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Doku4 Lenz Digital Plus

Diese Informationen entsprechen einem Stand von 1999. Sie sollen lediglich einen groben Überblick geben. Insbesondere fehlen LZV100, aktuelle Lokdeocder, LV200, LI101F und LI-USB. Für aktuelle Informationen besuchen Sie bitte die Seiten über Digital Plus

Dieses Kapitel soll einen groben Überblick über die wichtigsten Komponenten des DIGITAL plus Systems von Lenz geben. Es kann das Originalhandbuch auf keinen Fall ersetzen. Das Lenz System ist eines der leistungsfähigsten und erfolgreichsten Digitalsysteme am Markt. Eine vollständige Beschreibung würde den Rahmen dieses Buches sprengen.

Systemdesign von DIGITAL plus


Mitte 1995 ging der Entwickler unter eigenem Namen mit einer als Digital Plus bezeichneten Mehrzugsteuerung auf den Markt. Sie ist für Gleich- und Wechselstrombahnen aller Spurweiten geeignet und wurde in enger Zusammenarbeit mit Modellbahnern entwickelt. Die Grundlage für seine Entwicklung waren die Digitalsysteme von Arnold und Märklin=, die ebenfalls durch Lenz Elektronik entwickelt wurden.

Digital Plus ist modular aufgebaut. So kann man aus verschiedenen Bausteinen eine den eigenen Wünschen entsprechende Digitalsteuerung zusammenstellen.

Das folgende Bild zeigt das Systemdesign von DIGITAL plus.


Aufbau des DIGITAL plus Systems


Kompatibilität

Ein Optimum an Kompatibilität zählt zu den herausragenden Digital Plus Vorzügen:

  • Digitalloks können im Digitalstromkreis gesteuert werden.
  • Digitalloks lassen sich ebenso auf konventionellen Gleichstromanlagen mit jedem Gleichstromfahrpult betreiben.
  • Analogloks können zusätzlich zu den Digitalloks im Digitalstromkreis gesteuert werden.
  • Auf einer Modellbahnanlage ist die Kombination digital und analog gesteuerter Stromkreise möglich.

DIGITAL plus ist mit NMRA-DCC Systemen und Ihren Lokdecodern kompatibel. Wenn Sie ein älteres Arnold oder Märklin= Digitalsystem haben, können Sie Lokdecoder und zusätzliche Decoder mit DIGITAL plus weiterhin benutzen. Andere Bausteine dieser Systeme wie (Control80, Tastatur, usw.), können mit Hilfe des Modul LC100 zusammen mit DIGITAL plus benutzt werden.

Geeignet sind:
alle Triebfahrzeuge mit Lokdecodern des Digital-Plus-Systems?, sämtliche Loks mit Arnold-Digital? (alt)-, Mäklin-Digital=, LGB- und Roco-Decodern? und die meisten Analogloks.

Welche Vorteile hat der Anwender von der Digital Plus Kompatibilität?

Selbst Triebfahrzeuge wie eine Köf in Spur-N, in welche aus räumlichen Gründen kaum Lokdecoder hineinpassen, können auf Digitalanlagen als Analogloks weiter betrieben werden. Diese Eigenschaft macht eine Digitalsteuerung für kleine Baugrößen – wie z.B. Baugröße N – besonders attraktiv, nicht nur für Digitaleinsteiger, sondern insbesondere auch für Umsteiger von Analog- auf Digitalbetrieb ist eine solche Digitalsteuerung interessant. Es müssen nicht gleich alle vorhandenen Lokmotiven auf einmal mit Lokdecodern ausgestattet werden, vielmehr ist eine schrittweise Nachrüstung vorhandener Fahrzeuge, angepaßt an die zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten des Anwenders, realisierbar. Gleichstrom- und Digitalstromkreise lassen sich auf einer Anlage kombinieren und von Freunden mitgebrachte Analogloks fahren auch auf der eigenen Digitalanlage und schließlich fahren eigene Digitalloks ebenso auf konventionell gesteuerten Anlage von Freunden.

Die Fähigkeiten von DIGITAL plus werden in hohem Maße durch die eingebaute Software bestimmt, die einfach ausgetauscht werden kann. Der Vorteil dieser Lösung ist, daß neue Funktionen beim Ändern der Software einfach implementiert werden können. Es ist nicht notwendig, neue Geräte zu kaufen. Es ist auch einfacher, Verbesserungsvorschläge und Erweiterungen einzuführen.

Zentrale LZ100

Der Kern der DIGITAL plus Systems ist die Zentrale LZ100. Es koordiniert die Eingabegeräte (Handcontroller LH100, usw..) und ist auch für Datenverarbeitung verantwortlich. Informationen zwischen Zentrale und Eingabegeräte werden über ein 4-Draht Kabel ausgetauscht, den XBUS. Die Zentrale erzeugt außerdem die Steuersignale für den Booster LV100/101, das die notwendige Energie für die Lokomotiven und sonstigen Decoder erzeugt.
Die Zentrale besitzt keinen eingebauten Booster zum direkten Anschluß an die Gleise. Dementsprechend benötigt Sie nur einen kleinen Transformator (15VA), dieser könnte auch aus den Starterkit kommen. Wenn Sie einen leistungsfähigeren Transformator benutzen, können Sie die Zentrale und den Booster an den gleichen Transformator anschließen.
Zusätzlich zur Zentrale benötigen Sie:

  • einen Handregler LH100.
  • einen Booster LV100.
  • eine Lokomotive, ausgerüstet mit Lenz-Decoder? oder mit einem anderen kompatiblen Decoder nach NMRA DCC Standard.
  • einen Transformator, der 16-Volt-Wechselstrom und ca. 50VA bereitstellt.

Die DIGITAL plus Komponenten verwenden abziehbare mehrpolige Stecker mit Schraubklemmen. Die DIGITAL plus Befehl Station LZ100 wird mit 2 Leitungen an die Wechselstromklemmen des Transformators und den Terminals U und V angeschlossen.

In der Regel ist der einmalige Verdrahtungsaufwand bei einer modular aufgebauten Steuerung geringfügig höher als bei sogenannten Kompaktsteuerungen. Leistungsverstärker und Zentrale sind mit abziehbaren „Klemmsteckern“ ausgerüstet; diese müssen untereinander nur einmal verbunden werden; anschließend können Sie komplett mit den Leitungen abgezogen und wieder eingesteckt werden.

Wenn Sie die Transformatoren 6002 (Märklin) oder 86002 (Arnold) benutzen, verwende Sie die gelbe und braune Klemme
Anschlüsse J und K des Boosters sind für die Verbindung zu den Gleisen vorgesehen.

Datenübertragung zwischen Zentrale und Eingabegeräten

Die Zentrale LZ100 wird mit den Eingabegeräten, wie zum Beispiel Handregler LH100 oder die Computerinterface LI100 über den XBUS verdrahtet. Über diesen Bus tauschen die Zentrale und alle angeschlossenen Bausteine Informationen aus. Ein Maximum von 30 Bausteine sind auf dem XBUS erlaubt.
Jede der verbundenen Bausteine besitzt eine eigene Adresse über die ein eindeutiger Informationsaustausch gewährleistet ist. Das XBUS- Protokoll ist öffentlich dokumentiert und kann auch von anderen Herstellern genutzt werden.

DIGITAL plus Booster LV101


  • 52 VA DCC -Booster
  • Gleisspannungen einstellbar
  • Opto-Koppler zur Sicherheit
  • exakte DCC-Gleissignale
  • entspricht NMRA Draft RP

Der Booster LV101

Der DIGITAL plus Booster LV101 ist der "Nachfolger" des vorherigen Modells LV100. Als Neuerungen enthält er einstellbare Gleisspannungen, eine Störungs-LED und einen neuen RJ-45 Stecker. Dieser Stecker wird jetzt für aktuell in Entwicklung befindliche Bausteine verwendet und erlaubt Ihnen, den LV101 ohne Änderung auch zukünftig zu verwenden.
Der DIGITAL plus Booster LV101 erzeugt saubere und sichere DCC-Energie zum Gleis.

Das Neudesign der Hardware verringert Störungen. Die Sicherheitseigenschaften umfassen:
  • Überlast- und Kurzschlußschaltung, die den Strom zu den Gleisen abschaltet, wann immer ein Kurzschluß oder eine Überlastung ermittelt wird. Dieses schützt sowohl die Booster als auch die angeschlossenen Decoder.
  • Optokoppler zur Trennung des Steuerbusses von den Gleisanschlüssen. Dies beseitigt jede Möglichkeit für versteckte Masseschleifen über den Booster.
  • Sicherheitsabschaltung über ein 7-Volt-Signal auf dem DCC-Steuerbus (die c- und d- Leitungen). Dieses verhindert, daß das LV101 versehentlich Strom zum Gleis schickt, obwohl die Zentrale aufgehört hat Pakete zu übertragen.

Neu im LV101 ist eine Störungs-LED auf der Frontseite des Bausteins. Ist der Booster betriebsbereit, ist die LED auf der Frontseite beleuchtet. Bei einer Überlastung des Boosters blinkt die LED. Zusätzlich blinkt die LED auch, wenn keine Informationen über den Steuerbus übertragen werden (Anschlüsse C und D) oder eine der Leitungen nicht angeschlossen ist.
Der Booster LV101 wurde entworfen, um allen NMRA-Standards und RP zu entsprechen, einschließlich des neuen NMRA Control Bus Draft. Dieser erlaubt bessere Austauschbarkeit mit anderen NRMA DCC Systemen. Er hat alle NMRA-Tests erfolgreich bestanden.

Anschluß des Boosters

Der Booster LV101 entnimmt seine Energie von einem angeschlossenen Wechselstromtransformator für Modelleisenbahnen. Um Verluste zu vermeiden, sollte sich der LV101 nahe der angeschlossenen Gleise befinden, damit der Anschluß zwischen dem LV101 und den Gleisen so kurz gehalten wird wie möglich. Schließen Sie den Transformator an die Klemmen U und V an. Die Transformatorspannung sollte nahe der erforderlichen DCC Spannung ausgewählt werden. Für kleinere HO-Anlagen ist ein Transformator mit 16V Wechselstrom oder Gleichstrom geeignet. Damit der Booster seine volle Leistung erreichen kann, sollte der Trafo ein Minimum von 4 Ampere liefern können. Die maximal erlaubte Spannung der Transformatoren darf 18V Wechselstrom oder Gleichstrom nicht übersteigen.

Handregler LH100

Das Handregler LH100 ist ein Universaleingabegerät für das DIGITAL plus System. Sie können damit Lokomotiven wie auch Weichen, Signale und sonstige Geräte über die dazugehörigen Decoder bedienen.
Ebenso können die Eigenschaften von Lokdecodern (CV Register) eingestellt werden.

Computer Interface LI100

Das LI100 wird verwendet, um Ihr Lenz DIGITAL plus System an einen Computer anzuschließen. Es hat eine Schnittstelle RS232 für den Anschluß zum PC sowie einen Anschluß zum X-Bus System. Wie jedes andere Eingabegerät auch, kann die Schnittstelle während der laufenden Betriebes angeschlossen werden.

Geräteadresse
Die X-Bus Adresse wird wie jedes andere DIGITAL plus Gerät festgelegt. Mit dieser Adresse kommuniziert sie mit der Zentrale LZ100. Standardmäßig ist dieser Wert auf Adresse 31 gesetzt.
Zum Ändern muß das Gehäuse der Schnittstelle geöffnet werden und die DIL-Schalter auf der Leiterplatte entsprechend der mitgelieferten Tabelle eingestellt werden. Beachten Sie bitte, daß jede XBUS-Adresse nur einmal vorhanden sein kann! Adresse 29 ist für Übersetzung Modul LC100 reserviert.

Datenübertragung
Mit einem DIL-Schalter auf der Leiterplatte des LI100 können die Einstellungen für die Datenübertragung zwischen Schnittstelle und Computer eingestellt werden.

Die Standardeinstellungen sind:
  • 9600 Bits/Sek.
  • 8 Datenbits
  • 1 Stopbit
  • Keine Parität

Zum Signalisieren der Empfangsbereitschaft wird das CTS-Signal verwendet.

Railware verwendet diese Standardeinstellungen.

Decoderbaustein LS100/110

Die Zubehördecoder empfangen Ihre Informationen von der Zentrale LZ100. Diese kommen von den verschiedenen Eingabegeräten, wie dem Handregler LH100, vom Stellwerk LW100, von dem Computerinterface LI100 oder vom Befehl Übersetzungsmodul LC100.

Die Decoder LS100/LS110 sind mit 4 Ausgängen mit je 3 Anschlußklemmen (+,C, -) ausgerüstet. Diese Ausgänge können bis zu 4 Doppelspulenantriebe steuern. Der maximale zulässige Stromverbrauch der angeschlossenen Geräte (Weichen/Signale) durch den Decoder beträgt 3 A.

Diese Tabelle zeigt die Farbbelegung verschiedener Hersteller:

Kabel Nr.
1
2
3
ROCO
Rot
Schwarz
Grün
Arnold
Blau
Grau
Violett
Fleischmann
Beige
Schwarz
Braun
Trix
Gelb
Schwarz
Grün
Märklin
Blau
Gelb
Blau


Kurzzeitige Aktivierung
Die Ausgänge werden aktiv für mindestens den Zeitraum wie Sie zum Beispiel die Taste ' + ' auf der Handregler betätigen. Die Zeit, wie lange ein Ausgang aktiv bleibt nachdem Sie die Taste loslassen, die Impulsdauer, kann programmiert werden.
Zusätzlich wird hier noch unterschieden, ob die Aktivierung retriggerbar ist. Dies bedeutet, daß bei retriggerbarem Betrieb ein erneuter Tastendruck den Zähler für die Impulsdauer wieder auf 0 setzt und damit der Steuerimpuls verlängert werden kann.

Ständig aktiv
Betätigen der + Taste aktiviert den Ausgang. Dieser bleibt nun solange aktiv, bis die - Taste betätigt wird. Dieser Modus ist insbesondere für Lichtsignale geeignet.

Blinken
In diesem Modus wird ein Ausgang mit einer Frequenz von 1 Hertz ein- und ausgeschaltet. Dies kann zum Beispiel für einen Bahnübergang sinnvoll genutzt werden.
Zusätzlich zu diesen Eigenschaften kann der Decoder LS100/110 die Position der angeschlossenen Weichen zur Zentrale LZ100 über den Rückmeldebus zur Zentrale schicken.

Externe Stromversorgung des LS110
Es gibt 2 Möglichkeiten für das Anschließen des LS110: mit oder ohne externes Spannungsversorgungsteil.
Bei Anschluß einer externen Spannungsversorgung von etwa 16V Wechselstrom über die ~ Klemmen des Decoders wird der Stromverbrauch über den/die Booster deutlich verringert.

Rückmeldedecoder LR100

Die Rückmeldedecoder LR100 senden Zustandsinformationen zurück zur Zentrale LZ100, wie z.B. Gleisbelegung eines Blockes oder die Aktivierung eines Kontaktes. Die Informationen, die in der Zentrale gespeichert werden, können von jedem Eingabegerät abgefragt werden wie dem Handregler LH100, das Stellwerk LW100 oder durch die Railware Software über Computerinterface LI100. Die Zentrale erfragt ständig den Zustand der Meldebausteine ab. Dieser Prozeß dauert ungefähr 30 Millisekunden. Nur die Decoder mit einer Statusänderung übertragen Informationen zurück zur Zentrale. Eine Übertragung von einem LR100 benötigt ca. 2 Millisekunden. Die Länge der Gesamtabfragen ist folglich abhängig von der Zahl Statusänderungen der einzelnen Meldedecoder.

Die Adresse des LR100 muß programmiert werden, bevor sie auf der Anlage verwendet werden kann. Das LR100 hat 16 Kontakte, denen Adressen in Gruppen von je 8 Anschlüssen zugewiesen werden. Jedes LR100 hat also 2 Adressen. Die Erste Adresse ist für die ersten 8 Anschlüsse, die Zweite für die Eingänge 9 bis 16. Nur die erste Adresse für die Anschlüsse 1 bis 8 muß programmiert werden, die zweite Adresse ist automatisch die darauffolgende.
Beispiel: Das LR100 wird auf Adresse 18 programmiert. Die Eingänge 1 bis 8 werden somit über die Adresse 18 abgefragt, die Eingänge 9-16 über die Adresse 19.

Wichtig: Jede Adresse kann nur einmal verwendet werden! Andernfalls antworten zwei Bausteine auf eine Abfrage der Zentrale . Wenn Sie das erste LR100 auf Adresse 1 Programmieren, verwendet Sie auch die Adresse 2. Folglich muß das nächste LR100 auf Adresse 3 programmiert werden.

Lokdecoder des Lenz Systems

Im Digital plus Programm finden Sie eine große Zahl Lokdecoder für die unterschiedlichsten Verwendungszwecke. Die Decoder unterscheiden sich im wesentlichen in der Strombelastbarkeit, in der Anzahl der Funktionsausgänge und in der Größe.

Diese Unterschiede müssen Sie bei der Auswahl Ihres Lokdecoders natürlich kennen, denn er muß natürlich richtig dimensioniert werden, damit der im Fahrzeug vorhandene Motor auch angetrieben werden kann.

TypKurzbeschreibungMaße (mm)
LE010XFbesonders kleiner Empfänger14x9
LE0300,7A, F0 (richtungsabhängig), Lastausgleich35,5x11,5x3,3
LE0400,6A, F0 (richtungsabhängig), Lastausgleich16x14,5x4,5
LE080XS0,6A, F-Ausgänge? A und B, speziell für Glockenankermotoren40,5x17x3,3
LE103XF1,0A, F-Ausgänge? A und B,40,5x17x3,3
LE104XFwie LE103XF, mit NEM Schnittstellenstecker
LE105XFwie LE103XF, zusätzlich F-Ausgänge? C und D
LE1101,0A, F0 (richtungsabhängig), F1 und F225,5x17x7
LE111wie LE110, mit NEM Schnittstellenstecker
LE1301,0A, F0 (richtungsabhängig), F1 und F2, Lastausgleich27x17x7
LE131wie LE130, mit NEM Schnittstellenstecker
LE1351,3A, F0 (richtungsabhängig), Lastausgleich28,4x21x5,5
LE2302,5A, F0 (richtungsabhängig) F1-F8?,70x30x12
LE1221,2A, F0 (richtungsabhängig), F1 und F2, speziell für Motoren mit Feldspulen34x17x6,5


Eigenschaften der Decoder


Analogloks im Digitalstromkreis
Analogloks im Digital Plus Stromkreis reagieren auf die Befehle:

  • Lokadressenaufruf (Adresse 00)
  • Fahrtrichtungswechsel
  • Geschwindigkeitssteuerung
  • Lokbezogener Not-Halt? und
  • System-Not-Halt

Anfahr- und Bremsverzögerung sind ebensowenig einstellbar wie eine fahrzeugtypspezifische Höchstgeschwindigkeit oder eine Mindestfahrspannung. Deshalb verlaufen Geschwindigkeitsänderungen bei Analogloks relativ abrupt, sofern die Fahrzeuge über keine mechanische Schwungmasse verfügen. Die Langsamfahreigenschaften sind befriedigend. Weil keine Motordrehzahlregelung vorhanden ist, ist die Lastabhängigkeit unübersehbar.

Die Stirnlampenbeleuchtung brennt ständig; sie arbeitet bei diesen Einsatzbedingungen allerdings nicht mehr richtungsabhängig. Zusatzfunktionen (Licht, Dampfentwickler, o.ä.) sind erwartungsgemäß nicht fernsteuerbar.

Digitalloks im Digitalstromkreis
Bei Digitalloks läßt sich mit der Programmierfunktion des Handsteuergerätes LH 100 im Lokdecoder eine auf die jeweiligen elektromechanischen Triebfahrzeugeigenschaften abgestimmte Mindestanfahrspannung einstellen. Damit wird erreicht, daß Triebfahrzeuge stets bei Fahrstufe 1 anfahren. Als Folge können zur Geschwindigkeitseinstellung immer alle 28 Stufen genutzt werden, es werden beispielsweise die Stufen 01 bis 04 nicht „verschenkt“. Deshalb funktioniert die Mindestanfahrspannungsvorgabe selbst bei wechselnden Anhängelasten und sogar auf Steigungs- bzw. Gefälleabschnitten. Folglich leistet diese Funktion einen sichtbaren Beitrag zur Optimierung des Fahrverhaltens.

Bei Betätigung des lokspezifischen Nothalts hält die gerade an einem Handsteuergerät aufgerufene Lok und bei System-Not-Halt? stoppen alle in Betrieb befindlichen Fahrzeuge. Für beide Fälle gilt: Triebfahrzeuge ohne mechanische Schwungmasse halten ohne Verzögerung und damit mehr oder minder ruckartig. Folge ist bei langen Zügen eine gewisse Entgleisungsgefahr durch nachschiebende Wagen in Kurven und in Gefällestrecken. Loks mit mechanischer Schwungmasse verbuchen in diesem Fall Vorteile; eine Entgleisungsgefahr besteht bei ihnen nicht.

Während die Fahrspannung bei konventionellen Fahrpulten mit dem Geschwindigkeitsknopf stufenlos eingestellt werden kann, geschieht die Geschwindigkeitssteuerung bei allen Digitalsteuerungen mit einzelnen festen Fahrstufen. Das muß durchaus kein Nachteil sein, denn wenn ausreichend viele Stufen vorhanden sind, werden die „Geschwindigkeitssprünge“ zwischen den einzelnen Stufen so gering, daß sie als solche bei der Beobachtung des Fahrzeuges nicht mehr wahrgenommen werden können.

Digital Plus bietet heute bei allen Lokdecodern die Möglichkeit zur lokbezogenen Einstellung der Maximalgeschwindigkeit. Damit lassen sich die bei den Vorbildfahrzeugen üblichen Geschwindigkeiten recht gut auf den Modellbetrieb übertragen.

Eine Massensimulation leistet einen erheblichen Beitrag zur Steigerung der Vorbildtreue von Fahrzeugbewegungen. Bei Digital Plus können mit der Programmierfunktion im Lokdecoder Anfahr- und Bremszeit getrennt voneinander eingestellt werden.

Motordrehzahlregelung ist eine weitere von mehreren Herstellern erfolgreich angewandte Methode. Zwar hat diese Schaltungstechnik ursächlich nichts mit Digitalsteuerung zu tun, aber die Integration einer solchen Schaltung in einen Lokdecoder bringt deutliche Verbesserung der Fahreigenschaften. Das Ergebnis sollte man selbst “erfahren“ – es ist mehr als überzeugend !

Systemwechsel bei eingeschaltetem Analogbetrieb
Alle Lenz Digital plus Lokdecoder sind auf konventionellen Anlagen mit herkömmlichen Gleichstromfahrgeräten einsetzbar. Ist der Decoder entsprechend eingestellt, verhält sich im konventionellen Betrieb eine Lokomotive mit einem Digital plus Lokdecoder wie eine Lokomotive ohne Decoder. Eine im Decoder einprogrammierte Anfahrverzögerung kann aber schon genutzt werden.

Auch ein fliegender Wechsel zwischen einem digital und einem konventionellen Anlagenabschnitt ist möglich. Dabei verhält sich die Lokomotive wie folgt:

Wechsel digital - konventionell
Beim Wechsel von einem digitalem Anlagenabschnitt in einen konventionellen, beachtet der Lokdecoder die Polarität des konventionellen Abschnittes. Stimmt die Polung des Abschnittes (und die sich daraus nach NEM ergebende Fahrtrichtung) mit der Fahrtrichtung im digitalen Abschnitt überein, so fährt die Lokomotive ohne Halt weiter. Die Geschwindigkeit ist jedoch abhängig von der im konventionellen Abschnitt anliegenden Spannung, es kann also zu Geschwindigkeitsunterschieden kommen.

Stimmt die Polarität jedoch nicht mit der Fahrtrichtung überein, so hält die Lokomotive unter Berücksichtigung der im Lokdecoder eingestellten Bremsverzögerung an.

Wechsel konventionell - digital
Wechselt eine Lokomotive vom konventionellen Anlagenteil in den digital gesteuerten Bereich zurück, kann der eingebaute Lokdecoder wieder die digitale Information empfangen. Ähnlich wie oben beschrieben sind auch hier verschiedene Reaktionen der Lokomotive möglich:
Stimmt die von der Digital Plus Zentrale LZ100 mitgeteilte Fahrtrichtung mit der aktuellen Fahrtrichtung der Lokomotive überein, dann übernimmt die Lokomotive auch die von der Zentrale übermittelte Geschwindigkeit. Die Lokomotive fährt also weiter.

Stimmt die tatsächliche Fahrtrichtung nicht mit der von der Zentrale mitgeteilten Fahrtrichtung überein, so hält die Lokomotive mit der eingestellten Bremsverzögerung an, ändert Ihre Fahrtrichtung und setzt sich wieder in diese Richtung in Bewegung, fährt also in den konventionellen Bereich zurück. Hier bleibt sie dann stehen.
Ist die Lok im digitalen Anlagenteil gar nicht aufgerufen, so wird die Adresse des Decoders auch nicht gesendet. In diesem Fall fährt die Lok in jedem Falle weiter.

Systemwechsel bei ausgeschaltetem Analogbetrieb
Den weiter oben genannten Nachteil der Geschwindigkeitsanpassung beim Übergang digital nach konventionell können Sie umgehen, wenn Sie den konventionellen Betrieb des Decoders vermeiden. Der Decoder kann dann zwar nicht konventionell betrieben werden, aber die Reaktion beim Systemwechsel ist besser.
Wenn Sie in dieser Einstellung den Decoder vom digitalen Bereich in den konventionellen wechseln lassen, so wird auch hier die Polarität geprüft.

Stimmt die Polarität mit der Fahrtrichtung nicht überein, so bremst der Decoder mit der eingestellten Bremsverzögerung ab.
Stimmt die Polarität mit der Fahrtrichtung überein, so behält der Decoder seine Geschwindigkeit unverändert bei, sofern die konventionelle Spannung am Gleis die gleiche Höhe hat wie die Spannung im digitalen Bereich.

Lokadressen

Alle Digital plus Lokdecoder, die gemäß Standard der NMRA produziert wurden, beherrschen sowohl den sogenannten Basisadressbereich von 1-119 als auch den erweiterten Adressbereich, die sog. "langen Lokadressen" von 0001 - 9999. Die Adressen von 1-119 gibt es zweimal, einmal als Basisadressen und zum andern als erweiterte Adressen. Beide Arten können nebeneinander verwendet werden, Sie können also einen Lokdecoder mit der Basisadresse 75 steuern, oder, sofern Sie diesen Empfänger entsprechend programmiert haben, auf der erweiterten Adresse.

Funktionsausgänge

Jeder Digital plus Decoder hat mindestens 2 Funktionsausgänge. Bis zum Erscheinen der Neuen sind diese Ausgänge der Funktion 0 zugeordnet, und werden richtungsabhängig geschaltet. Hat der Decoder weitere Ausgänge, so sind diese dann den weiteren Funktionen F1 bis F4 zugeordnet.

Tabelle der Adressen für Decoder und Rückmeldemodule

R=Rückmelder-Adresse; RP=Rückmelder-Anschluß; Dec=Decoder-Adresse

R
RP
Dec
R
RP
Dec
R
RP
Dec
11 bis 81 bis 423177 bis 18489 bis 9244345 bis 352173 bis 176
29 bis 165 bis 824185 bis 19293 bis 9645353 bis 360177 bis 180
317 bis 249 bis 1225193 bis 20097 bis 10046361 bis 368181 bis 184
425 bis 3213 bis 1626201 bis 208101 bis 10447369 bis 376185 bis 188
533 bis 4017 bis 2027209 bis 216105 bis 10848377 bis 384189 bis 192
641 bis 4821 bis 2428217 bis 224109 bis 11249385 bis 392193 bis 196
749 bis 5625 bis 2829225 bis 232113 bis 11650393 bis 400197 bis 200
857 bis 6429 bis 3230233 bis 240117 bis 12051401 bis 408201 bis 204
965 bis 7233 bis 3631241 bis 248121 bis 12452409 bis 416205 bis 208
1073 bis 8037 bis 4032249 bis 256125 bis 12853417 bis 424209 bis 212
1181 bis 8841 bis 4433257 bis 264129 bis 13254425 bis 432213 bis 216
1289 bis 9645 bis 4834265 bis 272133 bis 13655433 bis 440217 bis 220
1397 bis 10449 bis 5235273 bis 280137 bis 14056441 bis 448221 bis 224
14105 bis 11253 bis 5636281 bis 288141 bis 14457449 bis 456225 bis 228
15113 bis 12057 bis 6037289 bis 296145 bis 14858457 bis 464229 bis 232
16121 bis 12861 bis 6438297 bis 304149 bis 15259465 bis 472233 bis 236
17129 bis 13665 bis 6839305 bis 312153 bis 15660473 bis 480237 bis 240
18137 bis 14469 bis 7240313 bis 320157 bis 16061481 bis 488241 bis 244
19145 bis 15273 bis 7641321 bis 328161 bis 16462489 bis 496245 bis 248
20153 bis 16077 bis 8042329 bis 336165 bis 16863497 bis 504249 bis 252
21161 bis 16881 bis 8443337 bis 344169 bis 17264505 bis 512253 bis 256
22169 bis 17685 bis 88



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