Letzte Woche bei Railware

29.9.2003

Auch in der vergangenen Woche dauerte der Besuch in Hamburg an. Gleich am Montagmorgen ein Besuch bei Peter Littfinski in Appen. Viele Informationen über neue und bekannte Produkte, Probleme und deren Lösungen, Dokumente und Bausteine wechselten zwischen den Beteiligten. Ab 17 Uhr war der Tag gelaufen: wegen des anstrengenden Wochenendes (siehe Vorwoche) und des noch anhaltend schönen Wetters habe ich mir einen arbeitsfreien Abend gegönnt und meinen alten Lieblingsgriechen in Pinneberg (ja, da habe ich auch mal gewohnt) besucht. Laptop und Monitore blieben ausgeschaltet im Hotelzimmer zurück ...

... normalerweise wird auch nachts gearbeitet. Hier ein Archivbild:

Am nächsten Tag ab 8:30 wieder im Miniatur Wunderland in Hamburg. Dort gab es zusammen mit Dag etliche Arbeiten zu erledigen. Die zentrale Datenbank musste in Erwartung des neuen Leitstandes umgebaut werden und eine große Liste mit Besprechungspunkten, z.B. auch zum neuen USA Bauabschnitt, wurde abgehakt.

Mittlerweile laufen 7 Railware Betriebsrechner im System, von denen 5 in "Produktion" sind. Wer schon mal am Wochenende im Wunderland war, weiß, das besonders im Hamburg Teil ein starker Andrang herrscht und die dort verteilten Rechner kaum zugänglich sind. Die Bahnfahrer (so werden sie intern genannt) haben dann nur schwer Zugang zur Anlage. Nun sind die ersten 4 über KVM- Switches auf den neuen Leitstand verlegt. Man sieht es den Bahnfahren an, das die Arbeit nun richtig viel Spaß macht. Auch ich hatte meine Freude zu sehen, wie schnell und gekonnt die Anlage bedient wird. Besonders Lutz, bekannt aus dem Bericht des Spiegel TV, ist ein wahrer Meister im "Hacken" - zeitweilig konnten ich ihm kaum noch folgen ...

Trotz der Begeisterung der Bahnfahrer machte ich mir immer wieder Mühe sie bei der Störungsbeseitigung zu beobachten. Daraus ist dann eine Liste mit Verbesserungen entstanden, die in den nächsten Wochen umgesetzt und in Railware einfließen wird. Getreu dem alten Motto: warum selbst etwas erledigen, wenn das eine Software für mich machen könnte. Auch die auflaufenden Meldungen und Statistiken der Betriebsrechner werden verfeinert, damit die Bahnfahrer noch schneller reagieren können. Besonders gefreut habe ich mich über die besser als erwartet arbeitende Funktion zur selbsttätigen Erkennung von "Geisterzügen". Das sind Züge, die auf Grund einer defekten Weiche oder eines fehlerhaften Kontaktes außer Kontrolle geraten sind. Auch das ist übrigens eine einmalige Spezialität des Railware Systems, die außer einem Haken in den Profi Parametern keine weitere Programmierung erfordert.

Je nach Temperament eines Bahnfahrers wird die Anlage mit mehr oder weniger Zügen befahren. Klar, wenn die Bahn schon am morgen "zickt" und man eine Stunde den Zügen hinterherlaufen muss, ist Vorsicht angesagt. Aber wenn mehrere Stunden keine Störungen auftraten, dann wird mancher alles rausholen was sich bewegen kann. Von den derzeit knapp 160 fahrbereiten Zügen im Hamburgteil sind darum so zwischen 60 und 90 Zügen auf den Strecken. Um die 30 warten allerdings auf Ab- oder Weiterfahrt oder befinden sich im Bremsvorgang (Railware wertet einen laufenden Halteprozess schon nicht mehr als fahrenden Zug). Die Betriebsrechner generieren pro Minute zwischen 1000 und 2000 Lokbefehle, bis 400 Schaltbefehle und verarbeiten mehr als 2000 Rückmeldungen. Wirklich nicht schlecht - da musste ich schon selber staunen. Aber schließlich ist es ja die größte digitale Modellbahnanlage der Welt ...

Hier noch einige Bilder aus dem Miniatur Wunderland:


Trotz "Toupet" erwischt: ein Softwareentwickler vor leeren Monitoren wartet auf Erleuchtung. Erkennungsmerkmal: Red Bull und Kaffeebecher.


Nur einen Tag später beobachtet Chefelektroniker Joachim vom Wunderland Team Monitore des inzwischen teilaktivierten neuen Leitstandes.


Fährt er oder fährt er nicht - das ist hier die Frage. Wolfgang und Joachim stehen kurz vor einer philosophischen Entscheidung.


Eine selbsttätige "Aufräumfunktion" in Railware scheint wünschenswert ...


Besonders Dag vom Wunderland- Team hätte sie am liebsten in diesem Augenblick.

Weitere Informationen zur größten digitalen Modellbahnanlage der Welt hier bei uns oder direkt beim Miniatur Wunderland.

Der Rest der Woche war relativ unspektakulär: Rückfahrt am Donnerstag und Weiterarbeit im Labor am neuen KgH!K%h}?&g. Da auch diese Woche mit arbeiten rund um Hardware, Treiber und das nächste Update ausgefüllt sein werden, kommt mehr darüber im nächsten Bericht.

 

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