Eigene Statistiken selbst interpretieren
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Bericht 98

Manchmal ist es zum Weinen. Warum muss man auch Installationspfade vorschlagen, wenn sich aus irgendwelchen irrationalen Gründen keiner daran hält. Da sind das Auswählen eines anderen Ordners beim Installationstyp "Railware aktualisieren", im Ergebnis also Railware 6.01 "hier" und Update 6.22 "irgendwo anders", noch so ziemlich das harmloseste. Auch der Wechsel der Benutzerkontensteuerung in Windows Vista und Windows 7 kann "lustige Effekte" auslösen. Und weil das immer an der Software liegt, haben wir uns kurzfristig entschlossen, weitere Sperren und Prüfungen ins System und die Installation einzubauen und ein Update 6.23 freizugeben. Es heißt zwar immer: "Mach ein System narrensicher und nur ein Narr wird es noch verwenden". Mal sehen. Manch einer könnte es viel einfacher haben, wenn er den Empfehlungen der Hersteller folgen würde. Läuft 6.22 bei Ihnen problemlos, gibt es keinen Grund auch das Update 6.23 zu installieren.

Neulich im öffentlich rechtlichen Fernsehen: "... Einnahmen der Kommunen sind im Vergleich zum Vorjahr um 4 Milliarden Euro zurückgegangen ..." (die wirkliche Summe habe ich vergessen). Eine völlig unsinnige Aussage, denn zur Beurteilung des Gesagten müsste man entweder die absoluten Einnahmen des Vorjahres wissen oder den Rückgang in Prozent. Waren es also 2%, 5% oder gar 30%? Wir wissen es nicht. Genau so dumm eine "Breaking News" bei n.tv im Sommer 2009: "... Gletscher in der Schweiz um 12,6% zurückgegangen ...". Genau so blöd, denn es wäre wirklich hilfreich zu erfahren, in welchem Zeitraum das denn war. In 30 Tagen, seit dem letzten Winter (das wäre vielleicht normal) oder in 10 oder gar 100 Jahren? Schade! Ein sehr wichtiges Thema - doch leider unsinnige Informationen.

Wo wir gerade dabei sind: Sind Ihnen auch schon die sich in den Medien pandemieartig verbeitenden Tipp- un Rechtshreibfehler aufgefallen? Auf useren eigenen Seiten hat das schon eine lange Tratition. Bin ich jetzt auf dem Niveau professioneller Journalisten angekommen oder sind die auf mein Niveau abgesunken? Oooh, besser gar nicht darüber nachdenken. Bei vielen Stammtischen haben Politiker, Jounalisten und Juristen wohl nur eine niedrige Wertschätzung. Mal ganz abgesehen von Softwareentwicklern - die sind eh an allem Schuld.

Obigen Zahlenunsinn kann man fast täglich hören oder lesen. Da wollen wir doch mal sehen, ob wir aus der folgenden Statistik etwas sinnvolles herauslesen können. Getreu dem Motto: traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

Diese Statistik wird hier von einem vollautomatisch ablaufenden Tool generiert, das für das Compilieren und Zusammenstellen eines Builds (Update für Abonnenten) verantwortlich ist. Dafür werden nicht nur die benötigten Dateien kompiliert (aus den Dateien mit Quelltexten werden ausführbare Dateien erzeugt) und derzeit 138 Funktionstests ausgeführt; es wird auch eine Installationsdatei generiert und dann auf 2 virtuellen PCs 4 Testinstallationen durchlaufen. Ist alles in Ordnung, wird das Update auf den Supportserver geladen. Ein Durchlauf benötigt etwa 20 Minuten.



Die erfolgreichen Läufe sind grün und die fehlerhaften rot dargestellt. Man kann erkennen, dass der Entwickler meistens morgens zwischen 08:00 und 11:00 der Meinung war, dass seine Arbeit erfolgreich sein würde; aber auch zwischen 18:00 und 01:00 Uhr nachts. Von 02:00 bis 07:00 Uhr und von 13:00 bis 17:00 Uhr wurde nicht gearbeitet. Falsch! Da wurde nur kein Compiler- und Buildlauf gestartet. Morgens schien die Erfolgsquote, die Differenz zwischen grün und rot, am höchsten zu sein. Aber aus dem eigenen Erleben kann ich sagen: was nicht bis 10 Uhr geklappt hat, wird dann so schnell auch nichts mehr werden. Schlimmer sieht es gegen abend aus. Gegen 21 Uhr waren die meisten Abbrüche. Da schlägt dann die Müdigkeit erbarmungslos zu, die auch mit Kaffee oder Red Bull nicht mehr zu bekämpfen ist. Daraus leite ich diese Weisheit ab: bist du bis 21 Uhr nicht erfolgreich, nimm dir für den Rest des Tages frei. Doch es kann sich auch lohnen, weiter dran zu bleiben. Denn zwischen 23 und 1 Uhr steigt die Erfolgsquote unerwartet an. Was man nicht erkennen kann, ist, dass mein Arbeitstag am nächsten Morgen "etwas später" beginnt.
Eine Erfolgsquote von 58% scheint nicht besonders hoch, ist aber angesichts des Umfangs und der Komplexität sehr, sehr gut. Den Erfassungszeitraum kann man nicht ersehen, es war das gesamte Jahr 2009. Der aufmerksame Beobachter wird noch feststellen, dass 125 erfolgreiche Builds erstellt wurden, aber nur 19 veröffentlicht. Hier besteht ein Unterschied zwischen der intern in diesem System verwendeten Nummern und der Buildnummern in Railware.

Interessant? Jetzt wo es geschrieben ist, wohl eher auch nicht, finde ich. Da bleibt also noch genügend Potential zur Steigerung der Qualität kommender Berichte.

Zum Abschluss noch ein Blick auf das Chaos unter den Schreibtisch. Vielleicht bringt es Sie zum Schmunzeln...



Viel Spass und - lachen Sie mal wieder öfters! Wie sagen die Chinesen: das Leben meistert man lächelnd, oder gar nicht!

Bis nächste Woche Ihr
Dieter Hinz


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