Langsame Züge lassen sich automatisch auf Ausweichgleise lenken
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Ausweichgleis

Zugsteuerung und -lenkung können langsame Züge selbsttätig auf Ausweichgleise schicken und für einige Zeit aussetzen lassen. Mit dieser Funktion lassen sich Staus vermeiden und schnelle Züge können z.B. an langsamen Güterzügen vorbeifahren.
Diese Funktion eignet sich besonders für Anlagen mit längeren Fahrstrecken und wenigen Aufenthaltszeiten oder stark frequentierten Strecken.

Einzig nötige Einstellung ist die Kennzeichnung bestimmter Gleisabschnitte (Zuganzeiger) als temporär nutzbares Ausweichgleis.


Kennzeichnung eines Ausweichgleises


Im obigen Bild ist der Zuganzeiger links aussen als Ausweichgleis nutzbar. Normalerweise wird es, wie zu erkennen, für Züge mit der Gattung 'RE' genutzt.

Setzen Sie diese Kennzeichnung nur, wenn es sich auch tatsächlich um ein Ausweichgleis handelt. Andernfalls kann es zu unerwarteten Zugbewegungen kommen.

Das Ausweichgleis wird nur genutzt, wenn ein Zug ausgesetzt werden soll. Ist es momentan besetzt, wird es ignoriert und der ausweichende Zug fährt normal weiter. Soll ein Zug ausweichen, dann werden die im Ausweichgleis voreingestellten Zuggattungen ignoriert. Lediglich die erlaubten Richtungen und nutzbaren Gleislängen werden geprüft. Passt der Zug hinein, wird er für wenigstens 60 Sekunden angehalten.

Wie wird nun ermittelt, ob ein langsamer Zug wirklich anhalten muss?
Die Zugsteuerung merkt dies, wenn hinter einem fahrenden Zug ein weiterer Zug abgebremst und angehalten werden muss und dieser Zug eine höhere Höchstgeschwindigkeit fahren kann, als der Vorausfahrende.

Wurde ein langsamer Zug erkannt, dann wird er bei nächster Gelegenheit auf ein Ausweichgleis gefahren und angehalten. Allerdings darf der letzte Abbremsvorgang des hinteren Zuges nicht mehr als 60 Sekunden zurückliegen. Dies vermeidet ein zufälliges, ungewolltes und allzu häufiges Ausweichen.
Auch ein regulärer Bahnhofsaufenthalt per Haltedauer löscht die Kennzeichnung eines langsamen Zuges.

Dazu ein Beispiel: in den folgenden Bildern fährt ein Zug mit Namen 'Langsam' mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h vor einem ICE ('Zug ICE'), der schneller fahren könnte. Weil der voraus liegende Block für den ICE gesperrt ist, muss er anhalten.


'Zug ICE' muss abbremsen. Damit wird Zug 'Langsam' gekennzeichnet.


Das Abbremsen oder Anhalten des ICE hat den voraus fahrenden Zug als langsamen Zug gekennzeichnet. Der Zug fährt weiter, bis er zum Abzweig auf der linken Seite kommt. Dort wird ganz links ein Ausweichgleis gefunden. Es hat zwar nicht die nötige Zuggattung, aber die nutzbare Gleislänge ist ausreichend.
Abweichend vom normalen Weg (das wäre das Rechte der beiden Gleise) wird der Zug auf das Ausweichgleis gefahren und für wenigstens 60 Sekunden angehalten.

Der schnelle ICE kann nun vorbeifahren.


Weiterfahrt ist von Ausweichstelle abhängig


Nach Ablauf der Wartezeit wird der langsame Zug wieder auf die Strecke zurückgeführt. Allerdings kann sich die Abfahrt weiter verzögern, wenn der Zuganzeiger vor Einfahrt in das Ausweichgleis nicht frei ist. Diese zusätzliche Prüfung verhindert, das sich der langsame Zug kurzfristig wieder vor einen anderen schnellen Zug setzen kann oder wenigstens ausreichend viele schnelle Züge vorbeifahren konnten.

Im obigen Beispiel muss der Zug weiter warten, bis 'Zug4' vorbeigefahren ist.

Hinweise:
  • Es werden keine Streckengeschwindigkeiten an den Signalen geprüft. Ausschlaggebend für das Ausweichen eines Zuges ist nur die Tatsache, das der nachfolgende Zug schneller fahren könnte.
  • Ausgewichen wird nur, wenn die letzte Kennzeichnung eines langsamen Zuges nicht älter als 60 Sekunden ist.
  • Ist ein Ausweichgeis besetzt, fährt der langsame Zug normal weiter.
  • Zuggattungen im Ausweichgleis werden ignoriert. Nur Fahrtrichtung und nutzbare Gleislängen werden geprüft.
  • Die Haltedauer beträgt fest 60 Sekunden.
  • Die Weiterfahrt ist abhängig davon, ob der Abschnitt vor der Ausweiche frei ist.

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Page last modified on Donnerstag 03 Januar, 2008 17:06CET by Thomas Müller7659 Punkte .
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