 0,3 Sekunden. Das erneute Drücken der gleichen Taste verlängert lediglich die Zeitdauer des Schaltimpulses und hat keinen Einfluß auf die maximale Anzahl von 20 Schaltstufen pro Fahrstraße.
Es gibt zwei Versionen des Memory Bausteins. Beide haben jeweils interessante Vorteile gegenüber der Anderen. Sie können durch die Anzeige der Leuchtdioden beim Einschalten des Systems unterschieden werden. Bei der Version A wird die "extern" Anzeige eingeschaltet, während bei der Version B "off" angezeigt wird. Die Tasten des Keyboards können bis zu acht mal gedrückt werden, um Steuerimpulse zu verlängern. Zum Einstellen von Schaltpausen kann dazu jede nicht belegte Taste eines Keyboards verwendet werden.
Version B ist eher für größere Anlagen geeignet und ist langsamer in der Übertragungsgeschwindigkeit. Schaltdauer und Pausen können ebenfalls eingestellt werden, allerdings durch eine andere Methode. Eine Fahrstraße kann insgesamt in ihrer Ausführungszeit verlängert werden. Dazu muß durch Drücken von "extern" und anschließendes Betätigen von "a1" bis c8" eine feste Pause eingestellt werden. A1 ist die kürzeste und C8 die längste Pause. Dies muß vor dem abschießenden Beenden einer Programmierung durch "end" geschehen. Eine einzelne Pause zwischen Befehlen kann durch Betätigen von "Off" und "A1 bis "C8" geschehen. Danach wird sofort der nächste Befehl vom Keyboard akzeptiert.
Version B schaltet eine Fahrstraße auch bei einem konstanten Kontakt durch einen Rückmelder. Damit ein mehrfacher Kontakt, hervorgerufen durch Überfahren des betreffenden Gleisabschnittes mit vielen Achsen, keine mehrfache Auslösung der Fahrstraße bewirkt, erfolgt die Aktivierung lediglich bei einer Änderung der Kontaktgabe.
Eine Fahrstraße kann auch eine weitere Fahrstraße aufrufen. Dazu muß beim Programmieren des Memory lediglich statt einer Taste auf dem Keyboard eine bereits gespeicherte Fahrstraße durch Betätigen von "A1" bis C8" gedrückt werden. Jedes Memory blinkt beim Eingeben des 19 Befehls auf, um damit anzuzeigen, daß der Speicher erschöpft ist. Die letzte sinnvolle Eingabe ist dann oft der Link auf eine weitere Fahrstraße, um weitere 20 Befehle eingeben zu können.
Vorhandene und gespeicherte Fahrstraßen können verändert werden. Dazu ist die Nummer der zu ändernden Fahrstraße einzugeben und anschließend die "Clear" Taste zu betätigen. Jedes Betätigen von "Clear" löscht den jeweils letzten Befehl einer Fahrstraße. Neue Kommandos können ab diesem Punkt eingegeben werden. Es wird also immer vom Ende nach vorne gelöscht und vom Ende an neu eingegeben. Durch betätigen von "end" wird der Vorgang beendet und das Memory kehrt in den normalen Betriebsmodus zurück. Fahrstraßen können auch komplett gelöscht werden. Es muß zunächst "Input" und "Clear" betätigt werden. Es leuchten dann die eingestellten Fahrstraßen auf. Wird nun eine der Fahrstraßentaster "A1" bis "C8" betätigt, sind alle darin gespeicherten Befehle gelöscht. Aus Sicherheitsgründen muß jede Taste einer Fahrstraße zweimal gedrückt werden, um versehentliches Löschen zu verhindern.
Eine einzelne Weiche kann natürlich von verschiedenen Fahrstraßen aufgerufen werden. Um zu verhindern, daß Weichen und Signale einer bereits gestellten Fahrstraße durch Betätigen einer weiteren Fahrstraße überschreiben wird, können Fahrstraßen gegen versehentliches Verändern geschützt werden. Diese Funktion wird durch Schalter 3 und 4 an der Rückseite des Memory aktiviert. Wenn Schalter 3 aktiviert ist, leuchten bei einem möglichen Überschreiben einer Fahrstraße die dazugehörigen Leuchtdioden am Memory auf. Durch erneutes Betätigen des Taster werden die Befehle trotzdem abgearbeitet, andernfalls erlöschen die Leuchtdioden nach etwa 10 Sekunden. Ist Schalter 4 eingeschaltet, werden sequentiell eingebundene Fahrstraßen ebenfalls in die Prüfung einbezogen. Der Schutz einer Fahrstraße wird durch die Taste „Clear“ wieder aufgehoben. Nun kann durch Drücken von „end“ wieder in den normalen Betriebsmodus gegangen werden oder eine neue Fahrstraße gewählt werden. Mit der Taste „Extern“ wird der S88 Rückmeldedecoder aktiviert, um die Fahrstraßentaster zu betätigen; mit „Off“ wird der S88 wieder abgeschaltet.
Bei ausgeschaltetem Schalter 4 werden Fahrstraßen unabhängig vom zuvor beschriebenen Schutzmechanismus vom S88 Decoder geschaltet. Andernfalls wird der Schaltwunsch des S88 zwischengespeichert und erst aktiviert, wenn die zuvor eingestellte Fahrstraße wieder aufgehoben wurde. Falls im Speicher mehrere zu schaltende Fahrstraßen auf die Freigabe warten, werden sie mit einer Priorität abgearbeitet. Die höchste Priorität hat dabei die Fahrstraße „A1“. Durch die Nutzung von Prioritäten können besonders auf Schattenbahnhöfen interessante Betriebsabläufe erzeugt werden.
Memory DIL-Schalter | Funktion | On | Off | ||||
Schalter 3 | Fahrstraßenschutz | ein | aus | ||||
Schalter 4 | Fahrstraßenschutz mit s88 | ein | aus |
Jedes Memory enthält eine wiederaufladbare Batterie, um die gespeicherten Daten auch nach dem Abschalten des Systems zu behalten. Der Akku sollte wenigstens zwei Stunden geladen sein, bevor er zur Speicherung verwendet wird. Falls das Memory nicht regelmäßig benutzt wird, sollte es trotzdem etwa alle zwei Monate für einige Stunden mit Strom versorgt werden, damit der Speicherinhalt erhalten und um die Lebensdauer des Akkus nicht zu verringern.
Märklin Digital Interface 6051
Das Märklin Digital Interface (6051) stellt die Verbindung zwischen einem Computer (PC) und dem Märklin System her. Über eine serielle Schnittstelle kann der Computer Befehle zum Interface senden und simuliert damit Control 80f oder Keyboards. Daher kann jeder Computer mit einer seriellen V.24 Schnittstelle zur Steuerung von Lokomotiven, Weichen und Signalen verwendet werden. Das Modell 6051 ist die Nachfolge vom 6050 und unterscheidet sich im wesentlichen durch das mitgelieferte serielle Anschlußkabel für einen PC, sowie eine Diskette mit Programmbeispielen.Der an das Interface angeschlossene Computer kann ebenfalls durch Gleisbesetztmeldebausteine S88, die an das Interface angeschlossen werden, eingegangenen Informationen abfragen. An S88 Bausteine können Kontaktgleise, Reedkontakte oder Andere angeschlossen sein. Insgesamt können 80 Lokomotiven, 256 Weichen oder Signale und maximal 496 Rückmelder mit dem Interface gesteuert werden. Das Interface wird von der rechten Seite an die Control Unit oder ein Control 80f angesteckt. Falls gleichzeitig Control 80f betrieben werden, muß beachtet werden, daß Lokadressen nur jeweils einmal aufgerufen werden, da sich ein Interface wie ein Control 80f verhält. An der rechten Seite befindet sich ein 6-poliger DIN-Stecker zum Anschluß des Computers.
Es wird folgendermaßen verwendet: | |||||||
TD | überträgt Daten vom Interface zum Computer | ||||||
RD | empfängt Daten vom Computer | ||||||
CTS | informiert den Computer über die Empfangsbereitschaft des Interfaces | ||||||
RTS | Computer will weitere Daten übertragen | ||||||
GND | der gemeinsame Nulleiter |
Interface | |||||||
Nr. | Signal | Commodore C-64 | Mac9 pin | Mac8 pin | IBM 9 pin* | IBM25 pin* | AppleII |
1 | RD | M | 5 | 3 | 3 | 2 | 2 |
2 | CTS | D | 6 1 | 8 | 4 | 4 | |
3 | GND | N | 3 4 | 5 | 7 | 7 | |
4 | TD | B & C | 9 | 5 | 2 | 3 | 3 |
5 | RTS | L | 7 | 2 | 7 | 5 | 20 |
Hier die für einen IBM-PC kompatiblen Computer benötigte Belegung:
Einige Programme für IBM kompatible PCs benötigen zusätzlich Kabelbrücken zwischen Pin 6,8 und 20 bei DB25 Buchsen und zwischen Pin 1, 4 und 6 bei DB9-Buchsen.
An der Rückseite des Gehäuses befindet sich ein 4-poliger DIL-Schalter zur Änderung der Pegel und Polaritäten der seriellen Signale. Die Einstellung muß an den angeschlossenen Computer angepaßt werden. Die ersten drei Schalter ändern die Polarität der Logikpegel positiv oder negativ. In Stellung „on“ ist negative Logik eingeschaltet. Schalter 4 bestimmt den Pegel der Signale, entweder „on“ für TTL oder „off“ für V.24 Pegel.
Stellung | Switch 1 | Switch 2 | Switch 3 | Switch 4 | |||
On | RD neg. Logik | TD neg. Logik | CTS neg. Logik | TTL-Pegel | |||
Off | RD pos. Logik | TD pos. Logik | CTS pos. Logik | V.24 Pegel |
Es muß beachtet werden, daß keine Befehle oder Informationen über Geschwindigkeit und Fahrtrichtung von Lokomotiven an den Computer übertragen werden können. Lediglich die Position einer Lok läßt sich über an das Interface angeschlossene S88 Rückmelder vom Computer abfragen. Dies gilt ausdrücklich auch bei Einsatz der neuen Zentralen !
Dies bedeutet, dass Informationen über Stell- und Schaltvorgänge am System vom PC nicht erkannt oder ausgewertet werden können.
DIL-Schalterstellungen für verschiedene Computer: | |||||||
Computer | Switch 1 | Switch 2 | Switch 3 | Switch 4 | |||
IBM PC DB9 und 25 | on | On | off | off | |||
Macintosh DB9 und DIN 8 | on | On | on | on | |||
Apple 2 | on | On | off | off | |||
C64, C128 24Pin | on | On | on | off |
Hier die richtige DIL-Schalter Stellungen für IBM kompatible PCs:
Märklin Digital Lokomotivdecoder
Dieser Abschnitt beschreibt alle in Märklin Spur H0 und I installierten Digitaldecoder sowie für den nachträglichen Einbau in konventionelle Lokomotiven geeignete Decoder.Wichtig: Eine Umrüstung von konventionellen Lokomotiven für Digitalbetrieb sollte immer vom autorisierten Märklin Händler durchgeführt werden, da andernfalls kein Anspruch auf Garantie besteht.
Verfügbare Decoder für nachträgliche Umrüstung sind:
Wechselstrom Motoren und Zweileiter System: | |||||||
6080 | für die meisten H0 Lokomotiven, 80 einstellbare Adressen und eine Zusatzfunktion. | ||||||
6603 | Delta Decoder, 15 einstellbare Adressen ohne Zusatzfunktion. | ||||||
6095 | Spur I Decoder für Gleich- und Wechselstrom, 80 einstellbare Adressen und fünf Zusatzfunktionen. | ||||||
Gleichstrom Motoren und Zweileiter System: | |||||||
6081 | für die meisten H0 Lokomotiven mit Gleichstrommotor; alle 80 Adressen und eine Funktion. | ||||||
66913 | Kleinster Decoder für H0 Lokomotiven mit begrenztem Platz paßt auch in viele Spur N Fahrzeuge, 15 Adressen ohne Funktion. | ||||||
65853 | Maxi Decoder für eisenlose DC Motoren; 15 Adressen ohne Funktion. Auch für LBG Lokomotiven geeignet. | ||||||
6095 | Spur I Decoder für Gleich- und Wechselstrom, 80 einstellbare Adressen und fünf Zusatzfunktionen. | ||||||
Wechselstrom Motoren und Dreileiter System: | |||||||
6080 | für die meisten H0 Lokomotiven, 80 einstellbare Adressen und eine Zusatzfunktion. | ||||||
6603 | Delta Decoder, 15 einstellbare Adressen ohne Zusatzfunktion. | ||||||
6095 | Spur I Decoder für Gleich- und Wechselstrom, 80 einstellbare Adressen und fünf Zusatzfunktionen. | ||||||
Gleichstrom Motoren und Dreileiter System: | |||||||
6081 | für die meisten H0 Lokomotiven mit Gleichstrommotor; alle 80 Adressen und eine Funktion. | ||||||
66913 | Kleinster Decoder für H0 Lokomotiven mit begrenztem Platz. paßt auch in viele Spur N Fahrzeuge, 15 Adressen ohne Funktion. | ||||||
65853 | Maxi Decoder für eisenlose DC Motoren; 15 Adressen ohne Funktion. Auch für LBG Lokomotiven geeignet. | ||||||
6095 | Spur I Decoder für Gleich- und Wechselstrom, 80 einstellbare Adressen und fünf Zusatzfunktionen. | ||||||
61253 | Gleichstromdecoder für das Märklin H0 Modell der Köfl. | ||||||
64001 | Gleichstromdecoder für das Märklin Glaskasten HO Modell Zusätzlicher Ausgang. |
Decoder Funktionen
Fast alle Decoder haben Ausgänge für zusätzliche Funktionen. Bei den meisten H0 Decodern ist allerdings nur eine Zusatzfunktion verfügbar. Allerdings ist sie in zwei von der Fahrtrichtung abhängige Funktionen aufgeteilt. Dadurch kann eine von der Fahrtrichtung abhängige Beleuchtung der Lokomotive gesteuert werden. Dies ist bei den meisten Märklin Lokomotiven der Fall. Mit der Decoderfunktion können aber auch Telex Kupplungen, Motoren, Geräuschgeneratoren, Magnete oder Raucheinsätze gesteuert werden. Um diese Funktionen unabhängig von der Fahrtrichtung über die Taste "Funktion" einer Control 80f zu steuern, müssen die beiden fahrtrichtungsabhängigen Anschlußdrähte für die Funktion eines Decoders einfach zusammengelegt werden.In den Fällen, wo andere Funktionen geschaltet werden sollen, ist es sinnvoll das Licht in Dauerbetrieb zu verschalten. Dafür benötigen Sie meist zusätzliche Bauelemente! Dies ist sinnvoll bei Lokomotiven mit Telex Kupplung. Bei Verwendung eines Rauchgenerators ist es besser, die Beleuchtung und den Raucheinsatz gemeinsam von der Funktion zu steuern. Der Bediener weiß dann, ob die Rauchfunktion ein- oder ausgeschaltet ist. Vorsicht ist geboten, wenn Telex Kupplungen gesteuert werden, da sie nicht für Dauerbetrieb ausgelegt sind. Das Abschalten der Funktion nach einem Entkupplungsvorgang darf niemals vergessen werden. Eingeschaltete Funktionen bleiben aktiv, selbst wenn die betreffende Lokomotive nicht mehr mit einem Control 80f gesteuert wird.
Bei Verwendung einer Control 80f dient der "off" Taster ebenfalls als ein momentaner "Funktion" Taster und aktiviert die Funktion, solange die Taste gedrückt gehalten wird. Danach wird die Funktion abgeschaltet. Dies ist die sicherste Möglichkeit zur Bedienung von Telex Kupplungen, weil sie nicht versehentlich eingeschaltet bleiben.
c80 Decoder
Dieser Decoder ist für Zwei- oder Dreileitersysteme mit Wechselstrommotoren ausgelegt. Er sitzt in der Lokomotive und ersetzt den bei konventionellen Lokomotiven vorhanden Fahrtrichtungsumschalter. Die digitalen Steuersignale der Central Unit werden über die Gleise von der Lokomotive empfangen. Der Decoder wertet nun die empfangenen Adress- und Steuerinformationen aus.Die Decoder haben für alle Anschlußleitungen ein festes Farbschema um Verwechslungen bei den zahlreichen Anschlüssen zu vermeiden.
c81 Decoder
Der c81 Decoder ist für die Verwendung mit Gleichstrommotoren ausgelegt. Bis auf die an den Motor angepaßten Anschlußdrähte, ist der Decoder identisch mit dem zuvor beschriebenen c80 Decoder.
c80 und c81 Adressierung
Um die Adressen zwischen 01 und 80 einstellen zu können, besitzt jeder c80 und c81 Decoder einen DIL Schalter mit acht Einzelschaltern. Die gewünschte Einstellung für die Adressen kann einer Tabelle entnommen werden, die auch jeder Lokomotive beiliegt. In vielen Beschreibungen wird die Adresse 68 als reserviert beschrieben. Tatsächlich kann sie aber wie jede andere Adresse auch verwendet werden. Nur wenn die hier eingestellte Adresse mit der von der Central Unit ausgesandten übereinstimmt, werden die daran ebenfalls angehängten Steuerinformationen vom Decoder ausgewertet.Manche Modelle, wie der digitale Drehkran oder die Köf, haben vom Werk aus fest vorgegebene Adressen, die nicht verändert werden können. Dies sollte bei der "freihändigen" Vergabe von ungerüsteten Lokomotiven berücksichtigt werden.
Märklin Decoder für Weichen und Signale
Der Decoder k83 (6083) liefert nur kurzzeitige Stromimpulse und ist damit zur Steuerung von Weichen, Entkupplergleisen und Signalen mit Magnetspulenantrieben geeignet. Er kann ebenfalls zur Steuerung eines Märklin Universal Fernschalters verwendet werden. Der Decoder kann leicht ober- oder unterhalb der Anlage festgeschraubt werden und bedient bis zu acht einzelne Magnetspulen. Für den Anschluß von Doppelspulenantrieben für Weichen und Signale werden 2 Anschlüsse verwendet. Da der Decoder primär für den Anschluß von Weichen und Signalen konstruiert wurde, sind auch die Anschlüsse und Farbbezeichnungen darauf ausgelegt. Damit sollte z.B. der Anschluß einer Weiche leicht und verwechselungsfrei möglich sein.::
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