Letzte Woche bei Railware

17.7.2004

Immer mehr neue Dinge haben mittlerweile Gestalt angenommen, nach dem in der Software eine umfangreiche Restrukturierung abgeschlossen wurde. Noch ist allerdings nichts öffentlich zu sehen, denn die Updates und Upgrades sind noch in der Testphase. Und so etwas dauert manchmal seine Zeit...
Und darum warten viele neue Webseiten und ein Handbuch noch auf "ihre Zeit". Bevor ich Sie hier auf das eine oder andere neugierig mache, hier noch zwei andere Informationen.

Fertiggestellt sind jetzt die ersten beiden Seiten mit Modellbahnlagen unserer Kunden. Ich finde die Informationen prima und nützlich und ich hoffe, Sie sehen das genau so. Ein paar weitere Beiträge sind noch in Vorbereitung. Und wer selbst mitmachen möchte, sollte sich unbedingt hier über Einzelheiten informieren. Wir freuen uns über jede Zuschrift.

Ja, und es gibt auch noch etwas über Schattenbahnhöfe nachzutragen. In dem folgenden Schattenbahnhof, der ausschließlich Stumpfgleise hat und bei dem alle Züge wieder zurückfahren müssen, wurde auf die Verwendung eines Dispatchers verzichtet.

Stattdessen wurde in allen Zuganzeigern der Abstellgleise ein "Wendezug" konfiguriert. So erfolgt nach Ankunft eines Zuges nach einiger Zeit (in diesem Beispiel wurden 360 Sekunden verwendet) wieder die Rückfahrt. Die Suche nach einem freien Gleis für einfahrende Züge wird durch die Zuglenkung erledigt. Dazu muss man in die Zuganzeiger der Abstellgleise die erlaubte Gattung (oder mehrere) ankreuzen. Das war es schon.

So, nun kommt der "Appetizer" auf was Neues. Dazu stellen wir uns mal einen Bahnhof vor, der zwei längere Bahnsteige besitzt, an dem auch lange ICEs halten können. Lange Bahnhofsgleise sind nicht so häufig auf Modellbahnen, glauben Sie? Irrtum, zu der hier beschriebenen Lösung erhielten wir sehr viele Anfragen.

Stellen wir uns weiter vor, das in unserem fiktiven Bahnhof auch kürzere ICE halten sowie verschiedene Regionalbahnen. Soweit noch ganz einfach, doch nun kommt es: die Hälfte der Bahnsteige liegen unter einem Hallendach und natürlich sollen alle Züge möglichst vollständig in der Halle zum Halten kommen, damit die Reisenden vor Regen und Wind geschützt sind. Das gönnt man seinen kleinen Preiserlein doch gerne, zumindest wenn der Bahnhof in norddeutschen Gefilden liegt. Ach, ich vergaß: selbstverständlich sollen die Gleise in beiden Richtungen befahren werden. Und das macht die Sache nun überaus spannend. Und so machen wir uns erst einmal ein Bild von der Situation.

Für die verschiedenen Zugarten müsste der Bremsverlauf dann so aussehen: alle von links kommenden Züge sollen nach 580cm halten. Bei den von rechts einfahrenden Zügen halten Regionalbahnen nach 280cm,kurze ICE nach 330cm und lange ICE nach 580cm.

Schwierig und aufwändig, meinen Sie? Nein, nicht wenn man Softwareentwickler ist oder die noch seltene Ehre hat, schon mit der neuen Version 5 arbeiten zu können. Und so einfach ist die Lösung:

In diesem Dialog des neuen Designers kann man individuell für jeden Zuganzeiger sogenannte "erweitere Bremswege" eingeben. Für jede Fahrtrichtung und auch für jede Zuggattung (je eines dieser beiden ist optional) kann eine eigene Bremsweglänge bestimmt werden. Doch damit nicht genug, denn auch der Beginn des Bremsvorganges ist beliebig einstellbar - natürlich in Zentimeter.

Einfacher und modellbahngerechter geht es nun wirklich nicht mehr. Wieder mal ein persönlicher Kommentar: soo muss intelligente Modellbahnsoftware heute arbeiten.

Nun ist auch ein anderer Punkt obsolet geworden: nämlich die optisch unschöne Eigenheit, das ein am Einfahrtsignal des Bahnhofs anfahrender Zug nicht mehr seine Sollgeschwindigkeit erreicht, weil er mit Auslösen des Belegtmelders im Bahnsteiggleis mit dem Bremsvorgang beginnt.

Für erfahrende Anwender folgen hier zwei Diagramme mit den exakten Abläufen. Nebenbei bemerkt: Railware errechnet wie üblich die zurückgelegten Wege im Millimeterbereich (Zeitbasis ist 1/1000 Sekunde). Die Genauigkeit hängt also einzig und allein von der Qualität der Loks und der Lokdecoder ab.

Der Zug kommt mit seiner Sollgeschwindigkeit in das Bahnhofsgleis eingefahren. Der Bremsvorgang beginnt nach 300cm und ist nach weiteren 280cm abgeschlossen.

Bei der Einfahrt des Zuges in das Bahnhofsgleis ist er noch in einer Beschleunigungsphase. Diese endet, wenn entweder die Sollgeschwindigkeit oder der Punkt des Bremsbeginns (300cm) erreicht ist. Nach weiteren 280cm hält der Zug an.

Ja und sogar die Trickser und Schummler die keine Mühen scheuen, um das Einmessen zu sparen, bekommen ein neues Hilfsmittel an die Hand. Stimmt für einen bestimmten Zug ein Bremsweg nicht, dann bekommt er eben eine neue Zuggattung, z.B. "RB-Trick", und einen zu ihm passenden Eintrag in den erweiterten Bremswegen.

Sie finden das genial? Stimmt!

Das war es für heute. Auch beim nächsten Mal gibt es wieder eine besondere Begegnung der Modellbahnart. Genießen Sie einstweilen den "Sommer". Oder bauen Ihren Minibewohnern auf der Anlage eine regenfeste Überdachung, oder Ihrer Familie.

Das sturmerprobte Railware Team

 

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