Über einen Weltrecordversuch, Wahrheit und Aufräumarbeiten
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Bericht 84

Hinweis: Dies ist der erste Wochenbericht unter der Regierung der großen Koalition.

Haben Sie manchmal auch das Gefühl, nicht ernst genommen, nicht verstanden, belogen oder mit unsinnigen Informationen zugemüllt zu werden? (siehe Überschrift)

Als kleines Rädchen in einem großen Gefüge braucht irgendwo nur etwas Sand hineinzugeraten und schon klemmt es. Aber man kann SELBST etwas dazu beitragen, das es besser wird. Und darum wurde in den vergangenen Wochen kräftig bei uns aufgeräumt. So haben wird z.B. zwei Vereinen erfolgreich vor Ort geholfen, die immer wieder Probleme mit dem Rückmeldesystem ihrer Anlage hatten.
Wir haben langjährige Partnerschaften gepflegt, aber uns auch von dem einen oder anderen getrennt. Wenn Lieferleistung, Realitätsverlust oder Beratungsresistenz mit für uns vertretbarem Aufwand nicht zu heilen sind, dann geht es eben nicht mehr.

Und so bin ich, meist an den Wochenenden, quer durch Deutschland getourt und war untern Anderem in Stuttgart, Düsseldorf, Freiberg, Frankfurt, Hamburg, Berlin und Kassel.


Der Chef der Qualitätssicherung, Sohn Christian (Bildmitte), prüft die Bremswege beim MEC Freiberg. Er scheint offensichtlich zufrieden.


Besonders gerne würde ich Ihnen jetzt von einem Weltrekordversuch des Miniatur Wunderlandes berichten, den längsten Zug der Welt über eine Strecke von einigen hundert Metern zu fahren. Er fand am Wochenende im alten Elbtunnel statt. Wer zufällig vorbeikam, eine Tunnelröhre blieb geöffnet, hat das Ergebnis vielleicht mitbekommen. Ich möchte auf Wunsch des Drehteams hier nichts verraten. Aber ich kann sagen, das digital gefahren wurde, einige Versuche unternommen wurden, viel Zeit und Arbeit investiert wurde und alle Beteiligten des Teams unglaubliches auf die Beine gestellt haben. Den offiziellen Sendetermin erfahren Sie unter www.Miniatur-Wunderland.de. Ich jedenfalls fand das alles sehr, sehr spannend und habe mir darum gerne die Ohren und Zehen abgefroren.


Blick in eine der beiden Tunnelröhren



Kann das gutgehen ?



Kaum beachtet aber bekanntlich sehr zuverlässig



Wozu hat das THW wohl Sandsäcke mitgebracht?



Ein Trittbrett- oder Geisterfahrer? surft vorbei. Aahahh! Der Zug hat sich also doch bewegt...


Eigentlicher Besuchsgrund war natürlich die bereits erwähnte Partnerschaftspflege. Auch wurden einige Messungen durchgeführt. Und weil leider alle technisch verantwortlichen im Elbtunnel waren und ich die excellente Dokumentation aus eigenem Unvermögen nicht verstehen konnte, wurde kurzerhand DCC- Protokollmonitor und Oszilloskop unter laufendem Zugbetrieb direkt an die Gleise geklemmt. Nein, es ist kein Zug behindert worden. In einem der nächsten Wochenberichte werde ich mal über den aktuellen Stand der Installation berichten.

Ein ganz anderes Thema sind Internet Foren. Auch wenn ich mich selten zu Wort melde, verfolge ich doch aufmerksam das Geschehen. Hauptgrund ist die Tatsache, das ja der eine oder andere Fehler aufgedeckt werden könnte. Nur leider verstehen sich die Leute oftmals untereinander nicht. Bei fast der Hälfte aller Antworten, wurde die Frage nicht richtig verstanden. Was natürlich zu falschen Antworten führen muss. Dazu tragen aber auch die Fragesteller bei: die einen entwerfen unendliche Geschichten nach dem Motto: "woher soll ich wissen was ich meine, bevor ich lese was ich schreibe" und andere verwechseln Begriffe wie Belegtmelder mit Zuganzeiger oder Interface mit Digitalsystem oder Lokführer mit Fahrpult.
So muss man selbst zu einem Trüffelschwein werden und Zuschriften mehrfach lesen bis endlich ein Inhalt zutage tritt. Das kostet Zeit und nervt. Gelegentlich führt es auch dazu, das sich Kunden über unfachmännische Antworten beschweren oder sich wünschen, das ich alles selbst beantworten würde. Aber könnte ich das wirklich besser?
Ich bitte dies keineswegs als Vorwurf zu verstehen, denn in anderen Foren ist es auch nicht anders. Auch unter Entwicklern, die ja nun Profis sein sollten, gibt es solche und solche Foren. In den einen wird geschwafelt und Meinung an Meinung gereiht und in den anderen kurz und knapp Wissen weitergegeben.

Eigentlich würde ich mir in meinen Foren gelegentlich etwas mehr Sachkunde wünschen. Aber das positive dahinter ist doch, das Railware wie kein anderes System auch von Kunden benutzt wird, die keine technischen Vorkenntnisse besitzen. Und das finde ich sehr, sehr gut so.

Einen kleinen Gefallen können Sie mir trotzdem tun: glauben sie nicht gleich alles, was irgendwo geschrieben steht - egal wo. Es muss nicht wirklich stimmen und es muss vor allem nicht für Sie, Ihre Modellbahn oder Ihre Technik zutreffen.

Kleines Beispiel gefällig? Ein Kunde hat mir drei Gleisbilder übermittelt: ein funktionierendes aus Version 4, ein Release 5 Archiv das aus der Datenübernahme entwickelt wurde und nicht funktioniert sowie ein ganz neues Gleisbild, das wieder funktioniert. Das Neue wurde erstellt, weil es im Forum einen 'Hinweis' gab. Da Version 4 und 5 bei der Datenspeicherung nicht miteinander kompatibel sind - darum ja die Übernahme während der Installation - habe ich mit den Designern an ausgesuchten Stellen Eigenschaften vergleichen. Und siehe da: alle drei waren unterschiedlich konfiguriert. Das Upgrade- Gleisbild hatte zusätzlich falsche Hilfsautomatiken erhalten und das neu erstellte enthielt Nummerndreher und verwendete andere Wege für die Zuglenkung. Klar war der Kunde sauer als er sich bei mir meldete, das kann ich gut verstehen, aber auf wen eigentlich? Gut, das wie heute wieder darüber lachen können ...

... das Sie heute auch noch was zu lachen haben wünscht Ihnen
das Railware Team

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