Über den neuen Treiber für die Central Station II von Märklin
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Bericht 126

Ach, was mussten wir alles über uns ergehen lassen, als wir vor einigen Jahren die Unterstützung der nach unserer Meinung teils überalteten und viel zu langsamen oder komplizierten und ungeeigneten Digitaltechnik von Märklin nicht mehr unterstützen wollten. Schmähbriefe und wüste Drohungen waren dabei - man mag es kaum glauben. Dabei wollten wir unsere Kunden nur vor möglichen Fehlinvestitionen und Ärger schützen. Und uns selbst natürlich auch, weil wir viel zu oft hätten erklären müssen, warum viele Railware Funktionen unter Umständen gar nicht wirksam sein können. Doch viele wollten wohl nicht "gerettet" werden. Sicher haben Interessenten auch auf andere Software zurückgegriffen. Dort wurde nämlich eher nicht über Schwachstellen oder Einschränkungen bei manchen Herstellern gesprochen. Die Kunden erfahren meist erst nach dem Kauf einer Software, welche Funktionseinschränkungen sie bei der Verwendung bestimmter Technik hinnehmen müssen.
Nein, das ist nicht unsere Welt. Lieber aufrichtig bleiben, auch, wenn man dafür einige Neukunden weniger bekommt.

Als Märklin dann die Central Station II auslieferte, die zunächst keine offene Schnittstellendokumentation hatte, und später das Insolvenzverfahren eröffnet wurde, gab es für uns zunächst keinerlei Anlass, Die Central Station II (in der Folge als CS2 abgekürzt) zu unterstützen. Viel zu groß war die Gefahr, wochenlange Arbeiten in den Sand zu setzen. Denn wir sind leider (oder Gott sei Dank) zu klein, als dass wir uns Entwicklungsfehlschläge leisten können.



Anfang diesen Jahres wurde dann doch der CS2 Treiber in den Produktentwicklungsplan aufgenommen, obwohl die Nachfrage bei uns langsam abnahm. Besonders schwierig gestaltete sich dann im Sommer die Suche nach Kunden und Interessenten, die an einem Feldtest interessiert waren. Und es dauerte weitere Monate, bis dann die Entwicklungs- und Testphase abgeschlossen werden konnte.

Nun ist es endlich soweit: der CS2 Treiber ist fertig.


Die Wochenberichte werden auch gerne gelesen, weil unsere Kunden und Interessenten sich für interne Details interessieren. Ok. Der Systemaufbau der CS2 macht es sehr leicht, den Datenverkehr auf dem systemweit verwendeten CAN-Bus zu verfolgen. Das liess die Ungereimtheiten der gelieferten Dokumentation leicht vergessen. Im Zweifelsfall konnte man die Arbeitsweise einfach "erfahren". Im Ergebnis war ein Tag für die Einarbeitung nötig und zwei halbe Tage für die Codierung der Treibersoftware. Mit ca. 1200 Quelltextzeilen ist er nun einer der kleineren - auch ein Qualitätsmerkmal. Zum Vergleich: der Intellibox Treiber benötigt 2200 Zeilen, der Lenz Treiber 2400 und der ECoS Treiber 3200 Zeilen. In den vergangenen 6 Tagen wurden dann unter Laborbedingungen praktische Versuche und Leistungstests gemacht.

Die Ergebnisse waren überraschend gut. Die CS2 ist sehr schnell und zuverlässig. Durch das strukturiert aufgebaute Innenleben gibt es z.B. praktisch keinerlei Einbußen, wenn man beim laufenden Railware Betrieb auf dem Display Fahrpulte oder das Keyboard anzeigt. Klasse!

Wo Licht ist, ist doch wohl auch Schatten, oder? Ja, leider - aber der ist nur klein. Zwei Dinge fallen auf: die Ansteuerung von mfx Lokdecodern ist nicht ohne Tücken und es gibt keine offiziell von Märklin freigegebene Dokumentation über die Rückmeldung per s88-Bus. Faktisch muss man die Rückmeldung also über einen µCon s88-Master von Lokstoredigital oder ein HSI-88 von LDT erledigen. Aber das ist wohl leicht zu verschmerzen.

Die Central Station II von Märklin ist leistungsfähig, zuverlässig und trotzdem einfach. Das passt gut zu Railware und seinen Kunden. Sie gehört also ab jetzt zu den "Klasse A" Empfehlungen in der Liste der von Railware unterstützten Digitalzentralen.

Wer mehr wissen möchte, klickt bitte hier: Märklin Central Station II

Bis nächstes Mal,
Ihr Railware Team


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