Letzte Woche bei Railware

19.01.2003

Das wichtigste Ereignis war wohl, dass wir endlich einen der letzten Fehler in der Zugsteuerung beheben konnten. Er war seit der Eröffnung im Miniatur Wunderland bekannt und trat ein- bis zweimal pro Tag auf. Betroffen war eine der meistbefahrenen Gleisabschnitte der Bauabschnitt 2: die Durchfahrt durch den Klosterberg. Ausgehend vom Berliner Tor, der pro Richtung ein Bahnsteiggleis, ein Durchfahrgleis und einen Abzweig zum Güterbahnhof besitzt, müssen alle Züge auf einer Gleislänge von weniger als 15 Meter den S-Bahnhof Klosterberg, den Schattenbahnhof im Klosterberg, die Kehrschleife und den (noch ungenutzten) Abzweig zur alten Hauptbahn passieren. Insbesondere lange Güterzüge (4 Meter) blockieren durch ihre Länge und die langsame Geschwindigkeit den Bahnhof Berliner Tor. Genau hier zeigte sich ein Fehler: warten mehr als 2 Züge auf die Weiterfahrt zum Klosterberg und haben alle die Option "Weiterfahrt bis Bahnhof" aktiviert, was an dieser Stelle erforderlich ist, dann wurden durch einen Fehler in der Vorreservierung des Fahrweges bereits Weichen geschaltet. Es kam dann zu einem oft mehr als 20 Sekunden andauernden Weichenschalten der Ausfahrweichen. 
Mehr als 5 Wochen haben wir gemeinsam benötigt, um die oben beschriebene Situation zu erkennen. Weitere Wochen vergingen, bis wir eine Situation fanden, den Fehler zu reproduzieren. Erst in der vergangenen Woche war es so weit: nach nächtelanger Arbeit bei uns aber auch in Hamburg, wurde der Fehler beseitigt.

Dabei wurde gleich noch ein weiterer Fehler gefunden, der wenig später auch im Forum gemeldet wurde: Die Schattenbahnhofsteuerung "vergißt" gelegentlich das Anhalten eines Zuges am Eingang, wenn die Option "zuerst Einfahrt" gewählt wurde und eine Besetztmeldung auf den Weichenfeldern existierte und eine oder mehrere Weichen besetzt anzeigten. Dann fuhr der Zug unkontrolliert weiter und wurde zum Geisterzug. Auch dies geschah wegen der vielen kurzen Kontakte und der hohen Zugfrequenz ausschließlich im Bereich des Klosterberges. Da die Strecke danach meist frei war, dauerte es einige Minuten bis dies bemerkt wurde. Oft zeigte das Logbuch im Zentralrechner eine "unbekannte Zugfahrt" und hielt alle Züge in der Umgebung an. Durch die Zugblinkfunktion konnte das Personal den Zug aber oft sehr schnell lokalisieren, ohne dass es zu Schäden kam. Mit wenigen Mausklicks wird dann der Zug an die "echte" Position verschoben und wieder weitergefahren. (Das System kann komplett ohne Tastatur bedient werden). Wenn der Fehler schnell genug bemerkt wurde, viel das den Besuchern noch nicht einmal auf, weil der Geisterzug während der Fahrt wieder "eingefangen" wurde. Hier zeigt sich deutlich die Überlegenheit des Railware Systems.

Mittlerweile haben sich die Aushilfskräfte, die sich nicht nur um die Aufträge und Büroarbeiten kümmern, sondern an einem Tag in der Woche auch auf meinen kleinen Sohn (18 Monate alt) aufpassen, sehr gut eingespielt. Seit Herbst 2002 verstärkt ein freiberuflicher Entwickler die Arbeit am Produkt. Bis er sich aber in die komplexe Materie eingefunden hat und Ergebnisse produziert, vergehen sicher noch einige Monate.

Über weitere Aktivitäten rund um Railware berichte ich in der nächsten Woche. Es wird sich um Produktänderungen und um ein neues Buch handeln. (Infos zum Buch gibt es schon zum Wochenende auf dem Server)

Weiterhin viel Spaß mit Railware wünscht

Dieter Hinz

 

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