Drucken

Beispiel: Schattenbahnhof in Kehrschleife

In diesem Beispiel wird eine Lösung beschrieben, die einen sicheren Betrieb von Schattenbahnhöfen ermöglicht, die komplett in einer Kehrschleife liegen. Die Konstellation begegnete mir bei einer Vereinsanlage. Bei dieser Anlage mit mehrfachen Hundeknochen liegt ein Schattenbahnhof komplett im Kurvenbereich. Zwischen diesem Schattenbahnhof und dem nächsten Bahnhof befindet sich nur eine kurze zweigleisige Strecke.


Prinzip: Ganzer Schattenbahnhof in Kehrschleife


Darum wurde der gesamte Schattenbahnhof über ein Kehrschleifenmodul versorgt. Das heißt, das der oder die zugehörigen Gleisabschnitte mitsamt ihrer Gleisbesetztmeldebausteine am Ausgang des Kehrschleifenmoduls angeschlossen sind. Die Trennstellen der Kehrschleife befinden sich zwischen Schattenbahnhof und Bahnhofseinfahrt.

In dieser Konstellation ist es wichtig, das zur gleichen Zeit nur eine Ein- oder eine Ausfahrt gemacht werden darf. Würde gleichzeitig ein Zug ausfahren und ein weiterer einfahren, dann gibt es einen Kurzschluss.

Den zu verhindern scheint zunächst recht einfach:
In der Bahnhofsverwaltung wird für den Schattenbahnhof die erweiterte Option "Ende Einfahrt" gesetzt (ex: Profi Parameter "Ausfahrt erst, wenn Fahrstufe 0"). Dadurch wird der nächste Zug erst ausgefahren, wenn der einfahrende Zug vollständig zum Halten gekommen ist; also mit erreichen der Fahrstufe 0.



Doch in der Praxis können sich Probleme ergeben. Was, wenn ein einfach Bediener manuell einen Zug abfährt und nicht darauf achtet, ob sich noch ein Zug im Einfahrtbereich befindet? Dann gibt es natürlich einen Kurzschluss! Und genau den wollen wir jetzt zusätzlich verhindern.

Dazu verwenden wir zwei Gleisverriegelungen, die statt per Rückmelder mit vier Hilfsautomatikschritten bedient werden. Das folgende Bild zeigt die nötigen Einstellungen im Gleisbild. Zwei Symbole zwischen den Bahnhöfen bekommen das Kennzeichen "Verriegelbar".


Kennzeichen "Verriegelbar an zwei Symbolen zwischen den Bahnhöfen


Nun stellen wir die Hilfsautomatiken ein. Es sind 4 Schritte nötig:

  1. Wenn Symbol1 "Straße" dann Symbol2 "Sperre" "Sperren"
  2. Wenn Symbol1 "Keine Straße" dann Symbol2 "Sperre" "Aufheben"
  3. Wenn Symbol2 "Straße" dann Symbol1 "Sperre" "Sperren"
  4. Wenn Symbol2 "Keine Straße" dann Symbol1 "Sperre" "Aufheben"

Diese Option steht ab Update 6.02 (mit Abo sofort) zur Verfügung.

Für das 2. und 4. Ereignis "Keine Straße" verwenden Sie bitte den Knopf zum Duplizieren von Ereignissen und wechseln dann direkt wieder zu den Aufgaben.

Das fertige Ergebnis muss dann so aussehen:






Das ganze funktioniert aber nur, wenn sichergestellt ist, das die Fahrstraßen hinter dem fahrenden Zug nicht zu früh aufgelöst werden. Der Einfachheit halber sollte dazu in den Profi Parametern die Option "Berechne Fahrstraßenauflösung" aktiv sein. (Diese Option wird demnächst durch eine vollständig neue dynamische Fahrstraßenauflösung ersetzt, und ab dann überflüssig)


Aktivieren der berechneten Fahrstraßenauflösung


Das wars. Jetzt kann nur noch eine Zugbewegung zur Zeit erfolgen. Zwar kann ein Bediener immer noch während einer Einfahrt einen Zug abfahren wollen, doch setzt er sich nicht in Bewegung. Stattdessen wird er, wie bei Railware üblich, zur Abfahrt vorgemerkt und sein Name rot eingefärbt. Damit ist der Schattenbahnhof sicher vor Fehlbedienungen.


Einfahrt in den Schattenbahnhof ist verriegelt



Ausfahrt aus dem Schattenbahnhof ist verriegelt


Zu dieser Seite haben beigesteuert: Dieter Hinz9572 Punkte  und admin .
Page last modified on Freitag 28 November, 2008 12:40CET by Dieter Hinz9572 Punkte .
Der Inhalt dieser Seite unterliegt folgenden Lizenzbestimmungen: Copyright.

Suche

in: