Infos zur Verwendung der Central Station II mit Railware
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Märklin Central Station II

Die aktuell bei Märklin ausgelieferte Digitalzentrale ist die "Central Station II". Wir haben sie nachfolgend "CS2" abgekürzt.
Hier finden Sie allgemeine technische Informationen, Einschränkungen sowie Hinweise für den Betrieb mit Railware.



Allgemeines

Die CS2 besitzt eine einfache Netzwerkschnittstelle, die einen direkten Zugriff auf den internen Kommunikationsbus (CAN-Bus) erlaubt. Dadurch wird ein PC zum nahezu gleichwertigen Teilnehmer der Kommunikation. Im Gegensatz zu anderen so genannten "intelligenten Digitalzentralen" bei denen der PC oft keinen direkten Zugriff auf die Modellbahntechnik bekommt, kann der PC bei der CS2 die Kommunikation aller Busteilnehmer mitlesen und auswerten.



Darum kann man fast uneingeschränkt Lok- oder Schaltbefehle an der CS2 ausführen, die dann auch im PC angzeigt werden oder umgekehrt. Fahrpultbefehle und Railware Gleisbild sind immer synchron.

Besonderheiten

Adressen:
In der Regel ist eine Lokadresse eindeutig und darf in einem System nur einmal vorhanden sein. So ist es auch bei Railware. Anders bei der CS2: hier kann eine Lokadresse mehrfach vorhanden sein, weil die tatsächlichen Adressen in Bereiche aufgeteilt sind, die das Gleisprotokoll (DCC, MM, Selectrix oder M4) spezifizieren. Dadurch kann z.B. die Adresse 3 sowohl für Motorola als auch für das DCC Gleisprotokoll verwendet werden. Diese "echte" Adresse, bei der CS2 UID genannt, ist jedoch für Benutzer unsichtbar. Dieses Verhalten ist übrigens auch der Grund dafür, dass Sie nach dem Anlegen einer Lok in der CS2 das Gleisprotokoll nicht mehr ändern können, sondern die Lok löschen und neu anlegen müssen.

Darum gilt bei Railware diese einfache Regel:
Eine Lokadresse darf immer nur einmal verwendet werden. Sie muss einmalig und eindeutig sein. Dies gilt auch bei M4 Adressen.

Wer dies nicht beherzigt, wird unregelmäßig spontan fahrende Loks, unerwünschte Richtungswechsel und Funktionsauslösungen haben.

Lokrichtung:
Bei Änderung der Fahrtrichtung einer Lok wird in der CS2 automatisch die Fahrstufe 0 gesetzt. Ein Richtungswechsel während der Fahrt ist nicht möglich.
Nach einem Fahrtrichtungswechsel in Railware muss der Zug darum erneut angefahren werden.

Tipp:
Die bereits vergebenen M4 Lokadressen kann man übrigens in der Railware Lokdatenbank einsehen. Und dann für weitere Loks andere Adressen verwenden.


Hinweis Hinweis: Bitte nicht mit Adressen zwischen Schaltartikeln und Lokomotiven verwechseln. Diese dürfen doppelt vorkommen, weil sie technisch eindeutig durch den Verwendungszweck identifiziert werden.

Einschränkungen in der CS2

Die von Märklin herausgegebene Protokolldefinition 1.0 vom 26.9.2008 enthält einige Fehler. Ausserdem fehlt vollständig die Beschreibung zum Einlesen von Rückmeldebausteinen. Laut Aussagen von Märklin sollte diese im Frühjahr 2010 nachgereicht werden. Dies ist bisher nicht geschehen.

Dies bedeutet für Railware Kunden: Sie können keine Rückmelder von der CS2 einlesen und benötigen dafür zwingend ein getrenntes Rückmeldesystem wie den µCon-s88-Master oder das HSI-88 von LDT.



Hinweis: Märklin hat die hier beschriebenen Einschränkungen im Frühjahr 2012 korrigiert und dokumentiert. Die dazu nötigen Erweiterungen in Railware werden mit dem Update 7.03 erfolgen.

Booster, M4 und CS2

Für die Übertragung von Informationen von der Lok zur Digitalzentrale verwendet die CS2 ein eigenes, privates Verfahren und nicht den offenen RailCom Standard. Weil diese Informationen auch rückwärts über Booster geleitet werden müssen, funktioniert dies praktisch nur mit neuen Märklin Boostern.

Doch das vermeintliche Problem lässt sich sehr einfach lösen:
Man schließt ein kurzes Gleis direkt an den Gleisausgang der CS an und meldet dort einmalig seine neuen M4 fähigen Loks an. Anschließend kann die Lok ganz normal auf den Gleisen und mit fast jedem Booster gefahren werden.

Hinweise zu Netzwerk und Railware

Der PC wird mit einem Netzwerkkabel mit der CS2 verbunden. Wenn sonst weiter keine Netzwerkkomponenten verwendet werden, kann das auch direkt mit einem Cross-Over-Kabel? geschehen. Normalerweise sind beide Geräte an einem kleinen Switch angeschlossen. Nun benötigen PC und Zentrale noch eine eigene IP- Adresse. Um Fehler auszuschließen, sollten diese manuell vergeben werden.

Jedes Gerät im Netzwerk muss eine einmalige und eindeutige Adresse haben. Doppelte Adressen können Netzwerke zum Erliegen bringen. Bei manuellen Adressen orientiert man sich am besten nach der vergebenen Adresse im PC. Meist liegt diese im Bereich von 192.168.1.0 und 192.168.1.254. Wenn Sie Ihrer CS2 eine Adresse geben, dann muss der erste Teil der Adresse (der Netzwerkteil) identisch sein. Am einfachsten ändert man nur den letzten Teil der vorhandenen Adresse und übernimmt auch die Netzwerkmaske vom PC. Wer sich mit IP-Adressen auskennt, der wird nach seinen Regeln oder denen des Netzadministrators handeln. Wer mehr wissen möchte, findet Informationen auch im Railware Netzwerk- Handbuch.

Beispiel: Im PC ist 192.168.1.20 und die Netzmaske 255.255.255.0 eingetragen. Dann können Sie 192.168.1.30 verwenden, wenn diese Adresse nicht von jemand anderes in Ihrem Netzwerk genutzt wird. Die Netzmaske muss die selbe sein.



In den Interfaceoptionen wird "Central Station II" als Digitalsystem eingetragen. Dann muss die IP-Adresse eingetragen werden, die Sie in der CS2 konfiguriert haben. Ist die Adresse korrekt und die CS2 erreichbar, färbt sich der Hintergrund grün, ist sie falsch oder unvollständig, dann wird er rot oder gelb.

Anschließend stellen Sie ein Standardprotokoll für Lok- und Schaltadressen ein. Es wird immer dann verwendet, wenn keine eindeutige Zuordnung in der Lokverwaltung oder im Gleisbild vorliegt. Verwendet man z.B. immer das Märklin Motorola Gleisprotokoll oder immer das DCC Gleisprotokoll, dann erspart man sich die individuelle Einstellungen an den Gleisbildsymbolen.

Die CS2 ist schnell und zuverlässig. In der Regel ist eine zweite Digitalzentrale zum Schalten überflüssig.

Verwenden von Loks mit M4 Protokoll (mfx)


Technischer Hintergrund:
Die automatische Erkennung von Loks in Railware ist nicht möglich, weil dies weder ausreichend dokumentiert ist, noch würden die bereitgestellten Informationen für Railware ausreichend sein. Alle Loks müssen wie gewohnt in der Railware Lokdatenbank angelegt werden.
Die CS2 verwendet beim M4 Lokprotokoll aber keine "echte" Lokadresse, sondern weist dieser eine in der CS2 virtuell vergebene Adresse zu. Diese wird aber nirgendwo angezeigt. Ausserdem kann sie sich nach einem erneuten Anmeldevorgang (Lok in Zentrale gelöscht und wieder aufs Gleis gestellt) verändern. Angezeigt wird lediglich die Motorola Lokadresse (MM). Sie kann aber nur so lange verwendet werden, wie sich keine einzige M4 fähige Lokomotive auf den Gleisen befindet. Sobald eine M4 Lokomotive (der Lokdecoder) von der CS2 erkannt wird, werden alle M4 fähigen Loks nur noch auf M4 Signale reagieren. Das Motorola Protokoll wird dann für diese Loks abgeschaltet.

Virtuelle M4 Adresse ermitteln:
Railware merkt sich die letzte neu und erstmalig auf das Gleis gestellte M4 Lokadesse. Diese kann selbsttätig in die Lokdatenbank übernommen werden. Dafür befindet sich rechts neben der Lokadresse ein kleiner Taster. Wird er betätigt, wird die letzte Adresse übernommen. Gleichzeitig stellt sich die Decoderfamilie um und die Adresse kann manuell nicht mehr verändert werden.



Alternativ merkt sich Railware auch die zuletzt verwendete Lokadresse. Bereits in der CS2 Datenbank vorhandene Loks lassen sich wie folgt einrichten:
  1. Beenden Sie jeglichen automatischen Zugbetrieb
  2. Holen Sie sich eine beliebige Lok auf einen CS2 Handregler
  3. Bewegen Sie diese Lok kurz (Lokkommando senden)
  4. Wählen Sie die gewünschte Lok in der Railware Lokverwaltung aus
  5. Betätigen Sie den Leseknopf neben der Lokadresse
Wiederholen Sie die Schritte 2 bis 5 für jede weitere Lok.
Sie können in Railware eine beliebige Anzahl von Fahrstufen einstellen. Wir empfehlen jedoch die Verwendung von 28 Fahrstufen. Dies hat sich insbesondere im Hinblick auf die Gesamtleitung der Hardware bei größeren Modellbahnanlagen bewährt.

Lokeinstellungen in der CS2:
In der Lokdatenbank der CS2 kann eine Anfahr- und Bremsverzögerung eingestellt werden. Zumindest für die Bremsverzögerung muss ein geringer Wert verwendet werden, damit die virtuellen Bremswegberechnungen arbeiten können.

Einschränkungen

  • Einlesen von Rückmeldern von der CS2 ist nicht möglich.
  • Das Programmieren von Loks wird nicht unterstützt.
  • Per M4 Protokoll (mfx) erkannte Loks können nicht in Railware übertragen werden, weil dafür benötigte Infos nicht bereit stehen. Loks müssen immer manuell in Railware angelegt werden.

Warnung:
In der Central Station II muss eine IP- Adresse für das Versenden von Informationen angegeben werden. In der Regel ist das die Adresse des Railware PC. Der Hersteller erlaubt ausdrücklich die Verwendung von so genannten Multicastadressen. Sie enthalten wenigstens eine Zahl "255". Dies bewirkt, dass alle Stationen im Netzwerk die Daten erhalten.
Machen Sie von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch, weil andere im Netzwerk vorhandene Komponenten wie z.B. Drucker, Spielkonsolen, PCs oder Handys als auch die CS2 selbst gestört werden können.


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