Über die ECoS, Gleisprotokolle und das HSI-88 mit USB- Anschluss
Bericht 92
Heute möchte ich gerne über zwei interessante neue Gerät berichten. Zunächst einmal über die sicher allseits bekannte ECoS von ESU.Sie kann als Zentrale einer neuen Generation bezeichnet werden. Mit einem großen Touch- Screen- Display bietet sie eine moderne Bedieneroberfläche. Es macht schlicht viel Spaß, diese Box zu bedienen. Wie heute fast selbstverständlich, beherrscht sie mehrere Gleisprotokolle gleichzeitig. Als Schnittstelle zum PC fungiert ein Netzwerkanschluss.
Aber wozu braucht man eigentlich mehrere Gleisprotokolle?
Die braucht man eigentlich nicht. Denn wer eine 'normale' Modellbahnanlage mit Zweileitergleisen aufgebaut hat, der wird wie selbstverständlich entweder DCC oder Selectrix verwenden. Zum mischen von Protokollen gibt es bei DCC nicht den geringsten Grund. Es ist technisch ausgereift und bietet dem Modellbahner alle benötigten Funktionen. Zudem ist es standardisiert und mit hoher Wahrscheinlichkeit werden auch die Hobbykollegen DCC können, damit man mal seine eigenen Loks mitbringen kann. Bei Selectrix mangelte es früher an der nötigen Zahl von Lokfunktionen. Darum haben sie in der Vergangenheit gerne alternativ zum DCC Protokoll gegriffen, was eine Zentrale voraussetzte, die sowohl Selectrix als auch DCC Gleissignale erzeugen konnte. Doch mit der "Adressdynamik" ist das nicht mehr nötig: es stehen genügend Lokadressen und -funktionen für Selectrix zur Verfügung.
Etwas anders verhält es sich bei den Dreileiteranlagen mit Motorola- Protokoll. Hier bestehen zahlreiche prakische Probleme und Einschränkungen, die sich mit Hilfe einer Multiprotokoll- Zentrale leicht lösen lassen. Sie hilft dem betroffenen Modelbahner leicht und ohne hohe Zusatzkosten den Weg in eine offene und standardisierte Modellbahntechnik zu finden.
Es ist aber noch ein weiteres wichtiges Bindeglied nötig: der multiprotokollfähige Lokdecoder. Jetzt kann man nicht nur freizügig das optimale Gleisprotokoll wählen, sondern seine Loks mit zu Freunden nehmen und mit hoher Wahrscheinlichkeit dort auch fahren.
Zusammenfassend kann man sagen: Multiprotokoll-Systeme? helfen dem Dreileiter- oder Motorola- Fahrer in eine offene Welt. Umgekehrt wird ein Zweileiter DC- oder Selectrix Fahrer niemals auf die Idee kommen, das Motorola Gleisprotokoll zu verwenden. Warum auch?
Bevorzugte Protokolle
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Zentrale | Lokdecoder | |
2-Leiter Anlage | DCC | DCC |
2-Leiter Anlage | Selectrix | Selectrix, Multiprotokoll Selectrix/DCC |
3-Leiter Anlage | Motorola, DCC | Multiprotokoll Motorola/DCC |
Warum Netzwerkanschluss?
Es ist kaum ein Geheimnis, das sich im PC der USB Anschluss durchgesetzt hat. Für die typischen Peripherie- Geräte des PC mag das durchaus eine praktikable Lösung sein. Für Steuerungsaufgaben ist er weniger gut geeignet. Speziell bei der Modellbahn kommt noch ein weiterer Punkt hinzu: die von den Herstellern produzierten Auflagen sind relativ klein und so machen sich die Kosten für die USB- Entwicklung sehr unangenehm bemerkbar. Das ist auch der Grund dafür, das die meisten Hersteller sich für einen intern eingebauten USB zu seriell Wandler entschließen. Hier bieten Chip- Hersteller nicht nur preiswerte Hardware an, sondern liefern auch gleich die nötigen Treiber und Kennungen mit.
All diese Sorgen hat man mit einem Netzwerkanschluss nicht. Er ist heute ebenfalls in jedem PC vorhanden. Zur Nachrüstung gibt es Karten für wenig Geld, die in der Regel leicht zu installierren sind. Besondere Treiber sind selten nötig; Windows liefert alles nötige mit. Das heutzutage fast einizig verwendete Protokoll im Netzwerk, TCP/IP, ist standardisiert und bestens dokumentiert.
Das von ESU entwickelte TCP/IP Protokoll ist ebenfalls bestens dokumentiert. Es arbeitet im Gegensatz zu bisher Üblichem mit Objekten. Für den Benutzer sichtbar sind in der Regel Loks und Schaltartikel. Da auch Railware eine Modellbahn in Objekte aufteilt, ergibt sich eine besonders gute Integration zwischen Modellbahn, ECoS und Railware. So werden z.B. systemweit die gleichen Namen für Lokomotiven und Züge verwendet. Manch einer hat bemängelt, das man nicht mehr so ohne weiterers 'mal schnell' eine Weiche stellen kann. Das ist aber kein Nachteil. Zumindest, wenn die ECoS an einen PC angeschlossen ist, wird es sehr komfortabel, denn auch die Weichennamen von Railware finden sich in der ECoS wieder.
Seit fast 10 Jahren bieten wir Funktionen in Railware an, die mittels des Netzwerkes mit anderen PC und Geräten kommunizieren. Das hat sich in der Praxis bestens bewährt. Und es hat sich hier, nicht nur wegen meiner persönlichen Vergangenheit im Netzwerkbereich sehr viel Know How angesammelt.
Bleibt nur noch die Frage, wann der ECoS Treiber für Kunden verfügbar wird - schließlich sind 'andere' da weiter...
Aus meiner Sicht muss man nicht der Erste sein, denn schließlich soll das System ja nicht nur stabil mit ein paar Loks auf dem Labortisch funktionieren, sondern auch mit 20 oder 30 gleichzeitig fahrenden Zügen. Und das erfordert sehr umfangreiche Tests. Diese dauern derzeit noch an.
HSI-88 mit USB
In Kürze fertiggestellt wird auch der Treiber für das neue HSI-88 mit USB- Anschluss von LDT. Laut Herstellerangaben soll es ab Sommer lieferbar sein. Unser Treiber dafür befindet sich derzeit in der Testphase und wird sicherlich zeitgerecht fertig sein. Leider erfordert er ein paar praktische Tests, da seine Schnittstelle nicht wirklich kompatibel mit dem bisherigen seriellen Interface ist.
Das Foto zeigt übrigens eine DiCoStation. Diese ist baugleich mit dem USB-HSI-88 .
Einiger kleiner Wehrmutstropfen ist die Tatsache, das das Gerät derzeit nicht unter Windows Vista betrieben werden kann, weil kein geeigneter Windows Treiber mitgeliefert wird.
Nächstes Update?
Wegen der neuen Treiber für die ECoS von ESU, die EasyControl? von Tams und das USB-HSI von LDT wird es in wenigen Wochen ein kleines Update geben. Genaue Informationen dazu finden Sie in Kürze im Bereich Kundensupport.
Was gab es sonst noch? Nun die ganze Woche habe ich mit dem Schreiben der verschiedensten Texte verbracht. Nichts wirklich aufregendes, aber es muss getan werden. Zu berichten gibt es darüber eher nichts. Denn es ist wohl nicht so interresant zu erfahren, wie, warum und wann ich hier in die Tasten haue. Bleiben Sie doch einfach gespannt, was es demnächst so alles zu Lesen geben wird.
Viel Spass bei dem schönen Wetter und vergessen Sie die Modellbahn nicht ganz.
Dieter Hinz
Zu dieser Seite haben beigesteuert: Dieter Hinz
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