Anwendertipp Planen und Testen mit Railware vor dem Bau
Warum sollte man schon beim Planen und Testen einer Anlage Railware nutzen?- Man macht sich mit der Steuerung einer Anlage schon vor und während des Bauens vertraut.
- Wünsche für den Bau und den späteren Betrieb/Betriebsablauf können manchmal erheblichen gegenseitigen Einfluss haben.
- Man kann seinen Geldbeutel schonen und oftmals seine Nerven.
- Man kann vielleicht noch andere Ideen entwickeln, die bei einer fertigen Anlage nur noch schwer machbar sind!
- Beim Bau werden gleich alle Daten ermittelt!
Ich möchte den Hinweis als Denkanstoß verstehen! Jeder ist seines Glückes Schmied und jeder soll seinen Weg machen und jeder hat über seinen Weg eine andere Vorstellung!
Zu 1.:
Eine Steuerung einer Anlage ist bei keiner Software von heute auf morgen zu erlernen.
Wenn Sie z.B. bestimmte Funktionsabhängigkeiten nutzen wollen, müssen Sie erst den genauen Ablauf verstehen, um für den Betriebsablauf oder den Bau entsprechende Rückschlüsse ziehen zu können.
Steuern kann man jede Anlage! Man passt aber dann lediglich die Software an die Möglichkeiten der bestehenden Modellbahn an. Manchmal kann es dadurch auch logische Einschränkungen oder Probleme geben.
Will man aber Sicherheitsmittel nutzen, müssen die da sein! Will man bestimmte Betriebsabläufe darstellen, müssen ggf. bestimmte Grundvoraussetzungen technischer, baulicher und zeittechnischer Art vorhanden sein.
Wer also erst baut und viel Zeit und Geld investiert, kann sich hier ggf. viel Ärger erzeugen.
Daher sollte man (natürlich auch Frau) vielleicht den umgekehrten Weg gehen und sich erst die Software beschaffen. Lieber eine Lok am Anfang weniger, aber dafür richtig planen und bauen! Die anderen Loks werden sich freuen (Sie natürlich auch!).
Zu 2.:
- Wenn Sie z.B. sehr schnelle Züge fahren lassen wollen, müssen Sie die Strecken entsprechend planen und bauen. Auch Modellbahnzüge brauchen Bremswege! Eine Software braucht ein Ereignis und eine Reaktionsmöglichkeit.
- Wenn Sie z.B. eine Bahnhofseinfahrt bauen, brauchen Sie ggf. ausgewogene zu- und abführende Strecken. Warum? Nehmen wir mal an Sie wollen schnelle Züge fahren lassen und dann kommen von dieser Strecke weniger Züge als von einer zweiten oder dritten Strecke, weil dort langsamere Züge kommen. Wieso, ich habe doch die gleiche Anzahl von Blöcken, der eine fährt doch schneller (und gleicht doch die längeren Blöcke aus) als der andere? Stimmt. Wenn aus optischen Gründen aber, die eine Strecke über die Anzahl der Blöcke nur einen Zug fahren lassen darf (weil schnellfahrende Züge auf einer "StoppandGo"-Strecke nicht so toll aussehen), dann können trotz gleicher Anzahl von Blöcken völlig andere Ergebnisse herauskommen, zumindest nicht die gewünschten.
- Es ist ein Unterschied, ob Sie generell "StoppandGo"-Strecken zulassen, oder aber auf allen Strecken realistisch fahren wollen. Modellbahner wünschen sich gerne große Bahnhöfe und Gleisfelder; manchmal auch optisch schöne Querfahrten. Leider können dadurch manche Gleise häufiger genutzt werden und andere Gleise weniger. Manchmal bildet sich auf der einen Strecke zum Bahnhof ein Stau und in ein anderes Gleis wird kaum ein Zug ausfahren. Wenn Sie dies nun schon einmal in der Railware-Simulation? testen (Bitte beachten, dass ein komplettes Zeitverhalten in der Simulation etwas anders reagiert, als real mit Besetztmeldern, da die Fahrzeit etc. nicht richtig simuliert werden kann!), können Sie noch vor dem Bau erste Schwachstellen Ihrer Planung feststellen.
- Parallele Aus- und Einfahrten können schön simuliert werden. Dann kann man fehlende Gleisverbindungen und Engstellen sehr schnell erkennen, noch einplanen und einbauen. Auch der Autor hat diesbezüglich Lehrgeld zahlen müssen und bereits Module umgebaut.
Man könnte noch viele andere Themen aufzeigen, vielleicht reichen die Beispiele schon.
Zu 3.:
Neben den baulichen Änderungen, die vielleicht später notwendig werden (siehe 2.), kann auch vielleicht durch Versuchsaufbauten der Geldbeutel in Sachen Digitalsystem, digitalen Bausteinen, Schienen zersägen für Besetztmelderabschnitte und vieles mehr gespart werden. Von den Nerven gar nicht zu sprechen. Modellbahn soll ein Hobby sein und Spaß machen. Frust kann einem das Hobby verderben. Wenn man nun vorher Tests durchführt, ist der Frustfaktor sehr niedrig und Vieles ist dann eher eine Herausforderung für Plaung und Bau.
Zu 4.:
Wenn ich bei der Planung Railware schon einsetze, kann ich meine Planung sogar noch komplett umstellen.
Wenn ich weiss,
- wie ein Schattenbahnhof mit allen Facetten betrieben werden kann, dann baue ich ihn gleich anders auf.
- wie Stoppmelder verwendet werden, werde ich manche Stelle auf meiner Anlage anders planen.
- wie Weichen gesteuert werden, plane ich den Kauf ganz anders (Rückmelder an bestimmten Weichen, können auch schöne langsame Weichenstellungen mit Servos zu lassen).
- wenn ich Wendezugprinzip, Gattungstausch, Richtungsverkehr, Linienprinzip und vieles mehr verstehe, kann ich meine Anlage vielleicht ganz anders planen und bauen (nach dem Prinzip: was ich schon immer wollte, aber mich nicht getraut habe).
- usw.
Zu 5.:
Ich benötige viele Daten meiner Anlage, um später den "Computer" zu füttern. Wenn ich Railware kenne und zu bedienen weiss, kann ich schon beim Bau meine Daten ermitteln und eingeben. Dadurch spare ich mir später viel Zeit und Ärger. Manchmal reichen dann nämlich Armanzahl und -länge nicht mehr aus.
Gleichzeitig kann ich meine eingebauten Digitalkomponenten gleich testen. Schienenunterbrecher kann ich gleich auf richtige Funktion testen.
Es gibt daher viele gute Gründe schon bei Bauplanung und dem Bau Railware zu testen.
Wichtiger Hinweis:
Railware kann an jede Anlage durch Nutzungsauswahl von Programmalternativen und Einstellmöglichkeiten angepasst werden! Ich möchte dies ausdrücklich betonen, damit der Tipp nicht falsch verstanden werden könnte!
Erstellt und für Railware zur Verfügung gestellt von Herrn Jörg Wreh.
Zu dieser Seite haben beigesteuert: Siegfried Leisen
und
Jörg Wreh
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