Letzte Woche bei Railware

5.4.2003

Den Aprilscherz haben wohl alle verdaut. Auch die Seiten der beiden vergangenen Jahre sind noch auf dem Server: 2002 und 2001. Wen es interessiert ...

Hier noch ein kleiner "Nachschlag" zum vorletzten Bericht
über Verkabelungen. Ich fand es zufällig im Internet.
Es zeigt einen Switch, einen PC und ein Modem und fungiert als Internet Router mit Firewall.

Sooo sollte es bei Ihnen auf gar keinen Fall aussehen !!

War es nun ein Bug oder nicht ? Jedenfalls konnte es beim Programmieren von Lokdecodern mit dem Lenz System zu Fehlern kommen. Nach einigen Tests mit verschiedenen Loks war klar: es tritt immer dann auf, wenn bei einer Lok ein oder mehrere CVs nicht oder nur schwer auszulesen sind. Das Lenz System verhält sich in diesem Fall nicht entsprechend der Herstellerdokumentation, aber auch Railware reagiert anschließend falsch. Im Ergebnis kommt dann die Lenz Zentrale so gründlich durcheinander, das sie nicht mal mehr durch besondere Befehle zurücksetzbar ist; nur noch aus- und einschalten hilft hier. Ein zwischengeschalteter serieller Protokollanalysator (läuft auf einem alten Laptop) zeigte das Problem, das ich an einem kleinen Beispiel mit einer kleinen Lok beschreiben will, die einen Digitrax Decoder beinhaltet. In der Lok ist nur ein kleiner Motor eingebaut und kein Licht angeschlossen. Darum wird zu wenig Stromverbrauch erzeugt, der dann oft unverwertbare Informationen an das Digitalsystem liefert. In diesem Fall dauert der Lesevorgang in der Zentrale etwas länger und sie "vergisst", sich regelmäßig beim Interface LI- 100 zu melden. Nach einer Sekunde meldet das LI-100 an den PC weiter, dass sich die Zentrale LZ-100 nicht mehr meldet. Dieser Vorgang wird 7 mal wiederholt. Der PC muss solange warten. Dadurch dauert das Lesen aber endlos lange. Aber das LI-100 und LZ-100 "belügen" den PC, denn wenn der PC einfach frech nach einem Ergebnis der Leseoperation anfragt, kann kommt eine fehlerfreie Antwort von der Zentrale mit der korrekten Information !! Einzige Ausnahme: die CV ist wirklich nicht zu lesen.
Und genau diese "Überlistung" war bei Railware fehlerhaft. Die Lösung war einfach, aber zeitintensiv: während das Fenster mit dem Dialog zum programmieren aktiv ist, ist der normale Prozess zum Lesen von Empfangsdaten abgeschaltet und durch zwei  neue ersetzt. Diese implementieren das benötigte Verhalten und merken auch selbsttätig, wenn die Firma Lenz dieses Problem eines Tages beseitigt. Während der anschließenden Testphase fiel mir noch ein weiterer Punkt auf: wenn eine CV nicht zu lesen ist, dann sieht man eigentlich nicht so richtig, welche CVs unlesbar waren und welche nicht. Darum zeigt der Dialog jetzt unlesbare CVs mit einem roten Hintergrund oder Balken an.

Übrigens kommt es nicht selten vor, das Geräte sich nicht so verhalten, wie die Hersteller sich das denken. Es gibt genügend Beispiele anderer Herstellern, bei denen man zu mehr oder minder aufwändigen Tricks muss, um ein für Software akzeptables Ergebnis zu erhalten. Nicht alles was kompatibel sein soll, ist es auch. Und nicht alles funktioniert so wie beschrieben ...

Auch beim Bauer-Bahn-Control gab es gewisse Fortschritte. Diese bestanden zunächst mal darin, die mitgelieferten Treiber und DLL- Dateien so anzupassen, das auch Railware Kunden das Interfaceprogramm noch starten können, die dieses Digitalsystem nicht einsetzen wollen. So wurde ein Teil der von Herrn Bauer angelieferten Quelldateien von statischer auf "dynamische Bindung" umgestellt. Kein großer Akt, sondern eine reine Tipp- und Kopierorgie. So etwas erledige ich meist nachts, weil dazu der Kopf nicht mehr gebraucht wird und nur die Finger noch arbeiten müssen. "Hacken" sagt man dazu wohl auch ....

Ach ja, Digitalsysteme: auch für das Rautenhaus System wurden kleine Anpassungen vorgenommen. In derzeitiger Ermangelung eines Testsystems müssen dies Railware Kunden probieren. Hier ging es lediglich um den Start des Systems...

All dies im nächsten Update 4.08. Es hat zwar seine Feuertaufe im Dauerbetrieb schon bestanden, aber das heißt noch gar nichts. In den nächsten Tagen schicke ich es endlich, endlich, auch an einige Tester.

Weiterhin viel Spaß wünscht Ihnen

Dieter Hinz

 

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