Railware: Letzte Woche bei Railware

Ein kleiner Nachtrag zu den Verkabelungsbildern der letzten Woche. Ziemlich preiswert kann man Beschriftungsgeräte erstehen, mit denen man Kabel und Bausteine sauber beschriften kann.

Kabel für Weiche 42 und Booster 3	Beschriftungsgerät. Dafür gibt es verschiedene Typen von Farbbändern.
Beschriftung eines Weichendecoders mit den programmierten Adressen

Einer der Wünsche aus dem Forum war ein Warnton bei einem Kommunikationsverlust zwischen PC und Digitalsystem. Na klar, prima Idee. Lässt sich bestimmt ganz einfach realisieren. Einfach die V24 Schnittstellensignale überwachen und ... Moment mal, so geht das ja gar nicht. Nur wenige Systeme signalisieren über die Leitungen ein Problem. Manche benutzen gar überhaupt keine Leitungen außer dem senden und empfangen natürlich. Wieder andere nutzen zwar das CTS- Signal im Stopmode, allerdings verwenden sie es auch zur Datenflusssteuerung. Und das, obwohl fast alle Systeme keinen echten Voll-Duplex-Mode unterstützen. Kaum ein Digitalsystemhersteller kennt sich mit Datenkommunikation aus und so verwundert der Wildwuchs in diesem Umfeld nicht ! Nein, die heutigen Digitalsysteme sind wirklich nicht für PC Steuerungen geschaffen. Also aufgeben ? Manch andere tut sich nicht so viel Mühe an und steht auf dem Standpunkt das eben nur das möglich ist, was die Hersteller sauber implementiert haben.

Da muss es doch noch einen anderen Weg geben. Ähnlich dem eines externen Watchdog Bausteins. Ok, so etwas kann man auch in Software bauen, allerdings kann er nur dann helfen, wenn die Hardware ausfällt ! Ja und was ist eigentlich ein Kommunikationsverlust ? Woran erkennt man den denn ? Wenn gerade auf der seriellen Leitung nichts los ist, woher kann denn der Watchdog erkennen, ob es eine normale Pause ist oder ein Ausfall. Kann er auf gar keinen Fall ! Lenz ist ein gutes Beispiel: Wenn keine Rückmeldeänderungen zum PC gelangen, muss dieser meist auch nichts senden. Also was ist los auf der Anlage ? Alles still ? Die einzig saubere Antwort ist natürlich ein externer Watchdog als Baustein. Diese Logik existiert bereits; doch darüber mehr in einigen Tagen.

So habe ich denn nach 4 Stunden Programmieraufwand und weiteren 18 Stunden intensiven Tests für die Digitalsysteme Lenz und Intellibox/Twincenter eine softwarebasierte Lösung gefunden, die wohl bei einem reinen Hardwareausfall (Digitalsystem aus, V24 Kabel gezogen, Trafo defekt) fast immer mit einem nervenden Signalton anschlagen wird. Es handelt sich um einen weiteren parallel laufenden Softwareprozess, der nach einem Sendevorgang überprüft, ob eine Antwort innerhalb von 5 Sekunden eintrifft.

Wenn sich das ganze in Update 4.08 bewährt, dann wird es später auch auf andere Digitalsysteme ausgedehnt. Allerdings mit einer Ausnahme: das Märklin System. Es ist leider so "dumm", das es dem PC verraten kann, ob ein Befehl angekommen oder verarbeitet wurde.

Aufwand und Nutzen stehen in einem schlechten Verhältnis. Ich hoffe, das es irgend einen Kunden auf der Welt geben mag, der diese neue Sicherheitsfunktion zu würdigen weiß.

Letzte Woche bei Railware

29.03.2003