Letzte Woche bei Railware

4.8.2003

Endlich ist 4.09 fertig. Irgendwie hat mir die Sommersonne wohl den Denkkasten überhitzt. Denn während mit der üblichen Sorgfalt und Umsicht das Update getestet wurde, hat sich unbemerkt eine kleine Anpassung der Blocksteuerung für Modellbahnen mit (kurzen) Kontakten eingeschlichen, die erst für das nächste Update vorgesehen war. Tja, wenn in einem Compilerschalter ein Dreckfuhler steckt kann das ja nicht gut gehen. Zwar hatte ich das  schon nach wenigen Stunden bemerkt und den Fehler korrigiert, aber bis dann alle Tests wieder durchgelaufen waren, wurde es doch wieder Sonntag. Das ist der Grund, warum alle Downloader die das Update vor dem 3.8. geladen haben, einen kleinen Zusatz- Patch installieren müssen. Er stellt nur das alte Verhalten der Blocksteuerung bei Kontaktbetrieb wieder her. Diese ist zwar auch nicht allen Konfigurationen gewachsen, aber bestehende Installationen arbeiten wenigstens wie gewohnt weiter.

Wie bereits letzte Woche bemerkt, ist auch die Zuglenkung für einspulige DKW nicht drin. Aber der eine oder andere kann es ja mal probieren: 50% aller möglichen Wege werden schon korrekt gefunden. Diese unfertige Funktion musste absichtlich im Update belassen werden, weil sie sich nicht so einfach deaktivieren ließ.

Wo wir gerade bei Fehlern sind: ein nicht unerheblicher Teil der vorbereitenden Arbeiten für ein Update werden von internen Fehlern des verwendeten Entwicklungssystem und einiger anderer Tools beherrscht. Immer wieder stößt Railware an die Leistungsgrenzen der Tools, was diese dann mit schöner Regelmäßigkeit mit einem "interner Compilerfehler" und einer Codenummer quittieren. Aber mit den Jahren bekommt man darin Routine und hat die erforderliche Änderung, manchmal nur mit Hilfe des Herstellersupports, schnell gefunden.

Ich glaube, es stand schon mal hier: die Zeit nach einem Update ist die Zeit vor einem Update. Vielleicht erinnert sich der Eine oder Andere noch an Forumseinträge vor einigen Monaten, wo im Zusammenhang mit dem Lenz System über angeblich nicht geschaltete Weichen berichtet wurde. Auf Bitten einiger Modellbahner wurden mehrere Dauertests aufgesetzt und Übertragungsprotokolle analysiert. Wie von mir erwartet, war das ganze ergebnislos und die Zeit vertan. Die Übertragungsprotokolle sind zwar meist komplex, aber gut erprobt und meist mehrere tausend mal im Einsatz. Meine Vermutung für einen Fehler lag mehr in den Entscheidungsprozessen des Gleisbildes. Und vor kurzen kam mir der Zufall zu Hilfe: bei einem kleinen Test eines Gleisbildes stellte ich manuell per Maus eine Ausfahrtweiche eines Schattenbahnhofes um. Und siehe da, sie wurde anschließend vom Dispatcher regelrecht vergessen. Wie das geschehen kann, ist mir bis jetzt unklar. Der Dispatcher generiert immer alle Weichenbefehle. Ob diese dann zum Digitalsystem müssen, wird vom Weichensymbol selbst entschieden. Bei abweichender Stellung wird halt gesendet.

Ein keines Testgleisbild ist schnell erstellt. Es reicht im Prinzip eine Ausfahrweiche. Klickt man manuell auf die Weiche, dann vergisst der Dispatcher "manchmal" die Weiche bei der Ausfahrt zu stellen. Am schnellsten merkt man das wenn man real mit einer Zweileiteranlage Anlage fährt. Dieses "manchmal" gilt es jetzt einzukreisen.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: dieser Effekt tritt nur in Schattenbahnhöfen auf. Und auch nur dann, wenn man manuell per Maus zu einem noch unbekannten Zeitpunkt Weichen verstellt. Überlässt man alles dem System, dann klappt es stundenlang ohne Probleme. Es bleibt also auch weiterhin interessant ...

Der folgende Fehler hingegen scheint nicht zu beseitigen zu sein und begleitet unsere tägliche Arbeit. Hier zunächst ein Auszug einer E-Mail Anfrage:

Oder haben Sie den Support für Ihre Kunden vollständig eingestellt - bereits vor einiger Zeit hatte ich mich mit einigen Fragen an Sie gewandt, ohne Antwort! - ?

Nach einer mehr oder weniger mühevollen Antwort erhält man dies:

----- The following addresses had permanent fatal errors -----
<[email protected]>

   ----- Transcript of session follows -----
... while talking to air-xa03.mail.aol.com.:
>>> RCPT To:<
[email protected]>
<<< 550
xxxxxxxxxxxxxx IS NOT ACCEPTING MAIL FROM THIS SENDER
550 <
[email protected]
>... User unknown

Übersetzt: Der Empfänger akzeptiert keine E-Mails von uns. Vielleicht hat der Kunde unachtsam einen Filter gesetzt, aber wahrscheinlicher ist, das AOL seine Kunden vor unerwünschten E-Mails (Spam) schützen möchte und dabei Fehler gemacht hat. Wussten Sie, das nach Schätzungen allein in Deutschland pro Woche 500 Millionen unerwünschte E-Mails verschickt werden. Das ist übrigens auch der Grund, warum der Railware Informationsverteiler nicht mehr verwendet wird. Zu viele Kunden meinten trotz expliziter Anmeldung, Spam E-Mails zu bekommen. Ob er jemals wieder in Betrieb geht, ist noch offen.

Was lernt man daraus? Gar nichts! Ob Hardware, Software, Railware, Modellbahn, Entwicklungssoftware oder Mailserver: wir müssen einfach gelassen bleiben und wohl mit den kleinen Schwächen vor und hinter den Computerbildschirmen leben.

Ach, ja. Eigentlich sollte es eine kleine Urlaubspause geben und der Wochenbericht wieder ein paar neue Fotos aus unserer Umgebung enthalten. Falls sich nicht noch etwas unerwartetes ereignet, kommt er nächstes Mal.

Seien Sie vorsichtig in der Sonne und viel Spaß mit der Modellbahn wünscht

Dieter Hinz

 

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