Letzte Woche bei Railware

19.4.2003

Eigentlich wollte ich diesmal von der Intermodellbau in Dortmund berichten. Dort sieht und erfährt man meist mehr Interessantes, als in Nürnberg. Aber letzte Woche traf bei mir eine CD mit Kundendaten ein, die ich (kostenpflichtig) überarbeiten sollte. Um nichts zu vergessen, hatte der Kunde gleich den Inhalt des ganzen Railware Order auf eine CD gebrannt. In einem solchen Fall kopiere ich alle Daten auf einen Testrechner. Völlig unerwartet zeigte sich ein Fehler, von dem ich gelegentlich hörte, der hier aber noch nie auftrat. Beim öffnen der Lokparameter kam die Meldung "... in use by another user ...". Dann kamen weitere Tests auf dem Entwicklungsrechner mit vordefinierten Gleisbildern und Prüfroutinen. Dabei zeigten sich noch weitere Fehler. Nun wurde es richtig spannend und erst eine mehrstündige Sitzung mit einem Debugger förderte die Ursache ans Tageslicht. Ein Feld der Lokdatenbank hatte ein falsches Format. Die genaue Ursache dafür konnte ich leider nicht mehr ermitteln. Auch ein längeres Telefonat mit dem Kunden brachte keine Klarheit. Vermutlich tritt dies nur auf, wenn bei der Installation Daten älterer Versionen übernommen wurden. Wie dem auch sei, gestern habe ich die Installationsroutinen für das neue Update geschrieben und geprüft. Nun verzögert sich das Update zwar nochmals, aber egal. Ich bin froh, dass auch diese Geschichte zu einem Ende gefunden hat. Wieder einmal zeigt sich, wie selten man verwertbare Informationen bekommt und auf den Zufall angewiesen ist.

Nun zu einem anderen Thema, bei dem man zunächst mal an eine unangenehme Osterüberraschung (ein Kuckucksei) denken könnte. Aber keine Sorge !

In den ersten 7 Jahren meiner Arbeit für Railware wurde fast alle Energie in die Entwicklung von intelligenten und komfortablen Funktionen gesteckt. Wohl zu Recht gilt es als eines der leistungsfähigsten Softwaresysteme. Unsere Kunden können ihren Fahrbetrieb vollständig ohne Programmierung abwickeln.

Nachdem Railware in seiner Geschichte bereits 2 mal interne Restrukturierungen erfahren hat, um Anforderungen der Zukunft abzudecken, wird nun eine dritte Maßnahme kommen. Dazu habe ich ein internes Konzept erstellt, das alle Maßnahmen bis Ende 2004 beschreibt und funktionelle Ideen und Erweiterungen bis 2006 auflistet. Das Ziel ist der Verzicht von 90% aller Systemoptionen, die Entfernung aller redundanten Lösungsmöglichkeiten und eine signifikante Verbesserung der Bedienbarkeit. Das geht nicht, meinen Sie ? Doch das geht ! Aber es ist mit einem erheblichen Kraftaufwand verbunden, weil nun auch intelligente Methoden zur selbsttätigen Konfiguration des Systems und der Anlage zu entwickeln sind. Natürlich wird es auch kleine Verbesserungen, Vervollständigungen und Korrekturen geben. Dazu wurden bereits vor Wochen Umfragen (u.A. im Forum) durchgeführt und Kundenwünsche erfragt. Derzeit laufen noch weitere Umfragen zur Reduzierung von Systemoptionen.

Oftmals kann man über verschiedene Wege das gleiche Ziel erreichen. Manchmal sind die Lösungen gleichwertig, manchmal unterscheiden sie sich in ihrem Nutzen. Langjährige Kunden wissen diese Vielfalt zu nutzen, doch gerade Anfänger tun sich manchmal schwer. Darum werden alle mehrfachen Lösungsansätze aus dem System entfernt. Dazu ein paar Beispiele:

Aber die Anstrengungen gehen nicht nur in Richtung der inneren Funktionen, sondern machen auch vor der externen Hardware nicht halt. Schon heute gibt es Digitalsysteme, dessen Kunden nicht alle in Railware bereitgestellten Funktionen nutzen können. Das sorgt für Frust und nicht selten sollen wir dafür "verhaftet" werden, nur weil der betreffende Hersteller nicht die Wahrheit sagen will oder kann. Darum wird künftig die Unterstützung von Digitalsystemen gestrichen, die unsere neu definierten Ansprüche an Funktionsumfang und Zuverlässigkeit (!!) nicht erfüllen können. Das könnte durchaus auch "moderne" Systeme treffen.

Auch für externe Bausteine wie Lok-, Weichen- und Schaltdecoder, Rückmelde- und andere Elektronikbausteine wird es künftig empfohlene, geduldete und nicht erlaubte Bausteine geben. Hardware wird also künftig von uns geprüft und freigegeben. Eine Software ist nur so gut wie die verwendete Hardware !

Aber Geduld, die Arbeiten dazu beginnen im Sommer und werden voraussichtlich bis Ende 2004 andauern.

Zum Abschluss noch ein kleines Bild von der neu unterstützten (ab 4.08) und gerade erprobten Rautenhaus Zentrale. 

Sie ist zuverlässig und preiswert und eignet sich bei Nutzung beider Bussysteme (hier erkennbar durch die zwei Interfaces) auch für größere Anlagen. 111 Lokomotiven und 888 Weichen oder Signale sind anschließbar.

Schöne bunte Ostereier und viel Spaß mit Railware wünscht Ihnen

Dieter Hinz

 

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