Letzte Woche bei Railware |
Großen Anklang haben in diesem Jahr die vermehrt erschienenen Wochenberichte gefunden, die praktische Tipps und Erfahrungen vermittelten. Nur leider sind sie manchmal arg umfangreich und kosteten entsprechend viel Zeit für die Vorbereitung. Trotzdem wollen wir das fortführen, weil es einfach informativer ist, als die sich gelegentlich schon wiederholenden "Banalitäten" des täglichen Geschäfts.
Zur Frage nach gedruckten Jahrbüchern mit den Wochenberichten gibt es positives zu vermelden. Es wird etwa 250 Seiten haben und zusammen mit dem neuen Netzwerk Handbuch erscheinen. Wer gleich beides bestellt, kann mit einem Sonderpreis rechnen. Da ist die nächste Frage ja schon vorprogrammiert: wann ist denn das Netzwerkbuch lieferbar ? Alle Kapitel sind in der Zwischenzeit fertiggestellt. Nur die geplanten Skizzen und Screenshots müssen noch erstellt werden. Die Screenshots sind schnell gemacht, aber es sind ungefähr 30 Skizzen, die komplett neu erstellt werden müssen und noch einige Tage benötigen. Zuvor sollen noch einige Webseiten neu entstehen oder umgearbeitet werden.
Mehrfach erreichten uns auch Anfragen zu aktuellen Schulungen. Leider ist es so, dass ich im Moment zwar wieder mit voller Kraft arbeiten kann - aber nur im Büro. Termine jeglicher Art "vor Ort" sind voraussichtlich erst wieder ab Sommer möglich. Neue Schulungen wird es also erst später geben. Übrigens mit einem völlig veränderten Konzept: weniger Orte, mehr Tage, mehr Modellbahn, mehr Praxis und mehr Spaß.
Zahlreiche Anfragen, auch Diskussionen im Forum, kamen zum letzten Wochenbericht, der von Bremswegen handelte. Fast drei Stunden habe ich gebraucht, um alle Aussagen einigermaßen zu verstehen. Schade, das sich offenkundig nur wenige die Mühe gemacht haben, meine Hinweise der letzten Woche zu verstehen. Bitte, bitte im Sinne aller Modellbahner keine Vermutungen anstellen ! Aber wenn man genau hinsieht, und das tue ich fast immer, fallen doch wichtige Recherchen und Stichworte auf, die ich hier mit "1. Fahrstufenminderung ohne Verzögerung", "Individuelle Bremswegkorrektur" und "Bremsweg rückwärts rechnen" bezeichnen möchte. Vielen herzlichen Dank an alle, die hier ihre Zeit investiert haben und mit ihren Beobachtungen und Beiträgen helfen möchten.
Um die Reihenfolge zu wahren und weil mir die Zeit wegläuft, möchte ich zunächst in diesem Bericht eine weitere Lösung für korrekte Bremswege beschreiben und die obigen Punkte in der nächsten Woche ausführlich kommentieren und Lösungen vorstellen.
Alternative Lösung zum "Bremswegproblem bei niedriger Geschwindigkeit"
In der letzten Woche sind wir von der Verwendung der Massensimulation ausgegangen. Dies bedeutet, dass Railware die einzelnen Fahrstufen beim Bremsen erzeugt hat. Das kann aber auch der Lokdecoder selbst tun. Und zwar mit einer ziemlichen guten Reproduzierbarkeit. Dazu muss im Lokdecoder eine nennenswerter Bremsverzögerung eingestellt werden. Sie ist auf den kürzesten auf der Anlage vorkommenden Bremsweg anzupassen. Dies wird entweder durch ein Potentiometer oder eine programmierbare CV gemacht. Wird jetzt in den Lokparametern von Railware die "Massensimulation" abgeschaltet, dann wird die Zugsteuerung immer direkt die gewünschte Zielfahrstufe einstellen. Beim punktgenauen Anhalten eines Zuges wird also direkt die Fahrstufe 0 gesendet und die Lok wird mit der im Lokdecoder eingestellten Verzögerung anhalten.
Die Frage ist allerdings wo dies sein wird bzw. wann die Zugsteuerung den Befehl senden muss, damit die Lok auch wirklich am gewünschten Punkt anhält. Dazu muss eine sogenannte Bremswegtabelle erstellt werden. Leider kann dies nicht automatisch geschehen und erfordert einen etwas höheren Aufwand.
Legen Sie ein Maßband an eine längere Strecke und fahren Sie die Lok bei jeder Fahrstufe (bei 28stufigen Lokdecodern jede 2. Fahrstufe) darüber. Schalten sie am Anfang des Maßbandes auf Stufe 0. Vorsicht: dies darf kein Nothalt sein ! Die Lok wird jetzt einige cm ausrollen. Diesen Wert tragen Sie in die Bremswegtabellen ein - fertig.
Der in der Tabelle vorgegebene Bremsweg wird vom gewünschten Bremsweg im Zuganzeiger abgezogen und damit die Fahrstufe 0 entsprechend verzögert.
Sollte einmal ein Wert nicht stimmen, kann er problemlos direkt in der Tabelle korrigiert werden.
Weitere Informationen dazu finden Sie auch in den beiden Railware Handbüchern und dem Buch "Grundlagen". Zwei sehr anschauliche Beispiele befinden sich auf der interaktiven Präsentation, die mit jeder Railware CD ausgeliefert wird.
Weiterhin viel Spaß wünscht
Dieter Hinz
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