Grundlagen: Lärm- und Sonderfunktionen en Masse
Gestatten Sie mir ein Wort zu den modernen Sonderfunktionen. Zugegeben, es sind Neuheiten! Es sind Dinge, die noch nie da waren. Manches mag ja „sinnvoll“ sein. Schauen wir uns aber mal eine Sonderfunktionen an, z.B. das Dampflokgeräusch. Dieses wird durch einen ungeeigneten, weil viel zu kleinen Lautsprecher „gequetscht“. Das hört sich nach allem an, nur nicht nach einer Dampflok. Dieses „merkwürdige Gekrächze“ hört sich eher an, als hätte unser alter Schäferhund – Asthma. Ich frage Sie ernsthaft – brauchen wir so etwas wirklich?Nach meiner Meinung schlägt Märklin* ab 2005 nun mit völlig überzogener „Sounderitis“ einen Weg ein, den ich einfach nicht nachvollziehen kann. Wenn ich mir im Neuheiten Katalog 2005 den Preis für die mfx-Sound-Decoder (60931 /32 /33) anschaue, dann komme ich doch sehr ins Grübeln. 145,- EURO = 284,- DM nur für den Lok- und Sounddecoder sind wahrlich nicht von Pappe. Gerade gestern habe ich in meiner Sammlung geräumt. Auf einem Lokkarton einer V 200 (3021) stand noch der Preis. Ganze 36,- DM kostete diese Lok Ende der 60-ziger Jahre – das gibt schon zu denken. Auf der anderen Seite finde ich im Märklin* Katalog (2005) Loks, die komplett nur 89,- EURO – ohne Sound kosten. Da stimmt für mich die Verhältnismäßigkeit absolut nicht mehr.
Wenn Sie einmal im Pforzheimer Raum sind, dann fahren Sie einmal in das nahe Höfen in das Enztal. Dort finden Sie den „Modellbahn-Soundpapst“, den Herrn Dietz (www.d-i-e-t-z.de). Lassen Sie sich dort einmal in einer Lehmann Gartenbahn den Sound z.B. der Bernina Bahn vorführen. Sie werden begeistert sein! Mir ging es so, dass ich auch gleichzeitig völlig entsetzt war was uns die Industrie im H0-Bereich? mit naturgemäß viel zu kleinen Lautsprechern da zumutet. Ich möchte Sie ausdrücklich warnen – es könnte passieren, dass Sie nach dem Besuch in Höfen zuhause niemals mehr Ihren H0-Sound? einschalten...
Gut, man kann ihn ja abschalten. Nur, bezahlen muss man ihn halt. Ich fände es fairer, wenn es den Sound nur zum Nachrüsten gäbe, genauso wie die Dampferzeuger. Dann könnten es die „Soundfans“ von mir aus nach Herzenslust Dampfen, Zischen und Krachen lassen – die Anderen könnten sich die ein oder andere Lok zusätzlich gönnen...
Nach meiner Überzeugung kann nur ein völlig anderer Weg zu einem akzeptablen „Show-Erfolg“ führen. Die Geräusche müssen über ein geeignetes Surround- System auf der Anlage erzeugt werden. Dabei kann der PC sicher irgendwann wertvolle Hilfe und Arbeit leisten.
Sicher gibt es noch Ideen für eine Vielzahl von sinnvollen Sonderfunktionen, die sich ja auch nicht nur auf die Loks beschränken müssen. Hier an diesem Punkt ist die Kreativität gefordert. Radau hat nach meiner Überzeugung weder mit Innovation noch mit Kreativität wirklich etwas zu tun.
Wie sagte schon Wilhelm Busch:
„Musik wird oft nicht schön gefunden,
weil sie stets mit Geräusch verbunden.“
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Page last modified on Donnerstag 05 November, 2009 16:12CET by Peter Plappert .
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