Grundlagen: Der Weg in eine völlig neue Welt

Es sind gerade wir älteren Modellbahner, mit sehr viel Erfahrung aus der Analogzeit. Es sind die Modellbahner, die jahrzehntelang diesem Hobby frönen und sich nun entschlossen haben in die geheimnisvolle Welt der 100% digital gesteuerten Modellbahn zu wechseln, denen habe ich dieses Kapitel ganz speziell gewidmet.

Nun ja, man kann auch nur den halben Weg gehen. Man kann wie immer und überall teils aus Gewohnheit, teils aus überzogener Treue zu einem einzigen Hersteller – halbe Sachen machen. Damit meine ich man kann mit schönen weißen Pültchen mit Knöpfchen und vielen neuen Bausteinen, die zwar auch „digital“ funktionieren, aber nach meiner Meinung nur ein „Pseudo-Digital-System“ darstellen, um die eigene Modellbahn zu steuern.

Ein Pseudo-Digital-System? sehe ich dort, wo die blauen „Märklin-Schaltpültchen“ in kostbare weiße „Kistchen“ überführt wurden. Wo die Anhaltestrecken vor den Signalen im Grunde so funktionieren, wie schon immer. Und ganz schlimm – im stromlosen „Würgeabschnitt“ enden. Gemessen an den heutigen Möglichkeiten bietet dieses „System“ herzlich wenig – für einen Preis, den ich geradezu „abenteuerlich“ finde. Außerdem habe ich meine Zweifel, ob der Hersteller seine Kunden überhaupt für fähig hält, den Weg in die 100% Digitalwelt zu gehen?




Geradezu als Ohrfeige für die eigenen Kunden empfinde ich es, wenn nur bedingt geeignete Digitalkomponenten verkauft werden. Meine Anforderungen an Digitalbausteine in Laienhand sind deutlich höher als viele Dinge, die Ihnen und mir heute verkauft werden. Ich verstehe diese Geschäftspolitik nicht. In viel zu vielen Fällen führt das zu ganz extremen Frusterlebnissen bis hin zum völligen Scheitern. Derartig frustrierte Kunden bringen künftig keinen Umsatz mehr. Das kann doch niemals das Ziel eines Anbieters sein!

Wäre ich – mit meinem heutigen Wissen – Tester z.B. bei der Stiftung Warentest, viele Dinge die Ihnen angeboten werden, ich würde sie als „völlig ungenügend“ einstufen!

Ich halte überhaupt nichts von:

• Bauteilen die empfindlich sind gegen sog. „übersprechen“
• Flachbandkabeln im Digitalbereich
• Einstrang-Rückmelder-Systeme
• Längenbegrenzungen von Verbindungskabeln
• Steckverbindungen (Bananenstecker)
• Systeme die einfach viel zu langsam sind
• Systeme, die nur unidirektional funktionieren

Aber, genau das ist es was Ihnen im Jahre 2004/2005 verkauft wird. Das wäre nicht weiter schlimm – wenn die Kunden alle ausgewiesene Elektronik Fachleute wären!

Und genau hier sind wir am kritischen Punkt!

Modellbahner sind Laien. Viele Modellbahner haben ein gewachsenes Wissen wie sie ihre Modellbahnanlage zu verdrahten haben. Nun muss man ihnen ganz deutlich sagen:

Von jetzt an ist alles anders!

Nicht erschrecken! Es ist nicht wirklich kompliziert!

Wer unbedarft zu Werke geht, wird feststellen – es ist eigentlich einfacher, als es sich hier zunächst anhört!

Folgender Grundsatz muss über Ihrer Arbeit stehen:

Sie müssen bei Allem was Sie auf einer digitalen Modellbahn-Anlage? anschließen bzw. verdrahten möchten, unbedingt versuchen dies möglichst wie ein Profi zu machen. Denn nur auf diesem Wege erreichen Sie eine Anlage, die überhaupt digitalfähig ist.

Wenn Sie diesen Grundsatz beherzigen werden Sie nachher auch eine Modellbahnanlage haben, die Ihnen Freude macht – auf die Sie zu Recht Stolz sein können.

Einen ganz besonderen Tipp möchte ich Ihnen noch mit auf den Weg geben der Sie möglicherweise weiter bringt. Schauen Sie sich in Ihrer Region nach Clubs, Insider Stammtischen, nach Digitalbahnern um. Gehen Sie dort hin und lassen Sie sich deren funktionierende „Werke“ vorführen. Erst wenn Sie einen Digitalbahner gefunden haben, der nicht nur eine große „Klappe“ hat, den Sie als wirklichen „Praktiker“ einstufen können, haben Sie einen Ansprechpartner gefunden, der Ihnen auch weiter helfen kann.

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