Drucken

Doku Standard Digitaltechnik

Standard Digitaltechnik

Standards spielen eine große Rolle in unserer technischen Welt. Denken Sie z.B. nur mal an eine DVD oder ein Auto. Kaum vorstellbar, wenn man für jede neue DVD auch ein besonderes Abspielgerät bräuchte oder jede Mineralölmarke eigene Zapfhähne an den Tankstellen hätte, die nur mittels besonderer Adapter in Ihren Tankstutzen passen würden.

Modellbahnelektronik wird verglichen mit anderen Branchen eher in kleinen Stückzahlen gefertigt. Dies liegt sicher auch daran, das die Modellbahnerei sicherlich kein Massenhobby ist, sondern eher etwas für Individualisten. Darum ist es auch nicht verwunderlich, dass es so wenig Standards in unserem Bereich gibt. Und weil viele Menschen Elektronik als Hobby haben und die Modellbahn als Mittel zum Zweck sehen, gibt es eine Unzahl von Informationen, Empfehlungen und miteinander inkompatibler Geräte.

Universelle Elektronik

Für eine mit Railware überwachte oder gesteuerte Anlage brauchen Sie keine speziellen Digitalkomponenten, sondern ausschließlich Standard- Bausteine. Zusätzlich zu einer Digitalzentrale sind dies:

  • Lokdecoder
  • Schaltdecoder für Weichen oder Signale
  • Rückmelde-Bausteine

Auch die Montage und Verkabelung sollte so universell wie nur möglich ausgeführt werden. Der große Vorteil ist, das Sie nur einmal eine universelle Elektronik einbauen müssen. Anschließend können Sie alle Fahrwünsche, Anpassungen und Änderungen bequem mit der Maus am PC erledigen. Nichts, aber auch gar nichts muss mehr an der Elektronik oder den Rückmeldepositionen verändert werden - zumindest bei Railware nicht. Sie treffen Entscheidungen, die von der intelligenten Software interpretiert und umgesetzt werden und von der Hardware lediglich noch ausgeführt wird. Eine saubere Trennung zwischen Anlage (Hardware) und Betrieb (Software) ist das Ergebnis.

Stellen Sie sich vor, Ihre Modellbahnelektronik wäre ein Mikroprozessor, z.B. ein Pentium in Ihrem PC. Diesem Prozessor wäre es ziemlich egal, ob sie gerade einen Brief schreiben, im Internet surfen oder eine Modellbahn steuern. An der Hardware des PC muss dazu nichts verändert werden. Sie ist universell. Die Software entscheidet, was gerade passieren soll. Letztendlich geschieht, was Sie gerade wünschen. Was möchten sie gerade tun?

Wie man sich vorstellen kann, ist es einfacher, bequemer und schneller, wenn man Entscheidungen und Anpassungen statt in der Hardware in der Software trifft. Auch wenn die Entwicklung von Software nicht gerade preiswert ist.

Die Empfehlung kann also nur lauten: bauen Sie die Elektronik unter der Anlage so universell wie möglich und verlagern alle Einstellungen und Aufgaben in die Software. Railware macht Ihnen dieses Vorgehen sehr leicht.

Standards der Modellbahntechnik

Zunächst entscheiden Sie sich für eine Digitalzentrale, falls Sie dies noch nicht getan haben. Entscheiden Sie sich für ein in Europa gängiges System, für das Sie im Problemfall Hilfe erhalten können. Verwenden Sie dann die von diesem Hersteller empfohlenen Bussysteme. Sie dienen der Kommunikation zwischen Zentrale und Bausteinen wie Weichendecoder oder Rückmeldebausteine. Für das funktionieren der Bussysteme sind die Hersteller verantwortlich - nicht Railware. Darum folgen Sie unbedingt deren Empfehlungen.

Standards gibt es beim Gleisprotokoll. Das sind die Digitalimpulse, die ein Lokdecoder verstehen (entschlüsseln) kann. Die dann folglich von der Digitalzentrale erzeugt werden und von Boostern verstärkt werden, damit das Signal für Motore und Beleuchtung von Loks und Zügen reicht. Gebräuchlich sind Motorola (wird von Märklin verwendet), DCC (der von der NMRA festgelegte Standard) und Selectrix. Diese Datenformate werden auch zur Übermittlung von Befehlen an Weichen-, Signal- und Schaltdecodern verwendet. Bei Übertragungssystemen für Rückmeldungen von der Anlage zur Zentrale (und damit zum PC) gibt es ebenfalls drei standardisierte Varianten. Zunächst der s88- Bus, er ist bei Dreileiteranlagen üblich, weil er von Märklin entwickelt wurde. Dann der bei Lenz Digitalsystemen übliche RS-Bus, der meist bei Zweileiteranlagen zum Einsatz kommt. Außerdem immer dann, wenn größere Entfernungen zu überbrücken sind. Dann der SX-Bus von Selectrix, wobei es sich um denselben Bus handelt, der auch für die Stelldecoder benutzt wird. Und letztendlich: Uhlenbrock favorisiert für die Intellibox (auch Fleischmann TwinCenter und Piko Power Box) das in Europa nicht so gebräuchliche LocoNet.

Empfehlungen

Wenden Sie sich an bekannte Anbieter von Modellbahnelektronik. Der Hersteller sollte seine Tätigkeit hauptberuflich ausüben (das ist keine Selbstverständlichkeit). Achten Sie darauf, das es für die von Ihnen eingesetzten Komponenten (ausser Digitalzentrale) mindestens einen weiteren Hersteller gibt, dessen Bausteine miteinander kompatibel sind. Hüten Sie sich vor Spezial- Bausteinen. Folgen Sie den Empfehlungen der Hersteller und lesen auch die Beipackzettel der Komponenten. Mischen Sie nicht zu viele Hersteller untereinander, sondern bleiben so homogen als möglich. Kaufen Sie Elektronik- Bausteine bei eBay nur dann, wenn Sie genau wissen, was Sie tun. Vergessen Sie nicht, das auch der Anbieter einen Grund hat, warum er eine Ware loswerden möchte. Schenken Sie Internet- Informationen privater Modellbahner keine hohe Aufmerksamkeit. Prüfen Sie Aussagen durch Nachfragen an anderen Stelle auf ihren Wahrheitsgehalt. Suchen Sie sich, falls möglich, einen Fachhändler mit Digitalkenntnissen oder wenden sich an einen professionellen Fachmann - z.B. für Digitalumbauten.

Zu dieser Seite haben beigesteuert: Andrea Hinz15097 Punkte  , Christian Rittweger13646 Punkte  , Dieter Hinz10005 Punkte  und admin .
Page last modified on Donnerstag 31 Juli, 2014 11:22CEST by Andrea Hinz15097 Punkte .
Der Inhalt dieser Seite unterliegt folgenden Lizenzbestimmungen: Copyright.

Suche

in: