Letzte Woche bei Railware

28.2.2005

So ist es heimlich still und leise doch geschehen: das Update 4.11 steht im Netz. Und bis auf eine Kleinigkeit hat auch alles ganz gut geklappt.* Enttäuscht werden wohl diejenigen sein, die immer noch darauf hoffen, das sich ihre eigenen Bau- und Anlagenprobleme durch Softwareupdates lösen lassen. Das Update läuft also gewohnt stabil. Na, ja - verbessern kann man immer etwas und so bleiben sicherlich auch noch kleinere Wünsche offen. Das haben auch die Gespräche am Sonntag gezeigt, die ich im Rahmen einer Schulung, an der 13 Personen teilnahmen, führte. Ein nicht unerheblicher Teil wird sich mit dem neuen Release 5 verbessern lassen, denn dort gibt es keine Unterstützung für Windows 95, 98, Me und NT mehr, wodurch man schon so allerhand "spezielle" Anpassungen und Workarounds entfernen kann. Nun, im Mai ist es soweit. Wahrscheinlich wird es der 31.5. um 23:59 sein. Aber keine Sorge, das Jahr 2005 steht fest. Keine Sorgen müssen sich auch alle Käufer der jetzigen Version 4 machen, denn wer ab Sommer 2004 Railware gekauft hat, bekommt das Upgrade zu einem Sonderpreis. Und wer ab Dezember 2004 gekauft hatte oder jetzt kaufen wird, bezahlt gar nur den reinen Differenzpreis. Und damit keine Missverständnisse auftauchen, hier nochmals die Info: die heutige Version 4 wird noch lange Zeit weiter gepflegt werden.

Gerade noch zur rechten Zeit sind auch die nötigen Anpassungen für das neue USB- Interface (LI-USB) von Lenz fertig geworden, das Lenz ab sofort an den Fachhandel ausliefert. Zunächst einmal wird in Railware 4.11 die virtuelle serielle Schnittstelle der von Lenz mitgelieferten Software unterstützt. Ab Railware Release 5 wird es auch die Unterstützung des TCP-Servers von Lenz geben. Er hat den Vorteil, das im gleichen PC viele Applikationen gleichzeitig auf eine Lenz Zentrale zugreifen können. Das wird zwar innerhalb des Railware Systems in keiner Weise benötigt, denn es gibt ja schon seit vielen Jahren eine Netzwerkschnittstelle auf einer weit höheren logischen Ebene. Aber wer weiß, irgendwelche brauchbaren Nutzungsmöglichkeiten werden sich für den TCP-Server schon finden lassen.

Damit ist die Treibersoftware für das Lenz Digitalsystem in Railware der weitaus umfangreichste Treiber überhaupt. Er besteht aus mehr als 2.500 Zeilen selbst geschriebenen Quelltext, mit einer von einer abstrakten Klasse abgeleiteten Basisklasse mit 4 weiteren Ableitungen und drei internen Hilfsklassen. Wen es interessiert: pro physikalisch vorhandenem Digitalsystem existiert eine Instanz dieser Klasse, die jeweils von den instantierten Objekten der Hardware- Schnittstellen, des RAILstack, des Melder-Managers und eines Software Watchdog genutzt werden. Kompliziert? Ach, nee: es braucht dafür nur neun Methoden.

Mehrere Zuschriften gab es zum letzten Wochenbericht bezüglich des Autokaufs. Modellbahner sagten oder schrieben, das sie ähnliches beim Kauf neuer Lokomotiven erlebt hätten.
Das ist nun etwas, das ich überhaupt nicht nachvollziehen kann und bestimmt ins Reich der Fabel gehört. Es wäre für mich völlig absurd und unvorstellbar, wenn ein Lokomotivhersteller nicht richtig eingestellte Lokdecoder in seine Loks einbauen würde. Warum?

Da sich gelegentlich Softwareentwickler für internes interessieren: Railware verarbeitet Rückmeldungen der Anlage nicht "einfach mal so", sondern verwendet einen MMM (Master-Melder-Manager) im Interface und mehrere SMM (S = Slave) in Gleisbildern, dem Interface selbst und anderen Programmen. Je nach Arbeitsweise des Digitalsystems gelangen die Rückmeldeinformationen per Polling oder als Event zum MMM. Für Netzwerkverbindungen besteht ein Sonderkanal. Alle Änderungen werden vom MMM an die bei ihm angemeldeten SMM übertragen. Jedes Objekt (zum Beispiel ein Gleisbildsymbol) meldet die benötigten Rückmeldeinformationen beim nächstliegenden SMM an. Der MMM überträgt Rückmeldeinfomationen nur an SMM, die sich als Empfänger angemeldet haben und die SMM vermitteln diese selbstverständlich nur an Objekte weiter, wenn sie ebenfalls diesen Rückmelder "abonniert" haben. Information ist also eine Holschuld, die durch Abonnements zur Bringpflicht wird. Kompliziert aber sehr, sehr effektiv und sicher.

Wenn Railware Kunden einen Karton erhalten, was steht dann oben drauf? Richtig: "Hier öffnen". Was aber steht drauf, wenn 'andere' einen Karton erhalten? Zur Lösung hier klicken.

Viel Spaß beim entwickeln eines Push Managements oder einfach nur beim spielen mit der Modellbahn oder auch beim konfigurieren von Railware wünscht Ihnen
das Railware Team

*) Insgesamt stecken 3 Mannmonate Arbeit im Update, wovon allein 4 Wochen auf die Unterstützung der DKW in der Zuglenkung entfallen, weil leider erst das dritte Konzept erfolgreich war. Statt zusätzlicher Einnahmen erhalten wir für die geleistete Arbeit (ein Service?) den gerechten Lohn: zusätzlich zu den Zeitaufwendungen zahlen für eine Zusatzgebühr für den stark erhöhten Traffic von unserer Website und werden durch allerlei "lustige" Supportanfragen zusätzlich blockiert. "Ziehen sie eine Ereigniskarte oder begeben sie sich ins Gefängnis. Gehen sie nicht über Los und ..."

**) Mal abgesehen von der deutschen Post, unserer Hausbank, einer Firma zur Kreditkartenabrechnung, der deutschen Bahn, einem bestimmten CD-Presswerk. Und natürlich von uns selbst: wenn nämlich der Aufwand in einem krassen Missverhältnis zum Nutzen steht. Aber das sagen die Vorgenannten ja wohl auch.

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