Grundlagen: Lokdecoder Grundlagen2
Was viele Märklinisten nach meiner Erfahrung nicht wissen ist die Tatsache, dass alle neuen Märklin – Digital – Loks mit einem reinrassigen Gleichspannungmotor ausgerüstet sind (Ausnahme Sinus). Was viele auch nicht wissen, ist die Tatsache, dass früher viele Märklin Loks in der Märklin/Hamo 2-Leiter Serie mit einem modifizierten Allstrommotor für Gleichspannung verkauft wurden. Dieser Motor hatte statt der Stator-Spule? einen Permanentmagneten eingebaut. Damit wird dieser Motor vom Allstrom- zum reinen Gleichspannungmotor. Diese Magneten sind über die Ersatzteilschiene zu bekommen. Aus der Vielfalt der Märklin Umrüstsätze oder dieser Hamo Magnete ist es möglich, so gut wie alle alten Märklin Motoren umzurüsten.Die Umrüstung des Motors auf den Betrieb mit Gleichspannung ist unabdingbare Voraussetzung für den Umbau Ihrer Lok auf Digitaltechnik. Und damit Voraussetzung für den Einbau eines modernen Digitaldecoders. Nur so erreicht man zeitgemäße Fahrleistungen.
Dabei ist natürlich überall dort wo er passt der jeweilige Original Märklin Umrüstsatz absolut und uneingeschränkt allererste Wahl. Permanentmagnet, 5-poliger Anker mit Trommelkollektor und entsprechendem Motorschild sorgen für die allerbesten Voraussetzungen. Die Wahl des Decoders – ich überlasse Ihnen gerne die Qual der Wahl. Keine Angst ich drücke mich nicht. Aber schließlich hängt das ganz erheblich von Ihren sonstigen Gerätschaften an der Anlage ab, die ich naturgemäß nicht kennen kann.
Dann gibt es unter den Modellbahnern einige, und unter den Kleinanbietern auch - zumindest sehe ich das so - so eine Art „Wunderheiler“ die den Original Elektromagneten in der Lok lassen möchten. Sei es, mit Dioden oder mit „Spezialdecodern“. Wenn dieser „billige“ Weg wirklich ernsthaft gangbar wäre, dann wäre die Industrie schon lange darauf eingegangen. Fachleute warnen sogar davor mit der Begründung es könnte zu Digitalsignal-Verfälschungen?, und damit zu Störungen auf der Anlage kommen. Ich kann es nicht prüfen, dazu fehlen mir die elektrotechnischen Fachkenntnisse. Für mich persönlich scheiden diese „exotischen Wege“ allerdings generell aus, da ich immer dazu neige, etwas entweder richtig, in diesem Fall dem Stand der Technik, der Serie anzugleichen oder es besser zumachen, aber niemals schlechter!
Hinzu kommt, dass auf diesem Wege die unverzichtbare Lastregelung, physikalisch bedingt, nicht ordentlich möglich ist.
Es gibt ein paar wenige alte Loks, zu denen es keine passenden Umrüstteile gibt. Hier liegt es an Ihnen, sich die Frage zu stellen – muss es wirklich ausgerechnet diese Lok sein. Ist es nicht besser diese an „Puristen“ zu verkaufen, oder einfach in der Vitrine „Z“ zu stellen.
Generell ist nach der Umrüstung auch zu spüren, mit welchem Protokoll man den (Multiprotokoll-) Decoder ansteuert. Hierbei merken Sie dann deutlich, ob Ihre Zentrale auf der Höhe der Zeit ist. So ist es Ihnen möglicherweise mit der Intellibox ein leichtes, einen Lokdecoder mit DCC und je nach Typ mit 27, 28 oder in einzelnen Ausnahmefällen gar mit 128 Fahrstufen anzusteuern und hervorragende Fahreigenschaften zu erzielen. Während Ihnen das mit Märklins 6021 völlig verwehrt bleibt. Ob in der neuen Märklin Systems Zentrale diese „Pflege der Vergangenheit“ überhaupt noch vorgesehen ist?
Inzwischen gibt es von ESU eine Fahrzentrale. Gleiches gilt für Märklin mit der CS 2. Beide werden für den "normalen" Modellbahner geliefert. Die Software für die Computeranbindung ist in beiden Fällen noch nicht so wie wir sie gerne hätten. Dafür gibt es inzwischen von Tams die MasterControl? die sich bei immer mehr Modellbahnern - gerade mit PC-Steuerung hervorragend bewährt. Einen Schönheitspreis gewinnt sie sicher nicht - aber sie funktioniert - und sie ist preiswert...
Wenn Sie sich dann zum Umrüsten entschlossen haben, den Decoder Ihrer Wahl vor sich liegen haben kann es endlich los gehen. Die elektronischen Bauteile moderner Decoder sind allerdings empfindlich gegen noch so schwache „Fremdspannungen“. In den Profi-Elektronik-Werkstätten? befindet sich normalerweise eine geerdete Arbeitsplatte auf der Werkbank. Die dort Beschäftigten tragen „Erdungs-Armbänder“. Dies zu wissen, ist auch für uns wichtig. Wir müssen uns daher erst einmal selbst „erden“ bevor wir den Decoder aus der Verpackung nehmen, bevor wir ihn anfassen. Einen Griff an den Wasserhahn oder an blanke Teile der (geerdeten) Heizung genügt meist. Voraussetzung, dass dies funktioniert ist es natürlich, dass so das Erdungspotential erreicht wird, und im Haus keine Kunststoffleitungen verlegt sind.
Natürlich wird Ihr Erstlingswerk nicht ohne erheblichen Zeitaufwand über die Bühne gehen. Die Montageanleitung ist genauestens zu beachten. Besonders die Frage der Kondensatoren, der Widerstände und der Drosseln werden dabei eine erheblich Rolle spielen, neben der Kernfrage wohin gehört welches Kabel?
Wenn Sie es sich einfacher machen wollen, dann verwenden Sie Decoder bei denen ab Werk bereits die Kabel angelötet sind. Das vereinfacht Ihre Arbeit erheblich, ohne dass ein thermisches Risiko für den Decoder überhaupt auftreten kann. Haben Sie die „Lötorgie“ hinter sich gebracht – dann fängt die Arbeit richtig an! Wie aufwändig sich diese gestaltet, hängt wiederum von Ihrem Equipment ab. Beispielsweise können Sie auf dem völlig abgetrennten Programmiergleis der Intellibox Ihr Erstlingswerk testen, ohne befürchten zu müssen, dass der Decoder abraucht nur weil Sie zwei Kabel verwechselt haben. Die Intellibox gibt nämlich nur eine sehr geringe Prüfspannung auf das Gleis. Übrigens, können Sie im DCC System (auch bei den Multiprotokolldecodern) manchen „Kabeldreher“ über die Software des Decoders „reparieren“, ohne wieder zum Lötkolben greifen zu müssen.
Haben Sie auch diese Hürde genommen, dann kommt der zeitaufwändigste Teil – das Programmieren. Einen Decoder, den Sie zum ersten Mal vor sich haben, kann Sie schon mal einige Stunden beschäftigen – bis alles wie gewünscht läuft. Hier kann ich Ihnen leider kein Patentrezept liefern, hier müssen Sie mit der Programmieranleitung in der Hand – selbst durch! Bitte dokumentieren Sie aber die gefundenen Werte, damit Sie es wenigstens bei der nächsten Lok leichter haben.
Wobei ich eines hier ganz deutlich sagen möchte. Wegen übermäßig aufwendiger CV Einstellungsmöglichkeit und wegen des schlechten Verhaltens bei Stromaussetzern habe ich die ESU Decoder, auch die Version 2.0, wieder von meiner Anlage verbannt. Mit den Kühn Decodern kam ich mit deutlich weniger Aufwand zu annähernd gleichen Fahrleistungen, und vor Allem mit ganz deutlich besserem Verhalten bei Stromaussetzern.
In dieser Grafik sehen Sie die Auswirkungen der CV Einstellungen bei einem Kühn Decoder für das Beschleunigungsverhalten. Besonders die exponentielle Geschwindigkeitskennlinie sorgt für ein sanftes Anfahren und nahezu ruckfreies Beschleunigen. Aber, es ist letztendlich immer von der Lok anhängig.
Angenommen, Sie möchten ein Dampflok-Bahnbetriebswerk? mit Drehscheibe und Lokschuppen bauen, dann brauchen Sie in diesem Bereich einige Loks mit hervorragenden Langsamfahreigenschaften. Probieren Sie es einfach einmal aus, stellen Sie an diesen Loks eine V/max. von 50 km/h oder weniger ein. Dann haben Sie sicher Bahnbetriebswerkkorrekte Fahreigenschaften, mit sehr weichen Fahrstufenwechseln und vorbildgerechten Schleichgeschwindigkeiten. Andere Loks, die Sie aus diesem Bereich „auf die Strecke“ schicken wollen, werden normal programmiert, die sind dann halt etwas schneller unterwegs – die fahren ja auch dann raus in den „normalen“ Bereich. Probieren Sie es, Sie finden den Weg der Ihnen am besten gefällt!
Die erste Aufgabe ist es, die Lok zum „Rundlauf“ zu bewegen. Jedes (elektronisch bedingte) ruckeln, eiern oder unrund laufen sollte man mit den entsprechenden CVs in den Griff bekommen. Danach kommt das Thema Anfahr- und Bremsverzögerung. Gefolgt von der Geschwindigkeitseinstellung Minimal- / Mitten- / Höchst- geschwindigkeit. Über den Aufwand und den Erfolg in Bezug auf Geschwindigkeit entscheidet hier wiederum das vorhandene Equipment. Natürlich muss man irgendwie messen. Nach meiner Erfahrung ist die preiswerteste und auch eine recht genaue Methode die Messung mit dem Fleischmann Messwagen, auf den einfach nur ein Fahrradtacho montiert ist.
Als zweite, sehr komfortable Messmethode ist das Geschwindig-keitsmessgerät von Littfinski zu nennen. Es werden einfach zwei Reedkontakte ins Gleis montiert. An einem Wagen wird unten ein Schaltmagnet angebracht. Dieser Wagen wird beim Messen einfach an die Lok gehängt, und schon haben Sie auf bequemem Weg einen wirklich sehr exakten Wert.
Auch das neue, stationäre Messgerät von Märklin Best Nr. 72600 bewährt sich für diesen Zweck in der Praxis. Es hat auch noch den Vorteil, dass mehrere Sensoren über Funk angesprochen werden können, so dass Sie an verschiedenen Stellen Ihrer Anlage Messpunkte einrichten können. Warum Märklin bei dem Sensor auf ein Schutzgehäuse verzichtet hat bleibt mir ein Rätsel.
Der „alte“ Märklin Messwagen ist die teuerste Möglichkeit zur Messung. Allerdings springen die Werte immer wieder unmotiviert rauf und runter, so dass man Zweifel an der Genauigkeit bekommt (offenbar Kontaktprobleme). Außerdem kommt es dabei immer wieder vor, dass der Wagen um eine Kurve gefahren ist, und ich gar keinen Wert bekomme, da die Anzeige inzwischen auf der mir abgewendeten Seite ist. Vielleicht bin ich ja auch nur zu blöd für diese edle Gerätschaft?
Zum Schluss noch ein paar Bemerkungen mit meinen Erfahrungen zu den „echten“ Decoder-Herstellern? im Märklinumfeld:
Uhlenbrock. Multiprotokolldecoder ohne negative Auffälligkeiten, aber auch die positiven Merkmale halten sich sehr in Grenzen. Das Lokfahrverhalten bringt die Konkurrenz deutlich besser zu Wege.
ESU. Relativ junges Unternehmen mit – nach meinem eigenen Erleben – ziemlich arrogantem Kundenumgang und offenbar sehr wenig eigener Modellbahnerfahrung. In den Anfangsjahren machten die meisten Produkte durch ihre konstruktionsbedingten Eigenheiten im Modellbahneralltag teilweise erhebliche Probleme. Äußerst widrig waren die „Vergesslichkeitsprobleme“ (flapsig als „Alzheimer“ bezeichnet) bei den auf einer Modellbahnanlage nicht immer vermeidbaren Kontaktaussetzern und Spannungsschwankungen. Inzwischen habe ich alle ESU Lokpilot Decoder der Versionen 1 und 2 wieder aus meinen Loks entfernt. Der Lokpilot V 3.0 hat inzwischen sehr viele Freunde gefunden, da er deutlich besser ist als seine Vorgänger. Er bietet auch so unendlich viele Einstellmöglichkeiten, dass man dies fast zum Hobby - im Hobby machen kann. Sei es z.B. das automatische Abrücken von Loks beim automatischen abkuppeln (Telex). Oder die Geschwindigkeitseinstellung statt über CV 5 bzw. 6 mit dem Trimm über CV 66 bzw. 95. Das sind nur 2 Beispiele, die richtig Spaß machen können, wenn man sich damit befasst.
Märklin im Umbruch. Die „alten“ Decoder habe ich an anderer Stelle schon beschrieben. Über die neuen mfx Decoder lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nur sehr wenig sagen. Das ganze System steckt mit seinen Anfangsproblemen ganz enorm in den Kinderschuhen. Die Original-Decodervielfalt? im Hause Märklin übertrifft fast schon die schwierig zu durchschauende Vielfalt im gesamten DCC Sektor. Das bringt doch nur Verunsicherung in die an sich treuen Märklin Kunden. Mit Erscheinen der CS2 und der Mobile-Station? 2 ist nun etwas Ruhe eingekehrt, das ist auch gut so. Mit diesen Zentralen ist es nun auch möglich das DCC Protokoll anzusteuern. Damit wird der Realität auf vielen Märklin Anlagen Rechnung getragen.
Kühn. Eine kleine aber feine „Decoderschmiede“, offenbar mit viel Praxiserfahrung. Die Decoder kommen selbst mit kritischen (alten) Märklin Loks - mit Motorumbau auf Permamagnet - sehr gut zurecht. Einfache Programmierung, hervorragendes Fahrverhalten, äußerst fahrstabil, auch bei Stromaussetzern. Im Moment sind das die von mir, und in meinem Umfeld (Verein) favorisierten Decoder, die wir in unseren Loks verbauen. Es ist einfach ein unkomplzierter "Brot und Butter" Decoder der meist nach Umstellen der CV 9 (in Märklinloks) schon sehr gute Fahrleistungen liefert. Dann noch Adresse und Höchstgeschwindigkeit einstellen. Für RAILWARE Anfahr- und Bremsverzögerung auf einen möglichst kleinen Wert festlegen. Mehr ist meist nicht nötig. Doch Vorsicht, die alten Typ-Familien? 125 und 145 vertragen den analogen Umschaltimpuls bei Märklin nicht.
Als ehemaliger Intellibox Besitzer habe ich auch wiederholt Versuche mit Decodern aus anderen Welten durchgeführt:
Döhler & Haas. Die Entwickler/Erfinder des Selectrix Systems bieten einen Multiprotokolldecoder Selectrix/DCC an. Im Selectrix Protokoll lassen sich auch mit Original Märklin Loks hervorragende Fahrleistungen erzielen. Der Multiprotokolldecoder versagt leider in dieser Disziplin.
Lenz. Der Versuch mit einem reinen DCC Decoder (Lenz Gold) hat enttäuscht, da auch er unakzeptable Probleme mit Strom-Schwankungen? bzw. Aussetzern hat. Allerdings gibt es zu diesem Decoder einen „Power-Baustein“ – damit ist dies dann mit Abstand die beste Möglichkeit eine Lok zu steuern – allerdings, mit fast 70€ auch die mit Abstand teuerste Möglichkeit. natürlich findet Lenz seine Hauptverbreitung in der 2-Leiterwelt.
Zimo. Auch hierbei handelt es sich um einen reinen DCC Decoder (MX 64). Der Decoder zeichnet sich durch enorme Praxistauglichkeit aus. Sanfte Regelung, sehr gute und weiche Fahreigenschaften. Sehr gutes Verhalten auch bei Spannungs- Schwankungen und Aussetzern. Zusätzlich auch noch Anschlussmöglichkeit für „normale“ Kondensatoren, damit ist dieser Decoder dann völlig „Aussetzersicher“. Sehr umfangreiches Handbuch. Für Anfänger vielleicht etwas aufwändig?
Natürlich gibt es noch ungezählte weitere Hersteller die allerdings meist nur den DCC Markt bedienen. Wer eine Intellibox oder eine Tams hat, kann natürlich sich auch dort umsehen.
Eine wichtige Möglichkeit der DCC, bzw. der Multiprotokolldecoder ist es, die CV’s auch auslesen zu können. Z.B. ist die Herstellernummer, die meist in der CV Nr. 8 hinterlegt ist, ein wertvoller Hinweis welche Anleitung zur Programmierung die richtige ist. Folgende Firmen verbergen sich hinter folgenden (NMRA) Nummern:
Brawa | 186 |
Doehler & Haas | 97 |
ESU | 151 |
Fleischmann | 155 |
Kühn | 157 |
Lenz | 99 |
Roco | 161 |
Trix | 131 |
Uhlenbrock | 85 |
Vissmann | 109 |
Zimo | 145 |
Mit der Einführung des mfx Systems hat Märklin die Anzahl der Funktionen erhöht. Als „Paukenschlag“ kam ein neuer Bigboy mit einem ganzen Füllhorn an Geräuschen auf den Markt. Geräusche, von deren Existenz ich bisher noch gar nichts wusste. Nach meiner unmaßgeblichen Meinung eine absolute Fehlentwicklung im H0 Markt. Die möglichen Lautsprecher sind viel zu klein um ein halbwegs akzeptables Geräusch zu produzieren. Sie glauben das nicht? Fahren Sie bitte einmal in Höfen/Enz bei der Firma Dietz vorbei, hören Sie sich die Geräusche in der Lehmann – Bahn an. Ich garantiere, Sie schalten in H0 niemals mehr das scheußliche Gekrächze ein, das sich „Sound“ nennt! Sound in einer H0 Lokomotive ist für mich ein absoluter Grund eine Lok nicht zu kaufen, und den stolzen Aufpreis von bis zu 160€ zu sparen.
Aber die Entwicklung geht weiter. Auf unserer Monatsversammlung im Juni 2006 brachte ein Mitglied seine nagelneue, sündhaft teure (549,- Euro) Tenderlok der Baureihe 96 „Carl-Bellingrodt-Edition“ mit. Die Lok ist mit mfx Decoder und Multi-Sound-Generator? ausgestattet. Diese Lok ist wirklich beeindruckend. Die Detaillierung ist meisterhaft. Die Fahreigenschaften unter Motorola II sind ohne Tadel. Offenbar sind die Anfangsprobleme der ersten mfx Decoder mit dem „Zuckelverhalten“ ausgemerzt – man wird es weiter beobachten müssen. Auch der eingebaute Sound mit dem Multi-Sound-Generator? ist deutlich verbessert. Im Stillstand hört sich die Lok nun fast wie eine „echte“ Dampflok an. Viele neue Zusatzgeräusche machen alles ganz deutlich vorbildgerechter – bis hin zum Bremsenquietschen beim Anhalten. Auch das verzögerte Anfahren mit einem passenden Geräusch ist nun schon beeindruckend. Was bleibt, ist die akustisch unzureichende Wiedergabe der Dampfstöße. Das wird sich mit diesen winzigen Lautsprechern wohl auch nicht wirklich verbessern lassen. Trotzdem, Loks dieser Qualität sind schon beeindruckend. Sie bleiben das auch mit ihrem Sound – so lange sie einzeln unterwegs sind. Zwei, drei, vier oder mehr „Geräuschloks“ auf einer Anlage ? – ich weiß nicht...
Ich habe daraufhin den Märklin Katalog durchgesehen und weitere Loks mit Multi-Sound-Generator? gesucht. Leider bin ich nicht fündig geworden. Um bei meinen „Nichtmodellbahnfreunden“ richtig Eindruck zu schinden könnte ich für solch eine Lok doch schwach werden – trotz dem von mir eigentlich abgelehnten mfx, weil es auf meiner Anlage mehr oder weniger „unverträglich“ ist.
Inzwischen habe ich eine Fleischmann 3-Leiter Lok der BR 03 gefunden, mit einem absolut vergleichbaren Soundumfang die auf meine Anlage mit Ihrem Loksound Multiprotokolldecoder ganz optimal passt.
Sie sehen, das Thema Lokdecoder ist nicht nur extrem wichtig, sondern auch recht komplex. Es wird uns in den kommenden Jahren noch intensiv beschäftigen. Viel Neues wird um unsere Gunst buhlen. Die ein oder andere Enttäuschung bleibt uns ganz sicher nicht erspart. Manch graues Haar wird uns da noch wachsen. Sie können Ihr „Lehrgeld“ minimieren, wenn Sie sich einem geeigneten Modellbahnverein in Ihrer Region anschließen.
Die Anbieter werden offenbar weiter an dem babylonischen „System – Turm“ weiterbauen. Das – auf Kosten der Anwender, und zum direkten finanziellen Schaden für die gesamte Modellbahnbranche. Digitale Modellbahnsteuerung könnte viel einfacher sein, und viel mehr Spaß machen, wären da nicht die in meinen Augen peinlichen Eifersüchteleien, die alles, aber ganz besonders menschliche Größe vermissen lassen. Eigentlich unverantwortlich, dass die Fachpresse nicht auf unserer Seite ist. Lobhudelei – obwohl sie es besser wissen (müssten) kostet uns Alle unnötiges Geld. Manchem Hersteller letztendlich vielleicht gar die Existenz.
Aber Spaß kann es trotzdem machen – unser geliebtes Modellbahn-Hobby!
Hier an dieser Stelle möchte ich ein paar Worte über das 2-Leiter System verlieren. Besonders die eingefleischten „Märklinisten“ unterstellen dieser „Konkurrenz“ immer wieder Kontaktprobleme. Das war auch bis zur Einführung der Digitaltechnik wohl so. Mussten damals die Loks bei Langsamfahrt mit wenigen Volt auskommen, so hat sich das mit der Digitaltechnik grundlegend und absolut geändert. Nun liegt ständig die volle Spannung an (zwischen 18 und 21 Volt) Damit sind beim 2-Leiter System die Kontaktprobleme weitestgehend verschwunden.
Völlig anders dagegen beim 3-Leiter System. Da man den Loks im Digitalbetrieb das Rasen abgewöhnt hat, und sie zu vorbildgerechter Langsamfahrt zwingt, sind hier nun bisher nicht gekannte Kontaktprobleme eingezogen. Die „rasenden Märklinloks“ von früher hatten keine Kontaktprobleme, weil die Aussetzer förmlich „überrumpelt“ wurden. Nun kommt der Pflege der Loks eine große Bedeutung zu. Kontaktsicher sind nun mal nur saubere Achsen, die nur einen dünnen Ölfilm aufweisen. Generell sind die 3-Leiter Loks von den 2-Leiterherstellern (Fleischmann, Roco usw.) durch die andere Art der Stromaufnahme mit Radschleifern kontaktsicherer. Deshalb sind gerade hier Lokdecoder mit einer großen Toleranz gegen Strom- und Spannungsschwankungen unverzichtbar.
Hier noch ein paar Worte zu den Wechsel- bzw. Gleichspannung-bahnern: Diese Unterscheidung gibt es nicht mehr!
Wir fahren alle mit dem selben „Strom“, mit „Digitalstrom“ = Digitalspannung!. Dies ist eine „Wechselspannung“ von der Zentrale bis zum Lokdecoder. Ab hier ist es ein Gleichspannung. Deshalb fahren heute alle neuen Märklinloks (außer Sinus – das ist ein völlig anderes Thema) mit reinen Gleichspannungmotoren.
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