Drucken

Grundlagen: Damit auch alles funktioniert ...

Versuch einer Schnellanleitung ...
Eigentlich machen das sorgfältige Modellbahnbauer schon immer so - nur, nun wird es absolut und geradezu existenziell wichtig. Bei dem Aufbau einer digital gesteuerten Modellbahnanlage, egal ob mit oder ohne Computer, kommt es auf verschiedene Punkte an, die unbedingt beachtet bzw. sichergestellt werden müssen:

  • Bei der herkömmlichen (analogen) Modellbahn-anlage sitzt die „Kommandozentrale“ der Lok in Form eines Drehknopfes am/im Steuertrafo irgendwo am Anlagenrand. Bei der Digitaltechnik sitzt die „Kommandozentrale“ (Lokdecoder) in der Lok. Die gesamte Modellbahnlage steht immer unter voller Spannung. Der Lokdecoder erhält die auszuführenden Anweisungen von der Zentrale über Digital-Signale? im Fahrstrom. Daher ist die Sicherstellung einer möglichst 100%igen Verbindung zwischen Zentrale und Lok so ganz extrem wichtig. Bei einer zeitweisen Unterbrechung der Stromzufuhr z.B. durch schlechte Kontakte Schiene/Räder bzw. Schleifer, oder auch innerhalb der Lok können „Strom-Weiterleitungs-Probleme“ (Ölverschmutzung) entstehen, dann werden halt keine Daten bzw. Steuer-Befehle? mehr übermittelt, mit möglichen, fatalen Folgen.
  • Die Signal- Kommunikation zwischen Zentrale und Lokdecoder muss immer und jederzeit zu 100% gewährleistet sein. Deshalb müssen die Schienen immer peinlich sauber sein. Trotzdem gibt es die unvermeidliche „Kontakt- Schwachstelle“ Schiene / Rad. Weitere Schwachstellen z.B. im Schienen- oder Kabelsystem können nicht auch noch hingenommen werden!
  • Die Schienen müssen exakt und eben verlegt werden. Bedenken Sie eines: ein „Schienenhöcker“ von 1mm, den Sie durch unsauberes Schienenverlegen erzeugen, wäre in der Realität eine völlig unakzeptable Abweichung von 8,7cm! Beides führt zu Entgleisungen!
  • Die Verbindungs- Kontaktlaschen müssen sicher den Strom leiten, deshalb müssen sie „lückenlos“ zusammengesteckt sein. Doppelte Kreuzungs-weichen haben bei nicht 100%ig ebener Verlegung unvermeidbare Kontaktprobleme durch sowieso zu wenig Mittelleiter-Punktkontakte?.
  • Fahrstrom- Einspeisungen müssen recht häufig erfolgen. Maximaler Abstand 1,5 bis höchstens 2 Meter. An diesem Punkt gibt es kein zu viel.
  • Die Kabelquerschnitte müssen ausreichend dimensioniert sein. Dünne Kabel wirken wie Transformatoren. Die Kabel müssen in der Lage sein, über die ganze Länge die möglichen Kurzschlussströme ohne Verluste zu leiten. Auf Grund der Bruchgefahr sind starre Kabel zu vermeiden.
  • Die Kabelverbindungen müssen 100%ig sicher sein. Steckverbindungen, auch Bananenstecker sind wenig geeignet. Löten ist die einzig sichere Verbindung. Für die Märklin* K-Gleise? hat sich das Löten an den Verbindungslaschen bewährt.
  • Die Anlage ist in verschiedene Stromkreise zu unterteilen/trennen. Pro Stromkreis sind 3A die Obergrenze.
  • Verwenden Sie keine Lokdecoder ohne Lastregelung! Diese neuen, „intelligenten“ Dinger ersparen Ihnen „haufenweise Steinzeit- Frusterlebnisse“.

Bei PC - Einsatz zusätzlich beachten:
  • Verwenden Sie nur eine Zentrale/Interface, die auch in der Lage ist, bidirektional Daten zu senden und zu empfangen. (z.B. Intellibox oder die neue Tams MasterControl)
  • Sie sollten sich nicht in eine „Einbahnstraße“ begeben, sich nicht „auf Gedeih und Verderb“ an einen Hersteller binden. Deshalb sollten Sie Multiprotokollfähigkeit (z.B. Intellibox / MasterControl) anstreben.
  • Die Rückmeldekabel müssen z.B. an den Schienen (Speziallot erforderlich) oder, einfacher an den Schienenlaschen angelötet werden. An den Laschen reicht Elektrolot.
  • Die Rückmeldekabel zum Decoder müssen möglichst kurz sein. Sie dürfen nicht parallel zu Fahrstromleitungen (Schienen) verlegt werden. Auch ist immer ein möglichst großer Abstand zwischen diesen Kabeln zu wahren. Dies betrifft natürlich auch die Verbindungskabel zwischen den Decodern.
  • Bei größerer Ausdehnung Ihres Kabelnetzes, keine Ringleitungen bauen! Durch unterschiedliche Laufstrecken löschen sich Digitalsignale sonst möglicherweise gegenseitig.
  • Ist Ihre Anlage größer, dann ist es sehr von Vorteil die Rückmeldung aus der Zentrale „auszulagern“ und für die Rückmeldung ein eigenes Interface über eine separate COM - Schnittstelle einzusetzen. (z.B. Littfinski) Sie erhöhen damit Ihr Erfolgserlebnis durch Erhöhung der Zuverlässigkeit ganz drastisch!
  • Nur bei Anlagen in „Küchentischgröße“ kann der Digitalstrom für die Versorgung der Schalt- und Meldedecoder verwendet werden. Ist Ihre Anlage aber größer, dann ist zur sicheren Stromversorgung ein eigener Trafo/Stromkreis vorzusehen. Achtung: dafür geeignete Decoder verwenden.
  • Bei mehreren Fahr- Stromkreisen; ab dem zweiten Stromkreis wird jeder einzelne Stromkreis mit einem eigenen Booster mit jeweils eigenem Trafo versorgt. Keine unterschiedlichen Trafos und Booster auf der selben Anlage verwenden.
  • Mehrere Trafos auf der selben Anlage müssen auf der 230V Seite absolut phasengleich angeschlossen werden. Prüfen!
  • Zwischen den einzelnen Trafos darf es keine elektrisch leitende Verbindung geben. (Bitte prüfen Sie das beim Hersteller Ihrer Bausteine)
  • Beim Überfahren von (Stromkreis-) Booster- Trennstellen dürfen sich keinerlei „Auffälligkeiten“ ergeben. Schon gar keine Funkenbildung.

Wenn Sie dies hier alles beherzigen bzw. beachten, dann wird Ihnen Ihre Digitalanlage ganz besonders viel Freude machen. Mit oder auch ohne Computer!

Zu dieser Seite haben beigesteuert: Peter Plappert1617 Punkte  , admin und Andrea Hinz15097 Punkte  .
Page last modified on Dienstag 02 Februar, 2010 17:03CET by Peter Plappert1617 Punkte .
Der Inhalt dieser Seite unterliegt folgenden Lizenzbestimmungen: Copyright.

Suche

in: